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Veröffentlicht am 10.03.2021

Gute Unterhaltung im zweiten Teil des Bastion Clubs ist garantiert

Ein verführerischer Schuft
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Alicia und ihre wunderschöne Schwester Adriana gelten in London zur Zeit als begehrte Partien im ton, wobei Alicia sich als verwitwete Mrs. Carrington ausgibt.

Was keiner ahnt ist, dass sie keineswegs ...

Alicia und ihre wunderschöne Schwester Adriana gelten in London zur Zeit als begehrte Partien im ton, wobei Alicia sich als verwitwete Mrs. Carrington ausgibt.

Was keiner ahnt ist, dass sie keineswegs überaus begütert sind- im Gegenteil finanziell bewegen sie sich am Rande der Mittellosigkeit. Lediglich eine gute Partie könnte ihre Schwester und die drei jüngeren Brüder noch vor der drohenden Armut retten. Mit viel Geschick haben sie ein Lügengerüst entworfen, das jedoch eines Tages während eines Balls einzustürzen droht, als der zwielichtige Mr. Ruskin Alicia mit ihren Lügen konfrontiert. Er kennt ihren wahren Namen und weiß um ihre wirkliche Herkunft. Er erpresst Alicia- entweder heiratet sie ihn, oder er wird die und ihre Familie bloßstellen.

Alicia ist schockiert. Nach einer kurzen Bedenkzeit eilt sie Mr. Ruskin hinterher, der sich nach draußen begeben hat und findet ihn leblos, mit einem Stiletto niedergestreckt vor. Als sie sich über ihn beugt, betritt ein weiterer Mann die Szenerie- Anthony Blake, der jedoch sogleich ahnt, dass Alicia den Mann vor ihr nicht umgebracht haben kann. Doch er findet die junge Frau sehr charmant und sie geht ihm auch einen Tag später, als er vom Ministerium selbst damit beauftragt wird, den Mord an Mr. Ruskin zu untersuchen, da dieser in Verdacht steht, landesfeindliche Aktivitäten betrieben zu haben, nicht mehr aus dem Kopf.

In der nächsten Zeit sucht Tony immer wieder Alicias Nähe und erweist sich als Retter in der Not, denn ein Unbekannter scheint es darauf angelegt haben, Alicia den Mord an Mr. Ruskin in die Schuhe zu schieben. Wird er sie retten können und kann er zudem ihr Herz gewinnen?

Ein verführerischer Schuft ist nach Eine skandalöse Versuchung der bereits zweite Teil der Bastion Club Reihe von Stephanie Laurens und diesmal wird Anthony Blakes Geschichte erzählt. Selbst Leser die den Vorgängerband nicht kennen sollten, können problemlos auch noch mit diesem zweiten Teil einsteigen, da man nicht viel Vorwissen dazu benötigt, außer, dass der „Bastion Club“ eine Art gegründeter Männerclub ist. Die Mitglieder sind ehemalige Agenten der Krone, die nun, nachdem sie aus den militärischen Diensten entlassen wurden, allesamt die Frau fürs Leben suchen, sich aber nicht von forschen Ladys und ehrgeizigen Müttern in die Ehefalle locken lassen wollen, sondern selbst entscheiden möchten, wer die jeweils Richtige für sie ist.
Ihr neuer Clubraum befindet sich in einem Haus, dass der Held des ersten Teils, Tristan Wemyss, Earl of Trentham, gemietet hat und umgestalten ließ.

Anthony, der Held dieses Romans ist ein sehr zielstrebiger Mann, er hat sowohl französische als auch englische Wurzeln, war jedoch immer auf Seiten der Engländer. Sein Geschick als Agent hat ihn zu einem der besten Männer in Dalziels Diensten werden lassen- so erstaunt es Tony auch nicht, als ausgerechnet er auserwählt wird, die Hintergründe des Mordes an Mr. Ruskin aufzuklären. Wie alle Romanhelden von Stephanie Laurens ist auch Tony ein sehr attraktiver Mann- angenehm dagegen fand ich, dass Alicia, die Heldin, nicht als so umwerfend schön beschrieben wird.

