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Veröffentlicht am 08.05.2017

Bea und Tim- Ist Liebe möglich, wenn man seelische Altlasten mit sich herumträgt? Humoriger Liebesroman, der auch mal ernste Untertöne anschlägt

Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt
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Bea Weidemann arbeitet bei einem kleinen Liebesromanverlag, der jedoch momentan rote Zahlen schreibt, mit seinen Liebesromanautoren und ihren Werken. Einzig das Buch des Newcomers Tim Bergmann schlägt ...

Bea Weidemann arbeitet bei einem kleinen Liebesromanverlag, der jedoch momentan rote Zahlen schreibt, mit seinen Liebesromanautoren und ihren Werken. Einzig das Buch des Newcomers Tim Bergmann schlägt ein, wie eine Bombe; eine düstere Dystopie über zwei Brüder, die ums Überleben kämpfen. Tim Bergmann ist plötzlich ein gefragter Mann, der sogar für einen begehrten Buchpreis nominiert wird. Doch was macht der Autor? Er igelt sich in seiner Wohnung ein, arbeitet an seinem zweiten Roman und legt sich auf dem einen, sehr wichtigen Pressetermin, ausgerechnet mit einem bekannten Buchkritiker an.

Es ist Zeit, dass jemand dem Autor auf die Finger schaut, findet Beas Chefin und drückt Bea den unbequemen Autor sogleich aufs Auge. Bea soll dafür sorgen, dass Tim Bergmann bei Presseterminen handzahm wird, endlich seine Vita nachreicht und für schicke Autorenphotos zur Verfügung steht. Bea ist verzweifelt. Aber sie weiß genau, sie hat keine andere Wahl. Bekommt Bergmann den begehrten Buchpreis nicht, wird ihr Verlag dicht machen müssen.

Als Bea vor Bergmanns Wohnung steht und er nach minutenlangen Dauerklingeln endlich öffnet, stehen alle Zeichen bei dem Autor auf Gefecht. Doch Bea hält ihm seine Vertragsklauseln unter die Nase und eröffnet ihm, dass er sich verpflichtet hat, an sämtlichen marketingzweckdienlichen Veranstaltungen seines Verlags, die ihn und sein Buch betreffen, teilzunehmen. Tim Bergmann gibt zähneknirschend und überaus mürrisch nach.

Nur einen Tag später erfährt Bea, dass sie zusammen mit dem Autor auf Lesereise gehen soll. Bea ist alles andere als begeistert und überlegt bereits, wie sie diese gute Nachricht dem Autor bloß beibringen soll. Aber die Lesereise hält besondere Überraschungen für Bea und Tim bereit. Beide haben nämlich mehr gemeinsam, als sie zunächst ahnen…

„Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt“, ist der aktuelle Roman von Kristina Günak, die auch unter dem Pseudonym Kristina Steffan Unterhaltungslektüre schreibt. In diesem Roman treffen zwei Menschen aufeinander, die Überlebende sind. Überlebende deshalb, weil sie beide eine äußerst schwierige, brutale Kindheit überstehen mussten und dennoch den Weg ins Leben gefunden haben. Während Tim sich Bea relativ schnell anvertraut, (nachdem sie sich tagelang beschnüffelt und bekriegt haben) möchte Bea ihre traumatischen Kindheitserlebnisse lieber vor anderen verbergen. Selbst heute plagen sie dann und wann schlimme Albträume, doch immerhin hatte sie nach den ersten zehn schrecklichen Jahren bei ihren alkoholkranken Eltern, schließlich das Glück in eine liebevolle Adoptivfamilie gegeben zu werden.

