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Veröffentlicht am 17.06.2023

Guter Plot, verzwickte Perspektiven

Die Affäre Alaska Sanders
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Mir hat von Anfang an die Mehrlagigkeit des Buchs gefallen. Der Roman Harry Quebert wird veröffentlicht während des Filmdrehs des autobiographischen Romans " G wie Goldman " , Dickers fiktiven Autors ...

Mir hat von Anfang an die Mehrlagigkeit des Buchs gefallen. Der Roman Harry Quebert wird veröffentlicht während des Filmdrehs des autobiographischen Romans " G wie Goldman " , Dickers fiktiven Autors Marcus Goldmanns . Der Autor spricht den Leser an: sie wüssten über diese , oder jene Sache Bescheid ,wenn sie das " Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert gelesen hätten ( der Erfolgsroman Marcus Goldmans) und das hatte ich ja in der Tat im wirklichen Leben .Gleichzeitig spricht uns hier der echte Autor an. Das wirkt in der Art als ob man einen Spiegel etwas schräg aufstellt und sich in einem anderen Spiegel sieht und das Abbild immer kleiner und immer wieder sieht .Das konnte am Anfang zu einige Drehungen der Gehirnwindungen führen. Joël Dicker erwähnte in einem Interview , dass er seine Geschichte in den USA spielen lässt um sich vom fiktiven Autor zu distanzieren .Das finde ich aber irrelevant, beim Lesen denke ich über so etwas nicht unmittelbar nach.
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich mich kaum an den Roman Harry Quebert erinnern kann, es ist aber auch schon sehr lange her, dass ich ihn las, ebenso geht es mir mit den Baltimores , ich konnte mich nicht mehr erinnern was mit Goldman's Cousins geschah. Ich weiß es bis jetzt noch nicht, obwohl Dicker es mehrmals anteaserte, denn das ist eine andere Geschichte...
Dies gefiel mir auch : immer wenn etwas neues rauskam , oder ein Polizist eine Hypothese hatte, wurde die Situation in Rückblicken und wechselnden Erzählperspektiven erzählt ,ob nun eine hypothetische Erzählung , oder echtes Geschehen, oder manchmal konnte man es nicht mit Sicherheit sagen, die Realitäten verschwammen . Keineswegs ein verlässlicher allwissenden Erzähler. So ein Spiel mit den Realitäten und Alternativen mag ich sehr. Dies bereitete den Leser auch schon ein wenig darauf vor , dass nicht immer alles so ist wie es scheint . Klar bestehende Tatsachen und Täter waren auf einmal nicht mehr ganz so klar
Was mir ganz besonders an Joel Dickers Romanen gefällt , dass sie sehr familiär sind . Oft spielt Zwischenmenschliches und Charakterstudien amerikanischer Kleinstädte eine große Rolle . So tun sich auch hier Abgründe auf und nicht nur Einer hat dunkle Geheimnisse .
Mir hat jedoch nicht gefallen , dass Dicker ein wenig zu viel der Sätze wie " er ahnte noch nicht dass..." verwendete , um Spannung auf zu bauen und dann uns in das nächste Kapitel/ eine andere Zeitlinie zu werfen , dies finde ich ein wenig zu plump als Stilmittel

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Veröffentlicht am 22.03.2023

Freundschaftsbuch nicht nur für Spieleentwickler

Morgen, morgen und wieder morgen
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Der Roman ist sehr clever und elegant aufgebaut, besonders was die Übergänge zur Vergangenheit und Gegenwart betrifft. Man ahnt zwar auch einiges , möchte den genauen Hergang und Umstände aber trotzdem ...

