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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.03.2018

Ich mag die Protagonistin nicht

Kopf aus, Herz an
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Okay, das erste, was mir aufgefallen ist, ist die falsche Schreibart von Damian. Lilly lernt ihn relativ schnell im Flieger kennen und ich frage mich die ganze Zeit, wieso Damian im KT Damien heißt. Ich ...

Okay, das erste, was mir aufgefallen ist, ist die falsche Schreibart von Damian. Lilly lernt ihn relativ schnell im Flieger kennen und ich frage mich die ganze Zeit, wieso Damian im KT Damien heißt. Ich habe mich innerlich schon sehr darüber aufgeregt, bis die ganze Situation geklärt wurde. Deswegen eskaliert das in solchen Bücher immer so schnell! Weil man nicht abwarten kann.
Dann muss ich leider sagen, dass mir Lilly sehr auf den Sender ging. Sie hat nur herum gejammert, wie unfair das Leben ist. Klar ist es nicht schön, mit 24 vor dem Traualtar stehen gelassen zu werden. Umso mutiger fand ich, dass sie trotzdem in die Flitterwochen geflogen ist. Auch wenn sie dafür mehr als spontan alles packen musste und naja, ich möchte ungerne spoilern.
Trotz allem hat dieser Roman sehr viel Witz und Romantik. Mir gefällt zwar Lillys Aussprache manchmal nicht, weil es nicht zu ihr passt (Ich habe nichts gegen das Wort Titten, es passt nur eben nicht zu ihr), aber ich kann es nicht ändern. Jo Watson wird sich schon etwas dabei gedacht haben.

Ich habe dieses Buch also im Eiltempo überflogen, weil ich die Geschichte schon ganz spannend fand, mit Lilly aber nicht zurecht komme. Die Geschichte wird aus ihrer Perspektive erzählt, sie geht sogar manchmal auf den Leser ein. An sich eine gute Idee, aber dieses Jammern bringt mich aus dem Konzept. Am besten jeder macht sich selbst ein Bild ;)

Veröffentlicht am 28.02.2024

Nicht das, was ich mir erhofft hatte

Weltenbruch - Das Mal der Sonne
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Divoisia ist ein Zusammenschluß von sieben Autoren, die eine gemeinsame Welt erschaffen (haben). Jeder schreibt eigene Geschichten, aber sie spielen alle in Divoisia. Auf meine Frage bei der Buch Berlin ...

Divoisia ist ein Zusammenschluß von sieben Autoren, die eine gemeinsame Welt erschaffen (haben). Jeder schreibt eigene Geschichten, aber sie spielen alle in Divoisia. Auf meine Frage bei der Buch Berlin 2023, mit welchem Buch man am besten die Reise in diese Welt beginnt, wurde mir diese Kurzgeschichtensammlung empfohlen. Also stürzte ich mich ins Abenteuer, ohne Erwartungen und nur mit dem Wissen von einer gemeinsamen Welt.

Weltenbruch ist in zwei Abschnitte unterteilt, eventuell sogar genau wie der Titel. Ich habe nur Teil 1, und somit fast 200 Seiten, gelesen und danach das Buch abgebrochen. Sieben Geschichten und ein Prolog haben mich nach Divoisia geführt, doch der erste Eindruck hat mir nicht gefallen. Es wirkt, als wären diese Geschichten eher Leseproben als tatsächliche Kurzgeschichten. Mir fehlt da irgendwie ein wenig Struktur, eine Handlung, die Lust auf mehr macht. Da sind Leute, die machen irgendwas, und eventuell sieht man noch das Ergebnis dieser Handlung, oder nicht. Sehr unbefriedigend und nach diesem ersten Teil bin ich nicht viel schlauer als vorher.
Mir waren die Charaktere alle gleichgültig, es wurde keine Spannung aufgebaut und Lust auf mehr habe ich auch nicht. Das finde ich sehr traurig, weil ich die Idee von einer gemeinsamen Welt von vielen Autoren recht interessant finde.