Ich mochte besonders die etwas ernsteren Dialoge zwischen Tim und Bea, in denen sie sich langsam einander öffnen, doch fand ich, obwohl ich auch Kristina Günaks neuen Roman sehr mochte, dass die Seitenzahl etwas zu knapp bemessen war, um Bea und Tims familiären Hintergrund und ihren Umgang, ihre Probleme damit, ausreichend beleuchten zu können. Gut gefallen haben mir allerdings die Zeilen, in denen es ums Schreiben geht, bzw. in denen Tom versucht Bea zu erklären, welch großen Stellenwert das Schreiben für ihn hat und welche Versagensängste ihn umtreiben. Und auch Kristina Günaks humorige Ader kommt nicht zu kurz, selbst wenn „Wer weiß schon wie man Liebe schreibt“, eine ernsthafte Thematik zu Grunde liegt. Es ist natürlich in erster Linie ein Liebesroman und ehrlich gesagt fand ich es daher schade, dass Kussszenen und Liebesszenen an sich, so gut wie keinen Raum in diesem Buch bekommen. Für mich persönlich gehört es dazu. Ich brauche keine schwülstig ausformulierten, detaillierten Beschreibungen, doch wirkte Beas und Tims Liebesgeschichte so ganz „ohne alles“, etwas klinisch. Das mögen aber sicherlich viele Leser auch anders sehen, als ich. Übrigens, ich hatte beim Lesen ständig ein gewisses Bild vor Augen von Tim- den gleichnamigen Schauspieler. Zufall oder gewollt?


Veröffentlicht am 02.05.2017

Opulenter, historischer Roman, der eine interessante Zeitepoche und die Ränkeschmiede und Machtspiele des Adels und der Geistlichkeit, in den Fokus rückt.

Schwert und Krone - Meister der Täuschung
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„Der Kaiser ist tot; es lebe der Kaiser!“ Doch die Kaiserfrage ist alles andere als leicht zu händeln. Allerdings nicht, wenn es nach dem letzten Willen von Kaiser Lothar geht, der, weil er keinen eigenen ...

„Der Kaiser ist tot; es lebe der Kaiser!“ Doch die Kaiserfrage ist alles andere als leicht zu händeln. Allerdings nicht, wenn es nach dem letzten Willen von Kaiser Lothar geht, der, weil er keinen eigenen Sohn, sondern lediglich eine Tochter vorzuweisen hat, seinen Schwiegersohn Heinrich den Stolzen, Herzog von Sachsen, Bayern und Markgraf der Toskana, auf seinem Totenbett zu seinem Nachfolger bestimmt hatte. Kaiser Lothars Witwe, die Kaiserin Riechenza von Nordheim, bemüht sich nach Kräften, den letzten Wunsch ihres Mannes zu erfüllen, doch leider erweist sich das als hoffnungsloses Unterfangen, da bereits andere mächtige Menschen das Rad der Fortuna mit Gewalt zu ihren Gunsten drehen wollen. Unter ihnen der ränkeschmiedende Geistliche Albero von Montreuil, Erzbischof von Trier, der einen ganz anderen Mann dazu auserkoren hat, die Kaiserkrone zu tragen. Seine Wahl fällt auf Konrad von Staufen- einen Mann, der ein legitimeres Recht besitzt, zum neuen Kaiser gekrönt zu werden, als Heinrich der Stolze. Durch eine gewitzte Intrige gelingt es Albero von Montreuil, mit Hilfe des starken und machthungrigen Adligen Albrecht von Ballenstedt, die Pläne der Kaiserinnenwitwe zu vereiteln und Konrad im Kreise einiger wichtiger Adliger und Geistlicher zum neuen Kaiser zu krönen und zu salben.

