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Veröffentlicht am 05.06.2020

Kurzweiliger Abschlussband der „Love Vegas“ Reihe, der alle losen Fäden miteinander verknüpft…

Game of Destiny
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Langsam kommt Bewegung in den Mordfall um Nathaniel West. Und noch immer versucht die hartnäckige FBI Agentin Emma und Jamie das Leben schwer zu machen, obwohl es mittlerweile handfeste Beweise für deren ...

Langsam kommt Bewegung in den Mordfall um Nathaniel West. Und noch immer versucht die hartnäckige FBI Agentin Emma und Jamie das Leben schwer zu machen, obwohl es mittlerweile handfeste Beweise für deren Unschuld gibt.

Jamie ist davon jedoch völlig ungerührt und will Emmas und seine Beziehung noch weiter festigen. Diese jedoch zögert. Zwar liebt sie ihren Jamie sehr, doch fühlt sie sich mit ihren nun achtzehn Jahren noch etwas zu jung dafür, um sich fest zu binden. Emmas Entschluss sorgt für Unverständnis bei Jamie, doch er akzeptiert ihr vorläufiges Nein, weil er begreift, dass Emma ihm keinesfalls den Laufpass geben möchte, sondern sich lediglich mehr Bedenkzeit wünscht.

Nachdem Emma dem Stalker auf die Schliche gekommen ist und dessen Geheimnis ergründet hat, will sie nun auch herausfinden, wer Jamies Vater ermordete. Sie bittet einen Detektiv um Hilfe, der ihr nötige Informationen besorgen soll. Auf der großen Geburtstagsparty, Emma zu Ehren, die bei den Wests gegeben wird, möchte Emma die Falle zuschnappen lassen. Wird sich Nathaniels Mörder überführen lassen?

In „Game of Destiny“, erfährt der geduldige Leser nun endlich, wer Nathaniel West ermordete und auch wenn manche Rezensenten diesen Band als den schwächsten der drei Teile bezeichneten, kann ich dem nicht zustimmen. Denn ich fand die Auflösung des Kriminalfalles durchaus stimmig und passend. Ich mochte auch die sich zuspitzende Dramatik in „Game of Destiny“ sehr und vor allem fand ich es klasse, dass die Romanheldin sich endlich „freischwimmt“ und dem Romanhelden ganz klar seine Grenzen aufzeigt; sich also nicht mehr von ihm herumkommandieren lässt. Mit Jamie bin ich leider auch im Abschlussband nicht warm geworden, doch zumindest Emmas Werdegang konnte mich berühren.

Dass gewisse Nebenakteure so „billig“ davon kamen, obwohl sie eine Straftat begingen, fand ich dagegen ziemlich unrealistisch geschildert. Beispiel (Fenstersturz) Und ich hätte mir zumindest gewünscht, dass die Autorin Emma und ihrer Mutter eine Versöhnungsszene auf den Leib geschrieben hätte. Genauso, wie ich auch fand, dass es die Story runder gemacht hätte, wenn Geneva Lee sich dazu entschieden hätte, den Eltern von Emma in diesem letzten Teil mehr Raum zur Entfaltung zu geben, aber vor allem auch mehr Dialoge einzuräumen, die sie mit ihrer Tochter führen. Immerhin war das gestörte Verhältnis zu ihren Eltern ein wichtiger Punkt und ein roter Faden, der sich durch alle Teile der Reihe zog, der einer ausführlichen Klärung bedurft hätte.

Emmas und Jamies Liebesgeschichte bekommt ein wenig mehr Drive, aber ganz ehrlich, mich konnte sie leider so gar nicht begeistern. Es fehlte mir der Tiefgang an allen Ecken und Kanten und wie schnell sich Emma mit Statussymbolen der Reichen und Schönen arrangieren konnte, nebst dickem Diamantring… das fand ich ebenfalls ziemlich umpassend und verlieh der Romanfigur einen schalen Beigeschmack.
Aber auch dieser dritte Teil ist kurzweilig und unterhaltsam geschrieben, wenn man eine Schwäche fürs Popcornkino und Soaps haben sollte und es einem gelingt, nicht alles zu hinterfragen. Es ist und bleibt halt ein modernes Young Adult Märchen….

