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Veröffentlicht am 20.05.2018

Leider nur ein durchschnittlicher Young Adult, der sich nicht von der breiten Masse abhebt.

The Ivy Years – Bevor wir fallen
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Corey Callahan war eine begeisterte Eishockeyspielerin, bis ein Unfall und dessen Folgen, ihr Leben von einem auf den anderen Tag dramatisch veränderten. Corey hat seitdem mit Lähmungen zu kämpfen, kann ...

Corey Callahan war eine begeisterte Eishockeyspielerin, bis ein Unfall und dessen Folgen, ihr Leben von einem auf den anderen Tag dramatisch veränderten. Corey hat seitdem mit Lähmungen zu kämpfen, kann sich nur zeitweilig auf Krücken fortbewegen; ist daher die meiste Zeit auf einen Rollstuhl angewiesen. Sie ist die übertriebene Fürsorge ihrer Familie dermaßen leid, dass sie beschließt, sich nicht von ihrem ursprünglichen Plan, aufs College zu gehen, abhalten zu lassen. In Connecticut, dort, wo auch ihr älterer Bruder untergekommen ist, bezieht sie eine kleine Wohnung, die sie sich mit Dana teilt, mit der sich Corey schon bald anfreundet.

Und gleich nebenan bezieht der attraktive Eishockeyspieler Adam Hartley ein Zimmer, der ebenfalls körperlich gehandicapt ist, allerdings nur vorübergehend. Ein Unfall hat ihm ein Gipsbein und starke Schmerzen eingebracht. Corey und Adam freunden sich an, bilden eine Art Leidensgemeinschaft, doch insgeheim hat sich Corey bereits Hals über Kopf in Adam verliebt. Sie befürchtet, dass es dabei bleiben wird, denn Adam hat eine attraktive Freundin, die allerdings im Moment im Ausland weilt. Außerdem glaubt Corey, aufgrund ihrer Behinderung, dass sie womöglich nicht mehr zur geschlechtlichen Liebe fähig sein könnte. Adam will Corey helfen, doch ist es mehr als nur Anteilnahme und Freundschaft, die er für sie empfindet?

Zwar habe ich in den vergangenen Jahren schon einige Young und New Adult Romances gelesen, doch war bislang noch nichts der Autorin Sarina Bowen dabei, von der ich im Vorfeld schon viel Gutes gehört hatte. Neugierig geworden, habe ich mich nun dem ersten Teil ihrer neuen „The Ivy Years“Reihe gewidmet. Um es vorweg zu nehmen. Die Autorin hat einen sehr eingängigen Schreibstil, die Dialoge ihrer Romanfiguren wirken locker leicht und lässig, also sehr lebensecht und dazu hat sie hier eine interessante Ausgangssituation für das Heldenpaar geschaffen. Warum also nur drei von fünf Punkten?
Meine Krux ist es vermutlich, dass ich einfach schon zu viele Romances dieses Genres gelesen habe und Sarina Bowen hier leider nichts Neues anbietet. Das ist im Grunde genommen auch gar nicht tragisch, wäre sie nicht beim Schreiben so sehr auf Nummer Sicher gegangen- etwa, wenn es um Coreys Behinderung geht. Die Autorin reißt Unangenehmes lediglich unterschwellig an, lässt Corey so gar nicht großartig mit ihrem Schicksal hadern, was nach der kurzen Verarbeitungszeit eigentlich nur logisch gewesen wäre und hat ihrer Heldin praktischerweise dann stattdessen eine Behinderung auf den Leib geschrieben, die es der Heldin dennoch ermöglicht, gewisse Schwierigkeiten ohne Probleme zu lösen. In manchen Romanpassagen wirkt es eher so, als wäre Adam schwerer gehandicapt, als Corey, was ja eigentlich nicht Sinn der Sache sein sollte. Dazu fand ich den Einfall mit dem geschenkten Vibrator, dermaßen plump und zum Fremdschämen, dass ich ehrlich gesagt keine Worte dafür finden konnte. Okay, wenn sich Corey und Adam bereits länger gekannt hätten, dann vielleicht, aber so, wirkte Adams Idee mehr als deplatziert.
Schade fand ich es zudem, dass dem Heldenpaar keinerlei Ecken und Kanten auf den Leib geschrieben wurden. Dazu lief vieles so glatt und rund ab; ich brauche zwar kein großes Drama, doch zumindest hätte ich mir mehr Emotionen gewünscht und vor allem, dass die Autorin auf Coreys Behinderung auf andere Art und Weise eingegangen wäre- also auch mal emotionale Tiefs Erwähnung gefunden hätten in diese Story. Da das aber leider nicht der Fall war, liest sich „Bevor wir fallen“, halt nur wie ein stereotypischer Young Adult Roman, der sich leider in keiner Weise abhebt, von den üblichen Verdächtigen dieses Genres.
Wer sich für Romances mit ähnlicher Thematik interessiert, sich aber mehr Tiefgang dabei erhofft, sollte unbedingt mal in „Pinguine lieben nur einmal“, von Kyra Groh oder Romane von Petra Hülsmann, hineinlesen.