Riechenza von Nordheim sieht schnell ein, dass ihr die Hände gebunden sind und versucht Schadensbegrenzung zu betreiben, in dem sie dem neuen Kaiser mehr zum Schein, huldigt, damit Heinrich der Stolze zumindest weiterhin im Besitz seiner Ländereien und Besitztümer bleibt. Doch der aufbrausende Heinrich, würde am liebsten gleich gegen Konrad zu Felde ziehen, weil er sich ungerecht behandelt fühlt. Leider ist es Heinrichs Fehler, dass er nicht gerade geschätzt wird im Kreise des Adels und der Geistlichkeit. Doch er schwört Rache! Vergeltung fürchtet auch Albrecht von Ballenstedts Frau, die bereits sieben Jungen das Leben geschenkt hat und nun von Existenzängsten geplagt wird, weil ihr Mann so machthungrig zu Felde zieht und von dessen Mutter, deren Machthunger dem ihres Sohnes in nichts nachsteht, den Segen bekommt, gegen Heinrich den Stolzen zu intrigieren. Doch von seiner Frau lässt sich Albrecht, zu ihrem Leidwesen, leider nichts sagen.

Währendessen werden zwei junge Männer, die von anderen scherzhaft „Die Purpurgeborenen“ genannt werden, auf künftige Ritterwürden vorbereitet. Sven, der Sohn des Königs von Dänemark und Friedrich, der Sohn des Herzogs von Schwaben. Friedrich ahnt es zwar zu diesem Zeitpunkt nicht, doch er wird eines Tages in die Geschichte eingehen. Ganz andere Gedanken umtreiben die schüchterne Adela von Vohburg, Erbin des Egerlandes, die unterwegs ist zum Hofe des neuen Kaisers, um dort Zeugin eines Turniers zu werden. Auch sie wird eines Tages durch Heirat aufsteigen. Eine ganz besondere Rolle hat ein umherziehender Spielmann, der einst als Findlingskind in einem Kloster aufgefunden wurde, und keine Ahnung hat, wer seine wohl vermögenden Eltern, gewesen sein mögen. Als gewitzter Spion mit Herz, zieht er durch die Lande, möchte aus einem Impuls heraus einem unglücklich verliebtem Paar helfen und überbringt beispielsweise Riechenza von Nordheim, keine guten Nachrichten. Und auch wenn zunächst kein offener Krieg ausbricht, nachdem Konrad zum neuen Kaiser gewählt wurde, brodelt es doch gewaltig und seine Gegner lauern auf Chancen, ihn zu stürzen. Es ist eine Zeit des Umbruchs und der Kreuzzüge…

Sabine Ebert hat mit „Schwert und Krone- Meister der Täuschung“, einen fast sechshundert Seiten langen ersten Teil einer neuen, opulenten, historischen Reihe über Friedrich I., genannt Barbarossa, geschaffen, dem es allerdings keinesfalls gerecht werden würde, wenn man ihn nur auf das Leben und Wirken genannter Persönlichkeit reduzieren würde. Denn der Auftaktband ist so viel mehr. Sabine Ebert rückt wieder einmal eine interessante Zeitepoche in den Fokus, die mich neugierig ans Buch gefesselt hat. Aus verschiedenen Sichtweisen, wird die Geschichte vorangetrieben und dank des sehr bildhaften Schreibstils, den die Autorin an den Tag legt, bekommt man keinesfalls nur eine nüchterne Geschichtsstunde geboten, sondern einen informativen Unterhaltungsroman. So weit so gut. Warum habe ich dann einen Punkt abgezogen bei meiner Bewertung? Ich muss zugeben, dass ich mich noch ein Tickchen besser in eine Geschichte vertiefen kann, wenn ich die Protagonisten zumindest im Kern sympathisch oder charismatisch finden kann. Leider gelang mir das diesmal nur bei wenigen Akteuren, wie zum Beispiel den Frauen. Natürlich sind die Männer dieser Zeitepoche nicht mit denen der heutigen Zeit zu vergleichen und natürlich mag es authentisch sein, sie als harte Krieger darzustellen, die ihre Frauen lediglich als schmückendes Beiwerk sehen und ihnen noch nicht einmal zubilligen, lesen und schreiben lernen zu dürfen, doch hätte ich mir hier und da doch gewünscht, dass Sabine Ebert ihre männlichen Akteure ein wenig vielschichtiger gezeichnet hätte. Sicherlich gab es auch in der Vergangenheit durchaus Männer, die die Intelligenz ihrer Frauen zu schätzen wussten und ihnen ihre Liebe offen gezeigt haben. Selbst wenn viele Ehen nur aus Vernunft- oder taktischen Gründen geschlossen wurden.

