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Veröffentlicht am 19.09.2021

Ein Fall reich an Emotionen

Mord als Kunst
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Seit ich bei Band 4 „Mord im Rausch“ im Zuge einer Leserunde in diese Reihe eingestiegen bin, bin ich nicht nur ein Fan der smarten Kommissarin Lucie Girard, ihrer Familie und ihres Teams, sondern auch ...

Seit ich bei Band 4 „Mord im Rausch“ im Zuge einer Leserunde in diese Reihe eingestiegen bin, bin ich nicht nur ein Fan der smarten Kommissarin Lucie Girard, ihrer Familie und ihres Teams, sondern auch des Schreibstils und der Ideenvielfalt dieses Autors. Er überrascht nämlich immer wieder durch stets wechselnde Themen und ein neues Umfeld, in dem die Krimis spielen. Diesmal lag der Schwerpunkt einerseits bei Kunst, ist doch Malerei, insbesondere der Impressionismus eine französische Domäne, andererseits stand auch ein wahres Spektrum an Gefühlen im Mittelpunkt der Handlung.
Worum geht es? Zwei Amerikanerinnen machen Urlaub in Südfrankreich und verlieben sich nicht nur ins französische Flair, sondern auch in attraktive, leidenschaftliche Franzosen, wodurch sie in romantische, turbulente, aber auch emotionsgeladene, sogar gefährliche Situationen geraten. Eines Tages wird eine der Amerikanerinnen vermisst …
Der Handlungsaufbau beginnt mit einem spannenden Prolog und endet in einem dramatischen Showdown, dazwischen lernt man die Protagonisten, ihre Charaktere, eingehend kennen, kann deren Handlungen gut nachvollziehen, die teils von positiven, teils negativen Emotionen getrieben werden. Zwischen den Zeilen spürt man deutlich die in der Luft stehenden Spannungen, Aggressionen und Verzweiflung, erwartet buchstäblich die Eskalation, fragt sich, wer hier wohl wen ermorden werde.
Das französische Ambiente wird authentisch übermittelt, letztlich auch durch die gut dosiert eingesetzten auf Französisch geführten Dialoge (inklusive Übersetzung).
Was ich immer wieder genieße, ist die Atmosphäre der 70er Jahre, wo eine Kommissarin nicht allzeit erreichbar ist, man in einem Undercover-Einsatz nicht voll verkabelt wird, ja nicht einmal ein Handy hat; ein Auslandsgespräch kompliziert zu führen und generell die Polizeiarbeit noch nicht so techniklastig ist.
Last but not least ist Commissaire Lucie Girard wiederum die zentrale sympathische Heldin des Krimis, die mit vollem Einsatz und wacher Intelligenz, aber auch viel Einfühlungsvermögen und Menschlichkeit letztlich den Fall löst.
Lucie Girards 12. Fall hat mir wiederum erquickliche Lesestunden bereitet. Ich freue mich schon auf das nächste Buch.

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Veröffentlicht am 15.09.2021

Liebe versetzt Berge

Am Ende der Unschuld
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Worum geht es? Milla Seifert ist Journalistin und bekommt die Chance ihres Lebens. Sie soll über Robert Hoffmann, einen Mann, der seit fünf Jahren wegen Mordes in einem Pariser Gefängnis sitzt, einen Leitartikel ...