Kurz gefasst: Leider nur ein durchschnittlicher Young Adult, der sich nicht von der breiten Masse abhebt.


Veröffentlicht am 08.05.2018

Guter Schreibstil

Königin für neun Tage
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Als Margaret Fenton bei einer Zwillingsgeburt eine Fehlgeburt erleidet, ist sie der Verzweiflung nah. Aus Angst vor ihrem Mann, der gedroht hat, sie zu vertreiben, wenn sie nicht einem Erben das Leben ...

Als Margaret Fenton bei einer Zwillingsgeburt eine Fehlgeburt erleidet, ist sie der Verzweiflung nah. Aus Angst vor ihrem Mann, der gedroht hat, sie zu vertreiben, wenn sie nicht einem Erben das Leben schenkt, gibt sie ihrer Tochter Antonia, die kurz nach der Totgeburt das Licht der Welt erblickt, einfach als Junge aus. Die Maskerade funktioniert nur, da Antonias Vater kurz nach der Geburt im Auftrage des Königs nach London aufbrechen muss.

Auf dem abgeschiedenen Landsitz der Fentons wächst Antonia von allen Anthony genannt zuerst relativ glücklich und in harmonischen Zuständen auf. Lediglich zwei Dinge machen dem ernannten Sohn Sorgen. Zum einen, hat er das Gefühl, nicht normal zu sein. Zum anderen wird er von seinem Vater als schwächlich verspottet und nicht für voll genommen.

An Anthonys vierzehnten Geburtstag ändert sich sein Leben jedoch drastisch! Anthony soll in die Dienste des Ritters Sir Norman Powderham genommen werden. Anthony ist außer sich vor Freude, macht ihm das Kämpfen und das Reiten doch sehr viel Spaß. Doch seine Mutter ist außer sich vor Angst. Schließlich gesteht sie ihm die schreckliche Wahrheit. Doch Anthony ist erleichtert. Endlich weiß er, warum er sich nie wie ein normaler Junge fühlte. Aus Anthony wird insgeheim Antonia, doch um die Mutter zu schützen, will Antonia die Maskerade zunächst aufrechterhalten.

Das fällt ihr jedoch in London angekommen, immer schwerer und eines Tages, nachdem sie sich heimlich in Sir Normans Rüstung auf den Turnierplatz geschlichen hat um Norman zu besiegen, verletzt er sie und bei der anschließenden Untersuchung fliegt die Maskerade auf. Sir Norman ist entrüstet, dass eine Frau aus ihm einen Narren gemacht hat und Antonias Vater verstößt seine Tochter zunächst angewidert und will sie als Hexe anklagen.