Dazu werden anfangs sehr viele Haupt und Nebenfiguren eingeführt, deren Werdegang im stetigen Wechsel erzählt wird. Mir ist es diesbezüglich etwas zuviel des Guten gewesen, wenn ich auch einsehe, dass die Geschichte durch diese Vorgehensweise, gleich aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden kann, was wichtig ist für die allumfassende Darstellung der historischen Begebenheiten. Immerhin bekommt man ein übersichtliches Namensverzeichnis am Anfang des Romans geboten, das Hilfestellung leistet und nebenher auch die verschiedenen Adelshäuser und deren Mitglieder näher beleuchtet, damit man sich während des Lesens gut zurecht finden kann. Abgerundet durch Stammbäume, einer Zeittafel und dem Nachwort der Autorin. Abschließend möchte ich diesen ersten Teil der neuen Reihe denjenigen Lesern ans Herz legen, die gerne Romane lesen, in denen vor allem die Historie an erster Stelle steht, denn selbst wenn „Schwert und Krone- Meister der Täuschung“, zur Gruppe der Unterhaltungsromane zugeordnet wird, ist es doch vor allem ein akribisch und mit viel Herzblut recherchiertes Stück Geschichte, das geneigte Leser wie ich, beigeistern wird. Leser, die lieber einen historischen Roman zur Hand nehmen, in dem der historische Hintergrund lediglich schmückende Staffage ist, sollten allerdings lieber die Hände von diesem Buch lassen.

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Veröffentlicht am 02.05.2017

Erotische, prickelnde Romance, die jedoch in Sachen Tiefgang leider nur an der Oberfläche kratzt

Ich bin dann mal verliebt
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Brooke Baldwin hat ihrer Heimat nach einem Schicksalsschlag den Rücken gekehrt. Ausgerechnet ihre vermeintlich große Liebe, stellte sich kurz vor der Hochzeit als skrupelloser Wirtschaftsbetrüger heraus ...

Brooke Baldwin hat ihrer Heimat nach einem Schicksalsschlag den Rücken gekehrt. Ausgerechnet ihre vermeintlich große Liebe, stellte sich kurz vor der Hochzeit als skrupelloser Wirtschaftsbetrüger heraus und wurde praktisch vor dem Traualtar in Handschellen abgeführt. Brooke, eine erfolgreiche Hochzeitsplanerin, die nicht weniger als ihr Herzblut im Gestalten ihrer eigenen Hochzeit hat einfließen lassen, ist am Boden zerstört. Doch ihren Job will sie niemals aufgeben, glaubt sie in ihrem Innersten dennoch an die große Liebe, auch wenn es privat leider nun nicht allzu rosig bei ihr aussieht. Sie zieht nach New York und erhält einen Job bei New Yorks erfolgreichster Hochzeitsagentur. Und ihr erster Auftrag klingt sogleich vielversprechend.