Der Roman ist sehr clever und elegant aufgebaut, besonders was die Übergänge zur Vergangenheit und Gegenwart betrifft. Man ahnt zwar auch einiges , möchte den genauen Hergang und Umstände aber trotzdem erfahren. Nie verliert man das Interesse und es nimmt keinesfalls die Spannung zum weiterlesen
Ich mochte den Kontrast der Leichtigkeit vieler Passagen und den tiefgründigen schmerzhaften Stellen. Damit hat die Autorin wirklich gut jongliert. Und manchmal war es leicht, damit es nicht so schwer ist.
Der Roman handelt wunderbar von Freundschaft , platonischen Liebe und Liebe. und davon, dass es auch in den besten Freundschaften Mißgunst und Revalitäten gibt ,oft weil man nicht ausreichend Kommuniziert, da man meint man kennt sich sowieso in und auswendig. Manche meinen, es wäre ein Jugendbuch, ich bin aber nicht dieser Meinung. Große Teile dieses Romans finden im Erwachsenleben statt und es gibt Leute die ihr ganzes Leben Computer spielen, darunter natürlich auch die Spiele entwickeln.
Ich mochte die Charaktere sehr und fühlte mich sehr wohl mit ihnen. Und da der Roman multiperspektivisch geschrieben wurde konnte man sie auch recht gut kennenlernen.
Man bekommt einen kleinen Einblick wie Spieleentwickler arbeiten, ohne dass man davon Ahnung haben muss und ich bekam richtig Lust wieder etwas mehr zu zocken , vielleicht bekommt auch ein Neuling Lust aufgrund des Buches dazu .
Mir gefiel auch, dass Zevin sich des öfteren auf Kunst und Kunsthandwerk bezog, meiner Meinung nach wirklich schöne Kunst, die ich auch mag. Und sie schlägt die Brücke zu dem Thema Spieleentwicklung, in dem sie ihre Protagonisten die Kunst in ihr Grafikdesign einfließen lassen läßt. Ein besonderer Roman, den ich sehr gerne las. .

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Charmant, clever,cosy,crime

Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel (Die Mordclub-Serie 3)
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Da sind die Vier des Donnerstagsmordclub ja wieder, ein paar Wochen nach den " Vorfällen"
Eine interessante, leicht soziophate Bekannte aus dem Vorgängerband ist ebenfalls dabei. Elisabeth wird bedroht ...

Da sind die Vier des Donnerstagsmordclub ja wieder, ein paar Wochen nach den " Vorfällen"
Eine interessante, leicht soziophate Bekannte aus dem Vorgängerband ist ebenfalls dabei. Elisabeth wird bedroht ,soll morden und es holt sie etwas aus dem Vorgängerfall ein, gleichzeitig auch ihre Vergangenheit mit dem KGB und dem MI6. Es tauchen so viele Kriminelle , Leute aus dem halbseidenen Milieu und kriminelle Energie auf, dass man ständig damit beschäftigt ist darüber nachzudenken ob dies alles miteinander zusammen hängt , ob alle Fäden zusammen laufen . Natürlich auch überhaupt whodunit. Alles sehr vielschichtig und interessant.
Damit der Kopf nicht vollständig anfängt zu rauchen lockert Osman das Geschehen mit köstlichen Dialogen und englischem Humor auf. Es gibt auch eine wirklich wunderbare und niedliche Szene in einem Wellnesscenter. Ich hatte wirklich Spaß mit den alten Leutchen die keinerlei Berührungsängsten haben, weder vor der Polizei noch vor Kriminellen. Sie zeigen einfach jedem die Stirn, sind dabei charmant,clever und gewitzt.
Es gibt keine einzige Seite auf der man sich langweilt. Mir gefällt es auch, dass die Handlung wieder viel Raum für Freundschaft , Alte wie Neue lässt .
Das Ende birgt eine große Überraschung.
Ich freue mich auf jeden Fall sehr einen weiteren Band der Serie, der schon angekündigt ist ,lesen zu dürfen. Es macht regelrecht süchtig der " Gang" des Donnerstagsmordclubs beim Morde aufklären zu schauen zu dürfen und ich fühle mich pudelwohl in ihrer Gesellschaft

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Veröffentlicht am 04.02.2023

Wunderschöner Coming of age Roman über die erste Liebe und mehr

Sweet Sorrow
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Sweet Sorrow ist wirklich ein sehr schöner Roman, wie ich von David Nicholls erwartet keine 08/15 Liebes Geschichte, sondern eher ein Coming of age Roman wie ich es in letzter sehr gerne lese. Es hat ...

