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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.05.2023

Liebe mit Hindernissen

The Man I Never Met – Kann man lieben, ohne sich zu kennen?
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Hannah erhält einen Anruf aus Amerika, es ist ein Versehen: Davey wollte jemand ganz anderes anrufen. Als Davey dann einen Job in London erhält, intensiviert sich der Kontakt zwischen den beiden, sie verlieben ...

Hannah erhält einen Anruf aus Amerika, es ist ein Versehen: Davey wollte jemand ganz anderes anrufen. Als Davey dann einen Job in London erhält, intensiviert sich der Kontakt zwischen den beiden, sie verlieben sich ineinander, denn ganz ehrlich, da war etwas zwischen ihnen schon seit dem ersten Telefonat. Doch statt in London zu landen, wo Hannah mit ihm am Flughafen verabredet war, taucht Davey plötzlich ab. Wird er der Mann bleiben, den sie niemals traf?

Die Liebesgeschichte zwischen den beiden ist zunächst von sehr viel Abstand geprägt, über das große Wasser hinweg, und doch ist von Anfang an ein Bitzeln zwischen ihnen. Es geht so vorhersehbar Richtung Liebe, dass alles schon gesetzt erscheint. Doch weil ein Liebesroman langweilig wird, wenn etwas so geradlinig angesteuert wird, gibt es Schwierigkeiten, auch wenn man weiß, dass es wieder weitergehen muss. Doch wie kann es gehen, dass die beiden doch noch zueinander finden können? Der Twist, der dazu führt, erscheint mir etwas zu konstruiert. So sehr ich auch wissen wollte, wie die beiden denn nun zueinander finden, hätte ich mir den Roman doch etwas straffer gewünscht, da wurde in meinen Augen manches zu ausführlich erzählt. Ein großes Thema ist Daveys Krebserkrankung sowie die Ängste und Zweifel, die ihn bei der Behandlung begleiten. Das Thema wird sehr ernsthaft behandelt, vielleicht zu ernsthaft für einen Liebesroman – mich hat das etwas zwiespältig hinterlassen.

Mich konnte die Geschichte nicht so ganz packen, doch Geschmäcker sind ja unterschiedlich, so dass ich das Buch verhalten weiter empfehle. Ich vergebe äußerst knappe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 12.05.2023

Ein langer, schwieriger Weg

Macht
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Liv ist Pflegerin, Mitte dreißig und Mutter zweier Kinder. Sie liebt ihre Familie, und scheinbar führt sie ein perfektes Familienleben. Doch sie hat ein Geheimnis: Vor Jahren wurde sie vergewaltigt. Auch ...

Liv ist Pflegerin, Mitte dreißig und Mutter zweier Kinder. Sie liebt ihre Familie, und scheinbar führt sie ein perfektes Familienleben. Doch sie hat ein Geheimnis: Vor Jahren wurde sie vergewaltigt. Auch ihr Mann weiß nichts davon. Die Geschehnisse von damals überschatten auch heute noch ihr Leben, sei es beim Gang zum Zahnarzt oder beim Nachhauseweg nach einem langen Arbeitstag. Liv will sich nicht in der Opferrolle verkriechen. Doch als eine neue Patientin ins Pflegeheim einzieht, brechen die Erinnerungen wieder über sie herein: Der Bruder der Patientin wurde vor Jahren wegen einer Vergewaltigung angeklagt.

Der Täter kann oft nicht belangt werden, das Opfer einer Vergewaltigung erhält jedoch lebenslänglich: Livs Beispiel zeigt dies sehr anschaulich. Nichts kann die Tat von damals rückgängig machen. Auch wenn sie sich selbst nicht in die Opferrolle zwingen lassen will, wenn sie die Macht über ihr Leben zurückerhalten will – es ist ein langer, schwieriger Weg, den sie dafür gehen muss. Die Autorin Heidi Furre erzählt Livs Geschichte mit einem Cocktail an Gedanken und Emotionen wie Wut und Zweifel. Das macht das Lesen immer wieder schwierig, denn als Leser taucht man tief in Livs Gedanken ein. Auch wenn Liv immer wieder der Meinung ist, die Macht über ihr Leben zu haben, stellt ihre Erzählung das immer wieder in Frage. Nein, es ist kein einfacher Prozess, durch den Liv durch muss. Immer wieder aber fragte ich mich, warum sie sich nicht die Hilfe holt, die sie braucht. Hier ist in meinen Augen ein starker Kritikpunkt an der Geschichte, denn so wirklich deutlich wird mir nicht, wie Liv sich ihr Leben zurückerobern will ohne jede Hilfe von außen.

Das Buch ist nicht einfach zu lesen, es bleiben noch viele Gedanken zu Liv und all den Frauen, die wie Liv „lebenslänglich“ erhalten haben. Wegen dem Thema möchte ich es dennoch unbedingt weiter empfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 08.05.2023

Autobiografisches von Samuel Finzi

Samuels Buch
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Samuel Finzi erlebt seine Kindheit und Jugend in Bulgarien. Hineingeboren in eine Künstlerfamilie, führt die Familie trotz des Sozialismus das Leben der Bohème. Durch den Beruf des Vaters erhält die Familie ...

