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Veröffentlicht am 11.06.2020

Der Schreibstil konnte mich so gar nicht packen....

Die Teehändlerin
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Eliana kommt aus einfachen Verhältnissen und lebt zusammen mit ihren Eltern in einem dörflichen Umfeld. Doch dank ihrer Verwandtschaft zur reichen Familie Kayser, die Tee importieren lassen, lernen die ...

Eliana kommt aus einfachen Verhältnissen und lebt zusammen mit ihren Eltern in einem dörflichen Umfeld. Doch dank ihrer Verwandtschaft zur reichen Familie Kayser, die Tee importieren lassen, lernen die Jürgensens immerhin einmal im Jahr die andere Seite des Lebens kennen. Eliana und die abenteuerlustige Josephine mögen sich sehr und so ist es nur natürlich, dass „Jo“ ihre Freundin und Verwandte Eliana in ihre Zukunftspläne einweiht. Jo will die Welt kennen lernen, exotische Orte aufsuchen und ihr Leben in vollen Zügen genießen. Währendessen erhält Eliana einen Heiratsantrag des älteren Geschäftsmannes John van Steen, den sie auch annimmt, denn er bietet Eliana gesellschaftlichen Aufstieg und ist ihr auch nicht unsympathisch.
Doch John entpuppt sich nach einiger Zeit doch nicht als Mann ihrer Träume, er frönt dem Alkohol und verschwindet eines Tages plötzlich.
Finanziell ist Eliana nun am Ende und auf die Mildtätigkeit ihrer Verwandtschaft angewiesen- doch Jo macht ihr einen spannenden Vorschlag- sie soll ihre Cousine und ihren Onkel auf ihren Reisen ins ferne China begleiten, die dort neue Teesorten vor Ort auf Herz und Nieren prüfen wollen. Bietet sich hier für Eliana eine neue Zukunftschance?

Meine Einschätzung:

Ein interessantes Thema, hat die Autorin für ihren neuen Roman gewählt und was ich positiv fand, war, dass man im Laufe der Story auch Wissenswertes über China erfährt. Die Ausgangssituation bzw. dass sich zwei recht unterschiedliche junge Frauen und Freundinnen auf große Fahrt begeben, weckte ebenfalls meine Neugier, doch leider ist die Umsetzung des Romans für meinen Geschmack eher mäßig gelungen.
Zugegebenermaßen liebe ich besonders historische Lektüre und empfinde es in der Regel auch als sehr wichtig, dass die Wortwahl der Protagonisten und ihr Verhalten der Zeitepoche in der die Geschichte spielt auch angepasst wird. Doch in diesem Fall muss ich leider sagen, dass hier weniger mehr gewesen wäre. Sicherlich haben sich Menschen in dieser Zeit etwas anders ausgedrückt, vor allem wenn sie sich in der Öffentlichkeit befanden, doch in diesem Roman denken die Menschen sogar in gestelzter Wortwahl, so wirken Gespräche und innerlich ausgetragene Konflikte der Akteure und vor allem die Figuren als solche unrealistisch und stellenweise seltsam hölzern agierend, einfach zu konstruiert. Zudem ist Karin Engels Schreibstil in diesem Roman für mich recht gewöhnungsbedürftig gewesen. Ich hatte große Probleme damit, beim Lesen nicht gleich wieder den Faden zu verlieren, da manche Sätze so unglaublich lang und verschachtelt sind. Für die Storyline würde ich sogar glatte 5 Punkte vergeben, doch da die Umsetzung des Ganzen leider gar nicht meinen persönlichen Lesenerv treffen konnte und ich den Schreibstil als sehr anstrengend zu lesen empfand, kann ich leider nicht mehr als 2 Punkte vergeben.

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Veröffentlicht am 29.02.2020

Der sehr eigene Schreibstil und der langatmige Erzählstil, haben mich beinahe aufgeben lassen. Sehr zäher, unspannender und langweiliger erster Teil der Krimireihe um die Journalistin Tuna.