Vielleicht findet ja doch noch eine Geschichte aus Divoisia bei mir Einzug, oder das Mal der Sonne zeigt mir den Weg. Fürs Erste bin ich auf Reisen in andere Welten.

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Veröffentlicht am 12.08.2023

der allwissende Ich-Erzähler hat mich durcheinander gebracht

Chroniken der Pfadwandler: Echos der Vergangenheit
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„Was soll das alles hier sein, Ace? Ist das so etwas wie eine Versammlung von Herr-der-Ringe-Groupies, die zu einer Convention wollen?“ (S. 150)

Die Mischung aus Phantasie und Science Fiction, gepaart ...

„Was soll das alles hier sein, Ace? Ist das so etwas wie eine Versammlung von Herr-der-Ringe-Groupies, die zu einer Convention wollen?“ (S. 150)

Die Mischung aus Phantasie und Science Fiction, gepaart mit dem Begriff Pfadwandler fand ich sehr ansprechend, weswegen ich dieses Buch vom Verlag angefragt habe. Schon beim Auspacken ist mir wieder die Schwere des Buches aufgefallen, genau wie bei Mankuren aus demselben Verlag. Dies ist also eher eine Geschichte für elektronische Ausgaben oder Leser, die ihre Bücher abstützen oder hinlegen.

Nikita ist eine Orkin und Pfadwandlerin, die für den Hüter von Crescent City freiberuflich Aufträge annimmt. So lernt sie Jane kennen, ein Mensch ohne Gedächtnis aber mit der Fähigkeit, ebenfalls das Nebellabyrinth zu durchwandern. Nur hat sie keinerlei Erfahrungen, sodaß Nikita sie „Frischling“ nennt. Der Ton der Orkfrau ist eher rau, paßt aber zum Wesen dieser Spezies. Sie erzählt die Geschichte aus ihre Perspektive (Ich-Erzähler).
Zu dem Auftrag gehören außerdem ein wortkarger, dunkler Elf namens Yanos und ein menschlicher Hacker namens Spydr. Soweit, so gut.
Auf Seite 19 dann ein Perspektivwechsel, den ich nicht nur nicht erwartet habe, der mich auch noch komplett aus dem Lesefluß gerissen hat. Ich nenne es Allwissender Ich-Erzähler. „»Achte nicht auf die Nebelphantome, schau auf den Pfad vor dir, Frischling. Du weißt, welcher Weg nach Khtonios führt«, hört sie mich vom Anfang der Kette zu ihr rufen.“ (S. 19)
Erstmal habe ich mir nicht viel dabei gedacht, doch dann spaltete sich die Gruppe auf und Nikita hat selbst den Teil der Geschichte erzählt, bei dem sie nicht direkt dabei war. Inklusive Gefühle oder Gedanken, eben allwissend. Doch mein persönlicher Knaller war ein Warnschild, das sie nicht gesehen hat. Woher weiß sie dann, daß es da war? „So gebannt bin ich von der Schönheit dieser einmaligen Landschaft, dass ich die rote, geschwungene Glyphe, die auf einen großen Felsen gezeichnet wurde, völlig übersehe.“ (S. 91)

Im vierten Kapitel (Ab S. 139) war ich mir nicht sicher, ob es in der Vergangenheit spielt, eine Erinnerung von Jane ist, oder die Gegenwart. Jane wird häufig von alten Erinnerungen überrascht, die sich ihren Weg an die Oberfläche bahnen. Mit Hilfe dieser versucht sie zu ergründen, woher sie kommt und wieso sie nichts von ihrem früheren Leben weiß. Sie weiß nur, sie wird vom Pharmariesen AC-Tech verfolgt.