Doch die letzte Ehefrau des Königs, Catherine, bekommt Wind von der Angelegenheit und setzt sich für Antonia ein. Schließlich wird sie in ihrem Haushalt aufgenommen und lernt etwas später auch Lady Jane Grey kennen, mit der sie zusammen unterrichtet wird. Die beiden Mädchen mögen sich auf Anhieb und es entsteht eine Freundschaft fürs Leben.

Lady Jane ist unsterblich verliebt in den Sohn des Königs, dem Thronanwärter Edward. Und sie soll ihn auch später einmal heiraten. Doch seine kränkliche Natur und diverse Intrigen des Hofes, machen eine Heirat scheinbar unmöglich. Ohnmächtig muss sie mit ansehen, wie ihre Eltern eine andere vorteilshafte Verbindung für sie aushandeln.

Antonia dagegen ist rettungslos in Sir Norman verliebt, doch auch ihr scheint in Liebesdingen das Glück nicht hold zu sein, denn er ignoriert sie seit ihrer Enttarnung und ihr Anblick scheint ihm schlichtweg verhasst. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Was werden sie für die beiden Frauen bereithalten?

Zunächst einmal habe ich mich sehr auf das Lesen des Buches gefreut, denn ich habe vor einigen Jahren eine Verfilmung über das tragische Leben der Lady Jane Grey gesehen und war von dem Film begeistert. Leider ging es mir mit dem Buch nicht so. Das liegt weniger an dem wieder sehr flüssigen und guten Schreibstil, als an vielen diversen Kleinigkeiten.

Haarsträubend und unglaubwürdig fand ich zunächst einmal, dass die Heldin vierzehn Jahre lang glaubte, ein Junge zu sein. Auch wenn sie auf einem abgeschiedenen Landgut aufgewachsen war, gab es doch bestimmt viele Möglichkeiten zu merken, dass es zweierlei Menschen gibt.

Bei dem nun dritten von dieser Autorin gelesenen Buch fiel mir auf, dass der Held dieses Buches, Sir Norman, sehr dem Helden des Erstlingswerkes von Rebecca Michele, Sir Simon, ähnelte. (Das Erbe der Lady Marian) Beide Charaktere waren mir gleichermaßen unsympathisch.

Nachdem die Maskerade Antonias auffliegt, hätte Norman sich ja zunächst einmal fragen können, wieso sie sich als Junge ausgegeben hat. Und selbst obwohl Norman ihren Vater kennengelernt hat, und weiß, wie lieblos er Antonia behandelt hat, wendet er sich sofort von ihr ab und verurteilt sie. Bei jeder weiteren Begegnung bandelt er mit anderen Frauen an, und trotzdem verliebt sich Antonia in ihn. Für mich als Leserin ist es ziemlich unverständlich, wie Antonia für solch einen Mann Gefühle entwickeln konnte.

Auch Antonia war mir leider nicht sympathisch genug. Natürlich hatte sie jeden Grund verletzt auf Bemerkungen des Helden zu reagieren, doch manchmal war sie mir schon eine Spur zu kindisch und sehr naiv. Desweiteren fand ich, dass der Spannungsbogen leider erst auf den letzten Seiten etwas zunahm. Streckenweise wirkte das Buch auf mich zu ruhig. Normalerweise lese ich sehr gerne historische Liebesromane sowie auch historische Romane. Dieses Buch kann man jedoch in keine Schublade stecken.

Für einen historischen Liebesroman hat das Buch zu wenig Liebeszenen und für einen historischen Roman sind die geschichtlichen Hintergründe trotz allem nicht umfassend genug dargestellt und zu stark zusammengefasst. Schade, denn der Schreibstil der Autorin gefiel mir sehr. So kann ich dem Buch aber leider nicht mehr als eine 3.0 als Bewertung geben.

Etwas fand ich jedoch sehr erfreulich. Im Gegensatz zum Erstlingswerk der Autorin gar es in diesem Buch sehr viele Dialoge zwischen den diversen Protagonisten. Eine starke Verbesserung zu 'Das Erbe der Lady Marian'!