Totenstille
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Die beinahe gehörlose Tuva, hat der Großstadt London den Rücken gekehrt, um wieder in der Heimat leben zu können. Denn Tuvas Mutter ist schwer erkrankt und hat nicht mehr lange zu leben. Jeder Besuch den ...

Die beinahe gehörlose Tuva, hat der Großstadt London den Rücken gekehrt, um wieder in der Heimat leben zu können. Denn Tuvas Mutter ist schwer erkrankt und hat nicht mehr lange zu leben. Jeder Besuch den Tuva bei ihrer Mutter macht, führt der jungen Journalistin schonungslos vor Augen, wie schwach die Kranke mittlerweile geworden ist. Ein Umstand, der Tuva sehr zu schaffen macht. Als in dem schwedischen Ort, in dem Tuva lebt und arbeitet, ein Mann erschossen aufgefunden wird, dem zu allem Überfluss auch noch beide Augen mit einem Messer entfernt wurden, sind die Bewohner des Ortes sogleich alarmiert. Denn schon vor Jahren ging ein Mörder um, der auf die gleiche Art und Weise tötete und seinem Opfer im tiefen Wald ablegte. Ist er etwa zurückgekehrt oder war das die Tat eines Bewunderers?

Tuva erhält von ihrer Redaktion die Aufgabe, mehr über den Toten, sein Umfeld und mögliche Verdächtige herauszufinden. Zwar ist die Einwohnerzahl limitiert, doch wimmelt es dort scheinbar an Menschen die schräg gestrickt sind, oder zumindest fragwürdige Marotten pflegen. Wie etwa die beiden Frauen, die Kobolde herstellen und diese mit menschlichen Haaren, Finger oder Fußnägeln ausstaffieren. Und auch der sehr zurückgezogen lebende Schriftsteller, der eher hart gesottenen kulinarischen Genüssen frönt, verhält sich äußerst seltsam. Und dann wird wieder ein ermordeter Mann im Wald aufgefunden.

Der Klappentext des Kriminalromans, des britischen Autors Will Dean, „Totenstille“, hat mich zunächst einmal neugierig werden lassen. Zum einen suggeriert der Text dem Leser, dass er es hier mit einer unheimlichen und spannenden Story zu tun bekommt und zum anderen, dass die beinahe gehörlose Romanheldin, in diesem Buch, vor allem ihre Ängste bezwingen muss- etwa die vor dunklen Wäldern, um den Täter stellen zu können. Zudem lebt der Autor, laut Vita, mittlerweile selbst in Schweden mit seiner Frau, in einer abgelegenen Waldhütte; weiß also wovon er schreibt und ich erhoffte mir unterhaltsame, atmosphärische, packende Lesestunden.

Leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt. Sicher Tuvas Angst vor dunklen Wäldern mag durchaus begründet sein, doch sieht man einmal von dem Showdown gegen Ende ab, sind Tuvas Besuche im Wald eher unspektakuläre kurze Stippvisiten, bzw. auf reine Durchfahrten mit dem Auto beschränkt. Spannung kommt also nicht wirklich auf. Dazu hat der Autor die Angewohnheit, beinahe jeden Grashalm am Wegesrand zu beschreiben.
Beinahe akribisch erzählt er seinen Lesern etwa, was es bei der Reinigung von Tuvas Hörgerät zu beachten gibt- in vielfacher Wiederholung und wirklich jede noch so unwichtige Nebensächlichkeit wird hier episch ausgebreitet, so dass ich mich regelrecht durchs Buch quälen musste. Schwedenkrimis haftet ja oftmals eine gewisse Langsamkeit des Erzählens an und auch Romanfiguren werden facettenreich und tiefgründig beschrieben. Letzteres kann ich allerdings diesmal nicht unterschreiben. Denn abgesehen von Tuvas Schwerhörigkeit (ohne Hörgerät hat sie ein Hörvermögen von zehn Prozent) ihren Ängsten vor Wäldern und den Sorgen um ihre Mutter zu der sie ein leicht gestörtes Verhältnis hat und ihrer Bisexualität, erfährt man praktisch nichts Persönliches über die junge Frau. Also hinsichtlich ihrer Gedanken- und Gefühlswelt. Und das, obwohl die Story aus Tuvas Sicht, also in „Ich-Form“, erzählt wird.

