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Veröffentlicht am 31.07.2023

Etwas belangloser Unterhaltungsschmöker mit Urlaubsflair, der erste Teil einer neuen, achtbändigen Reihe um Familien und deren (Adoptions)Geheimnisse

Die verlorene Tochter
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London, Gegenwart:

Lily ist kürzlich aus Neuseeland zurückgekehrt, wo sie sich aus beruflichen Gründen aufhielt. Denn schon von Kindesbeinen an, war es der Traum ihres Vaters, dass sie beide eines Tages ...

London, Gegenwart:

Lily ist kürzlich aus Neuseeland zurückgekehrt, wo sie sich aus beruflichen Gründen aufhielt. Denn schon von Kindesbeinen an, war es der Traum ihres Vaters, dass sie beide eines Tages einen Wein kreieren. Doch leider meinte es das Schicksal nicht gut mit ihrem Vater. Er verstarb früh und so hat Lily nun allein beschlossen, den Traum ihres Vaters fortzuführen.

Kurz bevor sie eine mögliche neue Stelle in Italien als Kellermeisterin annehmen kann, findet sie im Briefkasten das Schreiben einer Anwaltskanzlei in der darum gebeten wird, persönlich vorstellig zu werden. Neugierig nimmt Lily den Termin wahr, geht es doch um den Nachlass einer ihr unbekannten Frau.
Sie hätte jedoch nie erwartet, dass ihre Großmutter ein Adoptivkind war und dass deren wahre Mutter, also Lilys Urgroßmutter, eine Schachtel hinterlassen hat, in der sich persönliche Gegenstände befinden.
Leider kann Lily ihre Großmutter nicht mehr danach fragen, denn die ist ebenfalls schon längst verstorben.
Ein Blick ins Innere der Schachtel bringt sie ebenfalls nicht weiter. Im Inneren befindet sich ein Rezept, in italienischer Sprache verfasst und ein Programm des Mailänder Opernhauses Teatro alla Scala.

So legt Lily ihre Suche nach Antworten zunächst auf Eis, macht sich aber umgehend auf den Weg nach Italien, womöglich dem Land ihrer Ahnen, um dort, bei der Familie Rossi, mehr über deren weltberühmten Wein zu erfahren. Noch mehr, als deren beliebteste Weinsorte, hat es Lily jedoch der Sohn der Rossis, Antonio angetan. Und Antonio, dem sie von der geheimnisvollen Schachtel erzählt, will ihr bei ihrer Suche helfen…

Italien, in den 30er Jahren:

Die schöne Estee führt ein ziemlich trostloses Leben bei ihrer Familie, denn im Gegensatz zu ihren älteren Schwestern, ist sie mit einer besonderen Gabe gesegnet. Sie kann wunderbar tanzen. Ihre Mutter, die Estees Talent früh erkannt hat, gehört jedoch nicht zu der Sorte Mutter, die sich liebevoll um ihre Kind bemüht. Mit großer Strenge treibt sie das junge Mädchen zu Höchstleistungen an und gesteht der Kleinen nicht mal kleine Freuden zu.
Als Estee eines Tages den reichen Sohn einer Bäckerfamilie, Felix kennenlernt, ist es, als ob sich zwei Seelenverwandte getroffen hätten. Felix bringt zum ersten Mal Licht in Estees Leben und Jahre später gestehen sich beide ein, dass sie ineinander verliebt sind. Doch eine Ehe kommt nicht in Frage, denn die Familie von Felix hat eine andere Frau für ihren Sohn bestimmt. So trennen sich die Wege der beiden. Estee wird am Teatro alla Scala angenommen und beginnt eine große Karriere. Wird sie Felix wieder sehen?

Mit „Die verlorene Tochter,“legt die neuseeländische Autorin Soraya Lane, den ersten Teil ihrer neuen, auf acht Bände angelegten „Verlorenen Töchter“ Reihe an.
In der Serie geht es um Nachfahren von Frauen, die sich einst in Notlagen befanden und ihre Kinder zur Adoption freigeben mussten. Dies geschah in einer Einrichtung, deren Besitzerin, Hope, die Mütter zuvor darum bat, ihren zurückgelassenen Kindern persönliche Gegenstände in einer Schachtel zu hinterlassen, falls diese Kinder eines Tages Fragen stellen würden.

