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Veröffentlicht am 23.05.2018

Spannender Auftakt!

Gestohlene Rache
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Dr. Lisa Maxwell ist eine leidenschaftliche Archäologin, die auch einmal ungewöhnliche Wege beschreitet, wenn sie auf der Jagd nach einem seltenen Artefakt ist.

So findet sie eines Tages nach einem bösen ...

Dr. Lisa Maxwell ist eine leidenschaftliche Archäologin, die auch einmal ungewöhnliche Wege beschreitet, wenn sie auf der Jagd nach einem seltenen Artefakt ist.

So findet sie eines Tages nach einem bösen Sturz in einer Höhle in dem Rucksack eines bereits seit langer Zeit verstorbenen Forschers, dessen sterbliche Überreste in dieser besagten Höhle liegen, eine archäologische Sensation, die seit langem als verschollen galt. Sie nimmt sie an sich und reist zurück in die Vereinigten Staaten. Zu diesem Artefakt gehören allerdings noch zwei weitere, die es komplettieren, die jedoch bislang noch nicht in Lisas Besitz sind.

Kurz bevor sie mit ihrem Fund zur Begutachtung zu einem archäologischen Institut reisen möchte, lernt sie nach einer Vorlesung einen attraktiven Mann kennen, der sich ihr als Lehrer vorstellt. Da Lisa den charmanten Mann sympathisch findet, nimmt sie ihn mit zu sich und beide beginnen mit einem sehr prickelnden Vorspiel. Als Lisa am nächsten Morgen erwacht, ist ihr Lover jedoch verschwunden und mit ihm ihr Artefakt!

Da Lisas Bruder bei der Polizei arbeitet, kann sie jedoch schnell herausfinden wer „ihr Dieb“ ist und vor allem wo er sich befindet. Rafe Sullivan denkt jedoch nicht daran, ihr sein Beutestück zurückzugeben, da er genau weiß, dass Lisa deswegen nicht zur Polizei gehen kann. Stattdessen schlägt er ihr eine Zusammenarbeit vor. Lisa soll ihm helfen, an ein weiteres Artefakt zu kommen und dafür will er ihr am Ende das gestohlene zurückgeben. Natürlich ist Lisa sogleich klar, dass Rafe alles andere als vertrauenswürdig ist, doch ihr bleibt keine andere Wahl!

Doch ab dem Moment, als beide ihre Partnerschaft beginnen, werden sie nicht nur verfolgt- jemand trachtet ihnen sogar nach dem Leben und so entgehen sie nur knapp einem Mordanschlag. Wer steckt dahinter und vor allem kann Lisa Rafe trauen?

Nach einer jahrelangen Flaute auf dem Buchmarkt was reine Romantic Suspense Romane angeht, werden die begeisterten Leser dieses Genres dank des Lyx Verlages, endlich wieder mit neuem Lesestoff versorgt.

"Gestohlene Rache" von Elizabeth Naughton ist die erste deutsche Übersetzung der Autorin und so war ich bereits im Vorfeld sehr gespannt auf ihr Debüt, da mich die Story laut Klappentext schon sehr ansprach. Und meine Erwartungen wurden nicht nur erfüllt sogar noch ein klein wenig übertroffen. Der Roman bietet erstklassige Unterhaltung- die Story ist gut durchdacht, spannend bis zum Schluss und beinhaltet rasante Verfolgungsjagden, aber auch alles andere stimmt!

Elizabeth Naughtons Schreibstil ist sehr angenehm und lebhaft und ihre Haupt und Nebenfiguren bleiben nicht nur blasse Akteure sondern werden so gut beschrieben, dass man sie sich vor seinem geistigen Leserauge perfekt vorstellen kann.

Lisa ist eine schlagfertige und schlagkräftige, sehr toughe Archäologin, die mit einer großen Familie gesegnet ist, also aus einem liebevollen Umfeld stammt. Der Vater ist ein waschechter Ire und vielleicht ein wenig knorrig, sorgt aber für den ein oder anderen Schmunzler. Neben Lisas Schwestern gibt es aber auch noch Lisas Bruder, den Polizisten Shane, der ebenfalls ein interessanter Charakter zu sein scheint und sich auch in diesem Roman bereits einige amüsante Wortduelle mit seiner Schwester liefert. Doch trotz des familiären Rückhaltes hat Lisa einst auch eine schwere Zeit durchgemacht, die sie Beziehungen zu Männern gegenüber ein wenig vorsichtig gemacht hat.