Alles dümpelt eher an der Oberfläche vor sich hin, dazu fand ich manche Dialoge, die die Romanfigur mit den Dörflern führt, recht sperrig/hölzern geschrieben. Dazu erschien es seltsam, dass die örtliche Polizei scheinbar auf der Stelle tritt bei ihren Ermittlungen und nur Tuva selbst entscheidende Zusammenhänge entdeckt, die für die Mordfälle relevant sind.

„Totenstille“ ist der erste Band um die Journalistin Tuva und obwohl ich normalerweise Autoren gerne zweite Chancen einräume, hat mich dieser erste Teil jedoch so enttäuscht und gelangweilt zurückgelassen, dass ich von weiteren Teilen lieber Abstand nehmen werde.

Kurz gefasst: Der sehr eigene Schreibstil und der langatmige Erzählstil, haben mich beinahe aufgeben lassen. Sehr zäher, unspannender und langweiliger erster Teil der Krimireihe um die Journalistin Tuna.

Tuva Moodyson Reihe:

1. Teil: Totenstille
2. Teil: Red Snow
3. Teil: Black River

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Veröffentlicht am 17.02.2020

Leider ein sehr enttäuschender dritter Band der Reihe!

Wiedersehen in der kleinen Inselbuchhandlung
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Nach so vielen Jahren der Abwesenheit auf seiner Heimatinsel, kehrt Hauke zurück. Der Grund für seine Rückkehr, ist eine Lesung in der kleinen Inselbuchhandlung, denn Hauke ist ein erfolgreicher Autor ...

Nach so vielen Jahren der Abwesenheit auf seiner Heimatinsel, kehrt Hauke zurück. Der Grund für seine Rückkehr, ist eine Lesung in der kleinen Inselbuchhandlung, denn Hauke ist ein erfolgreicher Autor für Kriminalromane geworden und soll vor Ort aus seinem aktuellen Roman lesen. Natürlich interessiert diese Lesung nicht nur die Touristen, sondern auch die Dörfler, da Haukes neue Krimistory auf ihrer Insel spielt.

Aber auch Haukes ehemalige Clique hat sich bei der Lesung eingefunden, was ihn sehr freut. Denn er, Kai, Nicole und Wiebke, waren seit ihrer Kindheit beste und dickste Freunde- liebten es am Strand rumzustromern und bauten sogar eine Strandhütte zusammen. Doch dann, nach dem Ende ihrer Schulzeit, verließen Nicole und Kai ihre Heimat und zogen in die Stadt, was Hauke und Wiebke sehr traf. Auch Hauke zog es irgendwann fort und so verblieb als einzige Wiebke auf der Insel, die sich, nach dem Tod ihrer Eltern um den Bauernhof kümmern musste. Zwanzig Jahre ist es her, dass Hauke seine Freunde sah und sprach. Dementsprechend aufgeregt und aufgewühlt ist er. Vor allem Wiebke macht ihn nervös, die sich zu einer attraktiven Frau gemausert hat. Doch bei einem gemeinsamen Essen mit Kai, Nicole und Wiebke, macht Wiebke mit ihnen allen „Schluss“. Ist das tatsächlich das Ende ihrer langjährigen Freundschaft? Haben sie sich wirklich in all den Jahren auseinander gelebt und keinerlei Gemeinsamkeiten mehr?

