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Veröffentlicht am 01.02.2024

Weihnachtliche, aber sehr softe Romance, die ernste Themen anspricht, welche mit sensibler Hand dargeboten werden. Jedoch sprang der Lesefunke bei mir leider nicht über

Winterzauber in London
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Anna ist geschieden und hat zusammen mit ihrem Exmann Ed eine süße Tochter, Ruthie, die Autistin ist. Ruthies Alltag ist so manches Mal nicht einfach zu bewältigen, doch Anna kämpft wie eine Löwin für ...

Anna ist geschieden und hat zusammen mit ihrem Exmann Ed eine süße Tochter, Ruthie, die Autistin ist. Ruthies Alltag ist so manches Mal nicht einfach zu bewältigen, doch Anna kämpft wie eine Löwin für ihre Tochter. Auch wenn Ed, der bereits eine neue Partnerin hat die von ihm schwanger ist, ihr gedankenlos wie immer, viele Steine in den Weg legt weil er einfach nicht begreifen kann, was Autismus bei seiner Tochter macht.
Die Nerven liegen also blank bei Anna, als Ed eines Tages eine Katze mitbringt für Ruthie.
Aber immerhin hat Anna tolle und verständnisvolle Freunde, die sie und Ruthie in allen Lebenslagen unterstützen.

Als Ruthie eines Tages von einem unbekannten Mann vor frechen Mitschülern gerettet wird, glaubt Anna zunächst, er habe es auf Ruthie abgesehen gehabt. Doch das Missverständnis kann schnell geklärt werden. Bei der Verabschiedung läuft der attraktive Sam jedoch vor ein Auto und wird angefahren. Mutter, Tochter und Freunde nehmen sich dem verletzten Mann an, der nicht ins Krankenhaus will und begreifen schnell, dass Sam ein Mann voller Geheimnisse ist. Aber wichtiger noch, er ist sympathisch und empathisch und bringt Annas Herz zum Klopfen.
Der Footballspieler Sam, der überstürzt nach London geflogen ist, nach einer beängstigenden medizinischen Diagnose, wollte einfach nur ein paar Tage in der Stadt verbringen, um den Kopf frei zu bekommen. Doch obwohl seine Sorgen ihn über den großen Teich begleitet haben, heitern ihn Anna und Ruthie auf…

Es gibt diverse Traditionen in der (Vor)Weihnachtszeit für mich. Dazu gehört es, Ausschau zu halten, nach neuen zeitgenössischen Weihnachtsromances von Mandy Baggot.
Auch in 2023 erschien ein Liebesroman der Autorin, der abermals mit einem schmucken Glitzercover herausgegeben wurde und dieses Mal in London spielt.
Mit Anna und Sam hat die Autorin ein sympathisches Heldenpaar geschaffen, das so einigen seelischen Ballast mit sich herumträgt und deren Probleme oder Alltagsschwierigkeiten werden mit viel Feingefühl beschrieben, so dass man sich gut in die Figuren hineindenken kann und mit ihnen mitleidet.

Für die nötige Prise Humor um die Story etwas aufzulockern, sorgen dazu Annas quirlige Freunde aber auch die knuffige Ruthie oder Sams Schwester Tianne.
Allerdings traf der Humor der Autorin nicht hundertprozentig den meinen. Erschwerend kam dazu, dass sich trotz des angesprochenen Tiefgangs, die Story stellenweise ziemlich zog. Sicher, Sam ist in einer sehr schwierigen, beängstigenden Situation und natürlich kann man nachvollziehen, wieso er sich zunächst abschotten will von allem, was in der Heimat auf ihn wartet. Doch er wartet ein wenig zu lange damit, sich Anna anzuvertrauen.
Toll beschrieben fand ich dagegen die lockere Art und Weise, wie Anna und Sam miteinander umgehen und auch die Interaktion zwischen Sam und Ruthie. Dennoch fehlte mir der nötige Lesefunke, der dieses Mal einfach nicht so richtig auf mich überspringen wollte. Denn abgesehen von den ernsten Themen, die in diesem Buch angesprochen werden und deren Bewältigung von Seiten der Romanfiguren, wirkte der Rest, die Nebenstory, diesmal einfach zu soft und trivial konzipiert auf mich. Ich habe mich mehrere Male dabei ertappt, wie ich Seiten nur überfliegen wollte, was ich sehr schade fand.
So habe ich richtig in mich gehen müssen, welche Bewertung ich vergeben möchte und tendiere nun zwischen 3.5 und 4 Punkten habe mich aber dann doch für vier Punkte entschieden, weil zumindest die Liebesgeschichte mit viel Tiefgang geschrieben wurde, was auch die ans Herz gehende Bewältigung von Annas und Sams Problemen einschließt.