Rafe wird optisch als eine Art Antonio Banderas Verschnitt beschrieben. Er ist Halb Puertoricaner, halb Ire und ein höchst geschickter und gewitzter Meisterdieb, spezialisiert auf archäologische Artefakte. Doch der Grund dafür, warum er stiehlt ist eigentlich recht nobel wenn man davon absieht, dass Stehlen eine Straftat ist. Mag er auf den ersten Blick auch erst als kühler Denker ohne große Emotionen wirken, stellt man jedoch spätestens nach den ersten ca. 100 Seiten fest, dass er vielschichtiger und mitfühlender ist, als man es im Vorfeld vermutet.

Zwar ist es sein Plan, Lisa lediglich das besagte Artefakt abzujagen, doch bereits bei ihrem ersten Zusammentreffen fühlt er, dass sie ihn nicht nur sexuell anzieht und er gehörig aufpassen muss, dass sie ihn nicht in die Knie zwingt.

Die Chemie zwischen beiden Hauptfiguren stimmt, ein stetiges Prickeln liegt in der Luft und ihre gemeinsamen Dialoge sind unterhaltsam, stellenweise sogar höchst amüsant, weil beide starke Persönlichkeiten verkörpern, die nicht gerne nachgeben.
Trotz vieler rasanter Verfolgungsjagden und spannenden Sequenzen vergisst es die Autorin aber auch nicht, die Liebesbeziehung zwischen Lisa und Rafe weiter voranzutreiben, wobei sie nicht nur für prickelnde Liebeszenen sorgt, sondern den beiden auch Zeit lässt, sich auch auf menschlicher Ebene besser kennen zu lernen.

Ein wenig erinnerte mich das Heldenpaar an die beiden Detektive der 80er Jahre Serie "Remington Steele", Laura Holt und Remington Steele, allerdings als moderne Variante und da man Vergleiche zu Linda Howards Romanen nicht scheuen muss, bekommt man für sein Geld einen tollen Krimi mit vielen unerwarteten Wendungen und eine überzeugende Liebesgeschichte geboten.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Bittersüße Love Story voller Emotionen und Tiefsinn- mein bisheriger Favorit der „Crooked Creek Ranch“ Reihe.

Große Klappe für die Liebe
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Maddy hat ein großes Geheimnis, von dem keiner im Fernsehstudio, in dem sie nun als TV Moderatorin arbeitet, wissen soll. Sie war einst verheiratet mit ihrer Jugendliebe Billy. Eigentlich keine große Sache, ...

Maddy hat ein großes Geheimnis, von dem keiner im Fernsehstudio, in dem sie nun als TV Moderatorin arbeitet, wissen soll. Sie war einst verheiratet mit ihrer Jugendliebe Billy. Eigentlich keine große Sache, doch Billy ist kein geringerer als Eishockeystar Billy Wilkins, der momentan wegen zahlreicher Rüpelattacken nur noch auf der Ersatzbank sitzt, was diesen allzu sehr wurmt.
Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als sein Image im TV aufhübschen zu lassen, denn auch sein Coach hängt ihm bereits im Nacken und der Verein überlegt, ob er Billy nicht lieber ganz abschiebt. Als Billy erfährt, dass Maddy Moderatorin dieser Sendung ist, hofft er mit seiner Teilnahme gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen zu können, denn Maddy konnte er trotz der vielen Jahre, die zwischen ihrer Trennung liegen, niemals vergessen. Und so sieht er nun die Chance, ihr endlich einmal wieder nahe sein zu können, ohne dass sie ihn gleich zum Teufel jagt, denn einst hat Billy Maddy sehr verletzt.

