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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.06.2017

Schwertläufer - eine High Fantasy Perle.

Schwertläufer
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Ein Mensch und ein Elm stehen vor der Aufgabe ihres Lebens. Sie sollen die Katastrophe, die dem Land Laudora bevorsteht, verhindern, indem sie sich alter Mächte bedienen. Im Norden erhebt sich eine dunkle ...

Ein Mensch und ein Elm stehen vor der Aufgabe ihres Lebens. Sie sollen die Katastrophe, die dem Land Laudora bevorsteht, verhindern, indem sie sich alter Mächte bedienen. Im Norden erhebt sich eine dunkle Macht, die diesen Plan verhindern will. Ihre Reise führt sie quer durch das Land und ist von unzähligen Gefahren geprägt. Ob es Robin und Boffo gelingt, diese Reise erfolgreich abzuschließen und Laudora vor dem Vulkan zu retten?

Die Aufmachung von „Schwertläufer“ von Jan Peter Andres ist wunderschön. Der Schutzumschlag macht bereits Lust in den High Fantasy Roman einzutauchen und gibt bei näherem Betrachten einen Einblick in die Geschichte. Außerdem sieht die goldene Schrift des Titels auf dem schwarzen Hintergrund hochwertig und edel aus.
Auf der ersten und auf der letzten Seite befinden sich detaillierte Karten des Landes Laudora. Sie sind übersichtlich gestaltet und sind eine gute Hilfestellung während dem Lesen, um die Reise im Überblick zu behalten. Außerdem wird im Anhang über das Land Elegien, über die Bewohner von Fornland und über das Volk der Elme berichtet. Damit bekommt man ein erstes Gefühl für die Welt und es wird einfacher in die neue Welt einzutauchen.

Nach einem etwas holprigen Start, da ich mit der Welt nicht warm wurde und mich einige Namen verwirrt hatten, konnte mich das Buch in seinen Bann ziehen. Daher sollte man unbedingt dranbleiben, denn es lohnt sich!
Eine Besonderheit der Geschichte, die sich von Anfang bis zum Ende zieht, ist die detailgetreue Beschreibung der Orte, Städte und Landschaften. Der Autor erschafft eine neue Welt, die bis ins kleinste Detail durchdacht ist. Das spürt man mit jeder Seite, die man liest und erhöht den Spaß beim Lesen.
Mein persönliches Highlight sind die neuen Fantasyelemente, die in die Geschichte eingebaut werden. Angefangen bei dem Volk der Elme, bis zu den Grolds haben mich die neuartigen Fabelwesen fasziniert zurückgelassen.

Die Reise ist geprägt durch erstaunliche Orte, Freundschaft, Zusammenhalt, Rätseln, Verfolgungen, Kämpfe und ein bisschen Magie. Die Charaktere bestechen durch ihre Gegensätze. Während Robin wagemutig handelt, behält Boffo immer einen kühlen Kopf und wägt seine Entscheidungen ab. Außerdem lässt sich Boffo nicht gerne in die Karten schauen und hat immer ein Ass im Ärmel.

Fazit
Eine High-Fantasy Perle, die gut ausgearbeitet ist und viel Spaß beim Lesen bereitet. Ich kann das Buch jedem Fantasyleser und jenen, die es werden wollen, weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 02.06.2017

Wie Briefe ein Leben verändern.

Der Brief
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Es sind lediglich Briefe, die Maries Leben von einem auf den anderen Tag auf den Kopf stellen. Die Briefe beinhalten Ausschnitte aus Maries Leben in Paris, obwohl Marie in ihrem Leben noch nie in Paris ...

Es sind lediglich Briefe, die Maries Leben von einem auf den anderen Tag auf den Kopf stellen. Die Briefe beinhalten Ausschnitte aus Maries Leben in Paris, obwohl Marie in ihrem Leben noch nie in Paris gelebt hat. Nachdem sie den ersten Schock überwunden hat, beginnt sie mit ihre eigenen Nachforschungen den Ursprung der Briefe auf den Grund zu gehen.

In einem einfachen und lockeren Schreibstil erzählt Carolin Hagebölling in ihrem Debütroman „Der Brief“ von einer Welt, die die Protagonistin völlig aus der Bahn wirft und für den Leser als surreal abgestempelt wird. Dennoch wirft es viele, wichtige Fragen auf, die man für sich selbst beantworten muss. Die „Was wäre, wen“ – Momente, die sich beim Lesen einschleichen, machen diesen Roman lebendig.

