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Hagazussa

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.03.2017

Wundervolle Charaktere

Weit weg ist anders
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Ein sehr interessantes Buch, das mal nicht vom Älterwerden sondern vom Ältersein berichtet. Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet. Die resolute Frau Scholz, die sich so sehr in ihrer einsamen kleinen ...

Ein sehr interessantes Buch, das mal nicht vom Älterwerden sondern vom Ältersein berichtet. Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet. Die resolute Frau Scholz, die sich so sehr in ihrer einsamen kleinen Welt gemütlich eingerichtet hat, dass sie anfangs sogar Probleme hat, sich bei ihrem Lebensretter zu bedanken. Die sich bei zu viel Kontakt mit anderen nach der Stille ihrer Einsamkeit zurück sehnt. Ehrlich und direkt bis in den letzten Knochen und damit sehr sympathisch auch wenn viele von der resoluten Art sich vor den Kopf gestoßen fühlen. Im Gegensatz dazu die ängstliche Frau Jacobi. Ein Leben lang bevormundet, erst vom Mann und später von der Tochter, ist sie es nicht gewohnt, ihre eigene Meinung zu vertreten.
Eine Geschichte des Alltags spannend erzählt mit wundervollen Charakteren. Sehr lesenswert!

Veröffentlicht am 13.02.2017

Perfekt

Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit
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Das „Lesejahr“ ist erst ein paar Wochen alt und schon so ein Burner. Das Cover sowie der Titel sind sehr stimmig und machen neugierig. Die Story wird aus den verschiedenen Perspektiven der einzelnen Protagonisten ...

Das „Lesejahr“ ist erst ein paar Wochen alt und schon so ein Burner. Das Cover sowie der Titel sind sehr stimmig und machen neugierig. Die Story wird aus den verschiedenen Perspektiven der einzelnen Protagonisten erzählt. So erfährt man jeweils nur das, was der jeweilige Erzähler weiß und denkt. Diese Erzählweise erhöht meines Erachtens die Spannung immens. Gleichzeitig wird
Die Geschichte vielschichtiger. Durch die verschiedenen Perspektiven, erfährt man etwas über Zoes Gedankenwelt – dass sie niemanden hat, dem sie sich wirklich anvertrauen kann. Aber auch über Tessa und ihre Zerrissenheit zwischen Alkoholiker-Ehemann und Geliebten. Man fühlt mit Sam und seiner Einsamkeit, da er Tessa nicht für sich haben kann und auch über Richard, der seine Depression mit Alkohol betäubt. Über Lucas und seine Ängste erfährt man indes nur stückweise durch sein an Zoe und ihre Mutter gesandtes Drehbuch.
Ein sehr guter Thriller, der trotz leiser Töne fesselt ohne große Effekthascherei.

Veröffentlicht am 08.01.2017

Vive la France

Fast perfekte Heldinnen
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Der Titel „Fast Perfekte Heldinnen“ hat mich sehr neugierig gemacht. Es wird auf der Rückseite des Buches der Eindruck vermittelt, ein Pendant von „Sex in the city“ in den Händen zu halten. Dem ist in ...

Der Titel „Fast Perfekte Heldinnen“ hat mich sehr neugierig gemacht. Es wird auf der Rückseite des Buches der Eindruck vermittelt, ein Pendant von „Sex in the city“ in den Händen zu halten. Dem ist in meinen Augen aber nicht ganz so und das ist nicht abwertend gemeint, weder in die eine noch die andere Richtung. Vier Frauen in den Vierzigern, befreundet in Paris. Jede mit ihrem Leben vollauf beschäftigt. Sicherlich geht es auch hier um Liebe und Betrug, aber und vor allen Dingen darum, wie eine moderne Frau von heute Familie und Beruf unter einen Hut kriegt und trotzdem sich nicht selbst aufgibt. „Fast perfekte Heldinnen“ – Sind wir das nicht alle ein bisschen? Das Buch vermittelt sehr schön das französische Flair. Es ist so quirlig und typisch la France. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 02.01.2017

Totale Spannung

DEAR AMY - Er wird mich töten, wenn Du mich nicht findest
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Buchtitel und Cover sind auf dem ersten Blick nicht besonders eindrucksvoll. Der Thriller jedoch ist fesselnd von der ersten bis zur letzten Zeile. Selten hat mich ein Buch so in seinen Bann geschlagen, ...