Als ausgerechnet Billy vor ihr steht, dem in ihrer TV Show ein neues Image verpasst werden soll, fällt Maddy aus allen Wolken. Sie äußert lautstark ihre Bedenken, doch ihre Vorgesetzten wollen nichts davon hören und so muss sie sich fügen. Billy wieder in ihrem Leben zu haben, auch wenn es nur auf beruflicher Ebene ist, gibt Maddy das Gefühl, als hole sie ihre Vergangenheit ein. Eine Vergangenheit, die überaus schmerzlich war, denn Billy und sie waren einst nicht nur Liebende sondern auch beste Freunde. Damals, in der nicht so schicken Wohngegend. Dort wo Billy zusammen mit seinen jüngeren Schwestern und seinen Eltern lebte und einem gewalttätigen Vater ausgesetzt war, setzte sie sich für Billy ein und hielt seine Hand, als er schwer verletzt auf den Krankenwagen wartete. Auch als er Karriere machte, war Maddy immer sein Fels in der Brandung und stellte ihre Bedürfnisse für den geliebten Mann hinten an. Doch Billys Wutanfälle und sein Unvermögen, sie ebenfalls zu unterstützen; treiben Maddy und Billy schließlich auseinander.
Jetzt, viele Jahre später, würde Billy nur zu gerne einen Neuanfang wagen, doch wird ihm Maddy überhaupt glauben, dass er es ernst meint und sich geändert hat?

Der dritte Teil der „Crooked Creek Ranch“ Reihe erzählt nun die Geschichte zwischen dem Eishockeykollegen von Luc Baker (Protagonist aus „Geschickt eingefädelt“ Teil 1 der Serie), Billy Watkins, der im ersten Teil eine kleine Rolle einnimmt und seiner Jugendliebe Maddy. Wie man es bereits von der Autorin gewohnt ist, erwartet den Leser auch diesmal keine locker, flockig leicht erzählte Liebesgeschichte, sondern eine bittersüße Story voller Tiefgang und Emotionen und ein Paar, dass nicht ganz einfach gestrickt ist.
Während Billys Kindheit schlicht gesagt einfach nur furchtbar war und er seit damals Probleme damit hat, seine Wutanfälle unter Kontrolle zu bekommen, litt Maddy stets darunter, dass Billy sie zwar liebte, sich jedoch nicht ganz öffnen konnte, wenn es um familiäre Belange ging. Nach einem Streit gehen beide schließlich getrennte Wege und Maddy kann endlich auch ihre Karriere vorantreiben.
Doch nun, viele Jahre später sind beide immer noch Single. Zwar hatten sie zwischenzeitlich Affären, doch die große Liebe war nicht darunter. Während Billy sein Verhalten von damals bereut, fürchtet Maddy sich davor, sich wieder auf Billy einzulassen, denn sie hat Angst nochmals verletzt zu werden wie damals.

Sowohl Billys Probleme als auch Maddys Ängste werden glaubwürdig und mit viel Tiefsinn von der Autorin dargeboten, so dass man sich als Leser sehr gut in das Paar von einst hineinversetzen kann. Besonders Billy ist mir beim Lesen ans Leserherz gewachsen, denn sein Unvermögen auf gewisse Situationen gelassen reagieren zu können, nimmt einen sehr mit. Und dennoch spürt man stets, dass er sein Herz eigentlich am rechten Fleck hat und nur das Beste für seine Lieben will. Auch Maddys Angst vor erneuter Enttäuschung wurde plausibel erklärt und dennoch hätte ich mir bei ihr vielleicht eine etwas weniger unterkühlt wirkende Protagonistin gewünscht. Jedoch, wenn Not am Mann ist, zeigt auch sie ihre Stärken, was sie mir dann letztendlich wieder sympathischer gemacht hat.
Molly O’Keefes aktueller Roman ist mein persönlicher Favorit der Reihe, was daran liegt, dass das Heldenpaar nicht nur genügend Ecken und Kanten hat, sondern, dass die Geschichte nicht so rosarot und soft wirkt, wie so viele Liebesromane anderer Autorinnen und Autoren. Für „Große Klappe für die Liebe“ vergebe ich daher die volle Punktzahl und hoffe sehr, dass neuer Lesestoff aus der Feder von Molly O’Keefe nicht allzu lange auf sich warten lässt.

Kurz gefasst: Bittersüße Love Story voller Emotionen und Tiefsinn- mein bisheriger Favorit der „Crooked Creek Ranch“ Reihe.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Ein rundum gelungener, märchenhafter historischer Liebesroman!

Im Zauberbann der Liebe
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Jack Langdon, Lord Frayne und seine besten Freunde, die er bereits aus Schulzeiten kennt, befinden sich auf dem Land und nehmen an einer Jagd teil. Jack gilt von allen am wagemutigsten und auch jetzt stürzt ...