Die Emotionen der Charaktere werden ausreichend beschrieben und haben mich erreicht. Die Charaktere versprühen auf der einen Seite Lebensfreude und Empathie. Auf der anderen Seite leidet man mit ihrer Niedergeschlagenheit und Traurigkeit über die Ereignisse. Der Unglauben der Protagonisten zieht sich durch das ganze Buch und wirkt auf die Charaktere belebend.
Das Einzige, dass ich bemängeln kann, ist der offene Schluss. Es fällt mir schwer mit dieser Geschichte abzuschließen, wenn sie weder mit einer Erklärung, noch mit einer kurzen Andeutung abschließt. Ich hätte mir gewünscht, dass eine Richtung vorgegeben wird.

Fazit
Eine schöne, tiefgründige Geschichte, die viele Fragen aufwirft. Wer allerdings offene Enden scheut, sollte dieses Buch meiden. Die leichte Lektüre hat 219 Seiten und eignet sich daher gut für die Unterhaltung zwischendurch.

Veröffentlicht am 31.05.2017

Schluss mit gesellschaftlichen Konventionen.

Schluss mit Muss
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Das Antiratgeberbuch „Schluss mit Muss“ von Tanja Mairhofer wirbt mit dem Slogan „Warum du alles falsch machst, wenn du alles richtig machen willst“. Dieser Banner zieht sich durch das ganze Buch und durch ...

Das Antiratgeberbuch „Schluss mit Muss“ von Tanja Mairhofer wirbt mit dem Slogan „Warum du alles falsch machst, wenn du alles richtig machen willst“. Dieser Banner zieht sich durch das ganze Buch und durch jedes einzelne Kapitel. Eingangs wird mit einem Vorwort das Buch eröffnet und es wird klar ausgedrückt, was man von diesem Buch erwarten oder nicht erwarten darf. Die Kapitel haben einen Umfang von ein paar Seiten und können schnell gelesen werden, daher eignet sich das Buch auch für Zwischendurch. Auf lockere und unterhaltsame Art erzählt Tanja von ihren Erfahrungen, sagt klar, was sie daraus gelernt hat und bringt auch wissenschaftliche Erkenntnisse ein. Vor allem bin ich begeistert von der Direktheit, die sie nutzt, um mit gesellschaftlichen Konventionen aufzuräumen und gleichzeitig zu ihrer Meinung steht.
Die Aufmachung ist ein weiterer dicker Pluspunkt. Das Cover ist ein Blickfang, nicht allein durch die beiden Hände, sondern viel mehr durch die grellen Farben, die verwendet werden. Außerdem ist das Innenleben liebevoll gestaltet. Die Zitate, die bei jedem Kapitel hervorgehoben werden, und durch eine Grafik im Hintergrund unterstrichen werden, sowie die Kommentare, die fett herausgehoben werden, haben mir eine große Freude bereitet und müssen an dieser Stelle auch beschrieben werden.

Obwohl es sich um ein Antiratgeberbuch handelt, konnte ich viel mitnehmen. Außerdem hat es mich oft zum Lachen gebracht und hat für eine abwechslungsreiche Unterhaltung gesorgt. Es gehört nicht zu den besonderen Perlen unter den Büchern aber es hat sich eindeutig 4 Sterne verdient.

Veröffentlicht am 31.05.2017

Der Drowning Pool und seine Geheimnisse.

Into the Water - Traue keinem. Auch nicht dir selbst.
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Nach dem Welterfolg von „The girl on the train“ wird nun Paula Hawkins zweiter Roman “Into the water” veröffentlicht. Der Drowning Pool von Beckford ist bekannt für seine zahlreichen Todesfälle. Viele ...

Nach dem Welterfolg von „The girl on the train“ wird nun Paula Hawkins zweiter Roman “Into the water” veröffentlicht. Der Drowning Pool von Beckford ist bekannt für seine zahlreichen Todesfälle. Viele Frauen haben in dem klippenumringenden Wasser ihr Ende gefunden. Danielle Abbot war schon seit früher Kindheit von den mysteriösen Todesfällen beeindruckt. Eines Tages wird sie selbst zum Opfer des Drowning Pool und bringt damit den Stein für die unerklärbaren Tode des Drowning Pools ins Rollen.

In dem Buch werden zahlreiche Charaktere vorgestellt. Sie beschreiben ihren Teil der Geschichte und geben ihren Anteil an das Geschehene. Man kann die Charaktere schnell zuordnen und in die Story eingliedern. Ich finde, dass die unterschiedlichen Perspektiven einen guten Überblick über die Entwicklung geben.
Der Aufbau der Handlung hat dazu beigetragen dabei zu bleiben. Nachdem am Beginn die Charaktere vorgestellt wurden, werden mit jeder Seite mehr Spekulationen aufgestellt und unter anderem Geheimnisse gelüftet. Das Ende war spektakulär und hat mehr aufgedeckt, als zuerst angenommen. Die Autorin scheint die Irrfahrt für den Leser zu lieben und das gefällt mir wiederum besonders an ihr.
Über Paula Hawkins Schreibstil kann ich nicht meckern. Sie hat auch mit diesem Buch bewiesen, dass sie ihr Werk beherrscht. Sie kann die Emotionen der Personen beschreiben, Spannung aufbauen und halten, sowie kleine Informationshäppchen austeilen, um die Fantasie des Lesers anzuregen, ohne die wichtigen Sachen auszuplaudern.