Sie verheimlicht Tony zwar lange Zeit ihr kleines Geheimnis, doch darüber hinaus sind beide Romanfiguren recht erwachsen und stark wirkende Charaktere, die zueinander passen und sich nicht durch unnötigen Streit entzweien, wie es so oft in anderen Romanen geschieht.
Stattdessen versuchen beide den Mörder von Mr. Ruskin zu finden, wobei der Kriminalfall meiner Meinung nach eher mäßig spannend gestaltet war. Dafür nutzt die Autorin ihre Chance, die Liebesgeschichte zwischen Alicia und Tony sehr langsam voranzutreiben. Natürlich sind die Liebeszenen wie immer sehr prickelnd geraten, doch diesmal lässt sie ihrem Heldenpaar auch Raum zur Entfaltung, so dass man auch nachvollziehen kann, wieso sich beide letztendlich ineinander verlieben.

Für Auflockerung zwischendurch, sorgen die restlichen Mitglieder des Bastion Clubs und natürlich auch die jüngeren Brüder von Alicia und Adriana, die alle mit ihren Streichen auf Trab halten. Und nicht zu vergessen, die Ehefrauen von Jack Henson und Tristan Wemyss, mischen auch hier mit!

Diese Serie spielt praktisch zeitgleich zur Cynster Reihe und als besonderes Highlight sollte erwähnt werden, dass auch in diesem Teil der Bastion Club Reihe ein Cynster einen kleinen Cameo-Auftritt hat- nämlich Demon.

Kurz gefasst: Gute Unterhaltung im zweiten Teil des Bastion Clubs ist garantiert

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Veröffentlicht am 09.03.2021

Was geschah vor zwanzig Jahren in Bristol wirklich? Wendungsreicher, cleverer Krimi von Gilly Macmillan. Absolute Leseempfehlung!

Sieben Wahrheiten
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20 Jahre zuvor :

Drei halbwüchsige Jungen leben in einem Problemviertel von Bristol. Sie sind beste Freunde und hocken praktisch ständig zusammen. Jeder für sich, muss mit gewissen Schwierigkeiten leben, ...

20 Jahre zuvor :

Drei halbwüchsige Jungen leben in einem Problemviertel von Bristol. Sie sind beste Freunde und hocken praktisch ständig zusammen. Jeder für sich, muss mit gewissen Schwierigkeiten leben, die der Alltag ihnen beschert. Besonders Charlie hat es nicht einfach. Dessen alleinerziehende Mutter ist nicht gerade für ihre Mütterlichkeit bekannt. Sie ist so gut wie jeden Abend unterwegs, geht in Bars und datet dort viele Männer.
Eines Abends ändert sich das Leben der drei Jungs auf einen Schlag. Als nämlich zwei von ihnen ermordet werden.
Die Polizei, die am nächsten Morgen in der Nähe des Hunderennplatzes die Kinder findet, ist entsetzt. Besonders Detective Fletcher, in dessen Armen der zweite Junge sein Leben aushaucht, ist geschockt und schwört den Täter zu finden.

Gegenwart:

Fletcher und sein Kollege Danny, sind immer noch bei der Bristoler Polizei. Eines Abends werden sie zu einem Tatort gerufen, an dem man eine männliche Leiche gefunden hat. Dieser Ort befindet sich nicht sehr weit von dem Platz, an dem zwanzig Jahre zuvor die beiden Jungs ermordet aufgefunden wurden. Fletcher und Danny vermuten zwar keinen Zusammenhang, wollen jedoch unbedingt Licht ins Dunkel bringen.
Cody Swift, der Überlebende der drei Jungs, hat derweil einen Podcast ins Leben gerufen, weil er nie mit der Ermordung seiner Freunde abschließen konnte und Zweifel hat, ob die Polizei damals den wirklichen Täter verhaften konnte, der schließlich im Gefängnis Selbstmord beginn. Dieser Podcast ist vielen ein Dorn im Auge und so erhält Cody schon bald Morddrohungen. Cody kann es nicht fassen, dass die Reaktionen auf diesen alten Fall so heftig ausfallen, doch der Stein wurde bereits ins Rollen gebracht und lässt sich nun nicht mehr aufhalten…