Jack Langdon, Lord Frayne und seine besten Freunde, die er bereits aus Schulzeiten kennt, befinden sich auf dem Land und nehmen an einer Jagd teil. Jack gilt von allen am wagemutigsten und auch jetzt stürzt er sich Hals über Kopf und voller Übermut ins Abenteuer. Doch dieses Mal scheint sein Glück ihn verlassen zu haben. Sein Pferd Dancer stürzt unglücklich und Jack zieht sich bei diesem Unfall so schwere Verletzungen zu, dass er praktisch im Sterben liegt. Seine Freunde schaffen ihn hilflos und voller Sorge zum Haus des örtlichen Magiers. Doch dieser ist zu allem Unglück nicht zu Hause- nur seine Tochter Abby, allerdings ebenfalls in Magie und Heilküsten bewandert, befindet sich dort und erschreckt, als sie in dem Sterbenden den jungen Mann erkennt, dem sie vor einiger Zeit schon begegnete und den sie heimlich bewundert. Abby schlägt etwas sehr Gefährliches vor- doch anders wäre Jacks Leben nicht mehr zu retten. Einen Heilzirkel! Bevor sie ihm jedoch hilft, bittet sie Jack um eine Gegenleistung - er soll sie, sollte er überleben, zur Frau nehmen.

So ruft sie alle Menschen mit magischen Kräften herbei und auch für Jacks Freunde findet sie einen Platz darin, denn diese besitzen ebenfalls magische Energie.
Gemeinsam gelingt es ihnen Jacks Leben zu retten, doch bei der Heilung von Jack spürt Abby, dass in Jack große Magie schlummert, allerdings reagiert er äußert ablehnend auf alles, was übernatürlich ist.

Während seiner langsamen Genesung bietet Abby ihm an, die Verlobung zurückzuziehen, doch Jack will nichts davon wissen. Längst hat er begriffen, dass Abby ein ganz besonderer Mensch ist und durch sie auch die Magie in seinem Leben Einzug halten wird. Doch was er zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnt, ist, dass sie beide noch ein großes Abenteuer überstehen müssen, das sie erneut in Lebensgefahr bringen wird. Wird es ein Happy End für Abby und Jack geben, oder werden böse, dunkle Mächte ihr Glück überschatten?

Als Fan von historischen Liebesromanen hat man es zur Zeit sehr schwer, genügend Lesestoff zu bekommen, denn die Para-Welle will und will nicht abebben. Einen sehr guten Kompromiss dagegen bietet dieser aktuelle Roman von Mary Jo Putney- zwar findet man auch hier einige magische, übernatürliche Elemente vor, doch sie sind so wunderbar und eher märchenhaft in der historischen Hintergrundstory verflochten, dass ich allen reinen Historical Lesern dieses Buch nur wärmstens ans Herz legen kann, da diese Geschichte völlig ohne Gestaltwandler, Vampire oder Dämonen auskommt und zudem sehr gut geschrieben ist.

Abby, die Heldin dieses Romans besitzt genau wie ihr Vater starke Heil und Zauberkräfte; beide praktizieren jedoch nur weiße Magie, genau wie auch andere Mitbewohner ihres Ortes.
Jack, der männliche Hauptakteur wurde einst von seinem Vater auf eine Schule geschickt, in der ihm seine magischen Fähigkeiten ausgetrieben werden sollten, weil sein Vater, der ebenfalls gewisse Kräfte besaß, nicht mit dieser Gabe fertig werden konnte. Mittlerweile verachtet Jack alles Magische, bis Abby in sein Leben tritt.

Im Gegensatz zu anderen Stories wird Jack durch seine Abneigung zur Magie jedoch nicht zu einem „groben, unsympathischen Klotz“, Abby gegenüber, und auch in Zeiten wenn sich die beiden nicht so wirklich einig sind, spürt man ihre Sympathien füreinander, so dass man hier endlich mal wieder einen historischen Liebesroman mit zwei erfrischend normalen, netten Menschen bekommt, die weder durch kopflose, naive Handlungen noch durch kindische Wutattacken negativ auffallen. Die Liebesgeschichte ist sehr romantisch inszeniert und wird auch durch zwei recht prickelnde Liebeszenen untermalt. Meine Lieblingsfigur in diesem Buch war jedoch eindeutig Abby, die ein großes Herz, Mut, Einfühlungsvermögen und viel Humor besitzt.

