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Veröffentlicht am 03.09.2017

Ein Gedicht an die Freundschaft.

Als wir unbesiegbar waren
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Eva, Silvie, Lucien und Benedict haben ihre Collegezeit abgeschlossen und blicken in eine ungewisse Zukunft. Sie wollen an ihrer Freundschaft festhalten und trotz Distanz miteinander in Kontakt bleiben. ...

Eva, Silvie, Lucien und Benedict haben ihre Collegezeit abgeschlossen und blicken in eine ungewisse Zukunft. Sie wollen an ihrer Freundschaft festhalten und trotz Distanz miteinander in Kontakt bleiben. Früh müssen sie feststellen, dass das echte Leben ihre jahrelange Freundschaft gern auf die Zerreißprobe stellt. Werden die 4 Freunde auch über die Jahre an ihrer Freundschaft festhalten können?

Dieses Buch ist ein Gedicht an die Freundschaft, die über Jahre bestand hat. Wir dürfen die 4 Freunde auf ihren Lebensweg 20 Jahre lang begleiten. Beginnend im Jahr 1995, wo sie dem College Adieu sagen und blauäugig in die Welt entlassen werden, verfolgen wir sie bis in das Jahr 2015. Ihr Leben ist geprägt von diversen Höhepunkten und erschütternden Tiefpunkten. Schonungslos zeigt die Autorin, dass das Leben nicht nur aus Sonnenseiten besteht. Diese Tatsache macht den Roman lebendig und authentisch.

Authentizität zeigt sich auch bei den Charakteren und ihren Handlungen. So unterschiedlich die Charaktere sind, haben sie doch alle eines gemeinsam: Sie überzeugen auf vorderster Linie. Sie handeln stets nachvollziehbar, realistisch, einfach seiner Natur entsprechend.
Die Charaktere dürfen abwechselnd von ihrem Leben berichten. Das bringt dem Leser ganz nah an die Gefühle und Sichtweise des jeweiligen Charakters und erlaubt einen tieferen Einblick in seine Sichtweise.

Geschickt pickt die Autorin interessante Ereignisse aus jedem Leben der Gruppe heraus, sodass nie Langweile aufkommt, man immer weiterlesen möchte, um zu erfahren, wie sie gewisse Ereignisse bewältigen und ob sie einem Happy End zusteuern.


Fazit
Jahrelange Freundschaft bedeutet viel Arbeit, was auch Thema des Buches ist und sich grandios spiegelt. Leise und emotional erzählt die Autorin eine Gedicht über das Leben und die Wichtigkeit guter Freunde. Unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 09.06.2017

Ein rundum gelungenes Buch.

Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge
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Als ich das Cover zum ersten Mal erblickte und die Schönheit der Farbenwahl, den nostaligischen Touch der Uhr und das wirre Durcheinander der Buchstaben des Titels realisierte, wusste ich, dass ich dieses ...

Als ich das Cover zum ersten Mal erblickte und die Schönheit der Farbenwahl, den nostaligischen Touch der Uhr und das wirre Durcheinander der Buchstaben des Titels realisierte, wusste ich, dass ich dieses Buch lesen möchte. Der Titel und die Inhaltsangabe lässt bereits erahnen, was der Leser im Buch zu erwarten hat, jedoch sagt er nur wenig über den eigentlichen Zauber des Buches aus.

„Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge“ von Ruth Hogan setzt sich aus 2 Handlungssträngen zusammen. Auf der einen Seite begleiten wir Laura, die mit ihrem Leben und ihren bisherigen Entscheidungen unglücklich ist. Der einzige Lichtblick ist ihr Beruf. Sie ist Assistentin und Haushälterin von Anthony Peardew, der sie mit seinem charmanten Haus Padua von Beginn begeistern konnte. Von einem auf den anderen Tag ändert sich ihre Leben schlagartig und sie findet sich mit einer Aufgabe wieder, die sich schwer umsetzen lässt.
Der zweite Handlungsstrang spielt in der Vergangenheit und handelt von Eunice und Bomber. Bomber ist ein gefragter Verleger von Büchern und Eunice ist seine Assistentin. Sie teilen ihre Leidenschaft von Büchern und Filme und bekommen bald enge Freund. Eunice birgt ein Geheimnis, das ihre Freundschaft zerstören könnte.

Mit einem flüssigen und ausdrucksstarken Schreibstil kann die Autorin punkten. Dennoch sind es die Details (z.B die Bücher von Portia oder Padua), die dieses Buch hervorheben.
Die Führung durch Padua ist ein spezieller Moment. Nicht nur durch den Namen, welcher bereits die Lebendigkeit des Hauses unterstreicht, sondern vielmehr durch deren vorborgenen und sichtbaren Schätze wird man von diesem Haus gefangen genommen. Manchmal hat man das Gefühl selbst in diesem Haus zu stehen und den britischen Charme zu spüren.