„Wiedersehen in der kleinen Inselbuchhandlung“, markiert den bereits dritten Teil der Reihe um die kleine „Inselbuchhandlung“, kann jedoch auch gut ohne Kenntnis der beiden Vorgängerbände gelesen werden, da die Protagonisten besagter Vorgeschichten hier entweder gar nicht mehr in Erscheinung treten oder höchstens kurz Erwähnung finden. Abgesehen natürlich von Greta, der Besitzerin der kleinen Inselbuchhandlung.
Greta ist es auch, die den vier Freunden in diesem Roman tatkräftig unter die Arme greifen will, damit sie sich schlussendlich doch noch zusammenraufen.

Die Ausgangssituation in Janne Mommsens aktuellem Roman, fand ich zunächst einmal spannend. Vier Freunde die sich nach zwanzig Jahren zum ersten Mal wieder treffen, werden sich ja sicherlich viel zu erzählen haben. Und auch die zahlreichen Beschreibungen der Nachbarinsel Sylts, sind wieder einmal sehr atmosphärisch und malerisch zugleich beschrieben, so dass sich beim Lesen schnell Urlaubsstimmung einstellt. Gerade diese bildhaften Inselbeschreibungen sind es halt, die mich immer wieder dazu animieren, Janne Mommsens Bücher lesen zu wollen, selbst wenn ich oftmals finde, dass den Storys der nötige Tiefgang fehlt. Da die Romanfiguren aber sympathisch und urig zugleich rüberkommen- besonders die Insulaner sind richtige Originale, konnte ich diesen Kritikpunkt bisher gut ausblenden. Diesmal jedoch, in „Wiedersehen in der kleinen Inselbuchhandlung“, ging das leider nicht, was vor allem daran lag, dass es keinerlei Aussprachen zwischen den vier Freunden gibt und diese blass und austauschbar wirken. Die wenigen Sätze, die alle miteinander bei ihrem Essen wechseln, beziehen sich praktisch nur auf Kindheitserinnerungen und selbst diese, werden dermaßen kurz und knapp angerissen, dass man nur staunen kann. Überhaupt bleiben einem diesmal die Akteure fremd. Über Hauke erfährt man lediglich, dass er immer noch eine Schwäche für seine Heimatinsel hat und der Freundschaft mit den übrigen nachtrauert. Und dass er in Berlin lebt und Kriminalromane schreibt, die Oberflächlichkeit der Menschen um ihn herum dort nicht mag. Seine übrige Gedanken- aber vor allem Gefühlswelt wird beinahe völlig ausgeklammert und auch Wiebkes Verliebtheit zu Hauke wird zwar mal kurz angerissen, doch ich fand es einfach seltsam, dass Hauke und sie sich lediglich auf Small-Talk beschränken, wenn sie sich auf der Insel begegnen. Immerhin sind sie ja einst Seelenverwandte gewesen, die sich angeblich nahe standen.

Wirklich wichtige Gespräche zwischen Hauke und Wiebke werden gar nicht ausgetauscht und selbst wenn die übrigen Freunde hinzukommen, wie Kai und Nicole, wirken die Gespräche krampfig und hölzern- überhaupt hat man beim Lesen ständig das Gefühl, als wäre der Roman unvollständig. Zwar ist die Storyline, das Grundkonstrukt vorhanden, doch fehlt es dem Roman praktisch an allem. An Tiefgang, aussagekräftigen, interessanten Dialogen, einer facettenreichen Charakterisierung der Figuren- würde man „Wiedersehen in der kleinen Inselbuchhandlung“, mit einem Gemälde vergleichen, wäre der Roman lediglich eine abstrakte Skizze, der alles Besondere noch fehlt und die nur darauf wartet in prächtigen Farben (aus)gemalt zu werden.

Es tut mir sehr leid für den Autor, dass ich den Roman lediglich mit zwei von fünf Punkten bewerten kann, doch meine Leseenttäuschung war diesmal wirklich sehr groß. Es reicht nicht, eine gute Ausgangssituation zu schaffen, man muss sich als Leser auch in die Akteure hineindenken können und ihre Gefühlswelt kennenlernen dürfen, damit sie einem nicht so fremd bleiben. Und für mich gehört zu einem guten Roman auch, dass er mit glaubwürdigen aber vor allem tiefschürfenden Gesprächen aufwarten kann. Probleme lediglich oberflächlich, kurz und knapp anzureißen, um sie relativ zeitnah wieder problemlos aus der Welt zu schaffen, reichen da leider nicht aus, um eine etwas gehaltvollere Lektüre bieten zu können.