Kurz gefasst: Weihnachtliche, aber sehr softe Romance, die ernste Themen anspricht, welche mit sensibler Hand dargeboten werden. Jedoch sprang der Lesefunke bei mir leider nicht über.

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Veröffentlicht am 27.01.2024

Eine prall gefüllte Rockbiografie über eine lebenslustige Frau, die Musik lebt!

Immer dieses wilde Getöse. Das rockt! Von der Leidenschaft Musik zu leben
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Hagen Haspe in den 70er Jahren:

Konni liebt ihre Familie, das Leben und genießt es, zusammen mit ihren Freunden und Schulkollegen herumzustreifen und Unsinn zu machen.
Aber vor allem bereichert es ihr ...

Hagen Haspe in den 70er Jahren:

Konni liebt ihre Familie, das Leben und genießt es, zusammen mit ihren Freunden und Schulkollegen herumzustreifen und Unsinn zu machen.
Aber vor allem bereichert es ihr Leben ungemein, als sie die Musik für sich entdeckt. Musik ist in allen Lebenslagen ihr Antriebsmotor und zudem bietet diese ihr Stütze und Trost. Etwa in schweren Zeiten, als ihre Mutter schwer erkrankt und stirbt, als Konni noch ein Teenager ist.
Doch Konni ist nicht allein, sie hat tolle Geschwister, aber vor allem Freunde, mit denen sie das Jugendheim unsicher macht, genauso wie kultige Discotheken. Sie liebt es einfach die Augen zu schließen und sich auf der Tanzfläche ganz dem Soundfeuerwerk hinzugeben.

Jahre später:

Noch immer ist die Musik Konnis Lebenselexier, doch innerlich hat sie eine Metamorphose durchgemacht. Diese Selbstfindung spiegelt sich auch in ihrem Musikgeschmack wider, der plötzlich noch breiter gefächert ist, also sowieso schon. Konni ist neugierig und aufgeschlossen. Und lässt sich auch nicht davon abhalten, mal allein ein Konzert mitten auf dem Land zu besuchen- selbst wenn sie in der Nacht durch dunkle Wälder streifen muss auf dem Heimweg zum Hotel. Ob Rammstein, Herbert Grönemeyer, Udo Lindenberg, Kultur auf den Halligen, Wacken oder Coldplay. Selbst wenn es knifflig wird, begehrte Konzertkarten zu ergattern, lässt sie sich nicht abhalten es zumindest zu versuchen- denn geht nicht- gibt’s nicht!

Ich wurde in den sozialen Medien aufmerksam auf Else Somebodys Rock-Biografie und als musikaffiner Mensch, war mir sogleich klar, dass ich diese Biografie unbedingt lesen wollte. Denn Konni, Jahrgang 1960, erzählt nicht nur allein von ihrer großen Leidenschaft für die Musik, sondern auch von ihrem Leben. Und obwohl ich knapp elf Jahre später das Licht der Welt in Dortmund entdeckte, konnte ich mich in ihren Schilderungen des Alltags in den 70er Jahren gleich wieder finden und schwelgte in Erinnerungen. Auch ich kann mich noch gut an kalte Wintertage erinnern, in denen Eisblumen am Fenster zu sehen waren oder meine Freunde und ich, die Discos in der nahen Umgebung von Dortmund und Selm unsicher machten.
Und dieses Hochgefühl, das man hat, wenn einem ein Song und/oder ein Songtext direkt unter die Haut geht und einem Energie schenkt, wird wohl jeder nachvollziehen können, der Musik liebt.
Konnis biografische Romanpassagen sorgen für heitere aber auch traurige Lesemomente und obwohl ich auch ihre bildgewaltigen Beschreibungen von Konzerten sehr mochte, fand ich den biografischen Teil der sich auf das Heranwachsen und im Umgang mit Freunden und Familie bezog, noch ein Tickchen spannender. Herrlich zum Beispiel die Geschichte, in der sie ihrer angeheirateten Oma ein letztes Ständchen mit deren heißgeliebter Marschmusik auf dem Friedhof beschert. Berührend, die Zeilen, in denen sie über das Schicksal ihrer Mutter schreibt und welche Tragik ihr Tod, für die gesamte Familie, nach sich zog.