Der erste Teil spielt also auf zwei Zeitebenen und die Story wird immer im Wechsel dargeboten. An sich liebe ich diese Art eine geheimnisvolle Familiensaga zu erzählen, doch fand ich, dass hier echte Spannung aus diesem Grund nicht aufkommen konnte, weil offene Fragen gleich im nächsten Kapitel aufgelöst werden, das sich mit dem Vergangenheitsplot beschäftigt.

Die Autorin hat einen eingängigen Schreibstil und die Story lässt sich durchaus flüssig lesen, doch geht sie nicht so sehr in die Tiefe, wie ich es mir gewünscht hätte. Lily und Antonio mögen zwar sympathische Figuren sein, wie auch der Rest der Familie Rossi, doch fehlt es ihnen an Ecken und Kanten, die ihnen mehr Lebhaftigkeit einhauchen würden. Diverse, schwelende Konflikte oder Probleme finden zwar Erwähnung, (etwa dass Antonios Bruder das schwarze Schaf der Familie ist, in dessen Nähe sich Lily stets befangen fühlt… warum? Oder dass Antonio Bindungsängste hat, nach seiner Scheidung) doch werden sie entweder überhaupt nicht abgehandelt oder wenn, dann nur recht halbherzig. Und auch im weiteren Verlauf des Romans; etwa wenn Lily auf eine Verwandte trifft, die ihr nicht so wohlgesonnen ist, kommt es niemals zu einer klärenden Aussprache, was ich frustrierend und verwirrend zugleich fand.

Die Story um Esmee und Felix geht etwas mehr unter die Haut, aber auch hier ist es leider so, dass Konflikte oberflächlich beschrieben werden und die „Bösewichter“ schablonenhaft bleiben. Man versteht zwar deren Beweggründe, warum sie nicht wollen dass Esmee und Felix zusammen sind, doch fehlt ihnen ebenfalls die Vielschichtigkeit und vor allem mehr Auftritte. Unangenehme Dinge werden schnell abgehandelt, was leider auch auf Kosten der Glaubwürdigkeit geht.
Warum wurde etwa eine Freundin für Esmee eingeführt, die nach ihrem ersten Auftritt nie wieder in Erscheinung tritt und über die später nur lapidar geschrieben steht, dass sie früh verstarb?

Ich wollte diesen Roman so sehr mögen, fällt er doch eigentlich genau in mein Lesebeutschema, doch war ich von der Umsetzung des Ganzen ziemlich enttäuscht. Will man nur einen leichten Unterhaltungsroman mit Urlaubsflair, wird man diesen durchaus bekommen, aber leider nicht mehr als das.
So bleibt nach dem Lesen bei mir nur das Gefühl, als wolle die Autorin hier, auf Biegen und Brechen, eine neue Reihe im Stile der „Schwestern“ Serie von Lucinda Riley kreieren, was ihr leider nur bedingt gelingt. Toll fand ich allerdings das geschmackvoll gestaltete, einladende Covermotiv des Verlags, dass Lust aufs Lesen bereitet.

Verlorene Töchter Reihe:

1. Teil: Die verlorene Tochter
2. Teil: Die vermisste Tochter
3. Teil: Die verheimlichte Tochter
4. – 8. Teil/ Titel noch nicht bekannt


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Veröffentlicht am 13.07.2023

New Adult mit interessanter Hintergrundstory- nur die Umsetzung konnte mich nicht restlos überzeugen

In jedem Atemzug nur Du
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Als Hazel eines Tages vor ihren Mitbewohnern steht, ahnen diese nicht, welche schwerwiegenden gesundheitlichen Probleme sie überwinden musste, um an der Lullaby University studieren zu können. Und obwohl ...

Als Hazel eines Tages vor ihren Mitbewohnern steht, ahnen diese nicht, welche schwerwiegenden gesundheitlichen Probleme sie überwinden musste, um an der Lullaby University studieren zu können. Und obwohl Hazel nun eine transplantierte Lunge hat, die ihr ein Leben ermöglichst, das sie lange entbehren musste, kann sie mit der Transplantation noch nicht wirklich abschließen. Denn im Krankenhaus bekam sie ein Gespräch zwischen zwei Mitarbeitern mit, in dem es um die Spenderin ging. Und dieses Gespräch bekräftigte Hazel in dem Wunsch, herauszufinden, wem sie ihr neues Leben zu verdanken hat.
Aber es ist nicht nur Hazels Wunsch mehr herauszufinden, sondern auch, an der Uni zu studieren, denn diese bietet genau die Studienfächer an, die Hazel am Herzen liegen, wie etwa Umweltthemen.