Kurz gefasst: Kurzweiliger Abschlussband der „Love Vegas“ Reihe, der alle losen Fäden miteinander verknüpft…

„Love Vegas“ Reihe:

1. Teil: Game of Hearts
2. Teil: Game of Passion
3. Teil: Game of Destiny

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Veröffentlicht am 05.06.2020

Nicht nur optisch ein sehr schillernder Auftaktband der „Love Vegas“ Reihe- als Liebesroman eher enttäuschend, doch der Suspenseanteil kann überzeugen

Game of Hearts
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Die siebzehnjährige Emma hat kürzlich ihre ältere Schwester Becca durch einen Autounfall verloren, bei dem auch Emma anwesend war. Der Verlust macht Emma immer noch schwer zu schaffen und so hat sie sich ...

Die siebzehnjährige Emma hat kürzlich ihre ältere Schwester Becca durch einen Autounfall verloren, bei dem auch Emma anwesend war. Der Verlust macht Emma immer noch schwer zu schaffen und so hat sie sich für eine Weile von allem zurückgezogen. Ihre beste Freundin Josie lässt jedoch nichts unversucht, um Emma wieder ins Leben zurückzuholen und so ist es Josies Hartnäckigkeit zu verdanken, dass Emma sich dazu überreden lässt, an einer Party teilzunehmen, die ausgerecht von Emmas Erzfeindin und Mitschülerin Monroe West gegeben wird.

Die Familie West ist unfassbar reich und berühmt berüchtigt in Las Vegas, was vor allem daran liegt, dass Monroes Vater, Nathaniel, ein Mann ist der ein überaus skrupelloses Geschäftsgebaren an den Tag legt. Das musste auch bereits Emmas Vater am eigenen Leib erfahren- einst waren Nathaniel und er beste Freunde aus Schultagen, sie führten zusammen ein Unternehmen, bis Nathaniel ihn unelegant ausbootete. Zwar führt Emmas Dad nun einen kleinen Laden in Vegas, in dem Kuriositäten für Sammler verkauft werden, doch ist er privat nie wieder auf die Beine gekommen. Er trinkt maßlos und verlässt sich in allem blind auf Emma, seitdem Emmas und Beccas Mutter ihn für einen reichen Filmproduzenten verließ.
Würde es nach Emmas Mutter gehen, müsste Emma bei ihr und ihrem neuen Mann in Palm Springs leben und zur Schule gehen, doch Emma weigert sich, ihren Dad allein zurückzulassen.

Kurz nach Josies und Emmas Ankunft auf Monroes Party, werden die beiden Freundinnen getrennt. Während Emma auf der Suche nach Josie ist, begegnet ihr zunächst Nathaniel West, der ihr in einem anderen Trakt des Gebäudes, in dem Monroes Party stattfindet, mit dessen Bodyguards entgegen kommt. Obwohl er Emma erkennt, lässt er sich nichts anmerken und dann steht plötzlich Monroe vor Emma, die sich fürchterlich aufregt darüber, dass Emma es tatsächlich gewagt hat, zu ihrer Party zu kommen und ihr die Tür weist. An Monroes Seite ist Jonas, Emmas Exfreund, den Monroe Emma ein Jahr zuvor ausspannte, was Emma immer noch wurmt. Doch statt von der Party zu verschwinden und das Haus zu verlassen, gelangt sie in ein Arbeitszimmer, in dem sie von einem attraktiven Mann überrascht wird. Über seine Herkunft schweigt dieser sich wohlweißlich aus, nennt ihr lediglich seinen Vornamen- Jamie und nach einem amüsanten Wortgeplänkel, knistert es schnell zwischen ihm und Emma. Jamie überredet sie schließlich dazu, im hauseigenen Pool mit ihm schwimmen zu gehen und nach einer ausgiebigen Knutscherei und einem Crash-Kochkurs, dem Emma Jamie gibt, schlafen beide in einem Bett miteinander ein. Als Emma wach wird, ist Jamie verschwunden und der Alltag holt sie schneller ein, als ihr lieb ist. Denn während die Party in der Nacht noch in vollem Gang war, wurde Nathaniel West ermordet und ausgerechnet dessen Sohn, der nun dringend tatverdächtig ist, fand ihn auf.
Als Emma erfährt um wen es sich dabei handelt, fällt sie aus allen Wolken…

Ich gewann die „Love Vegas“ Buchreihe bei einer Verlosung und seitdem subbte sie bei mir, weil mir lange Zeit der Sinn nicht nach einem Young Adult stand. Nun entdeckte ich die dreibändige Serie beim Sortieren meines Regals neu und wollte ihr endlich eine Chance geben.