Man liebt und leidet also mit der Autorin dieser Biografie mit; aber bangt und hofft auch mit ihr, wenn sie etwa auf der Jagd nach begehrten Tickets ist, spannende Begegnungen hat mit Künstlern oder urigen Menschen aus der Musikszene. Und man schmunzelt über ihren Einfallsreichtum und ihren eisernen Willen, bei Konzerten in die erste Reihe zu gelangen.
Zugegeben, mein Musikgeschmack deckt sich größtenteils nicht wirklich mit dem der Autorin, aber ich finde, es macht die Biografie so besonders, dass sie selbst Lesern wie mir, die beispielsweise mit Rammstein oder den Böhsen Onkelz nichts anfangen können, die Faszination vermitteln kann, die Fans bei deren Konzerten empfinden. Überhaupt gelingt es ihr, diese Vorfreude, dieses Kribbeln das man vor jedem Konzert empfindet und die Euphorie dermaßen intensiv zu schildern, dass man praktisch das Gefühl erlangt, selbst neben Konni zu stehen, während sie bei einem Rockkonzert „abgeht“ und Party macht.

Zudem finden sich viele spannende Informationen über Konzertlocations im Buch, nebst tollen Schnappschüssen von Konni und ihren Freunden.
Ich habe außerdem einige neue Longplayer-Anspieltipps bekommen, die mich bereits sehr neugierig gemacht haben.

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Veröffentlicht am 24.01.2024

Packender Thrillerplot, doch die blass wirkenden, vielen Akteure des Romans, verleihen dem Roman leider den Hauch von Durchschnittlichkeit.

Never Safe - Wann wirst du sicher sein?
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20 Jahre zuvor:

Das Nesthäkchen einer reichen Patchworkfamilie, Kara, wird im Weihnachtsurlaub den die Familie in ihrem luxuriösen Ferienhaus, an einem idyllischen gelegenen See verbringt, unsanft geweckt. ...

20 Jahre zuvor:

Das Nesthäkchen einer reichen Patchworkfamilie, Kara, wird im Weihnachtsurlaub den die Familie in ihrem luxuriösen Ferienhaus, an einem idyllischen gelegenen See verbringt, unsanft geweckt. Ihre Schwester Marlie steht vor ihr und beschwört sie, nichts zu sagen und wortlos mit ihr mitzugehen. Kara begreift zunächst nicht was vor sich geht. Vor allem, als Marlie sie zu allem Überfluss auch noch auf den Dachboden bringt und dort einschließt. Da Kara jedoch überaus clever für ihr Alter ist, gelingt es ihr schnell, mit einem herumliegenden Draht, das Schloss zu knacken und zurückzugehen in die Wohnräume, wo sie ihre Familie vermutet.
Nichts hätte sie jedoch auf das Grauen vorbereiten können, dass sie dort erwartet. Im Schlafzimmer liegen ihre Eltern mit durchschnittener Kehle im Bett und im Wohnzimmer liegen ihre drei Brüder, zwei davon bereits ermodert, der andere, Jonas, bittet sie schwer verletzt Hilfe zu holen. Kara ist außer sich vor Angst und flüchtet sich, als sie bemerkt, dass ihr ein Unbekannter mit einer Skimaske auf dem Kopf folgt, panisch zum zugefrorenen See. Lediglich der Geistesgegenwärtigkeit des Nachbarn und Ex-Marines ist es zu verdanken, dass sie diese Nase überlebt. Jedoch lässt er bei dem Rettungsversuch sein Leben.