Kurz gefasst: Leider ein sehr enttäuschender dritter Band der Reihe!

1. Teil: Die kleine Inselbuchhandlung
2. Teil: Die Bücherinsel
3. Teil: Wiedersehen in der kleinen Inselbuchhandlung

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Veröffentlicht am 09.09.2019

Ein, in erster Linie historischer Roman mit dürftiger, flacher Gegenwartshandlung. Thriller? Fehlanzeige!

Die Magdalena-Verschwörung
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Gegenwart:

Eine bekannte Autorin wurde grausam ermordet aufgefunden. Die amerikanische Journalistin und begeisterte Anne Boleyn Chronistin, Maureen Paschal, ist erschüttert denn sie kannte das Opfer gut ...

Gegenwart:

Eine bekannte Autorin wurde grausam ermordet aufgefunden. Die amerikanische Journalistin und begeisterte Anne Boleyn Chronistin, Maureen Paschal, ist erschüttert denn sie kannte das Opfer gut Als weitere Opfer zu beklagen sind deren einzige Gemeinsamkeit es war, die wahre Bedeutung historischer Frauenfiguren in den Fokus zu rücken, geht die Polizei davon aus, dass sie es mit einem Serienmörder zu tun hat, dem die Tätigkeit der Frauen ein Dorn im Auge war. Und auch Maureen scheint in Lebensgefahr zu sein, denn sie hat es sich in den Kopf gesetzt, Anne Boleyn, die zweite Frau Heinrichs VIII. von all den üblen Verleumdungen seitens der Wissenschaft, freizusprechen. Als ihr Annes Tagebuch und wichtige Briefe in die Hände fallen, fühlt sich Maureen von ihren Ahnungen bestätigt…

Mecheln 1513:

Die kleine Anne Boleyn, Tochter von Thomas Boleyn, ist, wenn es um den Intellekt geht, ganz die Miniaturausgabe ihres Vaters. Bereits in frühen Jahren weist sie viel Empathie und Weisheit auf und soll nun, in den Niederlanden, von keiner geringeren als Margarete von Österreich, die es sich zur Gewohnheit und Aufgabe gemacht hat, vielversprechende junge, adlige Mädchen auszubilden, unterrichtet werden. Anne wächst Margarete sehr ans Herz und Margarete spürt gleich, dass Anne ein besonderes Kind ist. Als Annes Ausbildung beinahe beendet ist, soll sie, zusammen mit ihrer Schwester an den Hof Frankreichs gehen und der neuen Königin als Hofdame und Übersetzerin zur Verfügung stehen. Doch in Frankreich schließt Anne nicht nur neue Freundschaften- die Königsfamilie sieht sie als eine der ihren an und offenbart der jungen Hofdame, dass sie, genau wie andere, weibliche Mitglieder der Königsfamilie auch, in direkter Linie Maria Magdalenas entstammt. Die Apostelin und Ehefrau von Jesus, predigte Jesus Wort bis zu ihrem Tod. Deren Nachfahren und Freunde schlossen sich zu einem Geheimbund zusammen, deren erklärtes Ziel es war, den Verunglimpfungen von Seiten der römischen Kirche auf friedliche aber kluge Art und Weise entgegenzutreten. Anne soll sich nun entscheiden, ob sie den Weg, der ihr bestimmt ist, einschlagen will…

