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Veröffentlicht am 12.03.2018

Ein rein auf psychologischer Ebene gesehener, aufwühlender Krimi der im Gothic Milieu angesiedelt ist. Spannung pur herrscht im zweiten Teil der McKean Reihe vor!

Mitternachtsseelen
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Während Privatdetektiv Jared McKean eine Observierung durchführt, bekommt er die schlechte Nachricht per Telefon mitgeteilt- sein Neffe Josh hat sich die Pulsadern aufgeschnitten und liegt schwer verletzt ...

Während Privatdetektiv Jared McKean eine Observierung durchführt, bekommt er die schlechte Nachricht per Telefon mitgeteilt- sein Neffe Josh hat sich die Pulsadern aufgeschnitten und liegt schwer verletzt im Krankenhaus. Josh hatte sich vor einiger Zeit einer Clique von Gothic’s angeschlossen, deren Anführer Razor; ein selbsternannter Vampir, kurz zuvor bestialisch ermordet aufgefunden wurde. Josh hatte eine kurze sexuelle Beziehung zu Razor und wurde durch dessen Ermordung seelisch völlig aus der Bahn geworfen. Er bittet nun seinen Onkel darum, im Mordfall Razor zu ermitteln. Jared sieht seiner neuen Aufgabe mit gemischten Gefühlen entgegen, denn seiner Meinung nach hat Razor sein plötzliches Ende mehr als verdient. Razor war zu Lebzeiten, das was man einen Unmenschen nennt: manipulativ, böse, intrigant und ging für seine „Sache“ sogar über Leichen- umgab sich mit willigen, unsicheren Jugendlichen, um sie nach seinem Gutdünken zu formen.
So kommen eine ganze Reihe an Menschen in Betracht, die ein Motiv hatten Razor zu töten. Doch während Jared in alle Richtungen ermittelt, geschehen plötzlich weitere Morde. Irgendjemand scheint Josh’s Clique im Visier zu haben und so wird Jareds Ermittlung zu einem Wettkampf gegen die Zeit und einen bis dato noch unbekannten, eiskalten Killer!

Nachdem Jaden E.Terrells Auftaktband „In eigener Sache“ um den Privatdetektiv Jared McKean eine positive Leseüberraschung für mich barg, war ich mehr als gespannt darauf zu erfahren, ob die Autorin mit ihrem neusten McKean Roman ihr hohes Kriminiveau würde halten können.

„Mitternachtsseelen“ ist zwar genauso undurchsichtig konzipiert und gut geschrieben, doch dieses Mal herrscht in dem Roman eine sehr düstere Atmosphäre vor, die nichts für zarte Gemüter ist. Zum einen schon allein durch das Milieu, in das sich Jared für seine Ermittlungen begeben muss, zum anderen aber auch durch die sehr brutale Art und Weise, wie der Mörder vorgeht. Je weiter Jared in Razors Vergangenheit stöbert, desto mehr Abgründe tun sich auf. Man kann zeitweilig gar nicht fassen, wie berechnend, gefährlich und kalt der Anführer der Gothic-Clique war- auf der anderen Seite sieht man aber auch seine Anhänger ab einem gewissen Zeitpunkt in einem völlig anderen Licht. Es ist sehr spannend zu lesen, welche Geheimnisse die Mitglieder dieser Clique zu verbergen haben und da die Autorin in ihren „Who-done- It“ Krimi auch zahlreiche falsche Fährten eingebaut hat und dazu eigentlich fast jeder eine Motiv hatte Razor zu töten, bleibt der Spannungsbogen konstant erhalten, bis zum sehr aufwühlenden Showdown am Ende des Buches.

Neben der Krimihandlung erfährt man aber auch, wie es in Jareds Privatleben weitergeht. Diesmal darf man zwar nicht auf einen hohen Romantikfaktor hoffen, wie in Teil 1, doch dafür ist auch Jareds homosexueller und HIV- positiver Freund und sympathischer Mitbewohner Jay, wieder mit von der Partie, der diesmal von seiner Vergangenheit eingeholt wird, als er erfährt, dass sein Ex-Freund, der ihn damals infizierte, nun im Sterben liegt und keinen in seinem näheren Umfeld hat der ihm beisteht.

Kurz gefasst: Ein rein auf psychologischer Ebene gesehener, aufwühlender Krimi der im Gothic Milieu angesiedelt ist. Spannung pur herrscht im zweiten Teil der McKean Reihe vor!