Gegenwart:

Zwanzig Jahre ist es her, seitdem Karas Bruder Jonas für das Massaker, verurteilt und in Haft genommen wurde. Doch nun ist er, aufgrund eines schwerwiegenden Fehlers von Seiten der Polizei wieder frei und wird von seinen Anhängern, die in ihm beinahe den auferstandenen Messias sehen und seine Freilassung frenetisch feiern, angehimmelt.
Jonas ist das Theater, das nun um ihn gemacht wird völlig gleichgültig. Im Gegensatz zu Kara, deren Trauma und Ängste getriggert werden, als sie Jonas auf dem Rücksitz ihres Wagens entdeckt, kurz nachdem sie den Familienanwalt, der Jonas zuvor freibekommen hat, ermordet aufgefunden hat in dessen kleinen Campinganhänger, mitten im ländlichen Nirgendwo.
Jonas beteuert Kara gegenüber erneut seine Unschuld, auch will er mit der Ermordung des Anwalts nichts zu tun haben. Doch wenn Jonas die Wahrheit sagt, wer macht zwanzig Jahre nach dem Massaker wieder Jagd auf Karas Familie und ihren Bekanntenkreis?
Die Polizei tappt derweil im Dunklen und würde zu gerne Jonas erneut für alles verantwortlich machen. Doch kann es tatsächlich so einfach sein?

„Never Safe- Wann wirst Du sicher sein“ von Lisa Jackson erzählt diesmal eine Geschichte über ein Familiendrama, dass heftiger und traumatischer nicht sein könnte.
Da Karas Eltern beide mehrere Male verheiratet waren und Kinder aus den Ehen hervorgingen, herrscht unter den Geschwistern teils böses Blut, teils leichte Rivalität. Und auch Karas Tante Faiza, die Schwester ihrer Mutter, war nicht gut auf Karas Familie zu sprechen. Schon immer neidete sie ihnen das große Vermögen, während die Expartner von Karas Eltern ebenfalls diverse Vorbehalte gegen die geschlossene Ehe hatten.
Schnell schossen sich die Ermittler auf Jonas als Mörder ein, da er als jähzorniger, aufgebrachter Jugendlicher galt.

Der Thriller wird aus verschiedenen Blickwinkeln vorangetrieben. Zum einen begleitet der Leser Kara und Wesley, den Sohn ihres Retters von damals der nun Journalist ist und die Wahrheit erfahren möchte, bei ihrer Reise in die Vergangenheit und zum anderen darf man einem Ermittlerduo bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. Jedoch muss ich zugeben, dass ich letzten Handlungsstrang ein wenig schwach erzählt fand. Überhaupt kommt die Polizei hier alles andere als gut weg und den beiden Ermittlern fehlen besondere Ecken und Kanten.
Andere Nebenakteure werden kurz eingeführt und deren privates Umfeld beleuchtet, damit man auch ihre möglichen Tatmotive erfährt.

Zugegeben, ich finde, dass die Autorin die Handlung rätselhaft und packend darbietet- sie spielt dabei sehr mit der Neugierde ihrer Leser, doch abgesehen von dem Thrillerplot, der von mir die volle Punktzahl bekommt, gab es doch einige Punkte, die mir nicht so sehr zusagten. Da wären also die beinahe dümmlich und auf Biegen und Brechen lässig und cool wirkenden Ermittler, Tante Faiza, die völlig eindimensional agiert oder auch die übrigen, simpel gestrickten Nebenfiguren. Da ich schon mehrere Thriller der Autorin gelesen habe, weiß ich, dass sie es besser kann.
Kara ist die einzige Romanfigur, die tiefschürfender konzipiert wurde. Man kann sich in ihre traumatische Gefühlswelt gut hineindenken und nachvollziehen, wieso sie sich von allen Menschen so abschottet und verfolgt schon allein wegen ihr den Handlungsverlauf gespannt weiter.
Es bahnt sich auch eine kleine Liebesgeschichte an in diesem Thriller, die jedoch eigentlich nicht erwähnenswert ist, da sie eher „aus dem Off“ geschildert wird und auf die man, ehrlich gesagt, auch hätte ganz verzichten können.
So ist Lisa Jacksons aktueller Thriller durchaus eine spannende Thrillerlektüre, jedoch fehlte mir eine tiefgründigere Charakterisierung der vielen Akteure, die sich in diesem Roman tummeln.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Rentnerin Mae kriminalisiert wieder- Amüsante, Cosy-Krimi Fortsetzung zu „Der Tote im Whiskey-Fass“

Mörderische Teatime
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Nachdem die unkonventionelle Rentnerin und Ex- Ethnologin Mae Pennywether, in Sachen Kriminalisieren, kürzlich Blut geleckt hatte; zur Erinnerung, sie half einer jungen Deutschen dabei deren Wurzeln zu ...