Die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet und bezaubern einerseits durch ihre Positivität. Andererseits bringt jeder sein Päckchen aus der Vergangenheit mit. Sei es die falsche Wahl des Partners, eine unerwiderte Liebe, ein früher Tod einer geliebten Person und vieles mehr. Dadurch werden die Charaktere lebendiger und authentischer.
Genetische Erkrankungen werden in unserer Gesellschaft sehr kontrovers behandelt. Daher bin ich froh, dass die Autorin keinen Bogen um genetische Erkrankungen macht, ausgewählte Erkrankungen heranzieht und auf ihre Art in die Geschichte einbindet. Besonders Sunshines Art hat mich vollkommen überzeugt und mich dazu angeregt, Dinge einmal mit anderen Augen zu betrachten. Generell bietet das Buch viel Stoff zum Nachdenken und beschreibt Dinge, die auf den ersten Blick wertlos und klein erscheinen aber für eine andere Person viel Bedeutung hat.

Fazit
Ein Buch, das einen gewissen Zauber versprüht und mich vollkommen einnehmen konnte. Die Atmosphäre von Padua, der Detailreichtum, die besonderen Charaktere, viele großartige Momente und ein überraschendes Ende, welches das Buch von einem anderen Blickwinkel zeigt, machen das Buch zu meinem ersten Jahreshighlight 2017. Unbedingt lesen und verzaubern lassen!

Veröffentlicht am 31.05.2017

Rührende Familiengeschichte, die keinen kalt lässt.

Wünsche, die uns tragen
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Beth und Michael stehen vor einem Tiefpunkt in ihrem Leben. Jake, ihr Sohn, hat eine Nierenerkrankung, die ihn bereits dialysepflichtig macht. Nur eine Spenderniere kann ihm helfen. Beth und Michael kommen ...

Beth und Michael stehen vor einem Tiefpunkt in ihrem Leben. Jake, ihr Sohn, hat eine Nierenerkrankung, die ihn bereits dialysepflichtig macht. Nur eine Spenderniere kann ihm helfen. Beth und Michael kommen als Spender nicht in Frage. Daher begibt sich Beth auf die Suche nach ihrem leiblichen Vater, den sie nie kennengelernt hat und der, ihre letzte Hoffnung auf eine passende Spenderniere für Jake darstellt.

Das Buch „Wünsche, die uns tragen“ von Kathryn Hughes nimmt uns mit auf eine Zeitreise. Wir begeben uns in das England der 70er Jahre. Zu Beginn hüpft man in das Jahr 1975 und lernt Mary kennen, die zu dieser Zeit verzweifelt versucht schwanger zu werden. Zuerst ist man etwas überrumpelt, weil man mit den Charakteren Beth oder Michael rechnet, aber im späteren Verlauf des Buches erkennt man, dass dieser Einstieg Sinn ergibt.
Ansonsten springt man zwischen den Jahren 1976 und 2016 umher. 1976 lernt man 10 Personen kennen, die einen Tagesausflug nach Blackpool geplant haben. Jeder der Charaktere hat mit seiner Vergangenheit und seinen eigenen Problemen zu kämpfen, in die der Leser auch eingeführt wird.
2016 lernt man Beth und Michael kennen. Ihre Gefühle und Ängste um ihren kleinen Jake kann man auf Anhieb nachempfinden.

Generell ist das Buch eine einzige Gefühlsachterbahn. Man fühlt die Ängste, Verluste, Verzweiflung sowie Liebe, Glück und Dankbarkeit der Charaktere. Die Autorin spinnt eine tragische Familiengeschichte und überrascht mit vielen Wendungen. Zweimal hat es mich kalt erwischt, indem Geheimnisse, mit denen ich nicht gerechnet hätte, aufgedeckt wurden.

Fazit
Seit „PS.Ich liebe dich“ ist dieses Buch das Erste, das mich beinahe wieder zum Weinen gebracht hätte. Die Familientragödie hat mich vollkommen mitgenommen und im Herzen berührt. Ich kann das Buch zu 100% jedem empfehlen.

Veröffentlicht am 31.05.2017

"Einer, der zwischen den Welten steht"

Die Midkemia-Saga 2
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(21)
Der Krieg in Midkemia dauert an und ein Ende scheint nicht in Sicht. Beide Parteien sind geschwächt aber der Kriegsherr der Tsurani plant bereits den nächsten Großangriff. Währenddessen wird Pug nach ...

(21)
Der Krieg in Midkemia dauert an und ein Ende scheint nicht in Sicht. Beide Parteien sind geschwächt aber der Kriegsherr der Tsurani plant bereits den nächsten Großangriff. Währenddessen wird Pug nach Kelewan gebracht, wo er in einem Sumpflager der Tsuranis Bäume fällt. Nach Jahren harter Arbeit verändert sich das Leben von Pug schlagartig, denn ein Magier erkennt seine Fähigkeiten.

„Wer bist du?“
Ein kurzes Flackern in seinen Augen war das einzige Zeichen seiner tiefen Besorgnis.
„Ich bin Pug, Lehrling des Magiers Kulgan.“


Nachdem ich das erste Buch verschlungen habe, konnte ich auch den Folgeband schwer aus der Hand legen, denn auch dieser hat einiges zu bieten. Es liegen Jahre zwischen dem ersten und zweiten Band der Midkemia Saga. Die kleinen, unerfahrenen Burschen aus Crydee sind erwachsen geworden, haben gezwungenermaßen unterschiedliche Wege eingeschlagen und versuchen ihren Platz in der Welt zu finden.
Mittlerweile hat man die Stärken und Schwächen aller Charaktere kennengelernt. Außerdem kann man sie in gewisser Weise schon gut einschätzen. Durch die enge Verbundenheit der Charaktere fiebert man bei Kämpfen mit ihnen mit und leidet bei traurigen Anlässen.