Mir fiel Kathleen MacGowans Roman „Die Magdalena Verschwörung“ eher zufällig ins Auge- als Fan packender historischer Lektüre mit Mysteryeinschlag, erhoffte ich mir daher, nach dem Lesen des Klappentextes, einen Schmöker im Stile von Dan Browns “Sakrileg“. Doch schon nach dem Umblättern der ersten Seite, las ich, dass die deutsche Ausgabe des Romans, vom englischsprachigen Original in einem entscheidenden Punkt abweicht. „The Boleyn Heresy“, ist ein reiner historischer Roman und somit kommt die Gegenwartshandlung in diesem gar nicht erst vor. Und ehrlich gesagt, mir wäre es lieber gewesen, der deutsche Verlag hätte es dabei gelassen, denn die Romanpassagen, die die Autorin nachträglich schrieb, wirken einfach nur sehr flach, die Romanfiguren bleiben schemenhafte, blasse Akteure, die einen beim Lesen völlig kalt lassen. Außerdem wird man mit zu vielen Nebenfiguren konfrontiert, die Leser, die die Vorgängerbände nicht kennen sollten, in ziemliche Verwirrung stürzen dürften. Dazu kommt, dass die angebliche Thrillerhandlung, reine Nebensache bleibt. Selbst die Frage, wer denn die Frauenmorde verübt hat, konnte meine Neugierde nicht wirklich schüren und der Auflösung am Ende fehlt sämtliche Raffinesse.
Aber, die historische Handlung konnte, über weite Strecken, durchaus mein Interesse wecken; zudem hat sich die Autorin, meiner Meinung nach, viel Mühe damit gegeben die Story zu entwickeln, was man spüren kann beim Lesen.

Welche Geheimnisse Anne Boleyn vor der Welt verbarg, ob die Historiker ihr wahres Wesen entschlüsseln konnten oder ob sie womöglich „Fake-News“ aufsaßen, die von Feinden Boleyns in die Welt getragen wurden- all das wird man wohl nie herausfinden können, doch zumindest hat es Kathleen MacGowan geschafft, Anne Boleyn eine spannende Hintergrundgeschichte „auf den Leib“ zu schreiben, die atmosphärisch dicht geschildert wird. Die Akribie, mit der die Autorin dabei zu Werke ging, wird aber, wahrscheinlich diejenigen Leser die nicht viel anfangen können mit historischen Romanen, streckenweise langweilen, was daran liegt, dass Kathleen MacGowan, Pilgerreisen Boleyns, in aller Ausführlichkeit beschreibt und dabei sehr zu Wiederholungen neigt. Etwa, wenn sie die Wichtigkeit des Feminismus in den Fokus rücken möchte. Zwar ist das grundsätzliche eine gute Sache, doch weniger, wäre hier mehr gewesen.

Während Annes Jugendjahre sehr ausführlich geschildert werden, erfolgen dann, ab dem Moment als sie Heinrich ehelicht, nur noch sehr gestrafft erzählte Romanpassagen, die die wichtigsten Ereignisse zum Inhalt haben. Und Maureens Erlebnisse konnten mich leider auch auf den letzten Seiten bis zum „Showdown“ nicht mehr packen.
Schade, ich habe mich sehr durch das Buch quälen müssen, da die Story viele Längen aufweist. Dazu kommt noch die falsche Deklarierung, denn ein Thriller ist „Die Magdalena Verschwörung“ auf keinen Fall. Eher ein schwacher Versuch auf Dan Browns Erfolgsschiene „mitzufahren“ und das auf Kosten der Autorin, die meiner Meinung nach am wenigsten dazu kann. Wäre dieses Buch als reiner historischer Roman erschienen, hätte ein gutes Lektorat, hier und dort, gewisse Längen und Wiederholungen ausgemerzt, hätte dieses Buch durchaus ein interessanter Historienschmöker werden können.

Kurz gefasst: Ein, in erster Linie historischer Roman mit dürftiger, flacher Gegenwartshandlung. Thriller? Fehlanzeige!

