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Veröffentlicht am 27.07.2024

Verschachtelt

Die Toten von Veere. Ein Zeeland-Krimi
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Fast wie eine Matrjoschka diese Geschichte, die ihre langen Arme vom Oktober 1944, in dem die Deiche um Westkapelle und die Insel Walcheren bombardiert, und zerstört wurden und ein Teil der Bevölkerung ...

Fast wie eine Matrjoschka diese Geschichte, die ihre langen Arme vom Oktober 1944, in dem die Deiche um Westkapelle und die Insel Walcheren bombardiert, und zerstört wurden und ein Teil der Bevölkerung ertrank, bis in die Gegenwart ausstreckt und dort zu einem Mord an einem vermeintlich harmlosen Touristen führt. Dieser wiederum ist gar nicht so harmlos, sondern verbirgt eine üble Geschichte, die ihn zehn Jahre zuvor mit dem Verschwinden und vermutlichen Mord an einer jungen Frau mit Migrationshintergrund in Verbindung bringt. Hoofdinspecteur Liv de Vries, die nach einem Schusswaffengebrauch in einer fälschlich als terroristisch eingestuften Aktion ins Visier der Internen geraten ist und deshalb aus der Schusslinie genommen werden soll, soll in diesem Fall ermitteln, obwohl das eigentlich nicht wirklich in ihre Zuständigkeit gehört. Zusammen mit Rechtsmedizinerin Ann-Remi und Polizeichef Ruben deckt sie dabei eine sehr verschachtelte Geschichte auf, in der es um Schuld, Vertuschung, Rache geht. Sehr detailliert beschrieben, ein bisschen Geschichtsunterricht, eine sympathische, wenngleich auch oft unkonzentrierte Ermittlerin und ebenso sympathische Mitermittler. Spannend erzählt und sorgfältig vor dem Leser aufgedröselt.

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Veröffentlicht am 15.07.2024

Unterhopft

Leichenstarr an der Bar
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Stur, uneinsichtig, unterhopft - das sind die Sünummer, die drauf und dran sind, in ein unseriöses Immobilienobjekt zu investieren und dabei alles zu verlieren. Denn die Fäden, die im Hintergrund gezogen ...

Stur, uneinsichtig, unterhopft - das sind die Sünummer, die drauf und dran sind, in ein unseriöses Immobilienobjekt zu investieren und dabei alles zu verlieren. Denn die Fäden, die im Hintergrund gezogen werden, dienen ausschließlich dazu, Gelder größeren Ausmaßes von Investoren zu sammeln, um sie auf private Konten zu transferieren. Das will Enno aufdecken und bezahlt dies mit seinem Leben. Das wollen die Sünummer nicht hinnehmen und begeben sich auf Spurensuche, um den Tod von Enno zu rächen. Das ganze Dorf, vorweg Friesenbrauerin Gesine, der diesmal allerdings ordentlich Gegenwind von ihren Sünummern entgegenweht, sind sie deren Alleingänge und Bevormundungen doch sehr leid. Nebenbei erfährt man "Wissenswertes" über die artgerechte Haltung von Zuckerfischen, die als Heringsschwärme im Lädchen verkauft werden. Gesine geht in diesem Band nicht nur ihren Sünummern arg auf den Keks, sondern strapaziert auch gelegentlich die Geduld der Leserschaft. Egal: Tüdelbräu drauf und schon geht es wieder.

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Spannender True Crime

Im Kopf des Bösen - Ken und Barbie
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Ein spannender, an einem realen Fall angelehnter Krimi mit einem sympathischen Ermittlerduo und einem nur schwer erträglichen Täterpaar, deren Taten abscheulich sind. In ruhigem Erzählstil vorgetragen ...