Worum geht es? Milla Seifert ist Journalistin und bekommt die Chance ihres Lebens. Sie soll über Robert Hoffmann, einen Mann, der seit fünf Jahren wegen Mordes in einem Pariser Gefängnis sitzt, einen Leitartikel schreiben. Milla zweifelt zusehends an seiner Schuld und beginnt intensiv zu ermitteln.
Ja, was ist dieses Buch eigentlich alles?
Es ist ein packender Spannungsroman mit einer kriminellen Basis, denn immerhin wird ja der wahre Mörder gesucht, und gleichzeitig ist es ein gefühlvoller Liebesroman.
Der Schreibstil ist flüssig, die Kapitel vermitteln durch ihre Kürze und den Wechsel zwischen Millas Recherchen und den Szenen im Gefängnis Tempo und Abwechslung. Insbesondere die zwischengelagerten Sequenzen über die geheimnisvolle Person, die im Verborgenen die Fäden zieht und Millas Aktionen beobachtet, erhöhen die Spannung.
Der Roman beginnt nicht nur spektakulär mit dem Mord und endet mit einem actionreichen, fesselnden Showdown, der alles aufklärt, sondern hält einen eigentlich ununterbrochen in seinem Bann.
Die Charaktere sind authentisch, nicht nur die Hauptpersonen Milla und Robert, sondern auch die Personen in ihrem Umfeld.
Milla ist sympathisch, intelligent, mutig und fantasievoll. Auch Robert hat mich von Beginn an für sich eingenommen; ich war stets von seiner Unschuld überzeugt. Die Spannung lag für mich vor allem in der Frage nach dem tatsächlichen Mörder und in welcher Weise es Milla gelingen würde, Roberts Unschuld zu beweisen.
Es war mein erster Roman von Silke Ziegler. Er hat mir mitreißende Lesestunden beschert, in denen ich alles rund um mich vergaß, völlig vertieft in das Buch, mit fiebernd und ängstlich, mitfühlend und hoffend, das ich noch weitere auf meine Wunschliste gesetzt habe.

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Veröffentlicht am 15.09.2021

Frau Maier ermittelt - diesmal ohne Katze

Frau Maier macht Dampf
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Mit „Frau Maier macht Dampf“ von Jessica Kremser bin ich durch eine Leserunde wieder einmal auf eine herzerfrischende Krimiserie aufmerksam geworden. Einstieg bei Band 5. Aber das war weiter kein Problem, ...

Mit „Frau Maier macht Dampf“ von Jessica Kremser bin ich durch eine Leserunde wieder einmal auf eine herzerfrischende Krimiserie aufmerksam geworden. Einstieg bei Band 5. Aber das war weiter kein Problem, die Geschichte kann man ohne weiteres auch ohne Kenntnis der vorhergehenden Bände lesen. Der einzige Wermutstropfen: die Katze auf dem Cover, die mich eigentlich zur Teilnahme animiert hat, spielt ausgerechnet in diesem Band nicht mit. Ein Grund mehr, auch die anderen vier Krimis zu lesen.
Worum geht es in diesem Band? Frau Maiers Freundin hat einen Wellnessurlaub gebucht, kann ihn aber wegen eines Armbruchs nicht antreten. Stattdessen soll Frau Maier fahren, die anfangs gar nicht begeistert davon ist, doch kaum ist sie im Hotel angekommen, stößt sie auf eine Leiche und lernt bald darauf den Privatdetektiv Wolfgang Woitschek kennen. Gemeinsam beginnen sie zu ermitteln.
Frau Maier erinnert stark an Miss Marple, schon etwas älter, bodenständig, mit dem Herz am rechten Fleck, eine einfache Putzfrau, der man nicht gleich ansieht, wie blitzgescheit sie ist, welch ausgezeichnete Beobachtungsgabe sie besitzt und wie energisch und mutig sie sein kann. Ich mochte sie auf Anhieb, ebenso den Privatdetektiv Woitschek.
Der Schreibstil ist locker, flüssig, die nach Wochentagen eingeteilten Kapitel übersichtlich und in einer angenehmen Länge. Übrigens, dass es sich um ein steirisches Wellnesshotel handelt, freute mich als Österreicherin besonders.
Die Spannung steigerte sich kontinuierlich. Im Hotel geschehen nicht nur rätselhafte Dinge und Menschen benehmen sich eigenartig, sondern Frau Maier gerät auch zusehends in gefährliche Situationen.
Das Buch hat mir vergnügliche und spannende Lesestunden beschert und Lust auf weitere Kriminalfälle mit Frau Maier gemacht.

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Veröffentlicht am 14.09.2021

Schaurig schön spannend

Angstrichter (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 4)
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Mit „Angstrichter“ von Lars Schütz bin ich bei Band 4 der Reihe rund um die Profiler Jan Grall und Rabea Wyler eingestiegen. Der Thriller lässt sich ohne Kenntnis der Vorgängerbände ohne weiteres lesen.
Worum ...

