Platzhalter für Profilbild

HK1951trucks

Lesejury Star
offline

HK1951trucks ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit HK1951trucks über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Dunkle Wolken über der Provence

Schwarzer Lavendel (Ein-Leon-Ritter-Krimi 2)
0


Nach „Tödlicher Lavendel“ ist „Schwarzer Lavendel“ nun der zweite Band um den Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter, der in der Provence ein neues Leben beginnen möchte. Er hatte einen schweren Verlust zu verarbeiten ...


Nach „Tödlicher Lavendel“ ist „Schwarzer Lavendel“ nun der zweite Band um den Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter, der in der Provence ein neues Leben beginnen möchte. Er hatte einen schweren Verlust zu verarbeiten und hofft, dass die neue Umgebung und die neue berufliche Herausforderung ihm hilft, darüber hinweg zu kommen...

Seine Tante hat ihm einen Weinberg vermacht und das neue Leben scheint sehr gut zu starten für Leon.

Doch dann wird eine mumifizierte Leiche im Weinberg gefunden... Es ist offensichtlich, dass diese professionell einbalsamiert wurde. Doch wozu ? Was verspricht sich der Täter davon ?

Dann wird eine weitere junge Frau vermisst und es ist schnell klar, dass beide bei der Weinlese tätig waren... Geht der Täter dort auf die Jagd nach seinen Opfern ?

Dieser Krimi hat mir in mehrfacher Hinsicht außerordentlich gut gefallen:

1. Ist die Spannung von Anfang an greifbar und flacht auch nicht mehr merklich ab; es gibt somit keine langatmigen Passagen, wie das für mich bei Krimis leider zwischendurch oft der Fall ist.

2. Ist Dr. Leon Ritter nicht nur ein interessanter Charakter, sondern auch ein netter Zeitgenosse, dem man gerne über die Schulter schaut, wie er dem Täter immer näher auf die Spur kommt.

3. Ist die provenzalische Atmosphäre, das Flair dieser Gegend so allgegenwärtig und fast schon deutlich greibar, dass man das Gefühl hat, selbst durch die Weinberge zu streifen, den Duft von Lavendel in der Nase, herrlich geschrieben !

Von mir kann es daher nur eine Bewertung geben: volle Punktzahl !

Veröffentlicht am 15.09.2016

"Mein Gott, Wanda !"

Mein Gott, Wanda
0

sondern vielmehr "Bravo, Wanda !", denn sie ist mit ihren 63 Jahren und ihrer unnachahmlichen Art einfach so eine nette, liebe Hauptperson, dass man das Buch einfach nur verschlingen konnte und es nicht ...

sondern vielmehr "Bravo, Wanda !", denn sie ist mit ihren 63 Jahren und ihrer unnachahmlichen Art einfach so eine nette, liebe Hauptperson, dass man das Buch einfach nur verschlingen konnte und es nicht beim bloßen Lesen blieb.

Als Wanda ihren Teeladen recht schweren Herzens aufgibt, fehlen ihr erstmal neue Aufgaben. Auch ihre Freundinnen Biggi und Marianne vermögen es nicht wirklich, ihr neue Freizeitangebote schmackhaft zu machen und kommen ihr eher mit für sie unsinnigen Ideen, die gar nicht zu Wanda passen.

Als ihr Bekannter Bertram ihr anbietet, mit ihr eine Fernreise zu machen, scheint ihr das eine gute Idee. Doch leider verletzt sich ihr Sohn Stefan und kann sein Fitnessstudio eine ganze Weile lang nicht betreuen. Da sich seine Hilfe auch nicht blicken lässt, übernimmt Wanda kurzerhand das Ruder, ganz die gute Mutter steckt sie zurück und verzichtet auf die schöne Australien-Reise zugunsten der Existenzgrundlage ihres Sohnes.

Und das macht sie ganz hervorragend ! Keiner hätte ihr da wirklich zugetraut, aber Wanda gibt dem Studio ganz neuen Flair und "drückt ihm ihren Stempel auf", der sehr gut angenommen wird. Sie nimmt sogar an einem Wettbewerb teil.

Natürlich spielen auch Männer eine Rolle - gleich mehrere davon, aber mehr verrate ich natürlich nicht.

Ulrike Herwig hat diesen Roman so schön geschrieben, dass ich nicht mehr aufhören konnte, bis ich ihn endlich durch hatte und ich wurde in keinster Weise enttäuscht. Eine sympathische "Heldin des Alltags", die sich ihren beiden Kindern wieder mehr annähert, das habe ich als Mutter sehr gern gelesen und werde das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der "Metzger" aka "Der Herr der Puppen"

Blutsommer
0

Anfangs dachte ich, dass "Blutsommer" kein sonderlich guter Titel ist. Ich fand ihn einfach zu "reißerisch" und auch das Cover hätte mich wohl in der Buchhandlung nicht sofort zum Kauf animiert...

Aber ...

Anfangs dachte ich, dass "Blutsommer" kein sonderlich guter Titel ist. Ich fand ihn einfach zu "reißerisch" und auch das Cover hätte mich wohl in der Buchhandlung nicht sofort zum Kauf animiert...