„Sieben Wahrheiten“, ist der erste Krimi der Autorin für mich und hat meine Erwartungen, die ich daran hatte nicht nur erfüllt, sondern auch noch weit übertroffen. Denn selbst wenn ich fand, dass man manche Akteure ein wenig greifbarer hätte konzipieren müssen, ist die Storyline selbst, dermaßen wendungsreich und pfiffig geraten, dass selbst ein Alfred Hitchcock, würde er noch unter den Lebenden weilen, seine helle Freude daran gehabt hätte.
Zugegeben, die Autorin macht es ihren Lesern nicht gerade leicht. Man muss diesen Roman aufmerksam lesen, damit man nicht den Faden verliert. Der Roman entfaltet sich nämlich auf zwei Zeitebenen und die Autorin springt zwischen Vergangenheit und Gegenwart munter hin und her. Dieses Gebaren ist jedoch auch nötig, damit man den Geheimnissen diverser Akteure hier langsam aber sicher auf die Schliche kommt.

Und am Ende ist es tatsächlich so, dass beinahe jeder etwas zu verbergen hat. Gilly Macmillan hat einen sehr ansprechenden Schreibstil und ein gutes Händchen für das richtige Tempo. Zugegeben, man sollte hier keine hochspannenden Actionsequenzen oder eine „blutige Schlachterplatte“ erwarten. Man bekommt stattdessen einen ausgeklügelten, feinsinnigen Krimi zu lesen, der allein durch seine Story restlos überzeugen und aus der breiten Masse der Krimilektüre hervorstechen kann. Es gibt hier nicht wirklich eine Hauptfigur. Die Geschichte wird aus Sicht aller wichtigen Akteure vorangetrieben. Das mag vielleicht ein wenig gewöhnungsbedürftig anmuten, ist aber in diesem Fall die einzige Möglichkeit gewesen, die Geschichte überzeugend zu erzählen.
Wenn man mit einem gemäßigten Erzähltempo leben kann, das meiner Meinung nach jedoch perfekt ist, wird man sich sicherlich so gut unterhalten fühlen von „Sieben Wahrheiten“, wie ich. Ich könnte mir den Roman auch gut verfilmt vorstellen, vielleicht unter der Regie von Guy Ritchie. Wer dessen Filme mag, sollte unbedingt auch Gilly Macmillans Krimi eine Chance geben. Es lohnt sich!

Kurz gefasst: Was geschah vor zwanzig Jahren in Bristol wirklich? Wendungsreicher, cleverer Krimi von Gilly Macmillan. Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 04.03.2021

Gut geschrieben, doch viel zu lang

Stolz und Verführung
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An dem Tag, als Emily Beauregard ihre Volljährigkeit erreicht hat und zudem nun auch Vormund ihrer Geschwister geworden ist, setzt sie alle Hebel in Bewegung um ihre Familie vor dem Einfluss ihres knauserigen ...

An dem Tag, als Emily Beauregard ihre Volljährigkeit erreicht hat und zudem nun auch Vormund ihrer Geschwister geworden ist, setzt sie alle Hebel in Bewegung um ihre Familie vor dem Einfluss ihres knauserigen Onkels, bei dem alle zuvor lebten, zu schützen. Zu lange mussten sie alle wie gewöhnliche Dienstkräfte bei ihm schuften, nachdem ihre Eltern sie mittellos zurück gelassen hatten. So kratzt Emily, von allen nur Em genannt, die letzten Geldreserven zusammen und reist mit ihren Geschwistern aufs Land- genauer gesagt in das Dorf, in dem einst ihre Vorfahren, die Colytons lebten und wo sie, laut einer Familiensage ihren Schatz versteckten.