Veröffentlicht am 19.04.2018

Nette Strandlektüre, wer Cozy-Krimis mag, macht hier nichts falsch, doch für meinen Geschmack auch etwas beliebig geraten

Muscheln, Mord und Meeresrauschen
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Eigentlich wollte der polnische Hilfsarbeiter Waclaw nur ein paar Stündchen schlafen, auf der Baustelle seines Arbeitgebers, doch dass sein Schlaf letztendlich ewig währen würde, hätte er sich auch nicht ...

Eigentlich wollte der polnische Hilfsarbeiter Waclaw nur ein paar Stündchen schlafen, auf der Baustelle seines Arbeitgebers, doch dass sein Schlaf letztendlich ewig währen würde, hätte er sich auch nicht zu träumen gewagt. Denn jemandem, womöglich aus Neuharlingersiel, war das geplante Entspannungszentrum ein Dorn im Auge, so dass er klammheimlich ein Feuer gelegt hatte. Ein Feuer, in dem Waclaw umkam.
Das herbeigerufene Ermittlerduo, Hauptkommissar Haueisen und Oberkommissar Schnepel, ist entsetzt, was auch für die kriminalisierende Rosa und ihre Freunde Rudi und Henner gilt. Natürlich lässt sich Rosa auch diesmal nicht davon abhalten, Licht ins Dunkel zu bringen. Als dann noch ein Mord geschieht, ausgerechnet den Investor des Entspannungszentrums, Johann Gehrken, erwischt es, glaubt nicht nur Rosa an einen Zusammenhang. Kann es sein, dass jemand aus der neu gegründeten Facebookgruppe die sich zum Schutz Neuharlingersiels zusammengeschlossen hatte, zum Mörder wurde, weil ihm das geplante Zentrum nicht gefallen hat? Oder hatte der Mörder ein ganz anderes Motiv für seine Tat?

Hauseisen hat da so seine ganz eigenen Vermutungen und muss seinen übereifrigen Kollegen Schnepel, ein ums andere Mal, bremsen. Johann Gehrken hatte eine Freundin, von der dessen Ehefrau wusste und auch Gehrkes schwangere Adoptivtochter, hat mit dem Vater ihres noch ungeborenen Kindes, einen Mann an ihrer Seite, der keinerlei Skrupel zu haben scheint, eventuelle Schwierigkeiten aus dem Wege zu räumen, wenn es ums liebe Geld geht. Und was ist mit Johann Gehrkes Neffen, den Zwillingen? Verdächtige mit Motiv gibt es genug…

Ich möchte zunächst anmerken, dass ich anfangs nicht wusste, dass ich mit „Muscheln, Mord und Meeresrauschen“, bereits den 5. Teil einer Krimiserie erwischt hatte. Dank des Namenregisters am Ende des Buches, hatte ich aber dennoch keine Schwierigkeiten damit, die einzelnen Akteure auseinander halten zu können und kam schnell hinein in die Geschichte. Die Serie spielt in Neuharlingersiel und ehrlich gesagt hatte ich mir, im Nachhinein, ein wenig mehr maritimes Flair erhofft. Das fand ich jetzt nicht wirklich tragisch, etwas anderes hat mich mehr gestört. Viele Rezensenten auf diversen Plattformen, hoben besonders die humorvolle Note dieses Buches hervor, doch humorig fand ich hier nichts. Die zahlreichen Akteure führten zwar durchaus lebhafte Dialoge miteinander, doch diese wirkten noch nicht mal im Ansatz witzig oder zumindest schrullig auf mich, so leid es mir für das Autorenduo auch tun mag. Aber, Humor ist ja schließlich auch Geschmackssache.
Was die beiden Kriminalfälle angeht, haben Christiane Franke und Cornelia Kuhnert, hier für einige falsche Fährten gesorgt, auf die sie ihre Leser führen und so tappte ich bei der Tätersuche lange Zeit im Dunkeln. Richtige Spannung kam leider nicht auf; man bekommt hier eher einen Cozy-Krimi geboten, doch auch das fand ich okay. Ich habe den Roman mit nur 3 von 5 Punkten bewertet, weil mir einfach das gewisse Etwas gefehlt hat.