Unter Hazels Mitbewohnern ist auch Jasper, der genau wie sie auch zur Elite einer Handvoll an Schülern gehört, die besonders begabt sind. Doch es ist nicht Jasper, der sie anzieht, sondern dessen verschlossener, schüchterner Bruder Lewis. Lewis studiert ebenfalls an der Lullaby University und ist ein echter Naturbursche. Zudem arbeitet er in der Bibliothek und verspricht ihr, bei der Suche nach ihrer Spenderin zu helfen, nachdem er Hazels Geheimnis erfahren hat. Es knistert zwischen den beiden, doch auch auf dem Seelenleben von Lewis liegen Schatten. Und es scheint, als haben Jasper und Lewis kein gutes brüderliches Verhältnis. Kann Hazel zwischen den beiden Streithähnen vermitteln?

Ich lese sehr gerne Romane aus dem New Adult Genre und so fiel mir schließlich auch Jennifer Wileys erster Teil ihrer Duologie um zwei Brüder, die an der Lullaby University studieren in die Hände.
Die Romanheldin Hazel ist eine sehr taffe junge Frau, die seit ihrer Kindheit, an der unheilbaren Krankheit Mukoviszidose leidet. Ich fand es sehr mutmachend, wie sie mit ihrer Krankheit umgeht. Und ich möchte diesbezüglich kurz einen Gedanken von Hazel aufführen, der mir im Gedächtnis geblieben ist. Nachdem sie über das Wunder der Natur und ihrer Möglichkeit sich immer wieder zu erneuern nachgedacht hat, kommt sie zu folgendem Schluss:
„ Es erinnert mich ans Leben, daran, dass Krankheit nicht Tod bedeutet und man immer wieder aufstehen und weiterkämpfen kann. Sich erholen kann.“ (Zitat Seite 93, Jennifer Wiley- Mit jedem Atemzug nur du)

Und obwohl ich diesen Punkt und dieses Zitat sehr berührend fand, hatte ich trotzdem kleine Probleme mit dem Heldenpaar an sich. Zugegeben, sie sind noch jung, aber ihre Dickköpfigkeit und ihre Art sich bei Schwierigkeiten zunächst schmollend zurückzuziehen, empfand ich zu kindisch. Besonders Lewis benimmt sich leider recht ambivalent und in gewissen Situationen „drüber“, so dass das mein Lesevergnügen leicht geschmälert hat.
Die Liebesgeschichte zwischen den beiden entwickelt sich relativ langsam und obwohl ich das mochte, fehlte mir das gewisse Etwas, das Knistern und mehr Tiefgang. Hazel und Lewis sind nicht gerade gut darin, sich miteinander auszutauschen, wenn es um ihre Geheimnisse und Sorgen geht und das Ungleichgewicht spürt man dann auch als Leser sehr deutlich. Obwohl der Roman alle nötigen Zutaten besitzt, die einen guten New Adult ausmachen, hat man beim Lesen oftmals das Gefühl, als trete die Liebesgeschichte auf der Stelle und auch Hazel und Lewis brauchen unendlich lange um sich weiterzuentwickeln.
Erschwerend kommt dazu, dass Lewis und Jaspers familiärer Hintergrund, der hier ebenfalls thematisiert wird, leider nicht so ausführlich abgehandelt wird, wie er es verdient gehabt hätte.
Obwohl die Autorin durchaus einen sehr guten Schreibstil besitzt, weist dieser Roman leider also auch einige Schwächen auf, so dass ich nicht mehr als 3.5 von 5 Punkten dafür vergeben kann.

Kurz gefasst: New Adult mit interessanter Hintergrundstory- nur die Umsetzung konnte mich nicht restlos überzeugen.

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Veröffentlicht am 21.04.2023

Die lang erwartete Fortsetzung zum „Lavendelzimmer“. Lebensklug und weise einerseits, andererseits keine leichte Kost

Das Bücherschiff des Monsieur Perdu
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Als Jean Perdu, vier Jahre zuvor sein Bücherschiff, die „Pharmacie Litteraire“, hinter sich ließ und mit Catherine in die Provence zu ziehen, ahnte er nicht, wie sehr ihm seine Gabe und seine Bücher fehlen ...