Genau diesen Schatz will Emily finden, um ihrer Familie eine glückliche und unbeschwerte Zukunft bieten zu können, doch die Suche gestaltet sich gar nicht so einfach, da der Besitzer des Gasthauses, in dem sie nun als Wirtin eine Anstellung bekommen hat, Mr. Jonas Tallent, immer dann in ihrer Nähe weilt, wenn sie sich ein wenig näher umsehen möchte. Er scheint einen Narren an ihr gefressen zu haben und ahnt zugleich, dass Emily ihm einiges verschweigt. Eigentlich könnte Emily das gleichgültig sein, doch auch sie fühlt sich von dem attraktiven Mann angezogen...

Der bereits 16. Band um die Cynsterfamilie überzeugt mit einer warmherzigen, teilweise auch spannenden und humorvollen Story und liebevoll beschriebenen Akteuren, wobei auch die Dorfgemeinschaft mit ihren kleinen Schrullen zur Unterhaltung beiträgt. Das Heldenpaar ist sympathisch- Jonas Tallent allerdings, dürfte den Lesern der Cynster-Reihe bereits als Nebenfigur in einem anderen Band aufgefallen sein, da er der Zwillingsbruder von Phyllida ist, die Frau von "Lucifer" Cynster.

Emily ist eine starke, freundliche aber auch resolute Heldin, mit einem starken Familiensinn geprägt, die perfekt zu Jonas passt. Allerdings ist sie sich auch im Klaren darüber, dass reiche Gentlemen eigentlich keinen Wirtinnen ihres Gasthauses zu heiraten gedenken und so weist sie Jonas trotz aller Anziehungskraft zunächst immer wieder in die Schranken- was diesen natürlich um so mehr reizt und so kommt es zu einer sehr romantischen aber behutsamen Annäherung im Laufe der Zeit zwischen den beiden Hauptfiguren.

Aber auch Jonas ist ein bodenständiger aber interessanter Charakter, der allerdings ein wenig abweicht von den Cynster-Männern- will sagen, ihm fehlt das typisch überdominante Verhalten, was mir sehr gut gefallen hat.

Die Geschichte kommt völlig ohne Missverständnisse oder Streitereien zwischen Jonas und Emily aus, ein weiterer Pluspunkt!

Obwohl auch Lucifer Cynster, seine Frau und seine Kinder ein paar kleine "Gastauftritte" in dem Buch haben, kann man diesen Roman auch ohne besonderes Vorwissen lesen bzw. auch ohne jemals einen anderen Band der Cynster-Reihe gelesen zu haben, verstehen.

Trotz all des Lobes habe ich dennoch auch einen Kritikpunkt anzubringen. Der Roman, so überzeugend er auch sein mag, ist mit 541 Seiten einfach wieder viel zu lang. Die Autorin schildert den Alltag der Gasthauswirtin Em zwar interessant doch auch ein wenig zu ausführlich. Sicherlich sorgen die zahlreichen Szenen in denen Jonas Em immer wieder beim Spionieren erwischt für amüsante Momente, doch auch hier wäre weniger mehr gewesen.

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Veröffentlicht am 04.03.2021

Ein sehr anrührender Liebesroman mit zwei wunderbaren Charakteren!

Sturm der Verführung
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Charlie Morwellan will sich nun auch der letzten unbekannten Bastion widmen, wie auch schon zuvor seine Anverwandten- er will heiraten! Da er aber zuvor sehen durfte, wie vernarrt seine männlichen Verwandten ...

Charlie Morwellan will sich nun auch der letzten unbekannten Bastion widmen, wie auch schon zuvor seine Anverwandten- er will heiraten! Da er aber zuvor sehen durfte, wie vernarrt seine männlichen Verwandten in ihre Bräute/Frauen waren und Charlie seine Pflichten als Earl sehr ernst nimmt, will er lieber eine Frau ehelichen, die vernünftig und ruhig ist- kurz er will im Grunde seines Herzens nur eine Vernunftehe. Doch als er Sarah Conningham, einer langjährigen Nachbarin mit der er einst aufwuchs, seinen Heiratsantrag überbringt, überrascht ihn ihre Reaktion völlig. Sarah glaubt nur an eine Ehe aus Liebe geschlossen und erbittet sich zwei Wochen des intensiven Kennenlernens, um überhaupt abwägen zu können, ob Charlie der geeignete Kandidat für sie ist.