Veröffentlicht am 04.08.2019

Kristan Higgins versucht sich an einem Genrewechsel, der für meinen Geschmack nicht geglückt ist. Nach den ersten vielversprechenden hundert Seiten, wird es leider immer banaler und langweiliger. Fans von K. Higgins humorigen Romances mit Tiefgang werden

Das Leben ist kein Flickenteppich
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Ihre Kindheit verbrachte Nora Stewart, zusammen mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester Lily auf der idyllischen Insel Scupper Island. Doch nachdem ihr geliebter, abenteuerlustige Vater von einem ...

Ihre Kindheit verbrachte Nora Stewart, zusammen mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester Lily auf der idyllischen Insel Scupper Island. Doch nachdem ihr geliebter, abenteuerlustige Vater von einem auf den anderen Tag spurlos verschwand und sich nie wieder meldete, fraß Nora ihren Kummer nicht nur sprichwörtlich gesehen, in sich hinein und wurde übergewichtig, während sich Lilly mit den Jungs einließ und genau wie die coolen Kids, auf Nora herabsah. Dass sie wegen ihres Gewichts gehänselt wurde, war nicht einfach für Nora, doch sie stürzte sich stattdessen mit Eifer ins Lernen und bekam schließlich, nach einem monatelangen Kopf an Kopf Rennen mit dem beliebtesten Jungen der Schule, Luke, das erhoffte Stipendium das es Nora ermöglichte, nach Boston zu gehen und dort Medizin studieren zu können.

In Boston beschloss Nora alles hinter sich zu lassen und neu anzufangen. Sie reduzierte ihr Gewicht, beendete ihr Studium mit Bravour und wurde schließlich tatsächlich Ärztin. Sie hatte viele Freunde und lernte schließlich den charmanten Herzensbrecher Bobby, ebenfalls Arzt in der Notfallchirurgie, kennen und lieben und wähnte sich, seit dem Fortgang ihres Vaters, zum ersten Mal seitdem wieder glücklich. Doch dann brach das Schicksal über sie hinein und auch die Beziehung zu Bobby begann zu kriseln. Trauriger Höhepunkt: Als sie nachdem sie von einem Auto überfahren wurde, erwachte und Bobby an ihrem Krankenbett flirtend mit einer Krankenschwester erwischte.

Nach diesem denkwürdigen Erlebnis, beschließt Nora nun, ihre gebrochenen Knochen und ihr lädiertes Herz lieber zu Hause auszukurieren und kehrt mit ihrem Hund Boomer, nach vielen Jahren der Abwesenheit zurück nach Scupper Island. Obwohl ihre schroffe, wortkarge und lieblos wirkende Mutter sie nicht gerade herzlich begrüßt, beißt sie die Zähne zusammen und bleibt. Selbst Lillys Tochter Poe, die sich, so lange sich Lilly noch im Gefängnis befindet, auf der Insel aufhält, begegnet ihr mit einer Mischung aus Genervtheit und Ablehnung. Dennoch ist Nora fest entschlossen, ihre Familie davon zu überzeugen, dass sie sie liebt. Schon bald trifft Nora Lukes Bruder Sully im Ort. Sully, mit dem sie einst zusammen jobbte, hat eine gesundheitliche Einschränkung, mit der er seit dem Fortgang von Nora zu kämpfen hat. Eine Einschränkung, für die Nora sich die Schuld gibt…