Es gibt auch in diesem Buch unzählige Diskussionen, die über die Zukunft beider Reiche entscheiden aber der Autor schafft, dass die Langeweile ausbleibt. Er kann den hitzigen Schlagaustausch ebenso spannend wie einen Kampf darstellen.
Das Kampfgeschehen wird ausreichend beschrieben und man kann sich die Szenen gut vorstellen aber die Brutalität solcher Auseinandersetzungen wird nur kurz angeschnitten. Ich will damit keinesfalls sagen, dass Brutalität und Gewalt vorkommen müssen, aber sie machen das Kriegsgeschehen realistischer.

Jedes Kapitel wird aus einer anderen Perspektive erzählt und dieser Wechsel macht den Charme des Buches aus, denn dadurch behält man den Überblick über alle wichtigen Geschehnisse der beiden Reiche. Außerdem kann man einen Blick in die Gefühle, Sehnsüchte und Ängste von Pug, Tomas und Arutha werfen.

Nachdem im ersten Buch wenig über den Einsatz von Magie geschrieben wurde, bekommt man im zweiten Band einen tieferen Einblick in die Künste der Magie. Die Tsuranis haben einen anderen Zugang zur Magie als die Leute in Midkemia. Die Lehre der Erhabenen ist einzigartig und eigenartig zugleich. Die Anwendung der Magie und die Erklärungen sind interessant und originell.
Doch die Tsurani sind nicht die Einzigen, die sich mit dem Thema Magie besonders gut auskennen. Eine bekannte Figur aus dem ersten Band mischt sich ebenfalls in den Konflikt der beiden Völker ein und bringt damit alle Geschehnisse durcheinander.

Fazit
Ein aufregender zweiter Teil der Midkemia Saga.
Man erfährt mehr zur Ausübung von Magie, die Charaktere lernt man auf einer tieferen Ebene kennen und die Vertrautheit der Hauptcharaktere lassen das Buch erstrahlen. Deswegen gebe ich 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 31.05.2017

Erstklassige Weltraumodyssee.

Die Krone der Sterne
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Cover

Das Cover ist ein Blickfang. Der blaue Hintergrund harmoniert mit der goldenen Schrift und die Skulpturen geben dem Cover einen mystischen Touch. Das Innenleben mit einigen Zeichnungen und der Skizze ...

Cover

Das Cover ist ein Blickfang. Der blaue Hintergrund harmoniert mit der goldenen Schrift und die Skulpturen geben dem Cover einen mystischen Touch. Das Innenleben mit einigen Zeichnungen und der Skizze der Welt geben eine Hilfestellung, um den Einstieg besser zu meistern.

Eigene Meinung

Mit einem Hypersprung bin ich durch das Buch geflogen. Es war fast unmöglich das Buch beiseite zu legen, denn jedes Kapitel bietet mehr Action als jenes zuvor.

Nach einem rasanten Beginn verliert die Geschichte nie an Fahrt. Unerwartete Wendungen und die überraschende Offenbarung von diversen Geheimnissen sorgen durchwegs für ein Lesevergnügen. Der einfache aber detaillierte Schreibstil macht es leicht vollkommen in die Welt einzutauchen und darin zu versinken.

Stück für Stück erfährt man mehr über die faszinierende Welt. Die Geheimnisse um die Gottkaiserin, der Kultisten und des Maschinenherrschers werden im Verlauf des Buches teilweise aufgedeckt und das Interesse wird immer von neuem angekurbelt.

Die Charaktere machen eine erstaunliche Entwicklung durch. Aus Iniza, der zickigen Prinzessin, wird eine Kämpferin, die ihre Krallen ausfährt. Kranit, der gierige und selbstsüchtige Kopfgeldjäger, zeigt, das sich unter der harten Schalle ein weicher Kern befindet und Shara, die Überlebenskünstlerin, lernt Leuten zu vertrauen. Glanis ist der einzige Charakter, der undurchsichtig bleibt und keine Ecken und Kanten zeigt.

Trotz „geschlossenem“ Ende bleiben Fragen offen, die in meinem Kopf herumschwirren und Raum für Spekulationen machen. Daher hoffe ich in Zukunft mehr von unserer chaotischen Notgemeinschaft zu hören.

Fazit

Nachdem ich lange überlegt habe, gebe ich dem Buch doch 5 Sterne. Obwohl offene Fragen bleiben und ein Charakter aus der Reihe tanzt, hat dieses Werk alle Erwartungen erfüllt. Die Handlung hat mich gepackt und mitgerissen, die Welt überzeugte mit ihren Details und die Charaktere zeigten Gefühle und Humor trotz actionreicher Verfolgungsjagd.