So soll Brooke die Hochzeit von Maya Tyler ausrichten. Maya Tyler ist die Tochter des verstorbenen, sündhaft reichen Geschäftsmannes Hank Tyler und so scheint Geld bei der Ausrichtung der Hochzeit keine Rolle zu spielen. Doch beim ersten Besprechungstermin erwartet Brooke nicht nur das Hochzeitspaar. Auch der Bruder der Braut, der attraktive Seth Tyler, der nach dem Tod seines Vaters, dessen Firma übernommen hat und leitet, ist mit von der Partie. Und er macht einen ziemlich unfreundlichen Eindruck auf Brooke. Schnell liegen sich die Hochzeitsplanerin und der kühle Geschäftsmann in den Haaren. Dabei wollen Brooke und Seth im Grunde das Gleiche. Dass die Braut glücklich wird. Aber Seth befürchtet, dass es sich bei dem Bräutigam um einen Mann handelt, den lediglich Mayas Erbe verlockt. Seth, der mit einem ausgeprägten Kontrollzwang geschlagen ist, kann nicht aus seiner Haut, selbst wenn Brookes Einwände ihm durchaus zu denken geben. Und dann ist da auch noch das gewisse Knistern zwischen ihnen, das beide zunächst versuchen zu ignorieren. Brooke, noch geschädigt von ihrer letzten Beziehung, will keinesfalls in eine weitere schlittern; zumal Seth ihr bereits mehrfach deutlich zu verstehen gegeben hat, dass er nicht mehr an die Liebe glaubt…

„Ich bin dann mal verliebt“, markiert den ersten Teil von Lauren Laynes „Wedding Belles“ Reihe, die die Hochzeitsplanerinnen Brooke, Alexis und Heather in den Fokus rückt. Die Short Story, über eine Fotografin der „Wedding Belles“, wird übrigens in „From This Day Forward“ erzählt. Leah findet hier allerdings keinerlei Erwähnung, so dass es nicht unbedingt nötig ist, die Vorgeschichte zu kennen.

Brooke und Seth sind keine einfachen Romancharaktere. Beide sind überaus stur und verletzlich und dieser Punkt hat letztendlich mit dafür gesorgt, dass ich dem Roman nicht die volle Punktzahl verliehen habe. Sicher, sowohl Brooke als auch Seth haben gescheiterte Liebesbeziehungen hinter sich und Angst davor, erneut verletzt zu werden, doch ihre ständigen Streitereien wirkten auf mich ein wenig pubertär. Sie verhalten sich nicht, wie erwachsene Menschen, sondern eher wie Teenager und ziehen sich nach jedem Streit zunächst schmollend in ihr Schneckenhaus zurück. Dazu fand ich, dass ihre Liebe zueinander nicht wirklich nachzuvollziehen war. Lediglich die vorhandene sexuelle Anziehungskraft reichte mir nicht aus, auch wenn die Liebesszenen sehr erotisch prickelnd geschrieben sind.

Es ist keinesfalls ein schlecht geschriebener Liebesroman, den Lauren Layne mit „Ich bin dann mal verliebt“, abgeliefert hat, doch kratzt er in vielen Dingen nur an der Oberfläche. So findet Brookes krimineller Ex-Verlobter zwar kurzzeitig Erwähnung, doch fehlte eine gemeinsame Aussprache mit ihm. Und auch die übrigen Romanfiguren verhalten sich zum Teil sprunghaft und viel zu offen. So konnte ich es beispielsweise nicht verstehen, wie Brooke gleich von Beginn des Romans an, so persönliche und intime Dinge mit ihrer Arbeitgeberin und ihren neuen Kolleginnen austauscht. Gleiches gilt für Maya, Seths Schwester, die durchaus quirlig und sympathisch wirkt und natürlich gleich mit Brooke Freundschaft schließt und ihr vertrauliche Dinge erzählt. Wirklich? Für mich war diese Vorstellung zu unglaubwürdig. Und auch Mayas Verlobter… mhm, ein wenig mehr Auftritte hätte er schon haben dürfen.

Nun gut, abgesehen von meinen doch zahlreichen Kritikpunkten, ließ sich die Story durchaus gut lesen, da die Autorin einen eingängigen Schreibstil an den Tag legt und die Akteure sehr lebhaft wirken. Für eine bessere Bewertung meinerseits in den Folgebänden, muss sie jedoch noch eine „Schüppe“ an Tiefgang und echten Gefühlen drauflegen.

Veröffentlicht am 02.05.2017

Unterhaltsame Fortsetzung über zwei ungleiche Schwestern, die auf der Suche sind nach ihrem persönlichen Lebensglück. Die perfekte Urlaubslektüre!