Charlie stimmt dem zu und die Verführung nimmt seinen Lauf. Was er jedoch nicht ahnen kann, ist, dass er immer schon einen Platz in Sarahs Herzen hatte, was sie ihm wohlweislich verschweigt. Obwohl er sich geschworen hat, sich niemals zu verlieben, verliert er schnell sein Herz an seine schöne Frau. Innerlich aufgewühlt und verzweifelt versucht er wieder Herr seiner Lage zu werden, in dem er Sarah aus dem Weg geht. Ein Schritt der Sarah zutiefst erschüttert.

Aber nicht nur ins Sachen Liebe gibt es erste Schwierigkeiten. Charlie wird darüber unterrichtet, dass kriminelle Investoren in der näheren Umgebung von geplanten Bahnstrecken Land unter Wert aufkaufen um es dann wieder gewinnbringend an die Bahn weiterzuverkaufen. Und ihnen ist jedes Mittel recht, um an das Land zu kommen. Erpressung und sogar Mord. Werden Charlie und die Cynsters die Täter dingfest machen können?

Natürlich brillieren Romane von Stephanie Laurens schon allein durch ihren ausgezeichneten Schreibstil und die sehr gute Charakterisierung ihrer Protagonisten. Aber oftmals verliert sie sich auch in viele Nebensächlichkeiten und das lässt ihre Romane unheimlich lang wirken. Die gute Nachricht vorweg- hier ist das nicht so!

Die Geschichte zwischen Charlie und Sophie ist wunderschön erzählt und man kann auch Charlies Ängste sehr gut nachvollziehen, als er begreift, dass er sich rettungslos in seine Frau verliebt hat. Ihm zur Seite gestellt wurde eine Heldin, die intelligent und sensibel ist- kurz, die ebenfalls schnell versteht, was in Charlie vorgeht und mit allen Mitteln um eine Liebesverbindung kämpft.

Während sich die erste Hälfte des Buches der sexuellen Annäherung zwischen Held und Heldin widmet (und das mit einigen sehr prickelnden Liebeszenen), werden im zweiten Teil dann Charlies Ängste ganz deutlich. Dann und wann war ich schon versucht, mit dem Kopf zu schütteln, wenn er sich mal wieder sehr schroff gegenüber Sophie verhalten hat, doch da man ja auch jederzeit seine Gedankenwelt von der Autorin vermittelt bekommt, schafft das auch Verständnis beim Leser für sein Verhalten. Sophies Leidenschaft gilt auch dem Waisenhaus, das sie von ihrer Tante vererbt bekommen hat. Sie geht in der gemeinnützigen Aufgabe auf und gerade die Szenen wo sie Umgang mit den Kindern pflegt sind sehr rührend beschrieben.

Es nimmt einen ganz besonderen Platz in ihrem Herzen ein- eine Tatsache, die auch Charlie am eigenen Leib erfahren muss.
Der Kriminalplot ist diesmal dagegen eher Nebensache, obwohl er für einige Spannungsmomente am Ende des Romans sorgt.

Kurz gefasst: Ein sehr anrührender Liebesroman mit zwei wunderbaren Charakteren!


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Veröffentlicht am 04.03.2021

Toller Cynster Band

Eine Nacht wie Samt und Seide
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Priscilla und ihr Zwillingsbruder Russ, Kinder eines irischen Earls halten schon seit der Kindheit immer fest zusammen. Da Russ sehr pferdebegeistert ist, stellt er seinen Vater eines Tages vor vollendete ...

Priscilla und ihr Zwillingsbruder Russ, Kinder eines irischen Earls halten schon seit der Kindheit immer fest zusammen. Da Russ sehr pferdebegeistert ist, stellt er seinen Vater eines Tages vor vollendete Tatsachen. Obwohl er der erstgeborene Sohn ist, weigert er sich, alle Pflichten zu übernehmen. Stattdessen will er eine eigene Pferdezucht auf die Beine stellen.

