Profilbild von GrueneRonja

GrueneRonja

Lesejury Star
offline

GrueneRonja ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit GrueneRonja über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein starkes Mädchen

Maggie und die Stadt der Diebe
1

Maggie hatte schon im Waisenhaus, in dem sie seit ihrem 3. Lebensjahr aufgewachsen ist, ein merkwürdiges Gefühl, als ihre vermeintlichen Eltern sie abgeholt haben. Doch als sie ihr einen Trank eingeflößt ...

Maggie hatte schon im Waisenhaus, in dem sie seit ihrem 3. Lebensjahr aufgewachsen ist, ein merkwürdiges Gefühl, als ihre vermeintlichen Eltern sie abgeholt haben. Doch als sie ihr einen Trank eingeflößt haben, wusste Maggie, dass da was faul war. Also ist sie geflohen. In ihrer größten Not trifft sie auf einen Fremden, der sie nach Gates of Hell schickt, wo sie die 40 Little Thieves trifft, eine Kinderbande angeführt von einem Zwerg. Zum Glück nehmen sie Maggie ohne viele Fragen zu stellen auf. Schnell fühlt sie sich heimisch, und doch gab es zu viele Zufälle bei ihrer Entführung und Flucht, die sie nicht ruhen lassen.

Maggie ist ein mutiges Mädchen, das weiß was sie will und auch gerne mal zurück schnauzt, wenn sie einen Anpfiff bekommt. Mit den 40 Little Thieves findet sie 4 wunderbare Freunde, die ihr sofort beistehen und ihr Geheimnis für sich behalten. Auf der Suche nach Maggies Vergangenheit, decken die 5 nicht nur die Identität ihres Anführers auf, sondern bringen ganz Manhattan durcheinander.
Dieses Buch ist witzig, spannend und sehr schön geschrieben. Ein Jugendbuch, das ich mir damals schon gewünscht hätte. Maggie ist ein wundervolles Mädchen, erinnert ein wenig an Pippi Langstrumpf und Ronja Räubertochter, oder auch die rote Zora. Alles bewundernswerte Mädels, genau wie Maggie.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Traumhaft

Klar ist es Liebe
0

Dieses Buch mit einem Wort zu beschreiben ist leicht: süß.

Es ist die Geschichte von Gabe und Lea, von allen Menschen und Dingen erzählt, aus von ihnen selbst. Der Busfahrer, die Diner-Bedienung, eine ...

Dieses Buch mit einem Wort zu beschreiben ist leicht: süß.

Es ist die Geschichte von Gabe und Lea, von allen Menschen und Dingen erzählt, aus von ihnen selbst. Der Busfahrer, die Diner-Bedienung, eine Bank, Mitbewohner, Bruder, Freunde, die Seminarleiterin, alle, nur nicht die beiden kommen zu Wort. Und auf eine so herrliche Art und Weise. Man fühlt richtig mit allen mit, während das Drama, das Hin und Her zwischen Gabe und Lea ihren Lauf nimmt. Nur Victor kann die beiden nicht ab. Ein wenig konnte ich mich mit ihm identifizieren: grummelig, wäre lieber woanders, genervt von dem Hin und Her, würde am liebsten Gewalt anwenden, damit die beiden endlich klar kommen, und verabscheut das Wort süß dermaßen, dass ich laut lachen musste. Aber auch das Eichhörnchen hat mich gefesselt. Es mag Eicheln, nur damit ihr schon mal Bescheid wisst. Und die Bank, auf der Suche nach dem perfekten Hintern. Hach, ein traumhaftes Buch. Ich konnte es kaum aus der Hand legen.
Und wer immer noch nicht überzeugt ist, wirft ein Blick auf das Cover. Ja, es ist rosa. Ja, ich mag kein rosa. Aber das Cover passt dermaßen gut auf den Inhalt, denn auch rosa ist süß, die beiden Figuren an dem Baum, so nah und doch so fern voneinander, ich finde, das passt.

Immer noch nicht überzeugt? Dann einfach selber lesen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehr spannend.

Kind 44
0

Kind 44 ist ein Thriller von T.R.Smith, der es in sich hat. Die Geschichte spielt in der Sowjet Union unter Stalin und beginnt im Jahre 1933, als zwei Jungen im Wald eine Katze jagen, um sie zu essen. ...

Kind 44 ist ein Thriller von T.R.Smith, der es in sich hat. Die Geschichte spielt in der Sowjet Union unter Stalin und beginnt im Jahre 1933, als zwei Jungen im Wald eine Katze jagen, um sie zu essen. Zu dieser Zeit sind die Lebensmittel in den Dörfern mehr als knapp und der Winter ist dabei auch nicht sehr hilfreich. Pavel und sein Bruder Andrej sind auf der Suche nach der Katze im Wald gelandet, wo sie sie sogar fassen können. Als sie auf dem Rückweg getrennt werden, wird Pavel verschleppt und Andrej findet sich ganz allein im Wald wieder.

Es ist das Jahr 1953. Moskau. Der Krieg ist vorbei, die Revolution und der Aufbau des Kommunismus im vollen Gange. Leo gehört zum MGB, dem Sicherheitsdienst Russlands. Eigentlich befasst er sich mit dem Ergreifen von Verrätern, denn im Kommunismus gibt es keine Kriminalität. Aber nun ist er auf dem Weg zu einem Kollegen, der der Meinung ist sein jüngerer Sohn sei ermordet worden. Dabei war es ein Unfall.
Als Leo später selber in die Schusslinie gerät, ändert sich nicht nur sein Bild von der Regierung, sonder auch seine Selbstwahrnehmung und die Sicht auf seine bisherige Arbeit.