Sweet Sorrow ist wirklich ein sehr schöner Roman, wie ich von David Nicholls erwartet keine 08/15 Liebes Geschichte, sondern eher ein Coming of age Roman wie ich es in letzter sehr gerne lese. Es hat mich von der Art sehr an Benedict Wells Hard Land erinnert. Beides Coming of age Romane über die erste Liebe, das Finden der Zugehörigkeit eines Aussenseiters zu einem Freundeskreis , in einer schwierigen Famliensituation und beide im Sommer. Auch die Atmosphäre der Jugendlichen Melancholie spiegelt der Roman ebenso wieder .Der eine Roman halt die Jugend der Mitte 90er in England und der andere in den 80er in den USA. Schade nur ,dass er nicht auch in den 80ern spielt, da hätte Charlie bestimmt Depeche Mode gehört.
Pulp ist aber auch nicht schlecht, im Gegenteil.
David Nicholls beschreibt in einer sehr einfühlsamen Art die Probleme des Hauptprotagonisten und lässt die "Zwei " oft sehr witzige Dialoge ausstauschen. Das spiegelt das Flirten in der Jugend ,in dieser lockeren und unbeschwerten Art wieder ,was oft den besonderen Zauber einer ersten Liebe ausmacht.

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Veröffentlicht am 16.11.2022

Niki ermittelt

Isengrim
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Ich freute ich mich sehr drüber , dass endlich ein neuer Teil der Mittelalterreihe rund um Niki und seine Freunde ŕausgekommen ist , da ich schon zwei Mal ein Abenteuer mit ihnen erleben durfte . Ich ...

Ich freute ich mich sehr drüber , dass endlich ein neuer Teil der Mittelalterreihe rund um Niki und seine Freunde ŕausgekommen ist , da ich schon zwei Mal ein Abenteuer mit ihnen erleben durfte . Ich mag Christoph Görgs Mittelalterwelt sehr und habe Niki samt Freunden liebgewonnen. Niki und Engel sind ein reizendes Paar . Jedoch musste ich Engel zwei Drittel des Romans vermissen , weil Niki ihr einen Minnedienst versprach .Warum sie sich aber fast die ganzen 7 Tage gar nicht sahen, geht mir nicht so ganz auf und find es sehr schade. Auch wenn seine Freunde nichts von seiner Herkunft wissen, wir Leser werden durch eingeworfene Lieder wie " Auf dem Zentralfriehof ist Stimmung " ( ein makaber witziges Lied des Wiener Sängers Ambros ) , oder den Schnellkochtopf , immer wieder amüsiert dran erinnert, dass er aus unserer Zeit stammt. Ich mag den Kontrast sehr . Gut fand ich , dass durch melancholische Rückblicke in den Gedanken Nikis ,das Geschehen der Vorgänger Bände etwas aufgefrischt wurde. Schön finde ich an diesen Bänden auch, dass Christoph Görg jeden mittelalterlichen Roman mit unterschiedliche Genren verknüpft . Im ersten Band waren Ritterfilme (50er/70er) das Vorbild der Handlungsausschmückung, im Zweiten die Kreuzfahrer und das Orientalische. Der neue Band ist ein Kriminalroman im mittelalterlichem Gewand , in dem Niki den Mord an der besten Freundin Engels versucht aufzuklären. Er geht neue Wege , da im Mittelalter oft der Erstbeste als Sündenbock herhalten musste. Dabei nimmt er sein Wissen aus der Neuzeit zu Hilfe, Ermittlungsverfahren welche er aus Sherlock Holmes Filmen, Agatha Christis Hercule Poirot, Tatort ,oder gar Navy CIS kennenlernte. Als Stadtwächter ( mittelalterliche Polizei ) vom altbekantem Herzog Leopold ernannt spannt er seine treuen Freunde zur Mithilfe ein. Schnell kristallisieren sich eine Vielzahl an Vedächtigen raus bei welchen jeder so seine Motive hätte .Seine Anprache kurz vor der Aufklärung des Mordes mochte ich sehr, wenn sie auch ein wenig zu lang geworden ist. Man merkt jedoch welchen Spaß der Autor daran hatte. Ich hatte auf jeden Fall wieder viel Freude an dieser Reihe und ich hoffe , dass Christoph Görg an einem weiteren Band schreibt.

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