Als Jean Perdu, vier Jahre zuvor sein Bücherschiff, die „Pharmacie Litteraire“, hinter sich ließ und mit Catherine in die Provence zu ziehen, ahnte er nicht, wie sehr ihm seine Gabe und seine Bücher fehlen würden. Ebenfalls bereits vor Jahren lernte er den Schriftsteller Saramago kennen, der damals schon schwer krank war. Ihre Begegnung war für beide sehr fruchtbar, doch es gab seitdem keinerlei Kontakt mehr. Umso mehr wundert sich Jean, als er eines Tages Post von Saramago bekommt, denn Tote können schließlich keine Briefe mehr schreiben.
Doch der listige Fuchs Saramago, der die Zeilen noch vor seinem Tod verfasste, fordert dem mittlerweile fünfundfünfzigjährigen Perdu zu einer Art Wette heraus. Lässt sich Perdu darauf ein, bekommt er das letzte geheime Manuskript Saramagos zu lesen.

Jean, dessen Leben sich momentan im Stillstand befindet, kommt ins Grübeln und auch seine engsten Freunde spüren, dass sie ihm unter die Arme greifen müssen. So wird die schwimmende „Pharmacie Litteraire“, die vier Jahre ein Dasein als Bistro fristete, wieder umfunktioniert und Jean macht sich auf zu einer neuen Reise auf seinem geliebten Schiff und ergibst sich erneut seiner Gabe, den Menschen die jeweils passende Lektüre zuzuführen, die ihnen bei Lebenskrisen jeglicher Art helfen und Labsal und Ratgeber zugleich für ihre Seelen darstellen sollen. Auf seiner Reise der Begegnungen lernt er allerdings auch, wie wichtig es ist, einmal auf sich selbst und seine innere Stimme zu hören und dass es zu jedem Zeitpunkt möglich ist, Veränderungen zu bewirken…

Mit „Das Bücherschiff des Monsieur Perdu“, legt Nina George die Fortsetzung ihres Weltbestsellers „Das Lavendelzimmer“, nach.
Ohne Vorwissen besagten Bestsellers, wollte ich mir den aktuellen Roman zu Gemüte führen, doch, ich gebe es freimütig zu; ich hätte lieber den Vorgängerband zunächst lesen sollen.
Sicherlich ist die Geschichte des zweiten Bandes auch so zu verstehen, doch die feinen Kleinigkeiten, Beziehungen der Akteure untereinander, sind so nicht greifbar, was natürlich nicht der Autorin anzulassen ist. Aber vielleicht dient es dem einen oder anderen Leser ja als Warnung, sich zunächst „Das Lavendelzimmer“ zu besorgen.

Der Roman über den 55jährigen Jean Perdu, der in eine Art Sinneskrise gefallen ist, wird in der ersten Hälfte in einer eher gemächlichen Gangart dargeboten. Nina Georges Schreibstil war für mich nicht einfach zu lesen. Mal schreibt sie mit sehr poetischer, verspielter Feder- lässt viele lebenskluge Zitate fallen von Schriftstellern etc., mal wirken die dialogreichen Unterhaltungen fast schon hart und haben mich so manches Mal etwas aus dem Lesefluss herausgeworfen. Die Reise selbst, in der auch Perdu Wesentliches begreift, mochte ich dagegen sehr.

Obwohl ich die Romanidee wunderbar fand, muss ich gestehen, dass ich große Mühe hatte, hineinzufinden in das Buch, da mir besagter Schreibstil nicht behagte. Obwohl ich die Geschichte und seine Figuren darin so sehr mögen wollte, blieb ich bis zuletzt außen vor beim Lesen und konnte die Emotionen der Akteure nicht so spüren/auffangen, wie ich es mir gewünscht hätte.
Für jeden Leser findet sich das richtige Buch, doch dieses erschloss sich mir, in seiner Gänze leider nicht, was ich dermaßen schade fand, da es so viel Lebensklugheit besitzt.
Hervorheben möchte ich noch die ansprechende Optik der gebundenen Ausgabe, die viel Flair verströmt und sich wunderbar im Regal macht.

Kurz gefasst: Jean Perdu und sein „Pharmacie Litteraire, gehen wieder auf die Reise. Die lang erwartete Fortsetzung zum „Lavendelzimmer“. Lebensklug und weise einerseits, andererseits keine leichte Kost.