Für spannende Momente sorgen dann schließlich Jacks Versuche, die Vergangenheit aufzuarbeiten- mehr will ich hier nicht verraten. Was mir besonders gut gefallen hat, war, wie plausibel und bildhaft die Erklärungsversuche der Autorin klangen, um Abbys Gefühle beim Heilen zu beschreiben.
Ebenfalls interessant und viel versprechend fand ich auch Jacks Freunde, die weitere Fortsetzungen vermuten lassen.

Kurz gefasst: Ein rundum gelungener, märchenhafter historischer Liebesroman!

Veröffentlicht am 23.05.2018

Warmherziger, humoriger britischer Chic-Lit über Freundschaften und das, nicht immer so einfache Promileben.

Ein Kuss unterm Sternenhimmel
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Roxy galt vor nicht allzu langer Zeit als Kult TV-Moderatorin, die jeden noch so hippen Prominenten interviewen durfte. Die Paparazzo liebten sie und sie war der Star auf jeder Promiparty. Doch gerade ...

Roxy galt vor nicht allzu langer Zeit als Kult TV-Moderatorin, die jeden noch so hippen Prominenten interviewen durfte. Die Paparazzo liebten sie und sie war der Star auf jeder Promiparty. Doch gerade die Welt der Stars und Sternchen ist sehr schnelllebig und so kommt es, wie es vielleicht kommen musste: Eines Tages kräht kein Hahn mehr hinter Roxy hinterher. Plötzlich stehen andere Menschen im Rampenlicht. Und bekommen TV Engagements, während sich Roxy, bei dem Versuch alle Senderanstalten abzuklappern, die Finger wund tippt. Und alles ohne Erfolg.

Am Tiefpunkt ihrer Karriere lernt sie ausgerechnet den Schwarm ihrer Jugendzeit kennen. Woody, einst ein berühmter Popsänger, dessen Poster einst viele Wände in den Zimmern der britischen Jugend zierten und der seine Karriere freiwillig an den Nagel hängte, lebt und arbeitet mittlerweile in dem Nobelwohnviertel Lavender Heath. Doch sein neuer Job ist alles andere als glamourös. Er ist Fensterputzer geworden. Roxy kann es nicht fassen, dass Woody sich von der Öffentlichkeit zurückgezogen hat. Als er sie zu sich nach Hause einlädt, kann sie dennoch nicht widerstehen und hofft auf ein heißes Date.

Stattdessen sieht sie sich dort mit Woody und seiner bunt zusammen gewürfelten Ex-Promi-Selbsthilfegruppe konfrontiert, die aus einem Ex-TV-Serienstar, einer Ex-Politikerin, einer Ex-Autorin, einer Ex-Fußballerfrau, einem Ex-Model, einem Ex-TV Meteorologen und einem Ex-Hollywoodstar besteht.
Roxy ist empört; kann sie zunächst absolut keine Parallelen zu dieser traurigen „Gurkentruppe“ und ihrer Wenigkeit; die ganz sicher nur eine kurze Durststrecke zu überstehen hat, bis sie wieder im Rampenlicht steht, ziehen. Doch als sie Terence, Sue, Holly, Chelle, Austin, Simon und vor allem Woody bei den wöchentlichen Treffen, besser kennen lernt, stellt sie fest, dass diese Leute im Grunde ein sympathischer Haufen sind und schließt sie schnell in ihr Herz. Es fühlt sich schön für Roxy an, echte Freunde gefunden zu haben und so beschließt sie auf ihre unnachahmliche Art, ihnen unter die Arme zu greifen, damit sie zusammen den Weg zurück ins Rampenlicht finden können. Doch das ist gar nicht so einfach, denn es scheint, als habe es sich jemand zur Aufgabe gemacht, bösartigen Klatsch und Tratsch über Roxys Freunde zu verbreiten. Wer mag bloß der Maulwurf sein, der die Freunde für eine Schlagzeile ausspioniert hat? Und hat Roxy eine Chance bei Woody, oder ist der, wie es alle glauben, hoffnungslos verliebt in seine Freundin Jennifer?