Das Glück schmeckt nach Zitroneneis
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Anna und Matteo, leiten mittlerweile sehr erfolgreich das kleine Eiscafe in Brighton, das einst Annas verstorbene Großmutter Vivien führte. Und auch Nachwuchs bahnt sich für das junge, verliebte Paar an. ...

Anna und Matteo, leiten mittlerweile sehr erfolgreich das kleine Eiscafe in Brighton, das einst Annas verstorbene Großmutter Vivien führte. Und auch Nachwuchs bahnt sich für das junge, verliebte Paar an. Imogen, Annas Schwester und deren Lebenspartner Finn müssen eines Abends die hochschwangere Anna ins Krankenhaus bringen, wo sie einem kleinen Mädchen, Bella genannt, das Leben schenkt. Eigentlich könnte die kleine Familie nun restlos glücklich sein, doch Matteo hat schreckliches Heimweh nach „Bella Italia“, wo seine Familie lebt und Anna, die Matteo über alles liebt, gibt schließlich nach. Für ein halbes Jahr wollen sie nach Italien gehen, genauer gesagt an die Amalfiküste, um dort ein Eiscafe zu eröffnen und um auszutesten, ob Italien, in Zukunft, als Wohnsitz für sie in Frage kommt. Obwohl die kleine Familie durchaus glücklich ist und sich das Cafe wunderbar rentiert, ziehen erste Wolken am Himmel auf, als eines Tages Matteos Mutter vor ihrer Tür steht und ihnen eröffnet, dass sie nun für eine Weile bleiben wird, um Anna und Matteo unter die Arme zu greifen. Anna ist alles andere als entzückt, denn ihr „Schwiegermonster“, lässt kein gutes Haar an ihr. Und Matteo? Der hält plötzlich stets zu seiner Mutter!

Ablenkung erhält Anna durch ihrer Schwester Imogen die sie besucht und deren Partnerschaft zu Finn sich ebenfalls in einer Krise befindet. Finn will heiraten, doch Imogen liebt ihre Freiheiten und sie fürchtet, dass eine Heirat ihr bisheriges Liebesglück zunichte machen würde. Auf Capri trifft Imogen dann auch noch ausgerechnet ihren Ex-Freund wieder…

Als mich das bunte und einladende Buchcover von „Das Glück schmeckt nach Zitroneneis“, anlachte und mich dazu verleitete, das Buch lesen zu wollen, ahnte ich nicht, dass ich es hier mit einer Fortsetzung zu tun hatte, denn die Vorgeschichte dieses Romans um zwei Schwestern, die von ihrer Großmutter eine Eisdiele vermacht bekommen, wurde bereits in „Viviens himmlisches Eiscafe“ erzählt, die vor einiger Zeit im Goldmann Verlag erschien. Zwar lässt die Autorin immer wieder durchblicken, was einst geschah und in welchem Verhältnis die Haupt und Nebenakteure zueinander stehen, doch denke ich mittlerweile, dass ich einen noch besseren Zugang zu den Romanfiguren gefunden hätte, wenn ich den Vorgängerband gelesen hätte. So fühlte ich mich zunächst etwas ins kalte Wasser geworfen beim Lesen, auch wenn der flüssige und eingängige Schreibstil der Autorin einen schnell in die Story verhilft.

Dazu ist der Roman sehr dialogreich und lebendig gehalten, so dass man schnell das Gefühl entwickelt, man würde mit den Akteuren zusammen sitzen und leckere Eiskreationen probieren. „Das Glück schmeckt nach Zitroneneis“, ist allerdings im Grunde weniger Liebesroman, als softe „Feel Good Lektüre“, die eine Geschichte über die Höhen und Tiefen einer Familie erzählt, da sie dies nämlich auf eine sehr leichte, aber stets unterhaltende Art tut. Ich benötigte zwar eine kleine Weile, um mit allen Akteuren dieses Romans warm zu werden, habe mich dann aber im Zuge des Romanverlaufes immer mehr für die Geschichte erwärmen können.