Natürlich ist der Vater alles andere als begeistert von Russ Plänen und so kommt es zu einem Streit, bei dem Russ wutentbrannt das Anwesen verlässt. Er kommt zunächst bei einem anderen Gestüt als Pferdepfleger unter und reist, weil er sehr viel von der Materie versteht, auch bald mit seinen ihn anvertrauten Pferden nach Newmarket, England, wo die Tiere in Rennen laufen sollen. Doch dann kommt Russ betrügerischen Machenschaften auf der Spur und taucht unter, da sein Leben in Gefahr ist.

Unterdessen versucht Priscilla fieberhaft ihren Bruder zu finden und reist ebenfalls nach Newmarket. Da ihr Bruder in seinem letzten Brief an sie ein bestimmtes „Register“ erwähnte, versucht sie mehr darüber herauszufinden. Der einzige, der ihr in dieser Sache weiterhelfen könnte ist Dillon Caxton, Vorsitzender des Jockey Clubs und Hüter des Registers, doch der weigert sich vehement, Prscilla etwas darüber zu verraten. Mehr noch, durch Priscillas hartnäckige Versuche Informationen über das Register herauszufinden, forscht auch Dillon zusammen mit seinem Freund Barnaby nach, denn schon eine Weile vermutet er einen Wettbetrug bei den Pferderennen.

Priscilla und Dillon umkreisen sich wie Tiger ihre Beute und stellen schließlich fest, dass sie sich nicht nur auf geistiger Ebene ebenbürtig sind, sondern sich auch sexuell äußerst anziehend finden. So stellt sich schließlich die Frage; wer verführt hier wen?

Der neuste Band der Cynsterreihe von Stephanie Laurens führt die Leser wieder einmal in die Welt des Pferdesports und man erfährt nun, wie Flicks (Flick und Demon Cynster /In den Fesseln der Liebe) gutaussehender Cousin Dillon die Frau fürs Leben findet. Natürlich ist auch Dillon, wie alle Helden in Laurens Romanen ein fast überirdisch gutaussehendes Exemplar von Mann. Ihm zur Seite gestellt wird genau der gleiche, weibliche Typus Frau in Gestalt der schönen Priscilla. Beide sind relativ gelangweilt vom anderen Geschlecht, weil sie Zeit ihres Lebens immer nur nach ihrem Äußeren beurteilt wurden und genau diese Gemeinsamkeit schweißt sie zunächst zusammen, als sie sich kennen lernen, da sie sich vollkommen ebenbürtig sind.

Natürlich spielt auch die sexuelle Anziehungskraft eine große Rolle und vielleicht auch ein wenig das Spiel mit dem Feuer, denn anfangs ist es Dillon ja noch nicht so klar, ob Priscilla auch in dem Betrugsfall involviert ist.
Die Annäherung zwischen beiden Romanfiguren und auch die Aufklärung des Wettbetruges sind recht ausgewogen geraten. Man erfährt eine Menge über die Hintergründe des Pferderennsportes früherer Zeiten, aber auch die Liebe und natürlich die Liebeszenen kommen nicht zu kurz. Im Gegenteil, wie es bei Stephanie Laurens schon Tradition ist, sind gerade die Liebeszenen wieder sehr ausführlich geraten.

Obwohl mir dieser Roman sehr gut gefallen hat, möchte ich doch einen Punkt bei der Bewertung abziehen, denn das Buch hat einige Längen, sowohl bei der Aufklärung des Betrugsfalles, als auch bei der Liebesgeschichte zwischen Priscilla und Dillon. Natürlich hat die Autorin einen wunderbaren, sehr professionellen Schreibstil, der sich von vielen anderen Autoren dieses Genres wohltuend abhebt, doch ihre große Schwäche ist es wieder einmal, dass sie sich oftmals zu weitschweifig auslässt und somit einige Längen provoziert.

Cynsterfans dürften jedoch auch hier auf ihre Kosten kommen, ein kleiner Bonus ist auch, dass sowohl Flick/Felicity und auch Demon Cynster mit ihren Kindern in diesem Roman nicht nur Erwähnung finden, sondern auch als Nebenakteure fungieren.

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