Auf der Suche nach einer hoffentlich unterhaltsamen und humorvollen Liebeskomödie, stieß ich beim Stöbern auf Eleanor Prescotts Roman „Ein Kuss unterm Sternenhimmel“. Alle Personen in diesem Roman, stecken inmitten einer Sinnes oder Schaffenskrise und ausgerechnet Roxy gelingt es schließlich (die zunächst noch glaubt, sie wäre die einzige echte Prominente unter dem traurigen Haufen) ihnen wieder Selbstvertrauen zu geben. Wie die quirlige Roxy das in Angriff nimmt und wie sie erst einmal selbst begreifen muss, dass auch ihr Promistern längst gesunken ist, hat die Autorin auf witzige, kurzweilige und auch warmherzige Weise geschildert. Überhaupt wirken sämtliche Figuren in diesem Roman sehr lebensecht, so dass die Lesezeit wie im Fluge vergeht.
Man bekommt auch einen interessanten Einblick in das schnelllebige, gnadenlose Showbizz geboten- skurril aber auch schonungslos werden die Promis in diesem Roman bei Arrangement-Anfragen abgewimmelt. Manches Mal musste ich beim Lesen schmunzeln, aber oftmals ertappte ich mich auch dabei, Mitleid mit Roxy, Woody & Co zu haben. So ein Promileben scheint wirklich kein Zuckerschlecken zu sein; vor allem, wenn man die Ü-40 erreicht hat: Das ist das Fazit das man aus dieser Geschichte ziehen kann.

Die Autorin hat einen eingängigen Schreibstil und auch die Übersetzung empfand ich als sehr gelungen, denn Roxys Quirligkeit und ihre manchmal etwas „rotznasigen“ Dialoge, wirken zu keinem Zeitpunkt „too much“ oder aufgesetzt, sondern ganz natürlich.
Aber wer jetzt befürchtet, dass die Oberflächlichkeit überhandnimmt, kann ganz beruhigt sein, denn in erster Linie ist dieses Buch eine Geschichte über Freundschaft, über Selbstfindung und auch die Romantik kommt nicht zu kurz, denn Roxy verliebt sich Hals über Kopf in Woody, den sie schon als Teenager sehr mochte. Und auch zwei weiteren Personen der Promi-Selbsthilfegruppe haben großes Interesse aneinander. Die Geschichte wird aus der Sicht von Roxy und abwechselnd auch aus der ihrer Promikollegen vorangetrieben, so dass man sich als Leser in jedes Mitglied der Selbsthilfegruppe gut hineindenken kann. Mir persönlich sind beim Lesen besonders Sue, das nun etwas mollige Ex-Model, Cressida, die Ex-Politikerin und Simon, der einst als Nick- die Natter“ einen TV Serienfiesling verkörperte, ans Herz gewachsen.
Mehr verrate ich an dieser Stelle aber nicht, außer dass ich zu “Ein Kuss unterm Sternenhimmel” eine Leseempfehlung an alle Fans britischer Romankost aussprechen möchte.

Kurz gefasst: Warmherziger, humoriger britischer Chick-Lit über Freundschaften und das, nicht immer so einfache Promileben.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Lesetipp!

Die Tochter des Giftmischers
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Francesca Giordanos Vater der im Dienste von Kardinal Rodrigo Borgia stand, in dem er dessen Familie vor heimtückischen Giftanschlägen schützte, wird eines Tages ermordet. Francesca, die von Kindesbeinen ...

Francesca Giordanos Vater der im Dienste von Kardinal Rodrigo Borgia stand, in dem er dessen Familie vor heimtückischen Giftanschlägen schützte, wird eines Tages ermordet. Francesca, die von Kindesbeinen ebenfalls in die Künste ihres Vaters eingeweiht wurde, schwört dem Mörder bittere Rache. Um den Posten ihres Vaters zu bekommen und ein Exempel zu statuieren, bringt sie zunächst den neuen Mann Rodrigo Borgias mit Gift um. Ihr gefährlicher Plan geht auf- statt sie zur Rechenschaft zu ziehen, erkennt Kardinal Borgia Francescas Fähigkeiten und bietet ihr schließlich die Stelle ihres Vaters an.