Mir fehlt noch etwa ein Drittel vom Buch, aber mittlerweile weiß ich auch, warum das Buch Kind 44 heißt. Und so langsam besteht auch eine Verbindung zwischen der Einleitung und dem Leben von Leo. Die Spannung steigt immer mehr und ich bin schon echt gespannt. Nebenbei muss ich immer an die Worte meiner Oma denken, von der ich das Buch empfohlen bekommen habe, die meinte, sie behält das Buch vor allem, weil es zeigt wie es damals wirklich war. Erschreckend. Ich bin absolut bestürzt, weil ich mir so viel Misstrauen gar nicht vorstellen kann, vorstellen will. Und so viel anders war es ja unter Hitler auch nicht, mit dem vielen Misstrauen, gegenseitiges Anzeigen bei der Gestapo und und und. Ich kann dieses Buch also nicht nur wegen seiner Spannung empfehlen, sondern auch wegen der Geschichte. 1953. Da waren meine Eltern noch nicht mal geboren. Auf jeden Fall ein Stück Geschichte, was nicht verloren gehen sollte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

„Die Gaskammer war immer gegenwärtig […].“ (S.86)

Ich habe den Todesengel überlebt
0

„In Auschwitz war es so einfach zu sterben. Zu überleben war ein hartes Stück Arbeit.“ (S. 109)

Eva und Miriam sind eineiige Zwillinge, 10 Jahre alt und kommen eigentlich aus dem Dorf Portz in Rumänien. ...

„In Auschwitz war es so einfach zu sterben. Zu überleben war ein hartes Stück Arbeit.“ (S. 109)

Eva und Miriam sind eineiige Zwillinge, 10 Jahre alt und kommen eigentlich aus dem Dorf Portz in Rumänien. Sie sind die jüngsten Kinder ihrer Familie und haben noch zwei ältere Schwestern. Die gesamte Familie muss eines Nachts das Haus verlassen und nach einer wochenlangen Reisen landen sie auf der Selektionsrampe in Auschwitz. Dort hat Dr. Mengele sein Unwesen getrieben, und gerade eineiige Zwillinge sollten ihm bei seinen „Forschungen“ helfen. So kam es, dass Eva und Miriam den Todesengel überlebten.

Diese Geschichte ist aus der Perspektive von Eva geschrieben, die auf ihr 10jähriges Ich zurück blickt. Sie beschreibt nicht nur, was sie und Miriam im Lager alles erlebt haben, sondern auch die Experimente, die Mengele an ihnen gemacht hat, und wie sie die Befreiung erlebt haben. Doch auch da endet das Buch nicht, denn die nunmehr 11jährigen sehnen sich nach ihrer Familie und Geborgenheit. Die Reise führt sie weiter durch Waisenhäuser, Auffanglager und schließlich nach Portz, wo sie feststellen müssen, dass die Eltern und Schwestern es nicht geschafft haben. Erst mit 16 erfahren die beiden etwas Geborgenheit bei ihrem Onkel in Palästina.

Das Buch ist nicht nur ein Zeitzeugenbericht, der vor allem für Jugendliche gedacht ist, es ist auch eine Geschichte der Vergebung.

„Zorn und Hass sind die Saat, aus der Krieg erwächst. Vergebung ist der Same des Friedens. Sie ist der letzte Akt der Selbstheilung.“ (S.190)

Sehr berührend, teilweise sachlich beschrieben, teilweise natürlich auch sehr emotional. Wer die Augen vor dieser Zeit und Schrecken nicht gänzlich verschlossen hat, dem empfehle ich dieses Buch. Es ist nicht traumatisierend, eher aufrüttelnd. Regt zum Nachdenken an. Sollte, wie unzählige andere Bücher, zur festen Schullektüre werden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehr interessant

HALF BAD – Das Dunkle in mir
0

Nathan Byrne wächst in einer Welt voller Unterdrückung auf, denn seine Mutter ist eine weiße Hexe, und sein Vater der gefürchtetste schwarze Hexer. Und Nathan? Das ist noch nicht ganz klar, deswegen muss ...

Nathan Byrne wächst in einer Welt voller Unterdrückung auf, denn seine Mutter ist eine weiße Hexe, und sein Vater der gefürchtetste schwarze Hexer. Und Nathan? Das ist noch nicht ganz klar, deswegen muss er jedes Jahr zu seinem Geburtstag zu einer Untersuchung, um festzulegen, ob er ein weißer Hexer oder ein schwarzer wird. Die weißen Hexen bilden die Regierung der Hexen und verfolgen die schwarzen, um sie zu vernichten. Und sie erlassen Gesetze um „Half-Codes“, so wie Nathan einer ist, unter Kontrolle zu halten, und um ihn am Ende als Köder für Nathans Vater benutzen zu können.

Der Einstieg in dieses Buch ist etwas schwierig, da der Schreibstil sehr sprunghaft ist, als würde Nathan dir die Geschichte selbst erzählen. Doch mit der Zeit findet man in die Geschichte rein, und lernt Nathan immer besser kennen, wie sehr er seine verbliebene Familie liebt, was für Probleme er in der Schule hat, wie er mit der Unterdrückung durch die weißen Hexen zurecht kommt, wie andere weiße Hexen ihn behandeln, usw.
Sehr spannend und fesselnd, und dabei möchte man doch nur, dass Nathan allein gelassen wird!