Optisch macht „Game of Hearts“ und überhaupt die komplette Reihe sehr viel her. Das Layout ist elegant und glitzernd zugleich gehalten und jede erste Seite eines neuen Kapitels wurde geschwärzt, was sehr zu Emmas gespaltenem Seelenleben passt.
Die „Love Vegas“ Reihe erzählt nicht nur eine Liebesgeschichte aus der Welt der Reichen und Schönen, auch deren dunkle Geheimnisse werden thematisiert und natürlich wird auch der Mord an Natahniel West in den Fokus gerückt.
Während ich die Liebesgeschichte als ziemlich flach und uninteressant erzählt empfand, mochte ich den Suspenseeinschlag dagegen sehr, der letztendlich allein dafür verantwortlich war, dass ich auch die übrigen Teile lesen wollte.
Dabei ist die Heldin Emma, alles andere als eine langweilige Figur.
Sie ist ein Außenseiter, wird von den reichen Kids, nachdem sie von Jonas betrogen wurde, links liegen gelassen, ihr Vater hat sich aufgegeben, trinkt zuviel aber immerhin hat Emma ihre beste Freundin Josie und ist zudem alles andere auf den Mund gefallen. Emma hat einen trockenen Humor, flüchtet sich oftmals in Sarkasmus, wenn es brenzlig wird und erinnert rein vom Charakter her, sehr an die fiktive Filmfigur Andie, aus dem Kultteeniefilm „Pretty in Pink“. Leider ist Jamie weder ein Blane, noch ein Bad Boy wie Steff.

Jamie fehlt es einfach an Vielschichtigkeit. Er wird als reicher Sohn und schwarzes Schaf der Familie beschrieben, etwas über zwanzig Lenze alt, denke ich, doch im Verlauf der Serie kristallisieren sich lediglich zwei Dinge bei ihm heraus. Er ist es gewohnt stetes seinen Willen zu bekommen, wirft mit Geld nur so um sich und versucht daher auch Emma zu bevormunden. Und die andere Sache? Obwohl er Emma gerade erst kennen gelernt hat, will er unbedingt eine feste Beziehung (Ehe) mit ihr, obwohl er sich, rein aus Rücksichtnahme, weigert mit ihr zu schlafen- das soll erst geschehen, wenn sie volljährig geworden ist. Und all das, obwohl Emma bereits keine Jungfrau mehr ist.

Klar, es handelt sich hier um Liebesromane und diese sollen schon ein wenig märchenhaft anmuten, doch mir war es einfach eine Spur „too much“. Jetzt gehöre ich altersmäßig so gar nicht mehr zur Zielgruppe, bin noch nicht einmal mehr New Adult sondern „Best Ager“ und es mag durchaus auch sein, dass jüngere Leser einen etwas anderen, noch romantisch verklärten Blick auf die Story haben und es ihnen reicht, dass man es hier mit einem reichen Märchenprinzen zu tun bekommt, der „seinem Mädel“ sofort die große Liebe schwört ohne Wenn und Aber.

Leider wirkte das alles nicht unbedingt realistisch, vor allem nicht, weil Emma und Jamie nicht viel verbindet, außer sexueller Anziehungskraft. Zudem verheimlicht sie ihm einfach zu viele wichtige Dinge, was nicht passt, wo sie ihn angeblich doch auch so sehr liebt und er ihr Seelenverwandter ist. Interessant fand ich es jedoch, wie die Autorin immer mehr Geheimnisse um die Haupt- und Nebenfiguren wob. Allein diese haben meine Neugierde schüren können, wenn diese auch ein wenig den Beigeschmack einer sensationslüsternen Telenovela/Soap hatten. Aber ab und an muss es auch mal Popcornkino-Lektüre fürs Auge sein. Ich tendierte bei meiner Bewertung zwischen 3.5 – 4 Punkten, habe mich aber dann doch für die höhere Punktzahl entschieden, weil ich fand, dass Emmas Seelenleben eigentlich ganz gut beleuchtet wurde und die Krimihandlung durchaus kurzweilig und spannend geschrieben ist.