Toll fand ich allerdings die Rezepte in diesem Buch, die zum Nachkochen und Nachbacken einladen.

Veröffentlicht am 06.04.2018

Leider ein etwas schwächerer Teil, der ansonsten so großartigen „Rhymes with Love“ Reihe

Ein höchst verführerischer Gentleman
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Nachdem Lavinias Zwillingsschwester in London, trotz aller Schwierigkeiten die ihnen beiden vom ton in den Weg gelegt wurden, ihre große Liebe Piers getroffen hat, ist es nun an Lavinia, es ihrer Schwester ...

Nachdem Lavinias Zwillingsschwester in London, trotz aller Schwierigkeiten die ihnen beiden vom ton in den Weg gelegt wurden, ihre große Liebe Piers getroffen hat, ist es nun an Lavinia, es ihrer Schwester gleichzutun.
Doch auf einem Ball, als Lavinia mit Piers Cousin Alaster Rowland tanzt, kommt es zum Fiasko, als Alaster, eine für Lavinia ungünstige Bewegung macht, woraufhin sie ins Straucheln gerät und zahlreiche Ballgäste umstößt. Lavinia ist untröstlich, denn schon wieder ist sie als schlechte Tänzerin enttarnt worden und da der befleckte Ruf ihrer Mutter nun ebenfalls die Runde in der Gesellschaft macht, sind ihre Aussichten, doch noch eine gute Partie auf dem Heiratsmarkt machen zu können, äußerst schlecht.

Als Alaster, von allen nur Tuck genannt, ein Gespräch seines Erzfeindes Ilford, dass dieser mit anderen Gentlemen des tons führt, mitbekommt, ist er außer sich, denn Ilford versucht alles, um Lavinia und Louisa zu verunglimpfen. Da lässt sich Tuck, in leicht angetrunkenem Zustand auf eine Wette ein, die ihn, falls er sie verlieren würde, ruinieren könnte. Tuck wettet, dass beide Frauen innerhalb von zwei Wochen den Mann fürs Leben gefunden haben werden.
Während Louisa praktisch schon vom Markt ist, sieht es für Lavinia dagegen denkwürdig schlecht aus, doch Tuck bemüht sich um die junge Dame; hilft ihr einen Tanzlehrer zu finden und verbringt viel Zeit mit ihr. Bis er merkt, dass er auf dem besten Wege ist, sich in sie zu verlieben. Doch Tuck will keinesfalls den Hafen der Ehe ansteuern und bittet daher Menschen in seinem Umfeld um Hilfe, Lavinia beizustehen. Ausgerechnet seine unkonventionelle Mutter nimmt Lavinia schließlich unter ihre Fittiche, was Tuck eher entsetzt, denn freut, da Tucks Mutter nicht gerade ein leuchtendes Vorbild in Sachen Tugend ist…

Nachdem man im Vorgängerband, dem 4. Teil der Rhymes with Love Reihe, bereits die Liebesgeschichte Louisas verfolgen durfte, die mir ausgesprochen gut gefallen hat, lässt die Autorin in ihrem 5. Teil nun Louisas Zwillingsschwester Lavinia auf Tuck los.