Obwohl ich das Buch spannungsgeladen bis zum Ende verfolgt habe, gibt es einige Kritikpunkte. Wenn man viele Charaktere vorstellt, müssen sie ihre Rolle einbringen, was bei fast allen gelungen ist. Ein Charakter tanzt meiner Meinung aus der Reihe und hätte man auch weglassen können, da ihre Kapitel wenig aufschlussreich waren. Außerdem kommt es mir vor, als wären einige Aufklärungen aus der Luft aufgegriffen und wenig mit dem realen Leben vereinbar, da es viel plausiblere Erklärungen/Lösungen geben würde.

Fazit
Als Paula Hawkins - Fan ein absolutes Muss. Jene, die noch nichts von der Autorin gelesen haben, sollten mit „The girl on the train“ beginnen, da dieses Buch noch mehr Nervenkitzel und Psychospielchen bietet.
Obwohl ich einiges auszusetzen habe, hat mich das Buch gut unterhalten und auch in seinen Bann gezogen. Ich gebe daher 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 31.05.2017

Soziologie im Mittelpunkt.

Die Terranauten
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„Acht war die magische Zahl. Acht Teilnehmer. Vier Männer, Vier Frauen.“
Für 2 Jahre soll das ökologisch, abgeschlossenen System – Ecosphere 2 – ihr Zuhause werden. Sie sollen beweisen, dass es für Menschen ...

„Acht war die magische Zahl. Acht Teilnehmer. Vier Männer, Vier Frauen.“
Für 2 Jahre soll das ökologisch, abgeschlossenen System – Ecosphere 2 – ihr Zuhause werden. Sie sollen beweisen, dass es für Menschen möglich ist solch ein System dauerhaft zu bewohnen und somit das Überleben der Menschheit sicherstellen.

Das Cover ist ein echter Blickfang. Die ungebändigte Natur mit dem Astronauten im Anzug zu verbinden, erweckt sofort die Aufmerksamkeit und zugleich wird man neugierig, was sich dahinter verbirgt.
Der 603 Seiten starke Roman ist in vier Abschnitte – vor dem Einschluss, Einschluss Jahr eins, Einschluss Jahr zwei und Wiedereintritt – gegliedert. Dawn Chapman, Ramsay Roothoorp und Linda Ryu erzählen abwechselnd ihre Sichtweise der Geschichte. Der Autor schreibt als Ich-Erzähler und wählt eine berichtende, von Emotionen gesprägte Erzählweise. T.C Boyle beschreibt Prozesse (E2 betreffend) und Sachverhalte ausführlich, womit Verständnislosigkeit ausgemerzt wird.

Die Charaktere sind unsympathisch und egoistisch. Sie versuchen ihre egoistische Denkweise und Handlung zu rechtfertigen und versuchen den Leser damit für sich zu gewinnen, aber sie werden damit nur unbeliebter.
Für sie zählt nur das Projekt und die Besessenheit der Mission, die unbedingt für zwei Jahre durchgezogen werden muss – „nichts rein, nichts raus“ – ,ist immer Gegenstand ihrer Gedanken. Mit Verlauf der Geschichte bemerkt man, dass diese Obsession fanatische Züge annimmt.

Wer bei dieser Geschichte auf Spannung und Action hofft, wird bitter enttäuscht. Es wird mehr Wert auf die Abgründe der menschlichen Psyche gelegt, als den ein oder anderen Spannungsbogen einzubauen. Außerdem werden die ökologischen Aspekte nur nebenbei behandelt. Die Konzentration wird auf den soziologischen Blickwinkel gelenkt.
Als kleiner Tipp: Lest unter keinen Umständen den Klappentext, denn er enthält eine Wendung, die später im Buch vorkommt und zerstört den Überraschungseffekt.

Fazit
Obwohl die Charaktere wenig Sympathie versprühen, man mit ihnen nicht warm wird und ihre Handlung zum Teil nicht nachvollziehen kann, fand ich sie erfrischend. Mir war es neu von Charakteren zu lesen, die alle hinterlistig und stets auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind. Normalerweise finde ich Spannung in einem Buch wichtig, aber bei dieser Geschichte hat sie mir nicht gefehlt.
Ich hätte mir gewünscht, dass die Ökologie von E2 während der Testzeit mehr beleuchtet wird. Deswegen gebe ich 4 von 5 Sternen.