Kurz gefasst: Nicht nur optisch ein sehr schillernder Auftaktband der „Love Vegas“ Reihe- als Liebesroman eher enttäuschend, doch der Suspenseanteil kann überzeugen.

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Veröffentlicht am 03.06.2020

Nalini Singh versucht sich an einem Genrewechsel. Solider, unterhaltsamer Thriller vor neuseeländischer Kulisse. Aber auch mit kleinen Schwächen

Im grausamen Licht der Sonne
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Die Konzertpianistin Anahera, kehrt nach dem unerwarteten Tod ihres Ehemanns London den Rücken und begibt sich zurück in ihre Heimat Neuseeland. Zu ihrer Trauer gesellen sich Ärger und Enttäuschung, denn ...

Die Konzertpianistin Anahera, kehrt nach dem unerwarteten Tod ihres Ehemanns London den Rücken und begibt sich zurück in ihre Heimat Neuseeland. Zu ihrer Trauer gesellen sich Ärger und Enttäuschung, denn wie sie leider feststellen musste, hatte ihr Mann bereits seit langem eine Geliebte, während Ana noch verzweifelt versuchte über den Verlust ihrer ungeborenen Zwillinge hinwegzukommen.

Das Leben hat es mit Ana, abgesehen von ihrem Talent, bislang nicht gut gemeint. Zwar hatte sie eine liebevolle Mutter, doch dazu einen gewalttätigen Vater, der ihre Mutter schlug und dem Ana die Mitschuld an deren frühen Tod gibt. Und die Musik in Ana ist durch all die Schicksalsschläge verstummt, was sie nach außen hin hart werden lassen hat.
In ihrem Heimatort Golden Cove, trifft Ana viele Freunde aus ihrer Kindheit wieder. Doch auch diese haben scheinbar dunkle Geheimnisse, wie sie feststellen muss.

Als eine junge Frau plötzlich verschwindet, ist der Polizist des Ortes, Will, sogleich alarmiert, denn bereits vor einigen Jahren verschwanden drei bildhübsche, junge Touristinnen und wurden nie wieder gesehen. Während damals die meisten der Bewohner von Golden Cove glaubten, dass die Frauen beim Wandern verunglückten, fürchtet Will, der erst seit kurzer Zeit in Golden Cove lebt und arbeitet, dass womöglich ein Serienkiller am Werk sein könnte. Zwar wurde er von höchster Stelle strafversetzt ins abgelegene beschauliche Golden Cove, weil er etwas tat, das ihm streng untersagt war, doch war der traumatisierte Will bis dato ein angesehener, bekannter Polizist mit einer hohen Aufklärungsrate. Und Wills Ehrgeiz, gepaart mit seiner Sorge um das junge hübsche und warmherzige Mädchen, wecken in ihm den Drang, unbedingt Licht ins Dunkel des Vermisstenfalls zu bringen.
Unterstützung erhält er ausgerechnet von Ana, denn ihre Verbindungen zu möglichen Verdächtigen und die Tatsache, dass ihr von Besagten Vertrauen geschenkt wird, sind für Will von unschätzbarem Wert.
Zwar begeben sich sämtliche Bewohner des Ortes sofort auf die Suche nach Miriama, doch bleibt die junge Frau wie vom Erdboden verschluckt. Als Will Miriamas Tagebuch in die Hände fällt, begreift er, dass sie ebenfalls ein großes Geheimnis hatte. Doch wäre jemand dafür bereit gewesen zu töten?

Nalini Singh hat ihre Wandelbarkeit bereits mehrfach bewiesen. So hat sie bislang nicht nur zeitgenössische oder erotische Liebesromane verfasst, sondern auch erfolgreiche Paras/Romantasy geschrieben, die ihr eine riesige Fangemeinde bescherten. Erneut hat sie nun einen Genrewechsel eingeschlagen und da ich nicht nur Romances lese, sondern auch eine begeisterte Krimi und Thrillerleserin bin, war ich gespannt und neugierig zugleich und fragte mich, ob es ihr auch diesmal gelingen würde einen überzeugenden Romanstoff abzuliefern.