Bei ihrem ersten Abenteuer werden Nikita, Jane, Spydr und Yanos sowas wie Freunde, oder zumindest Kameraden. So ist es nicht verwunderlich, daß sie zusammen weitere Aufträge annehmen. Ihre Abenteuer führen sie auf verschiedene Welten, in unterschiedliche Umgebungen, immer auch auf der Suche nach Janes Gedächtnis.
Die Beschreibungen der Umgebung sind ausführlich und bildhaft; die Charaktere individuell und so abwechslungsreich wie ihre Spezies. Doch natürlich entsprechen sie auch den Klischees: wunderschöne Elfen, aufmüpfige Orks, grummelige Zwerge.
Und trotzdem konnte mich die Geschichte nicht packen. Der Allwissende Ich-Erzähler hat mich zuweilen fertig gemacht und ich konnte nicht so recht eintauchen in das Geschehen. Jane war mir egal, Nikita zu orkisch (ich mag Orks, wirklich!) und der einzige sympathische war Yanos, weil er nur das nötigste gesagt hat und ansonsten in den Schatten verschwunden ist.
Bei Seite 335 habe ich das Buch abgebrochen, denn es hat mir keinen Spaß gemacht, es zu lesen. Es fühlte sich an wie Arbeit, und davon habe ich schon genug.

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Veröffentlicht am 08.07.2023

Der Schreibstil hat mich ermüdet

Mankuren - Der goldene Drachenkopf
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„Des Menschen Gier nach Macht und das Verlangen, sich der Magie zu bemächtigen, hat ihn seit jeher in Kriege gegen magische Lebewesen geführt. Die Menschen müssen lernen, ihren Platz im Kreislauf des Lebens ...

„Des Menschen Gier nach Macht und das Verlangen, sich der Magie zu bemächtigen, hat ihn seit jeher in Kriege gegen magische Lebewesen geführt. Die Menschen müssen lernen, ihren Platz im Kreislauf des Lebens zu akzeptieren. [...]Nur das Böse kann einem Menschen zur Magie verhelfen. Der eine Mensch, der sich mit dem Bösen verbündet, bricht den Fluch, der seine grausame Macht gefangen hält. Dieser Mensch führt eine finstere Zukunft herbei […].“ (S. 191)

Das erste, was mir an diesem Buch aufgefallen ist, ist das massive Gewicht. Laut Verlagsseite soll das Buch ca. 400g wiegen. Da ich aber dieses Jahr das Gewicht meiner gelesenen Bücher dokumentiere, kann ich euch garantieren, daß es mehr als das Doppelte wiegt. Nun weiß ich nicht, ob das ein spezielles Bloggerexemplar ist, aber die Haptik wird durch das Gewicht ganz schön gestört. Es ist nicht nur durch das Gewicht schwierig, das Buch zu lesen, sondern erfordert mehr als eine Hand, um es offen zu halten. Hoch- und geöffnet halten erfordert Talente, die ich nicht habe.

Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, da er wie eine Aufzählung wirkt. Natürlich nicht ganz so plump, gleichzeitig doch aber sehr einfach. Es ist kein „ und dann … und dann …“, aber viel fehlt nicht. Der Allwissende Erzähler ist genau das, allwissend, und konzentriert sich nicht auf eine Person und ihre Wahrnehmung, sondern schwenkt von einem Charakter zum nächsten, je nachdem, wer gerade genannt wird. So stelle ich mir hyperaktive Gehirne vor.
Die Geschichte ist nicht unspannend, obwohl die Personen nicht sehr genau beschrieben werden und man auch nach 200 Seiten nicht viel mehr über Shira (weibliche Protagonistin) weiß, als Dracon (männlicher Protagonist) bisher erfahren hat.
Auch die Welt wird wenig beschrieben. Der Leser lernt alles schleppend kennen, im gleichen Tempo, wie sich die Geschichte entwickelt. Und gerade, wenn man ein wenig in das Geschehen hineingefunden hat, kommen plötzlich neue Charaktere aus anderen Dörfern hinzu und man befindet sich wieder am Anfang: als unwissender Leser.