Was Francesca jedoch nicht ahnt, ist, dass der Kardinal einen gefährlichen Plan verfolgt, den sie nun an ihrer Vatersstatt erfüllen soll. Dazu muss sie ein tödliches Gift entwickeln, das jedoch nicht als Gift erkennbar sein darf- im Gegenteil muss es so aussehen, als ob der Getötete eines natürlichen Todes starb. Und der Mann, den Francesca für Borgia töten soll, ist kein geringerer als der momentan amtierende Papst- eigentlich schreckt Francesca vor dieser Tat zurück, doch dann erfährt sie, dass der Papst persönlich den Tod ihres Vaters in Auftrag gegeben haben soll und so überdenkt sie noch einmal Kardinal Borgias Befehl. Ihre Mission wird lebensgefährlich, als sie nach und nach dunkle Geheimnisse erfährt, die ihr Vater vor ihr verheimlichte, doch wenigstens hat Francesca zuverlässige Mitverschwörer, die sie bei ihrem Vorhaben unterstützen wollen -selbst wenn es sie ihr Leben kosten sollte…

Die Familie Borgia ist dank einiger hochkarätiger TV-Serien zur Zeit in aller Munde und so wundert es nicht, dass man nun auch in literarischer Form mit dieser Familie konfrontiert wird. Aber wer bislang skeptisch war und „Die Tochter des Giftmischers“ lediglich für den Versuch hält, auf einen bereits fahrenden Zug aufzuspringen, kann hier beruhigt zugreifen. Ich gebe zu, ich war trotz des sehr ansprechenden Covers zunächst auch recht argwöhnisch, doch meine Bedenken haben sich beim Lesen völlig zerstreut.

Im Mittelpunkt des Geschehens steht eine sehr ungewöhnliche Frauenfigur, die von ihrem Wesen her ganz sicher nicht dem typischen Romanheldinnenprofil entspricht- sie entwickelt durchaus Gefühle für diverse Personen in ihrem nahen Umfeld- doch sie ist auch in der Lage diese Gefühle für ihre Mission hinten an zustellen um möglichst effizient zu agieren. So vermutet man zunächst, hinter ihrem nüchternen, kühlen und abgeklärten Handeln würde sich eine unsympathische Einzelgängerin verbergen- doch je besser man die Heldin im Laufe des Romans kennen lernt und ihren Dialogen und Gedankengängen folgt (der Roman ist in Ich-Form geschrieben und ab und an wendet sich die Heldin auch an die Leser persönlich) umso mehr Verständnis entwickelt man unweigerlich für sie; zumal sie während ihrer Aufgabe oft mit sich und ihrem Gewissen hadert, was sie sehr menschlich macht.

Sehr stark fand ich die Dialoge zwischen Francesca und diversen Nebenfiguren, wie zum Beispiel Rocco dem Glasmacher, zu dem sie sich trotz eines abgelehnten Heiratsantrag ihrerseits immer noch hingezogen fühlt, oder auch zwischen ihr und Rodrigo Borgia. Die Autorin macht dabei aber keinesfalls den Fehler in Sachen Rodrigo Borgia zu polarisieren- weder stellt sie ihn als Unmenschen dar, noch erklärt sie ihn zum Heiligen. Stattdessen beschränkt sie sich darauf, historische Tatsachen einzustreuen- wie etwa Borgias Machthunger, seinen Hang zum Familienzusammenhalt, seine Intelligenz und sein intrigantes Ränkespiel.

Obwohl man sehr schnell erfährt, was Rodrigo Borgia von Francesca erwartet, baut die Autorin den Spannungsbogen danach kontinuierlich auf, um ihn bis zum Ende konstant hoch zu halten. Francescas Mission allein ist es nicht, die die größten Spannungsmomente verspricht, sondern ein gefährlicher Widersacher und Eiferer, der Ränke schmiedend und für seine Sache mordend durch Rom streift und Francesca das Handwerk legen will.

Einmal begonnen, konnte ich diesen historischen Roman nicht mehr aus den Händen legen- es ist ein echter Pageturner und fast schon eher als historischer Krimi zu bezeichnen, als ein reiner historischer Roman zu sein.

Ein wenig mehr Hintergrund hätte ich mir Francescas Arbeit als „Giftmischerin“ betreffend gewünscht- zwar baute die Autorin diverse Szenen ein, in denen sie ihre Heldin mit gewissen Mixturen hantieren ließ, doch diese wurden leider etwas zu spärlich eingesetzt.

Dafür sind sowohl Haupt als auch die wichtigsten Nebenfiguren hervorragend charakterisiert und haben Tiefe- auch verströmt der Roman sehr viel historisches Flair, so dass einem Lesevergnügen für Fans historischer, zugegeben etwas düsterer Lektüre, nichts mehr im Wege steht. Ich jedenfalls bin sehr begeistert und angenehm überrascht von „Die Tochter des Giftmischers“ gewesen und bin gespannt, ob es noch weitere Fortsetzungen über Francesca geben wird.