Mit Anahera und Will hat die Autorin ein Heldenpaar geschaffen, das keinesfalls einfach gestrickt ist. Beide haben schwere Schicksalsschläge in ihrem Leben hinnehmen müssen, sind aber starke Kämpfernaturen und weil sie diese gewisse spröde, ruppige Art gemeinsam haben, die als Schutzpanzer fungiert, verstehen sie sich auch sehr gut, bzw. fühlen sich voneinander angezogen.

Nun hätte das die perfekt Ausgangssituation sein können für einen romantischen und spannenden, sogenannten Romantic Suspense, doch die Autorin entschied sich stattdessen für eine abgespeckte Version dessen, die viel nüchterner daher kommt.
Zwar entwickelt sich durchaus eine Liebesgeschichte zwischen dem Heldenpaar, doch fehlte es dieser leider, wie ich fand, an der nötigen Intensität und Ausführlichkeit. Probleme, die Ana und Will mit sich herumtrugen, wurden zwar auf den Tisch gebracht, doch leider nur zu kurz angerissen. Man hatte beim Lesen das Gefühl, als wäre die Autorin mit sich uneins, hin- und hergerissen- ob sie lieber die übliche Schiene bedienen möchte (Romance) oder lediglich Krimi und Thrillerleser mit an Bord holen will und diese nicht verschrecken möchte, mit zuviel Romantik und Liebesszenen.
Diese gefühlte Unentschlossenheit zog sich wie ein roter Faden durch das Buch.

Ich fand die Ausgangssituation, die Charakterisierung der Figuren, die Beschreibungen des Landes aber auch die Krimihandlung an sich gut durchdacht. Nalini Singh vergaß es dazu auch nicht für einige Verdächtige zu sorgen, doch fand ich das Timing manchmal nicht so gut. In Ermangelung einer knisternden Liebesgeschichte, die für zusätzliche Abwechslung gesorgt hätte und in Anbetracht der Tatsache, dass auch im Vermisstenfall lange Zeit nichts Gravierendes geschah, plätscherte die Story in der ersten Hälfte ein wenig vor sich hin. Andererseits fand ich es aber interessant, mehr über die Bewohner von Golden Cove und deren Geheimnisse zu erfahren. Und ich fand dazu, dass es Nalini Singh gut gelungen ist, die Akteure dennoch schön undurchsichtig wirken zu lassen. Zwar konnte ich mir so manches früh denken, dennoch war ich am Ende überrascht, als die Story nochmals eine Wendung nahm, die ich nicht erwartet hätte.
Nun muss man es der Autorin zugute halten, dass es ihr erster Ausflug ins Krimi/Thrillergenre ist und dafür fand ich „Im grausamen Licht der Sonne“ wirklich gut und unterhaltsam geschrieben, selbst wenn der Roman noch kleine Schwächen aufweist. Und sicherlich wird es auch viele Leser geben, die auf ausführlich geschilderte Liebesszenen oder auf Liebesgeschichten an sich, lieber verzichten wenn sie zu einem Roman greifen und diese werden sich an dem weiter oben genannten Kritikpunkt wahrscheinlich auch nicht so reiben, wie ich es tat. Ich tendierte bei meiner Bewertung zwischen einer 3.5 – 4.0 Bewertung, habe mich dann aber doch für eine Vier entschieden, weil ich das Gesamtpaket, trotz der leichten Schwächen darin, mochte.

Kurz gefasst: Nalini Singh versucht sich an einem Genrewechsel. Solider, unterhaltsamer Thriller vor neuseeländischer Kulisse. Aber auch mit kleinen Schwächen.

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Veröffentlicht am 25.05.2020

Noah und Kit- kann aus platonischer Freundschaft Liebe werden? Süße Rockstar-Romance, allerdings auch mit einigen Längen

Rock Kiss - Ich will alles von dir
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Die Schauspielerin Kit Devigny, Tochter eines erfolgreichen weiblichen Models und eines Tennisspielers, hat sich einen Künstlernamen zugelegt, damit sie nicht ständig mit ihren berühmten Eltern verglichen ...