Buchtitel und Cover sind auf dem ersten Blick nicht besonders eindrucksvoll. Der Thriller jedoch ist fesselnd von der ersten bis zur letzten Zeile. Selten hat mich ein Buch so in seinen Bann geschlagen, dass ich einfach nicht mehr aufhören konnte zu lesen und in den Lesepausen ständig über das Gelesene nachgrübelte und überlegte, wie es wohl weitergeht. Die Story ist sehr gut aufgebaut und keineswegs reißerisch, ganz im Gegenteil kommt sie auch ohne viel Blut sehr nervenaufreibend einher. Ich möchte nicht zu viel verraten, jedoch ist dieses Buch mit Abstand das Beste, was ich in den letzten 12 Monaten lesen durfte. Sehr atmosphärisch geschrieben, absolut empfehlenswert mit 5 wohlverdienten Sternen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Lässt dich nicht mehr los

Zerschunden
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Als ich das Buch begonnen habe, dachte ich mir einen soliden, spannenden Thriller vor mir zu haben, wie viele andere auch. Der Autor, Michael Tsokos, welcher mit Sebastian Fitzek befreundet ist, hatte ...


Als ich das Buch begonnen habe, dachte ich mir einen soliden, spannenden Thriller vor mir zu haben, wie viele andere auch. Der Autor, Michael Tsokos, welcher mit Sebastian Fitzek befreundet ist, hatte seinen ersten Debütthriller, „Abgeschnitten“ zusammen mit Herrn Fitzek geschrieben. Das macht sich nun auch beim vorliegenden Thriller bemerkbar, welchen er mit einem anderen Co-Autor erstellte. Der Hinweis auf dem Cover „True crime“ wurde zwar von mir zur Kenntnis genommen, jedoch war mir die Bedeutung nicht gänzlich ins Bewusstsein gedrungen. Noch während ich das Buch las, hatte ich das Glück, zu einer Buchlesung von Michael Tsokos gehen zu können. Während dieser Lesung wurden u. a. Tatortfotos gezeigt und Herr Tsokos machte anschaulich klar, dass die Realität bei weitem schlimmer sein kann, als dann im Buch dargestellt. Seit diesem Erlebnis las ich das Buch aufmerksamer und obwohl ich bereits bluttriefendere Thriller gelesen habe, war dieser doch mit Abstand der grauenvollste, denn es macht für die Psyche doch einen gewaltigen Unterschied, ob die Story reine Fiktion ist, oder auf realen Begebenheiten beruht. Allein der Gedanke, dass solch schreckliche Dinge tatsächlich passiert sind, beschäftigt mich noch immer. Viele gute Thriller liest man zur Unterhaltung und denkt: „schon echt heftig und gruselig, aber halt nur eine Geschichte“. Bei diesem Thriller geht das nicht. Das Buch reißt dich gedanklich aus deinem idyllischen Heileweltdenken und führt dir gnadenlos die tatsächlichen und real existierenden Abgründe der menschlichen Gesellschaft vor Augen. Man begreift, dass das Böse ein wirklicher Teil des Lebens ist. Tröstlich zu wissen, dass es Menschen wie Herrn Tsokos gibt, die mit ihrer Arbeit gegen das Böse kämpfen. Noch besser, dass er mit seinen Büchern in umgangssprachlicher Form aufklärt und informiert. Ich bin jetzt schon auf die Fortsetzung gespannt.