Seitdem ich meinen letzten Kristan Higgins Roman las, sind ein paar Jahre vergangen. Damals gehörte die Autorin zu meinen Lieblingsautorinnen. Ich mochte ihre humorigen, spritzigen Liebesromane- wie etwa ihre „Blue Heron“ Reihe, mit viel Herz, Tiefgang und Wohlfühlatmosphäre sehr, was mit ein Grund war, warum ich mir nun auch „Das Leben ist kein Flickenteppich“ unbedingt lesen wollte.
Zunächst ließ sich die Story gut an.
Die Autorin hat mit ihrer Romanheldin Nora eine Frau geschaffen, die einige Schicksalsschläge im Leben überstehen und ihr Leben umkrempeln musste, um den Hauch von Glück spüren zu können. Dass dieses Glück jedoch trügerisch war, begreift Nora spätestens nachdem sie von einem Lastwagen angefahren wird. Sie will nun einiges besser machen aber vor allem für ihre Familie da sein, von der sie sich entfremdet hat, in all den Jahren.
So weit- so gut. Nora ist in dieser Hinsicht wirklich penetrant hartnäckig, doch was mich beim Lesen gestört hat, war, dass eigentlich nicht sie das Problem war, sondern ihre seltsame Familie, die dermaßen lieblos wirkt, dass man Noras einseitigen Versuche, Mutter, Schwester (aus der Ferne) und Nichte glücklich zu machen, irgendwann nur noch nervig findet.
Erschwerend dazu kam, dass Nora einfach ein wenig zu viel erdulden musste, was irgendwann nicht mehr glaubwürdig wirkte; der Fortgang des Vaters, eine lieblose Mutter, die Hänseleien wegen ihres Übergewichts, die fiese Schwester die auf sie herabsieht und nichts mit ihr zu tun haben möchte, dann wird sie beinahe vergewaltigt und ermordet und zu allem Überfluss ist sie auch noch mit einem untreuen Freund geschlagen.

Man schwankt zwischen Mitleid (anfangs) und Genervtheit (später)- besonders gewisse Verkupplungsversuche Noras, wirken dermaßen deplatziert und eher unfreiwillig komisch, so dass ich tatsächlich versucht war, das Buch vorzeitig zu beenden. Es scheint tatsächlich so, als würde Kristan Higgins sich schriftstellerisch distanzieren wollen, von der humorigen Romanceunterhaltung und stattdessen von nun an Bücher, etwa im Stile eines Jonathan Troppers (die ich dagegen sehr empfehlenswert finde) schreiben wollen.
Leider ist dieser „Genrewechsel“ für meinen Geschmack nicht geglückt und ich schätze, dass die Autorin viele ihrer bisherigen Fans, die einfach nur eine warmherzige humorige Romance mit Tiefgang lesen wollen, eher verprellen wird.
Ab dem Moment, als Nora zurückkehrt, zieht sich die Story unglaublich in die Länge- es passiert, abgesehen davon, dass die Heldin auf andere Inselbewohner trifft und sich an ihrer Familie die Zähne ausbeißt, nicht wirklich viel. Die sich anbahnende Liebesgeschichte wird dazu recht unspektakulär, beinahe nebensächlich erzählt, was ich besonders schade fand, denn ich mochte Sully, im Gegensatz zur Heldin und ihrer Familie, sehr. Es spricht nicht gerade für einen Roman, wenn man die Nebenfiguren sympathischer findet, als die Hauptfigur und so ist es leider auch hier der Fall.

Sicher, die Autorin hat sich viel Mühe damit gegeben, ihrer Story einen ernsthaften Anstrich zu geben, doch hat sie, wie ich finde, dabei einfach zuviel gewollt. Die Atmosphäre wirkt verkrampft und dann ist da auch noch die Sache mit dem heiß geliebten Vogel der Mutter, Tweety, die wohl für eine humorvolle Einlage sorgen sollte…
Ich frage mich ernsthaft, wer es denn witzig finden soll, dass ein Ziervogel versehentlich im Backofen mitgegrillt wird?

Zumindest ihren flüssigen Schreibstil hat die Autorin nicht verloren, doch ihr Genrewechsel liegt mir nun relativ schwer im Magen. „Das Leben ist kein Flickenteppich“, hat mich sehr enttäuscht zurückgelassen. Nach den ersten hundert vielversprechenden Seiten, wurde die Story immer langweiliger und banaler.

Kurz gefasst: Kristan Higgins versucht sich an einem Genrewechsel, der für meinen Geschmack nicht geglückt ist. Nach den ersten vielversprechenden hundert Seiten, wird es leider immer banaler und langweiliger. Fans von K. Higgins humorigen Romances mit Tiefgang werden sicherlich enttäuscht sein…