Die Schauspielerin Kit Devigny, Tochter eines erfolgreichen weiblichen Models und eines Tennisspielers, hat sich einen Künstlernamen zugelegt, damit sie nicht ständig mit ihren berühmten Eltern verglichen wird. Und obwohl sie ihre Karriere zunächst „nur“ als Soap-Darstellerin“, begann, ist es ihr mit Talent und Cleverness gelungen, eine wichtige Rolle in einem Independent-Film zu ergattern, welcher von vielen Filmschaffenden wohlwollend zur Kenntnis genommen wurde. Nun hofft Kit auf die eine Hauptrolle, die sie an die Spitze der Hollywoodriege katapultiert. Schon seitdem die Presse davon Wild bekommen hat, dass Kit mit den Mitgliedern der berühmt berüchtigten Rockband „Schoolboy Choir“, befreundet ist, macht sie Jagd auf sie und erhofft sich ein Liebesphoto von Kit- zusammen mit dem Bad Boy der Truppe, dem Gitarristen Noah.

Kits momentanes Verhältnis zu Noah könnte jedoch in Wirklichkeit nicht angespannter sein, denn während sie sich anfreundeten und beinahe jeden Tag miteinander verbrachten, entwickelte Kit Gefühle für den Gitaristen. Doch dann erwischte sie Noah eines Abends im Bett mit einem Groupie, was für sie der Anfang vom Ende war.
Noah bereut seinen Blackout und will seine Freundschaft mit Kit unbedingt retten. Die begreift jedoch nicht, wieso Noah einerseits kein Problem damit hat, mit allen möglichen Frauen in seinem Umfeld zu schlafen, andererseits aber Angst vor Nähe zu haben scheint und Kit bereits mehrfach davor gewarnt hat, mehr von ihm zu wollen.

Als Kits PR Managerin den beiden rät, für vier Wochen ein Liebespaar in der Öffentlichkeit zu spielen, damit Kit eine wichtige Hauptrolle in einem Film ergattern kann, will Kit ablehnen, denn sie ist wegen Noahs Verhalten immer noch verletzt. Noah hingegen, der von Kits Agentin kontaktiert wird, sagt sofort zu und lässt sich auch von Kits Zweifeln nicht beirren. Vier Wochen müssen sie nun oftmals auf engem Raum miteinander verbringen, doch diesmal begreift Kit, dass Noah ernste seelische Probleme umtreiben, die Schuld an seinem widersprüchlichen Verhalten haben. Seine Schlaflosigkeit, seine Albträume haben einen triftigen, traurigen Grund. Wird Kit Noah davon heilen können?

Da ich mir Nalini Singhs vierbändige „Rock Kiss“ Reihe, bei Erscheinen komplett besorgt hatte, stellte ich mir nach dem Lesen des, für meinen Geschmack ziemlich schlechten ersten und später zweiten Teils, die alles entscheidende Frage- weiterlesen oder die übrigen zwei Bände lieber ungelesen im Regal stehen lassen?
Immer wieder bekam ich in meinem Umfeld gesagt, dass die Autorin so großartig schreibt und ich solle doch nicht vorschnell aufgeben. Die unsympathischen Alpha-Helden der ersten Teile, haben meine Nerven jedoch alles andere als geschont und so habe ich nach dem Lesen jedes Teils immer einige Wochen zwischendurch verstreichen lassen müssen um von meinem Lesefrust diesbezüglich wieder runterzukommen.

Ich hatte mir aber nun vor dem Lesen des dritten Romans der Reihe vorgenommen, dass es definitiv der letzte sein würde den ich lese, falls er ebenfalls mit einem ebensolchen Ekelpaket von Helden aufwarten würde. Und ob Ihr es glaubt oder nicht- Noahs und Kits Story ist tatsächlich um Längen besser als die ersten Teile geraten. Zugegeben, auch hier mochte ich die etwas oberflächliche Schreibe, die an Heftchenromane erinnert, nicht wirklich. Doch diesmal blitzt dann und wann Tiefe durch und ich fand, dass Nalini Singh Noahs Seelenleben/dessen Seelenpein, sehr gut und nachvollziehbar beschrieben hat.
Kit hat das Durchhaltevermögen einer Heiligen, denn Noahs Verhalten ist, so lange man nicht weiß, was ihn umtreibt, sehr widersprüchlich und verletzend. So fand ich die erste Hälfte des Romans auch etwas zäh, da die Autorin Kits Gedankenkarussell, für meinen Geschmack zu oft in den Fokus stellt. Aber, ab dem Moment, als das Heldenpaar gezwungenermaßen mehr Zeit miteinander verbringen muss, ändert sich das. Die Annäherung zwischen Noah und Kit fand ich sehr sensibel und unter die Haut gehend geschildert. Und plötzlich ertappte ich mich doch tatsächlich dabei, dass mir ein Tränchen die Wange herunterkullerte beim Lesen besagter Romanpassagen.