Während Tuck als humorvolles Schlitzohr im Vorgängerband in Erscheinung trat, der die Frauen liebt, jedoch nicht heiraten will, erschien Lavinia etwas spröde, hatte sich eiserne Benimmregeln auferlegt und wirkte stets etwas belehrend; auch in Bezug auf ihre Schwester. In diesem Band erfährt man nun, den Grund für Lavinias extremes Verhalten und man kann sich daher auch besser in ihre Figur hineindenken.
Lavinias großes Manko- sie kann nicht tanzen. Alles hat sie bislang probiert, doch leider ohne Erfolg. Ein Umstand, der sie sehr traurig macht, denn sie wünscht sich so sehr eine gute Saison in London. Obwohl Tuck ihr von Beginn an zur Seite steht; von seiner Wette ahnt sie ja nichts, scheint alles schief zu gehen und dank Elizabeth Boyles humorigen Schreibstil, wird es nicht allzu tragisch. Ich mochte die Dialoge des Heldenpaars sehr, dennoch fiel dieser Band im Vergleich zu den von mir allesamt mit Höchstbewertung versehenen Vorgängerromanen ab. Und zwar, weil die Autorin es meiner Meinung nach etwas übertrieb in punkto Katastrophen, die auf Lavinia hernieder prasseln. Viele Wendungen, die die Geschichte nimmt, wirkten einfach zu glücklich um wahr zu sein und auch das Verhalten mancher Akteure in diesem Buch, war leider alles andere als glaubwürdig zu nennen. Allen voran Tucks Mutter, die Lavinia tatsächlich auf einen Ball mitnahm, der verruchter nicht sein konnte. Mehr kann ich an dieser Stelle leider nicht dazu schreiben; Spoilergefahr.

Und auch Lavinias Benehmen, konnte ich, zwischenzeitlich, nicht nachvollziehen. Zugegeben, auch dieser Teil ist leicht und humorig geraten, doch ihm fehlt, meiner Meinung nach, das gewisse Etwas. Die Handlung plätscherte größtenteils belanglos vor sich hin, so leid es mir für die Autorin und ihren Roman auch tun mag. Tuck wirkte dazu nicht wie ein interessanter, männlicher Romanheld auf mich und ich konnte ihm den angeblichen Womanizer leider zu keinem Punkt abnehmen.

„Ein höchst verführerischer Gentleman“, ist nicht wirklich schlecht geschrieben; Elizabeth Boyle führt eine beschwingte Feder und auch die Übersetzung empfand ich als sehr gelungen, doch leider ist die Story recht durchschnittlich geraten, so dass ich leider nicht mehr als 3 von 5 Punkten dafür vergeben kann.

Kurz gefasst: Leider ein etwas schwächerer Teil, der ansonsten so großartigen „Rhymes with Love“ Reihe.

Rhymes With Love Reihe:
1. Teil: Entflammt vor Begierde nach dem Duke/Along Came a Duke
2. Teil: Verführt von dem falschen Lord
3. Teil: Verführen Sie mich endlich, Mylord
4. Teil: Ein gefährlich verführerischer Viscount
5. Teil: Ein höchst verführerischer Gentleman
6. Teil: Six Impossible Things
Have You Any Rogues? ( Novelle)

Veröffentlicht am 20.03.2018

Für Fans der „Malone“ Reihe, für alle anderen kein Muss!

Tote Stille
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Hurrikan Katrina brachte die Stadt New Orleans einst an den Rand des Untergangs und Police Chief Patti O´Shay verlor kurz nach der Katastrophe ihren Mann Sammy, ebenfalls bei der Polizei, der nach einem ...

Hurrikan Katrina brachte die Stadt New Orleans einst an den Rand des Untergangs und Police Chief Patti O´Shay verlor kurz nach der Katastrophe ihren Mann Sammy, ebenfalls bei der Polizei, der nach einem Einsatz erschossen aufgefunden wurde.

Kurze Zeit später werden bei Aufräumarbeiten alte Kühlschränke mit verderblichen Inhalt aus hygienischen Gründen ausgeräumt und entsorgt. In einem jedoch findet die Polizei einen brisanten, erschreckenden Inhalt- sechs sauber abgetrennte Frauenhände liegen darin. Trophäen eines Serienmörders, der es scheinbar nur auf Frauen abgesehen hat.