Zugegeben, ich hätte mir bei der sanftmütigen Anna gewünscht, dass sie ihrer Schwiegermutter und ihrem Mann mal Paroli bietet und auch Imogens Bindungsängste konnte ich nicht so wirklich nachvollziehen, doch hat mir der Roman ansonsten so gut gefallen, dass ich gerne 4 von 5 Punkten dafür vergebe. Dennoch hätte ich mir gewünscht, dass die Autorin in gewissen Situationen ein wenig tiefer gegangen wäre, hinsichtlich der Gefühls-und Gedankenwelt ihrer Protagonisten.

Veröffentlicht am 02.05.2017

Cassie und Henry- Wird nun endlich geheiratet? Unterhaltsame, kurzweilige Fortsetzung zum Vorgängerband „Ein Geschenk von Tiffany“.

Sommerhaus mit Meerblick
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Cassie und Henry lieben sich und für alle Freunde und Verwandte in ihrem nahen Umfeld ist es eigentlich eine klare Sache, dass die beiden in nicht mehr allzu ferner Zukunft heiraten werden. Doch obwohl ...

Cassie und Henry lieben sich und für alle Freunde und Verwandte in ihrem nahen Umfeld ist es eigentlich eine klare Sache, dass die beiden in nicht mehr allzu ferner Zukunft heiraten werden. Doch obwohl Cassie, seit geraumer Weile, Henrys Verlobungsring trägt fürchtet sie sich davor zu heiraten. Zu groß ist ihre Angst davor, nochmals enttäuscht zu werden. Zwar ist Henry ein ganz anderer Typ Mann, als ihr betrügerischer Ex Gil, mit dem sie fast zehn Jahre ihres Lebens vergeudete, doch glaubt Cassie eigentlich nicht mehr an die ewige Liebe und Ehe und würde lieber weiterhin ohne Trauschein mit Henry zusammenleben. Henry dagegen gibt Cassie zu verstehen, dass er langsam aber sicher genug hat, von ihrer Zauderei. Er findet, er habe schon zu lange auf Cassie warten müssen. Für ihn ist sie die eine, mit der er sich vorstellen kann, für immer zusammenzubleiben und Kinder zu bekommen.

Eines Tages erleidet Henrys Schwager Archie einen schweren Herzinfarkt. Es sieht zunächst nicht gut für Archie aus. Da Henry und Archie schon immer sehr enge Freunde waren, weicht Henry kaum von Archies Bett. Darüber vergisst Henry einen wichtigen Termin mit reichen Geldgebern, die sein nächstes Forschungsprojekt unterstützen sollten. Das Geld wird, trotz Cassies Bemühungen, anderweitig vergeben, doch als Henry schon befürchten muss, dass sie bankrott sind und Henry nun für eine geraume Weile auf Expeditionen verzichten muss, naht Rettung in Gestalt eines alten Schulkollegen von Henry. Beau plant zusammen mit einer Crew, eine dreimonatige Fahrt, mit einem aus recycelten Flaschen gebauten Boot, über eines der Weltmeere und bittet Henry darum, teilzunehmen. Henry ist sogleich Feuer und Flamme. Zudem geht es Archie langsam besser, der um sich zu erholen, für ein paar Wochen zusammen mit dessen Frau Suze und ihrer gemeinsamen Tochter Urlaub in Cornwall machen will.