Aber ich mochte auch die Chemie zwischen dem Heldenpaar, genauso fand ich die Liebesszenen diesmal sehr romantisch und erotisch zugleich geschrieben.
Die Sache mit Kits Stalker fand ich dagegen völlig überflüssig, weil sie lieblos konzipert und in diesen Roman hineingezwängt wirkte.
Für mich ist „Ich will alles von Dir“, mit Abstand der bislang beste Roman der Serie und nun bin ich doch schon ziemlich gespannt auf den vierten Teil, wer hätte das gedacht?

Kurz gefasst: Noah und Kit- kann aus platonischer Freundschaft Liebe werden? Süße Rockstar-Romance, allerdings auch mit einigen Längen.

Rock Kiss Reihe:

1. Teil: Eine Nacht ist nicht genug
2. Teil: Ich berausche mich an dir
3. Teil: Ich will alles von dir
4. Teil: Bis der letzte Takt verklingt

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Veröffentlicht am 21.05.2020

Es funkt gewaltig zwischen Lady Regina und ihrem Rick- lesenswerter und romantischer zweiter Teil der „Enterprising Ladies“ Reihe.

Ein Herzogtum für die Liebe
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England 1802:

Der junge, zweitgeborene Sohn eines verarmten Landadligen, Freddie, hat ein Talent für finanzielle Belange. Doch als er seinem hochverschuldeten Vater eine Lösung für dessen Misere eröffnet, ...

England 1802:

Der junge, zweitgeborene Sohn eines verarmten Landadligen, Freddie, hat ein Talent für finanzielle Belange. Doch als er seinem hochverschuldeten Vater eine Lösung für dessen Misere eröffnet, reagiert dieser empört. Ein Adliger hat schließlich nicht zu arbeiten! Und so wird Freddie für seine Ambitionen, vom Vater und Bruder nicht nur belächelt sondern auch verachtet. Nur wenig später, nachdem er reichlich dem Alkohol zugesprochen hat und zurückgekehrt ist, zu seinem Elternhaus, wird er plötzlich des Mordes beschuldigt. Freddie, so heißt es, soll ein junges Mädchen missbraucht und getötet haben. Damit er nicht am Galgen baumeln muss, wird er stattdessen noch heimlich von der Mutter mit eine kleinen Summe Geld ausgestattet, auf ein Schiff das in die Kolonien segelt gesetzt. Das Freddie seine Unschuld beteuert hat, scheint keinen zu interessieren. Und auf dem langen Reisweg begreift Freddie schließlich, dass man ihn geschickt und grausam aus dem Weg geräumt hat. Doch wieso? Freddie schwört Rache!

England 1816:

Mit viel Wehmut im Herzen, musste Lady Regina Mountford den Besitz ihres verstorbenen Vaters, eines Herzogs, räumen. Denn Anwesen und Ländereien fielen nebst Adelstitel, nach dem Tod ihres Vaters dessen Erben, einem weit entfernten Verwandten, zu. Was keiner aus dem ton ahnte, war, dass Lady Regina bereits noch zu Lebzeiten ihres Papas, für sämtliche geschäftliche Belange zuständig war und dessen Reichtum durch geschickte und kluge Investitionen, reichlich zu mehren verstand. Doch der Erbe ihres Vaters ist zu Reginas Leidwesen ein verschwenderischer, grausamer Taugenichts, der zudem kein gesteigertes Interesse an den Menschen die für ihn arbeiten, wie seine Pächter, zeigt.
Stattdessen bringt er lieber das neu hinzugewonnene Erbe mit dessen luxusliebenden Mätresse durch.