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Veröffentlicht am 18.04.2023

Nina und Sebastian- Können aus Freunden Liebende werden? Humorige, coole New Adult Romance, für medienaffine Leser bis ca. 35 Lenze

Hollywood Ending
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Fünf Jahre zuvor:

Nina und Sebastian sind beste Freunde am College. Sie lieben es, stundenlang über ihre Lieblingsfantasyserie „Castle-of-Rust-and Bone“ zu diskutieren, die viele Fans hat. Doch dann, ...

Fünf Jahre zuvor:

Nina und Sebastian sind beste Freunde am College. Sie lieben es, stundenlang über ihre Lieblingsfantasyserie „Castle-of-Rust-and Bone“ zu diskutieren, die viele Fans hat. Doch dann, ausgerechnet zum Staffelfinale, während einer eigens von den beiden organisierten Fanparty, kommt es zum Bruch der beiden. Nina eröffnet dem überforderten Sebastian eiskalt, dass sie keine Lust mehr auf ihre Freundschaft hat und von nun an getrennte Wege gehen möchte.

Fünf Jahre später:

Sebastian ist überglücklich als Produktionsassistent bei einer Neuauflage von „Castle-of-Rust-and Bone“ dabei zu sein. Es war ein langer Weg dorthin, nicht nur räumlich, denn die neue Staffel wird in Los Angeles gedreht. Sine anfängliche Modelkarriere hat er mittlerweile auf Eis gelegt und nun hofft er neu durchstarten zu können am Filmset.

Ausgerechnet dort trifft er aber, nach so langer Zeit, auf Nina. Nina ist erstaunt, Sebastian wiederzutreffen, aber auch erfreut und so beschließt sie, ihrer platonischen Freundschaft noch eine Chance zu geben. Während Nina mit einem Taxifahrer zusammen ist, versucht Sebastian eine alte Liebe wieder aufleben zu lassen. Eine Frau, mit der er schon vor Jahren kurz zusammen war und die immer noch Interesse an ihm hat. Dennoch kann er das verräterische Herzklopfen in Ninas Nähe nicht abstellen…

„Hollywood Ending“ des Autorenduos Sarvenaz Tash und Sarah Skilton, klang laut des Klappentextes nach einer unterhaltsamen, witzigen Story, die im Filmbusiness angesiedelt ist. Und da ich ein Film und Serienfan bin, erhoffte ich mir mit dem Roman heitere Lesestunden. Zudem mag ich Geschichten a la „Harry & Sally“, in denen aus Freunden Liebende werden.
Allerdings hatte ich zwei Dinge nicht bedacht. Der Roman ist eher etwas für jüngere Semester; sprich die Zielgruppe dürfte die 35 Jahre nicht groß überschreiten.

Viele Dialoge mögen zwar witzig und cool sein, doch irgendwie fühlte ich mich beim Lesen dieser Lektüre uralt. Dies ist natürlich nicht dem Roman oder den Autoren anzulasten und fließt auch nicht in meine Bewertung ein.

Der zweite Punkt, der meine Lesefreude schmälerte, war, dass die fiktive Fantasyserie der Story, sehr in den Fokus gestellt wurde. Klar, es mag schon amüsant sein, wenn man mal erfährt, wie es an Film und TV Seriensets zugeht (und auch, dass attraktive Schauspieler nicht durchweg nett sind). Man spürt, dass die Autorinnen, mit großer Begeisterung, vermutlich versucht haben eine Art schriftlich dargebotenes „Game of Thrones- Lookalike“ zu schaffen. Leider kann ich mit der genannten Serie absolut nichts anfangen und so war ich leider der falsche Leser für „Hollywood Ending“. Dies ist allerdings ebenfalls Geschmackssache.

Warum ich lediglich 3.5 von 5 Punkten vergeben habe, war, dass ich mir mehr Tiefe gewünscht hätte, beim Erzählen der Love Story. Dass Sebastian, nachdem Nina ihn, fünf Jahre zuvor abserviert hatte, einfach so wieder in sein Leben lässt, passte für mich nicht wirklich. Zumal sie ihm keinen echten Grund nennt, nach ihrem ersten Zusammentreffen, nach so langer Funkstille.