Nachdem die unkonventionelle Rentnerin und Ex- Ethnologin Mae Pennywether, in Sachen Kriminalisieren, kürzlich Blut geleckt hatte; zur Erinnerung, sie half einer jungen Deutschen dabei deren Wurzeln zu finden und ganz nebenbei einen Mörder zu überführen, ist es für sie ganz natürlich geworden, selbst zur Tat zu schreiten, als sie als Hauptverdächtige in den Fokus der Polizei gerät. Eine Freundin aus Kindertagen und nun erfolgreiche Fernsehmoderatorin, die Mae ganz übel mitgespielt hatte vor vielen Jahren, wurde, kurz nachdem sie sich in einer Teestube mit Mae ein Streitgespräch geliefert hatte, nur eine Nacht später ermordet in ihrem Hotelbett aufgefunden. Mae ist erschüttert, obwohl die Tote, Anne Cleary alles andere als ein freundlicher Mensch war und beschließt, den Fall selbst aufzuklären. Sehr zum Verdruss des neuen Ermittlers in den kleinen beschaulichen irischen Dörfchen Budger’s Burrow.

Detective Inspector Andrew O'Malley, löste erst kürzlich Maes Enkel Brandon ab, den es lieber in die große Stadt zog. Und nun hat Andrew weder eine warme Wohnung, noch einen brauchbaren Verdächtigen, denn er begreift schnell, dass Mae keine Mörderin ist. Zu allem Überfluss begegnet er überall der vorwitzigen alten Dame, die gefährliche Fragen stellt. Andrew bietet ihr also, auch Brandon zuliebe, zähneknirschend an ihn bei seinen Ermittlungen zu unterstützen, damit er sie besser im Auge behalten kann. Doch so ganz wohl ist Andrew nicht dabei. Vor allem, weil Mae dazu auch noch auf den „sabbernden“ Hund gekommen ist und diesen nun überall mithin nimmt.
Aber selbst Andrew muss zugeben, dass Mae ein Händchen dafür hat, die richtigen Fragen zu stellen und so sieht sich das ungleiche Ermittlergespann plötzlich gleich mit einigen Verdächtigen konfrontiert, die allesamt ein Motiv hatten, Anne Cleary zu töten. Doch wer von ihnen war es tatsächlich?

In „Der Tote im Whiskey-Fass“, dem Vorgängerband, trat die neugierige, clevere alte Mae Pennywether zum ersten Mal in Erscheinung. Eigentlich als Nebenfigur, doch stahl sie am Ende der eigentlichen Hauptfigur regelrecht die Show und so freute ich mich sehr, als ich entdeckte, dass Mae in „Mörderische Teatime“ nun doch zur Hauptfigur geworden ist. Obwohl Mae die gute Seele im Dorf ist und durchaus auch den Anschein von harmlos wirkender Mütterlichkeit erwecken kann, wenn diese ihr nutzt, ist Mae mit allen Wassern gewaschen. Und vor allem lässt sie sich nicht gerne etwas sagen- eine bittere Lektion, die auch bereits ihre Kinder und Enkelkinder lernen mussten.
Und in ihrem zweiten „Fall“, geht es schließlich auch um sie, denn sie gerät tatsächlich zunächst unter Mordverdacht. Zwar fand ich diesen Kriminalfall nicht ganz so spannend erzählt, wie den im Vorgängerband- mir fehlte vielleicht auch einfach das spektakuläre Auffinden der Leiche- denn Annes Tod wird lediglich aus dem Off geschildert, doch handelt es sich hier ja um einen Cosy-Krimi. Will sagen, Die Entwicklung der Akteure, die Beschreibungen des beschauliche Dorfleben, nebst traditionellem Teetrinken, sind für mich da genauso wichtig und diesbezüglich konnte ich mich nicht beschweren. Ich fand die Idee, einen neuen Ermittler nach Budger’s Burrow zu entsenden sehr gut, zumal die Gespräche zwischen Mae und Andrew sehr amüsant geschrieben sind. Auch „Mörderische Teatime“ ist ein kurzweiliger, unterhaltsamer Cosy-Krimi der mir viel Lesespaß bereitet hat. Und auch dieses Mal hätte ich mir einige Seitenzahlen mehr gewünscht, denn für meinen Geschmack viel zu schnell, hatte ich Maes neusten Fall ausgelesen. Dazu endet dieser Roman mit einem gemeinen Cliffhanger und so hoffe ich sehr, dass Ivy Paul uns Leser nicht allzu lange auf eine Fortsetzung warten lässt.