Zwar gehört Lady Regina, nach wie vor, zu den reichsten Frauen Großbritanniens und hat zudem einen wunderschönen Besitz geerbt auf dem sie lebt, doch ist es ihr ein großes Anliegen, die Menschen die ihrem Vater einst die Treue geschworen haben weiterhin zu beschützen. Als der Erbe ihres Vaters auf sie zutritt und um ihre Hand bittet, ist sie daher empört, weil sie genau weiß, dass diesem nichts an ihr liegt und er lediglich an ihrem Geld interessiert ist. Doch kann sie sich eine Ablehnung leisten? Immerhin könnte sie als dessen Ehegattin endlich wieder für die Menschen des Herzogtums sorgen. Aber Regina hat einerseits geschworen, niemals zu heiraten und sich keinem Mann unterzuordnen und andererseits gibt es da auch noch den attraktiven Rick, den sie kürzlich in Frankreich kennen lernte, als sie sich inkognito dort aufhielt um zumindest einmal die Leidenschaft und Lust zu spüren, die Männer und Frauen füreinander empfinden.
Nur eine Nacht des Selbstvergessens sollte es sein, doch dann trifft Regina Rick plötzlich in London wieder. Und Rick, angeblich ein deutscher Geschäftsmann, will ihre Affäre in England fortführen. Regina würde sich zu gerne darauf einlassen, doch sie fürchtet um ihren Ruf…

Nachdem ich kürzlich den ersten Teil der „Enterprising Ladies“, „Was kostet die Liebe“ las, in dem Lady Regina bereits als Nebenakteurin eine gute Figur machte, war ich unglaublich neugierig auf deren eigene Story. Die Autorin Felicity D’Or hat ihrer Heldin mit „Rick“ einen Romanhelden zur Seite gestellt, der der resoluten Regina in allen Belangen ebenbürtig ist. Allerdings mit einem Unterschied. Während Regina überlegt zur Tat schreitet, reagiert Rick oftmals zu impulsiv doch mit seinen Rachegedanken, die ich durchaus verständlich fand, empfand ich ihn ab und an als etwas anstrengend. Dennoch mochte ich Rick, weil er trotz seiner Alphahelden-Attitüden, die ihn so manches Mal überkommen, ein gutes Herz hat und Reginas moderne Ansichten, nicht nur hinsichtlich finanzieller Belange, teilt.
Vor allem mochte ich es, dass die clevere und einfühlsame Regina es versteht, zu Rick vorzudringen, wenn er sich zu sehr verstrickt in seinen düsteren Rachegelüsten und seine Seelenpein zu lindern vermag.

Zwischen dem Heldenpaar knistert es von Beginn des Romans an und auch die Liebesszenen sind prickelnd und erotisch geschrieben. Dazu erzählt die Autorin nebenher eine spannende Story mit einem packenden Showdown und auch an ihrem gewohnt guten und flüssigen Schreibstil gibt es nichts zu rütteln.
Dennoch habe ich, weil Rick es mir manchmal nicht leicht gemacht hat und ich den ersten Teil einfach noch ein Tickchen besser fand, einen kleinen Punktabzug vorgenommen, was mir im Nachhinein auch etwas leid tut, da Regina eine so großartige, facettenreiche Romanheldin ist. Erneut hat Felicity D’Or hier eine interessante Frau in den Fokus gestellt, die dem Leser anhand ihres Werdegangs aufzeigt, wie wenig Rechte Frauen in der damaligen Zeit genossen und wie wichtig es ist, dafür zu sorgen, dass diese Rechte auch in der Zukunft gewahrt bleiben.
Trotz meines Punktabzugs, ist aber auch „Ein Herzogtum für die Liebe“, eine lesenswerte und kurzweilige Historical Romance, in der eine wunderbare, romantische Liebesgeschichte erzählt wird.

Kurz gefasst: Es funkt gewaltig zwischen Lady Regina und ihrem Rick- lesenswerter und romantischer zweiter Teil der „Enterprising Ladies“ Reihe.

Enterprising Ladies Reihe:

1. Teil: Was kostet die Liebe
2. Teil: Ein Herzogtum für die Liebe
3. Teil: Mein Lord gehört zu mir
4. Teil: Eine Lady für den brennenden Baron

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