Und so süß ich die Wortgeplänkel der beiden Freunde auch fand, alles dümpelte zu sehr an der Oberfläche, wirkte mehr wie Small Talk“ als alles andere.
Es ist kein schlechter Roman, vor allem auch Fans von TV- Fantasyserien werden sicherlich ihren Spaß beim Lesen des lockerleichten Romans haben.
Doch Romantiker könnten etwas enttäuscht sein, da die Love Story leider nicht viel Tiefgang besitzt.

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Veröffentlicht am 21.02.2023

Solider Roman im Filmmilieu spielend, allerdings eher Familiendrama als packender Thriller

Showdown - Ich bin dein Tod
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Die beiden Schwestern der Familie Kramer sind herausragende Schauspielerinnen. Dieses Talent wurde ihnen sozusagen in die Wiege gelegt, denn schon ihre Mutter, Jenna, war eine Größe in Hollywood, bis sie ...

Die beiden Schwestern der Familie Kramer sind herausragende Schauspielerinnen. Dieses Talent wurde ihnen sozusagen in die Wiege gelegt, denn schon ihre Mutter, Jenna, war eine Größe in Hollywood, bis sie und ihre Kinder von einem irren Stalker verfolgt wurden, der sie töten wollte. Jenna zog danach die Reißleine, heiratete ihre große Liebe und zog zusammen mit ihren, damals noch sehr jungen Mädchen in die ländliche Idylle von Oregon.
Zunächst war es dann Cassie, die Ältere, die Karriere beim Film machen wollte. Als sie dann in durchaus erfolgreichen Produktionen mitwirkte, zog es schließlich auch Allie ins Filmmekka. Allie startete dort so richtig durch und wurde schließlich noch erfolgreicher als Cassie. Dennoch blieb Allie stets eifersüchtig auf ihre ältere Schwester und scheute sich noch nicht einmal davor, Cassies Mann zu umflirten.

Als bei Dreharbeiten, zum jüngsten Actionstreifen der beiden Schwestern, ein junges Bodydouble mit einer scharfen Waffe angeschossen wird, glaubt man zunächst an ein unglückliches Versehen. Doch dann verschwindet Allie spurlos und Cassie gerät in den Fokus der Ermittler. Cassie denkt jedoch nicht daran, zu warten, bis die Polizei Licht ins Dunkel gebracht hat, sondern versucht mit allen ihr möglichen Mitteln, ihre jüngere Schwester zu finden. Und obwohl sie eigentlich vorhat, sich von ihrem Mann Trent zu trennen, will dieser ihr bei ihrer Suche plötzlich helfen. Währenddessen erwischt es ein weiteres Mitglied der Filmcrew und diesmal ist das Opfer tot. Cassie fürchtet langsam, dass ihre Schwester Allie womöglich in Lebensgefahr sein könnte…

Mit „Showdown-Ich bin dein Tod“, legt die Autorin Lisa Jackson erneut einen soliden Spannungsroman vor, doch etwas ist anders. Statt eines Psychothrillers, ist dieser Roman hier eher eine Art Familiendrama, in der es größtenteils um Rivalität unter Geschwistern geht. Zwar legt Lisa Jackson durchaus falsche Fährten, so dass sich die Tätersuche als nicht so einfach gestaltet, doch fand ich, dass die Geschichte ein wenig daran krankt, dass Allie einfach zu unsympathisch gestrickt ist. So kann man es sich nicht vorstellen, warum sich Cassie überhaupt auf die Suche nach ihr macht. Und auch der kleine Romanceplot zwischen Cassie und ihrem Nochehemann Trent, wirft diverse Fragen auf, bzw. wirkt etwas eingeschoben und unglaubwürdig, was ich als sehr schade empfand, da Trent durchaus ein interessanter Nebencharakter ist.
Obwohl ich Lisa Jacksons Thriller seit vielen Jahren gerne lese und auch dieser aktuelle Roman solide Kost sein mag, weist er dennoch einige Längen auf. Der Plot gibt einfach meiner Meinung nach nicht genug her, um auf fast 500 Seiten ausgebreitet zu werden, zumal die Schwestern leider keine, charakterlich vielschichtigen Akteurinnen sind. Dazu fehlt es der Story an echten Spannungsmomenten. So vergebe ich für „Showdown- Ich bin dein Tod“ 3.5 von 5 Punkten und hoffe sehr, dass die nächsten Thriller der Autorin wieder etwas spannender sein werden.

Kurz gefasst: Solider Roman im Filmmilieu spielend, allerdings eher Familiendrama als packender Thriller.

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