Bevor Henry abreist, stellt er Cassie ein Ultimatum. Entweder verspricht sie ihm nach seiner Rückkehr, ihn zu heiraten, oder er zieht einen Schlusstrich unter ihre Beziehung. Cassie ist verzweifelt, immer noch hin und hergerissen, obwohl sie Henry liebt. Sie beschließt, während Henrys Abwesenheit Suze und Archie zu begleiten, denn Suzes und Henrys quirlige Cousine Gem will überstürzt heiraten. Cassie soll dazu das Catering in Angriff nehmen. Einen klaren Kopf bekommt Cassie jedoch immer noch nicht, denn plötzlich steht ausgerechnet ihr Ex-Freund, der Fotograf Luke, vor ihr und ihre Gefühle fahren plötzlich Achterbahn…

Als ich zu „Sommerhaus mit Meerblick“ griff, ahnte ich zunächst nicht, dass ich damit eine Fortsetzung erwischt hatte. Denn Cassies und Henrys Vorgeschichte wird bereits in „Ein Geschenk von Tiffany“ erzählt. Dementsprechend hatte ich, sprichwörtlich gesehen, erstmal alle Hände voll zu tun damit, sämtliche, in diesem Roman auftretenden Charaktere (und es sind einige) und ihre Beziehungen untereinander, auseinander halten zu können. Da das aber nicht der Autorin anzukreiden ist, habe ich diesen Punkt bei meiner Bewertung natürlich außen vor gelassen, selbst wenn ich es mir gewünscht hätte, dass der Verlag auf dem Buchcover bereits darauf hingewiesen hätte. Im Gegensatz zu anderen Fortsetzungen muss man sich daher als Neueinsteiger vieles zusammenreimen, da die Autorin bestimmte Begebenheiten, die sich bereits in „Ein Geschenk von Tiffany“, abspielten, hier recht nebensächlich und unvollständig erwähnt; wenn überhaupt. Dementsprechend schlecht fand ich daher Zugang zu den vielen Haupt und Nebenfiguren.

Allerdings muss ich zugeben, dass Cassie und Henry auch keine Protagonisten sind, die einfach gestrickt sind. Henrys Beharrlichkeit und die Art wie er in Bezug auf eine Heirat, versucht Cassie die sprichwörtliche Pistole auf die Brust zu setzen, nervten mich beim Lesen total, da sein Unverständnis in Anbetracht der Tatsache, dass er ja mitbekommen hat, was Cassie einst in ihrer ersten Ehe erdulden musste, einfach nicht passt. Er agiert wie ein verwöhnter kleiner Junge und auch seine Schwester Suze steht ihm diesbezüglich in Nichts nach. Ich fand es ganz furchtbar beschrieben, wie Suze versucht, ihre Cousine Gem von einer, zugegeben, überstürzten Hochzeit abzuhalten. Und Cassie? Auch sie konnte ich leider nicht so wirklich in mein Leserherz schließen. Zwar hatte ich Verständnis für ihr Zögern, doch dass sie sich so fix, als mal erste Regenwolken am rosaroten Horizont auftauchen, von Luke umgarnen lässt, machte sie mir nicht gerade sympathischer. Immerhin sind Karen Swans Hauptfiguren lernfähig und weil der Roman sehr dialogreich angelegt wurde, kommt zu keinem Zeitpunkt Langeweile beim Lesen auf.

Man spürt, wie sehr sich Cassie und ihre Freundeskreis mögen und es wird alle Leser des Vorgängerbandes „Ein Geschenk von Tiffany“, sicherlich freuen, dass alle wieder mit von der Partie sind und mitmischen. Ich habe für „Sommerhaus mit Meerblick“, trotzdem vier von fünf Punkten vergeben, weil ich die Art und Weise, wie Karen Swan ihre Geschichte erzählt, sehr mochte und ich von dem Umgang den Cassie und ihre Freunde pflegen an sich sehr angetan war. Zudem sorgen die bildhaften Beschreibungen des idyllischen Cornwalls für das richtige Urlaubsfeeling und wenn man kein Problem mit schwierigen, aber facettenreichen Hauptfiguren hat, wird man sicherlich ganz auf seine Kosten kommen, wenn man zu „Sommerhaus mit Meerblick“ greift.