Aber beim Lesen wurde klar, dass der Titel mehr als gut passt, soviel Blut wie Rainer Löffler in seinem Debüt vergießt.

Aber das gehört ja irgendwie auch zu einem Thriller dazu... Und hier passte das einfach.

Als eine Familie bei einem gemütlichen Ausflug eine entsetzlich zugerichtete Leichte findet, wird klar, dass "Der Metzger" wieder zugeschlagen und sein schon 5. Opfer hinterlassen hat.

Der "Metzger" bezeichnet sich selbst lieber als "Herr der Puppen" und findet mit dem Fallanalytiker Martin Abel einen würdigen Gegner.

Abel ist eine sehr interessante Persönlichkeit, mit einer recht kaputten Vergangenheit, rauem Charme und unkonventionellen Methoden.

Auch Hannah Christ, die ihm zugeteilt wird, von ihm zu lernen, ist keine 08/15-Ermittlerin.

Als Leser kann man durchaus noch neue Aspekte der Fallanalyse kennenlernen, was ich sehr interessant fand, weil der Autor diesen Teil auch nicht übertrieben hat, sondern spannend mit eingebaut in die Geschichte.

Ich habe das Buch gleich meiner Tochter gegeben nach der Lektüre und sie war auch begeistert.

Sehr geehrter Herr Löffler, wir möchten mehr von Martin Abel und Hannah Christ lesen !

Veröffentlicht am 15.09.2016

Midas und Ida

Das Mädchen mit den gläsernen Füßen
0

Die Geschichte um Midas Crook und Ida McLaird hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen und dann auch nicht mehr losgelassen.

Ali Shaw bedient sich eines so schönen Schreibstils, dass ich als Nicht-Fantasy-Fan ...

Die Geschichte um Midas Crook und Ida McLaird hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen und dann auch nicht mehr losgelassen.

Ali Shaw bedient sich eines so schönen Schreibstils, dass ich als Nicht-Fantasy-Fan mir dachte, ich sollte dieses Genre vielleicht doch nicht so sehr vernachlässigen wie bisher.

Eigentlich ist in den vorangegangenen Rezensionen sicherlich schon zig mal darauf hingewiesen worden, aber auch ich möchte nochmal das wunderschöne Cover und den silbernen Schnitt lobend erwähnen, beide rundeten die Geschichte noch sehr schön ein bzw. rahmten diese zusätzlich.

Midas Crook ist ein eher unscheinbarer, junger Mann in den mittleren Zwanzigern und nicht sehr an der Außenwelt interessiert. Er fotografiert sie lieber, aber hält sich danach doch eher von ihr fern.

Bis er auf St. Hauda´s Land auf Ida McLaird trifft, ein sehr außergewöhnliches Mädchen und das in so ziemlich jeglicher Hinsicht. Das Besondere an ihr sind aber vor allen Dingen ihre Füsse, die aus Glas sind...

Midas beginnt, sich für sie zu interessieren und möchte ihr helfen, droht doch das Glas, sich weiter auszubreiten...

Wie der Autor die Annäherung der beiden Figuren beschreibt, kann ich nur als magisch bezeichnen. Auch der ganze Erzählstil hatte meiner Meinung nach etwas Magisches an sich. Fesselte, begeisterte und hielt bis zum Schluss an.

Mir hat auch sehr gut gefallen, dass man durchaus auch etwas über die Familien der Beiden erfuhr und es nicht immer nur um sie ging.

Volle Punktzahl von mir, Mr. Shaw !

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein eher ungewöhnlicher Kommissar

Toter geht's nicht
0

Henning Bröhmann ist alles andere als der typische Hauptkommissar, der einem sonst in einem Krimi so begegnet. Und auf den Krimi selbst trifft das auch noch zu...

Ich habe zuvor noch keinen Krimi gelesen, ...

Henning Bröhmann ist alles andere als der typische Hauptkommissar, der einem sonst in einem Krimi so begegnet. Und auf den Krimi selbst trifft das auch noch zu...

Ich habe zuvor noch keinen Krimi gelesen, der so lustig war und eher zum Lachen als zum Schaudern anregte. Und genau das fand ich ganz großartig !

Dietrich Faber erzählt über einen Mord in Faschingszeiten, mit dessen Aufklärung eben besagter Kommissar Bröhmann beauftragt wird. Dieser hat jedoch derzeit eher andere Probleme: seine Frau hat ihn, die 14-jährige Tochter, den 5-jährigen Sohn und den Hund einfach Knall auf Fall verlassen und Bröhmann ist nun nicht eben der Typ Hausmann und hat auch so seine liebe Not mit dem aufmüpfigen Nachwuchs. Auf einmal quasi alleinerziehend und dann noch der Mord, da ist Henning Bröhmann erst einmal überfordert.

Der Autor schreibt herrlich augenzwinkernd und deckt auch witzig die kleinen Schwächen der Hauptperson auf, was bei mir gleich Sympathie für diese weckte.

Alles in allem ein sehr witziger Krimi, der sich fünf Sterne verdient hat und dem hoffentlich noch viele Fälle folgen werden.