Samuel Finzi erlebt seine Kindheit und Jugend in Bulgarien. Hineingeboren in eine Künstlerfamilie, führt die Familie trotz des Sozialismus das Leben der Bohème. Durch den Beruf des Vaters erhält die Familie die Möglichkeit, in den Westen zu reisen. Samuel erzählt sein Leben zwischen dem real existierenden Sozialismus und den Verlockungen jenseits der Grenzen seiner Heimat.

Das Buch ist die autobiografische Geschichte des Schauspielers Samuel Finzi. Er erzählt seine Erlebnisse in Anekdoten aus seinem Leben. Nur locker ergibt sich dabei ein roter Faden, der letztendlich aufzeigt, wie der Schauspieler seinen Weg in den Westen findet. Es ist sein ganz eigener Weg, der hier seinen Niederschlag findet. Immer wieder blitzt sein Humor bei den Erzählungen der Geschehnisse durch. Ich habe die Geschichte als Hörbuch genießen dürfen, gelesen vom Autor selbst. Das hat die Erzählung sehr authentisch wirken lassen. Mit viel Interesse habe ich seinen Erlebnissen gelauscht, die aus einem mir äußerst unbekannten Bulgarien erzählen, geprägt vom System der damaligen Zeit.

Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 08.05.2023

Gefahr für die Welt der Magier

Sparkling – Maries zauberhafte Welt
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Marie lernt die Kunst des Zauberns von ihrem Adoptivvater und Lehrmeister Luuk. Etwas schwer tut sie sich mit der Konzentration. Ob es daran liegt, dass immer mal was schief geht? Dann splittern Sparkles ...

Marie lernt die Kunst des Zauberns von ihrem Adoptivvater und Lehrmeister Luuk. Etwas schwer tut sie sich mit der Konzentration. Ob es daran liegt, dass immer mal was schief geht? Dann splittern Sparkles von ihrem Zauber an, das stiftet immer wieder jede Menge Chaos. Als Luuk spurlos verschwindet, macht sie sich auf die Suche nach ihm. Dabei findet sie überraschend Hilfe beim Nachbarsjungen Philip und bei dem Gestaltwandler Alfred, der mit Luuk und ihr zusammen im Haushalt wohnt. Dabei kommt sie einem großen Geheimnis auf die Spur, das die gesamte Welt der Magier betrifft.

Das Buch ist der erste Teil einer Reihe mit der jungen Marie in der Welt der Magier. Mit ihr zusammen geht man auf Entdeckung in einer magischen Welt, die in Gefahr geraten ist. Besonders gelungen sind die verschiedenen Charaktere, die im Buch erscheinen. Die beiden Hauptfiguren, Marie und Philip, ergänzen sich gut, auch wenn Philip vom Zaubern gar nichts versteht. Spannend fand ich, wie Marie und Philip dem Geheimnis von Luuks Entführung auf die Spur kommen und so eine große Gefahr für die Welt der Magier aufdecken. Das bietet reichlich Stoff für weitere Folgen dieser Reihe und macht neugierig auf den nächsten Band.

Ich finde das Buch sehr gelungen für junge Leserinnen und Leser ab 10 Jahren, die Interesse haben an einer Geschichte in einer magischen Welt, die entdeckt werden will. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 08.05.2023

Von Liebe und Tod und (vielleicht) Happy End

Dead Romantics
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Florence arbeitet als Ghostwriterin für die erfolgreiche Romance-Autorin Ann Nichols. Sie trauert noch ein bisschen ihrer letzten Liebe nach, und seit dem Ende dieser Beziehung glaubt sie auch nicht mehr ...

Florence arbeitet als Ghostwriterin für die erfolgreiche Romance-Autorin Ann Nichols. Sie trauert noch ein bisschen ihrer letzten Liebe nach, und seit dem Ende dieser Beziehung glaubt sie auch nicht mehr an Happy Ends. Das ist letztendlich der Grund für ihre Schreibblockade, denn eigentlich sollte das letzte Buch von Ann Nichols schon fertig sein. Ihr neuer Lektor, Ben, gibt ihr keine Verlängerung mehr. Da wird Florence nach Hause gerufen, ihr Vater ist gestorben. Zurück nach Hause geschieht das, was schon in ihrer Kindheit geschah: Florence sieht einen Geist – es ist Ben. Doch wie kann das sein, sie hat ihn doch gerade erst lebend verlassen? Und während die Vorbereitungen für die Beerdigung von ihrem Vater laufen, verlieben sich Florence und Ben ineinander...

Die Geschichte beginnt wie so viele andere Liebesgeschichten, und so fiel mir der Einstieg überhaupt nicht leicht. Erst als der Tod Einzug in das Geschehen hält, kam für mich einiges an Spannung in die Geschichte. Florence muss sich mit ihrer Familie auseinandersetzen und mit dem Tod ihres Vaters, zu dem sie eine innige Verbindung hatte. Und sie lernt Ben näher kennen. So langsam konnte ich dann auch für die Charaktere etwas Sympathie empfinden, was mir anfangs unendlich schwer fiel. Das Thema Trauer ist dominierend im Geschehen, doch es gelingt der Autorin, viel Humor und Leichtigkeit in die Geschichte hineinzubringen. Etwas überraschend empfand ich die Wendung zum Schluss, aber nun gut, das konnte ich gerade noch so hinnehmen.

Mir hat die überraschende Liebesgeschichte mit einem Geist sehr gut gefallen, so dass ich mich gut unterhalten fühlte. Gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 Sterne.

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