Mit „Angstrichter“ von Lars Schütz bin ich bei Band 4 der Reihe rund um die Profiler Jan Grall und Rabea Wyler eingestiegen. Der Thriller lässt sich ohne Kenntnis der Vorgängerbände ohne weiteres lesen.
Worum geht es? In Nürnberg hängen eines Morgens an den vier Stadttoren Körperteile einer Leiche und im Internet taucht ein Video von der Hinrichtung auf, es agiert ein mittelalterlicher Scharfrichter. Die Geschichtsprofessorin Dr. Ellen Grafenberg, sehr versiert in mittelalterlichen Riten, und eine Bekannte des Opfers wendet sich an die Profiler.
Der Schreibstil ist flüssig, ich kam nicht nur leicht in die Story hinein, sondern konnte das Buch kaum aus der Hand legen, derart spannend ist es. Es ist ein packender Thriller, nichts für zarte Gemüter. Denn der Scharfrichter tötet brutal, grausam, nach mittelalterlichem Vorbild, und auch die Profiler geraten mehrfach in gefährliche Situationen. En passant lernt man vieles über mittelalterliche Foltermethoden und -werkzeuge.
Die Handlung verläuft tempo- und actionreich. Die Ereignisse werden in kurzen Kapiteln wechselweise aus Sicht von Jan bzw. Rabea, den beiden Ermittlern, und aus Sicht der diversen Opfer bzw. des Täters dargestellt. Die stetige Spannung steigert sich zuletzt in einem dramatischen Showdown, der eine überraschende Lösung des Falles bringt.
Die Charaktere sind anschaulich beschrieben, sympathisch, intelligent und mutig, aber man lernt sie auch privat kennen, ihre Ängste und Schwächen, und ihre Zukunftspläne. Es hat den Anschein, dass dieser 4. Band der letzte dieser Reihe sein könnte. Bedauerlicherweise.
Ich habe schon länger keinen derart packenden Thriller gelesen. Es war mein erster von diesem Autor, aber sicher nicht der letzte; vor allem die drei Vorgängerbände möchte ich unbedingt nachlesen.

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Veröffentlicht am 30.08.2021

Spannung, Action mit etwas Humor und Romantik garniert

Nichts als Staub
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Die junge Streifenpolizistin Alina gerät im Zuge einer Mordermittlung in einen Hinterhalt, wird krankenhausreif geschlagen, des Drogenhandels beschuldigt und suspendiert. Gemeinsam mit unerwartet auftauchenden ...

Die junge Streifenpolizistin Alina gerät im Zuge einer Mordermittlung in einen Hinterhalt, wird krankenhausreif geschlagen, des Drogenhandels beschuldigt und suspendiert. Gemeinsam mit unerwartet auftauchenden Helfern sucht sie auf eigene Faust nach dem Mörder und ihrem persönlichen Gegner.
Der Schreibstil ist flüssig, die Kapitel haben eine angenehme Länge. Der Fall erweist sich als komplexer, als es zu Beginn den Anschein hat. Die Handlung ist ereignisreich, in manchen Aktionen zwar eher fantasievoll als realitätsnah, wartet jedoch immer wieder mit Überraschungen und unerwarteten Wendungen auf, wodurch die Spannung kaum absinkt und man das Buch nicht mehr aus der Hand legen will. Am Ende sind nicht nur alle Mordfälle gelöst, sondern es eröffnet sich eine neue Zukunftsperspektive für Alina und ihr Team, was weitere interessante Fälle verspricht. Obwohl mich das Buch gefesselt hat, würde ich eher von einem Krimi sprechen als von einem Thriller.
Die Charaktere wirken authentisch, sind alle sympathisch. Sie zeigen sowohl Stärken als auch Schwächen, haben Eigenarten, besondere Talente und Geheimnisse. Alina, Elias, Lennart und Norbert sind ein ungewöhnliches, faszinierendes, sich optimal ergänzendes, schlagkräftiges Team. Durch Lennart kommt eine humorvolle Note in die Handlung, und dass es zwischen Alina und Elias knistert, bringt auch einen Hauch Romantik mit hinein.
Es war mein erster Alexander Hartung-Thriller und ganz sicher nicht mein letzter. Ich bin nun nicht nur gespannt auf die weiteren Fälle von Alina Grimm und ihrem Team, sondern es wurde auch meine Neugier auf die anderen Reihen dieses Autors geweckt.

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