Kurz gefasst: Rentnerin Mae kriminalisiert wieder- Amüsante, Cosy-Krimi Fortsetzung zu „Der Tote im Whiskey-Fass“-

1. Teil: Der Tote im Whiskey-Fass
2. Teil: Mörderische Teatime

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Schöne Historical Romance

Das Siegel der Liebe_Aimée
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Als Aimees Ziehvater plötzlich stirbt, wird sie zusammen mit ihrer Schwester noch am Tage der Beerdigung von ihrer Tante verstoßen. Ohne finanzielle Mittel sind die beiden Frauen nun auf sich gestellt. ...

Als Aimees Ziehvater plötzlich stirbt, wird sie zusammen mit ihrer Schwester noch am Tage der Beerdigung von ihrer Tante verstoßen. Ohne finanzielle Mittel sind die beiden Frauen nun auf sich gestellt. Das einzige Wertvolle, das Aimee vor der Tante retten konnte, und schon seit ihrer Geburt in ihrem Besitz ist, ist ein Siegelring, auf dem ein Familienwappen eingeprägt ist. Wer ihre wahre Familie ist, weiß sie nicht. Nur, dass ihre Mutter von ihrem eigenen Vater getötet wurde, und dass sie und ihre Schwester Florentine danach im Wald ausgesetzt wurden. Dort wurden sie dann von ihrem Ziehvater gefunden und aufgezogen.

Als Aimee und Florentine durch den Hafen laufen, sehen sie einen Wagen, auf dem genau das gleiche Wappen prangt, wie auf ihrem Siegelring. Schnell entschlossen reisen die beiden Frauen mit nach Paris, in der Hoffnung, klären zu können, welche Familie dieses Wappen benutzt. Doch unterwegs werden Aimee und ihr männlicher Begleiter, Georges Pontivy, Graf von Tremingdon, am gleichen Tage entführt und verschleppt. Denn was Aimee nicht ahnt, ist, dass der Graf ein Spion des Königs ist.

Die beiden haben jedoch Glück im Unglück, denn sie können den Entführern bald entkommen. Während ihrer Flucht kommen sich beide näher. Aimee stellt fest, dass sie mehr für den Grafen empfindet, als gut für sie ist und auch Georges ist von ihr mehr als fasziniert. Eine Heirat mit Aimee kommt jedoch nicht für ihn in Frage, denn er ist bereits mit einer anderen Frau so gut wie verlobt. So bietet er Aimee an, seine Mätresse zu werden. Doch in ihrem Stolz gekränkt weist Aimee ihn ab, obwohl ihr Herz fast daran zerbricht. Eines Tages gelingt es ihr jedoch mit Georges Hilfe, eine Audienz beim König zu bekommen und so erzählt sie ihm ihre Geschichte. Der König schafft es tatsächlich ihre wahre Herkunft zu ermitteln und es stellt sich heraus, dass Aimee eine Dame von Stand ist. Außerdem gibt es noch ihre Großmutter, die es kaum erwarten kann, Aimee kennen zu lernen. Alles könnte so schön sein, doch eines fehlt Aimee noch zu ihrem Glück; Georges! Kann es für die beiden noch ein Happy-End geben?

Dieser historische Liebesroman von Marie Cordonnier gehört zwar nicht zu meinen Favoriten, doch er ist trotzdem für einen verregneten Nachmittag zu empfehlen. Die Handlung ist recht spannend, so dass ich dieses Buch so ziemlich in einem Rutsch gelesen habe. Allerdings hatte ich ab und an leichte Probleme mit dem Helden, denn ich fand ihn doch eine Spur zu wankelmütig, obwohl ich seine Beweggründe eigentlich verstehen konnte. Aimee und besonders Florentine habe ich sofort in mein Herz geschlossen und auch den Plot des Buches fand ich gelungen. Genauso wie den wieder einmal sehr guten
Schreibstil der Autorin. Zweites Manko war nur, dass mir der Roman mit 288 Seiten definitiv zu kurz war. Aber dennoch empfehle ich ihn gerne weiter.

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