Obwohl sofort in alle Richtungen ermittelt wird, gelingt es nicht eines der Opfer zu finden, die "Handyman" auf dem Gewissen hat.

Zwei Jahre später:

Spencer Malone, Patti O'Shays Neffe, ebenfalls bei der Polizei, wird zu einem Einsatz gerufen. Man hat eine verweste Leiche der eine Hand fehlt, gefunden. In unmittelbarer Nähe liegt die Dienstmarke von Sammy O‘Shay.
Das ruft seine Witwe Patti auf den Plan und sie beginnt von nun an damit, fieberhaft Ermittlungen anzustellen, weil sie jetzt weiß, dass ihr Mann ebenfalls ein Opfer des "Handymans" geworden ist.

Ein Verdächtiger, der zudem auch noch im Besitz von Sammy bis dato verschwundener Dienstwaffe ist, wird schnell gefunden. Doch ist er wirklich der Mörder? Patti hegt einige Zweifel an seiner Schuld, besonders, als sie die Bekanntschaft einer Strippern macht, die in einem von der Polizei observierten Nachtclub arbeitet. Die Stripperin "Yvette" behauptet nämlich, sie würde von einem "Stalker" verfolgt, der auch vor Mord nicht zurückschreckt. Ist es "Handyman"?

Erica Spindler ist bekannt für ihre ausgeklügelten Kriminalplots und für die subtile Spannung, die sie in ihren Romanen erzeugt. Trotz des auch hier sehr guten, eingängigen Schreibstils fehlen diese Zutaten leider über weite Strecken und machen das Buch zu einem eher mittelmäßigen Lesevergnügen.

Ein großes Manko sehe ich zudem darin, dass Erica Spindler zu viele Nebenfiguren auftreten lässt, die Leser, die bisher keinen Teil der "Malone- Familien- Reihe, gelesen haben, verwirren dürften.
Bis man als "Nichtkenner" der Malones den Durchblick bekommt und ihre Verbindungen zueinander begreift, dauert es einige Zeit. Doch ab diesem Zeitpunkt wird schon die nächste, eigentliche Hauptfigur eingeführt- die Strippern Yvette. Und die Autorin begeht mit der Entscheidung, Yvette den größten Anteil an der Story zu geben, einen weiteren Fehler. Yvette ist kein Sympathieträger und so ist einem als Leser ihr weiteres Schicksal eigentlich ziemlich egal.

Positiv fand ich jedoch die Idee, die Story nach "Hurrikan Katrina" spielen zu lassen und die Einblicke des Polizeidienstalltages sind zudem ebenfalls sehr interessant geschildert.

Was mich am meisten an dem Roman überrascht hat, war die Auflösung bzw., wer der Täter letztendlich war und dies ist auch der Punkt, an dem Erica Spindler wieder zu gewohnter Höchstform aufläuft. Der Showdown am Ende des Buches ist nämlich mörderisch spannend!

Für Romantikfans wurde ein kleiner Nebenstrang eingebaut, der erzählt, wie es mit der Liebesbeziehung zwischen Stacy Killian & Spencer Malone weitergeht.

Ansonsten möchte ich noch kurz erwähnen, wie schlecht das Buch lektoriert wurde. Natürlich ist es nicht einfach jeden Übersetzungsfehler o.ä. zu finden, doch bei diesem Buch war es wirklich fatal! Es wurden einfach Wörter vergessen, „Das“ und „Die“ verwechselt, Wörter benutzt die viel zu einfach und umgangssprachlich wirken, zudem sind sogar Tempusfehler vorhanden. Sehr ärgerlich, gerade weil das Buch als etwas teurere Weltbild Premiere in gebundener Ausgabe erschienen ist. Man sollte vielleicht daher eher auf die TB Ausgabe bei MIRA warten.

Kurz gefasst: Für Fans der „Malone“ Reihe, für alle anderen kein Muss!