Ein spannender, an einem realen Fall angelehnter Krimi mit einem sympathischen Ermittlerduo und einem nur schwer erträglichen Täterpaar, deren Taten abscheulich sind. In ruhigem Erzählstil vorgetragen und aus wechselnden Sichten geschrieben, so auch aus Tätersicht. Das hält die Spannung hoch. Kurzzeitig wird die Leserschaft auf eine falsche Fährte gelockt, weil die Freundin des Freundes des Lebenspartners von einem Opfer den getöteten Frauen so ähnlich sieht und der Freund sich merkwürdig verhält. Zum Schluss dann die überraschende Wendung, obwohl, wenn man den Fall der realen Ken und Barbie nachgelesen hat, kann man auf die richtige Spur kommen. Eine lesenswerte, gut dem realen Fall nachempfundene Story. Dass die Autistin Sophie allerdings so emotional betroffen ist, scheint nicht ganz folgerichtig, weil das so bei Autisten eigentlich nicht der Fall ist.

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Veröffentlicht am 08.07.2024

Urlaubskrimi

Commissaire Cluzet und der Mann aus Stein
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Statt das Geld gewinnbringend anzulegen unterschlägt Nicoles Bankberater dieses und wird anschließend tot aufgefunden. Der Dorfsheriff will das als Unfall abtun, seine Mitarbeiterin Sandrine wittert Mord ...

Statt das Geld gewinnbringend anzulegen unterschlägt Nicoles Bankberater dieses und wird anschließend tot aufgefunden. Der Dorfsheriff will das als Unfall abtun, seine Mitarbeiterin Sandrine wittert Mord und Cluzet, nun Ex-Commissaire, denkt dies ebenso. Entgegen seiner eigenen Pläne, nämlich ausschließlich Urlaub in seinem ehemaligen Heimatort zu verbringen, mischt er sich flugs in den Fall ein, sehr zum Ärger des Dorfsheriffs, dem dieser Zivilist extrem auf den Geist geht. Cluzet kann aber nicht anders, denn indem er womöglich den Mörder findet, kann er vielleicht auch das Geld wieder auftreiben, denn ansonsten muss seine Quasi-Enkelin das Hotel aufgeben, das schon seit Jahrzehnten in Familienbesitz ist und Cluzets „Dauerurlaubsort“. Betont ruhig, aber nicht betulich, geht es zu in dieser Geschichte, die sich vornehmlich auch um den Genuss von Calvados und einem bestimmten regionalen, recht anrüchigen Käse dreht. Na ja, man ist schließlich in der Normandie. Ein netter, lesefreundlich geschriebener Urlaubskrimi, dem man gerne auch die Folgebände folgen lassen möchte.

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Veröffentlicht am 07.07.2024

Abgründig

Die Auszeit
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Was als Auszeit, als Belohnung für die gemeinsame Mühe, die Marke des 1-millionsten Followers geknackt zu haben, geplant war, erweist sich als Albtraum – nicht nur für die Clique der Influencerin Viktoria ...

Was als Auszeit, als Belohnung für die gemeinsame Mühe, die Marke des 1-millionsten Followers geknackt zu haben, geplant war, erweist sich als Albtraum – nicht nur für die Clique der Influencerin Viktoria Kaplan, sondern auch für den Eigentümer des Luxus-Retreat in den Alpen. Nicht nur, dass sich hinter der Fassade der Jungen, Schönen, Reichen, Erfolgreichen ein übervolles Fass menschlicher Abgründe auftut. Es geschieht auch ein Mord und in vielen unterschiedlichen Perspektiven der Protagonisten und zeitlichen Rückblicken und Vorblicken auf die Umstände vor und nach der Tat, werden die Hintergründe und Folgen aufgedröselt und die Spannung vorangetrieben. Das, was sich da als menschlicher Abschaum offenbart und die Umstände und der Irrsinn, die zur Tat führten, sind nur schwer zu ertragen. Hier werden die Nerven der Leserschaft äußerst strapaziert, die Spannung auf ein Höchstmaß getrieben und die Illusionen, die das ganze „soziale Netzwerk“ und das Influencertum schaffen, zerstört.

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