Mich ermüdet das Lesen, obwohl ich gerne wissen möchte, wie es mit Shira und Dracon weitergeht. Auch der Brief der Autorin war eine nette Geste. Das ändert jedoch nichts daran, daß ich mit dem Schreibstil überhaupt nicht zurecht komme. Es ist einfach zu viel, zu durcheinander, zu langatmig, zu aufgezählt und zu viele Charaktere, die ich nur als Nebencharaktere abstempeln kann, denen zu viel Aufmerksamkeit gewidmet wird. Schade!

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Veröffentlicht am 05.07.2023

Ich bin enttäuscht

Ausgerechnet Liebe (Die kleine Burg in Irland)
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„Wer zum ersten Mal nach Irland kommt, verliebt sich unweigerlich. In die Insel und in die Bewohner.“ (S. 27)

Laura sitzt seit drei Wochen apathisch auf ihrem Sessel und wartet darauf, daß ein Wunder ...

„Wer zum ersten Mal nach Irland kommt, verliebt sich unweigerlich. In die Insel und in die Bewohner.“ (S. 27)

Laura sitzt seit drei Wochen apathisch auf ihrem Sessel und wartet darauf, daß ein Wunder geschieht. Stattdessen ruft ihr reicher und erfolgreicher Bruder Lars an und eröffnet ihr, daß er eine Burg gekauft hat. In Tagträumen vergehend, stellt sie am Ende fest, daß die Burg ein grauer Klotz in Irland ist, statt eine sandfarbene hübsche kleine Burg in Spanien. Und das beste: sie soll diese Burg bewohnbar und vermietbar machen. Widerwillig stimmt sie zu.
In dem kleinen Dorf nahe der Burg hat sie es nicht leicht, aber sie macht es den Bewohnern auch nicht leicht. Sie wirkt herrisch und unfreundlich, als wäre sie überall lieber als in Irland. Zu allem Unglück werden ihr bei der Renovierung auch noch Steine in den Weg gelegt, sodaß sie sich für einen kompletten Versager hält.

Nach der Hälfte des Buches war ich schon mehr als aufgebracht. Laura ist eine durch und durch negative Person, die so verschloßen in ihrem Leid ist, daß sie die wundervollen Momente in Irland meistens irgendwie verpaßt. Ihre einzige Freundin Nisha stößt sie ebenso häufig von sich, wie sie ihre Gesellschaft ersehnt. Und bei jedem Treffen mit dem immer hervorragend gekleideten Nachbarn, benimmt sie sich wie ein liebestoller Jungspund, der keine Peinlichkeit ausläßt.
Auch in der Kommunikation mit den Dorfbewohnern ist sie nicht nur naiv, sondern vermittelt das Gefühl, sie wäre nicht ganz bei Sinnen. Sie scheint vieles nicht richtig zu verstehen, was nicht ungewöhnlich ist für deutsche Ohren und irischen Akzent. Aber statt nachzufragen, stimmt sie einfach irgendwie allem zu und erzeugt Unmut.
Für mich wirkt Laura einfach nur unsympathisch und verbreitete in mir Unmut. Doch da ich schon zwei Romane der Autorin kenne, die ich als liebevolle Wohlfühlromane in Erinnerung habe, habe ich mich durchgekämpft. Es mußte einfach besser werden!

Und siehe da, irgendwann kommt die Wahrheit ans Licht, Laura entwickelt sich zu einem recht motivierten, sympathischen, hilfsbereiten Mädchen und plötzlich scheint die Sonne in Irland. Auch dieser Roman ist kurzweilige, nette Unterhaltung. Aber ich bin durch die Schottland-Romane verwöhnt und war in diesem Fall von der Autorin enttäuscht. Ich habe mich nicht wohlgefühlt in Lauras Gegenwart und mich meistens nur gefragt, warum sie so blind ist.

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