Veröffentlicht am 12.03.2018

Spannung, eine undurchsichtige Story und ein charismatischer, cooler Held mit trockenem Humor!

In eigener Sache
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Jared ist ehemaliger Polizist, nun Privatdetektiv, geschieden, hat einen achtjährigen Sohn mit Down-Syndrom, zwei Pferde, einen Hund, lebt bei seinem besten, schwulen Freund der HIV-positiv ist und gerät ...

Jared ist ehemaliger Polizist, nun Privatdetektiv, geschieden, hat einen achtjährigen Sohn mit Down-Syndrom, zwei Pferde, einen Hund, lebt bei seinem besten, schwulen Freund der HIV-positiv ist und gerät eines Tages selbst ins Visier der Polizei. Sie verdächtigt ihn die Ehefrau und Mutter zweier Töchter, Amy, umgebracht zu haben. In Jareds Auto findet die Polizei eine Waffe und kinderpornografische Bilder, die ihm jemand untergeschoben haben muss, denn Jared war eigentlich, während der Mord geschah mit einer Frau zusammen und hatte einen One-Night-Stand. Diese Frau, Heather, ist am nächsten Morgen spurlos verschwunden und Jared befürchtet, dass auch sie zu den Leuten gehört, die ihn fertig machen wollen, denn bei der Frauenleiche wurden zudem Spermaspuren von Jared gefunden.

Er kommt zwar auf Kaution wieder aus dem Gefängnis, doch die Zeit bis zur Verhandlung ist kurz und die Polizei scheint sich bereits auf Jared als Täter eingeschossen zu haben. So muss er nun selbst ermitteln. Wer hat Interesse daran ihn hinter Gittern zu sehen? Die Liste ist lang, denn als ehemaliger Cop und Privatdetektiv hat er bereits einige Menschen eines Verbrechens überführt. Oder ist es sogar jemand aus seinem engsten Bekanntenkreis, denn derjenige, der ihn in diese brenzliche Situation gebracht hat, wusste Dinge, die nur Jared Familie und Freunde bekannt sein dürften…

Nicht das Cover dieses Krimis hat mich dazu verleitet, zu diesem Roman zu greifen, sondern der Klappentext- hätte ich allein dem Cover vertraut, hätte ich angenommen, dass der Roman ausschließlich etwas für männliche Krimileser sein dürfte, doch weit gefehlt!
Hinter „In eigener Sache“ verbirgt sich nämlich ein sehr spannender Detektivkrimi in dessen Mittelpunkt Privatermittler Jared McKean steht, der sich wohltuend von der Masse anderer „Privatschnüffler“ abhebt, denn er hat durchaus Ecken und Kanten und auch seinem privaten Umfeld schenkt der Autor dabei sehr viel Aufmerksamkeit. So lernt man nicht nur Jareds „Kumpel“ kennen, sondern auch Jareds komplette Familie, die unterschiedlicher nicht sein könnte aber viel Potential für weitere Bücher bietet. Allen voran Jareds Ex-Frau Maria, die den Romanhelden zwar immer noch liebt, doch wieder geheiratet hat, weil sie dessen gefährliches Leben nicht mehr ertragen konnte, Jareds Sohn, den man schnell in sein Leserherz schließt und auch Jareds Bruder und dessen Familie. Jared bildet den Mittelpunkt zwischen ihnen und versucht mit allen Mitteln „seine Lieben“ zusammenzuhalten- was nicht immer ganz einfach ist.

Die Idee, den Helden mit einer Familie zu umgeben, sorgt für eine persönliche Note und dafür, dass einem nicht nur Jared sondern auch alle anderen wichtigen Nebenfiguren schnell ans Herz wachsen. Dazu kommt eine sehr bildhafte Ausdrucksweise des Autors und eine spannende Hauptstory, die dafür sorgte, dass ich nicht eher aufhören konnte zu lesen, bis ich endlich wusste, wer denn nun Jared Übles will und die Morde begangen hat. Das einzige was mich ein wenig amüsiert hat war die Tatsache, dass Jared auf alle Frauen in seinem Umfeld sexuell unwiderstehlich wirkt- diese Kleinigkeit war zwar ein wenig unglaubwürdig, stört aber nicht großartig, denn ansonsten hat der Roman alles, was ein guter Krimi haben sollte: Spannung, eine undurchsichtige Story und einen charismatischen, coolen Helden mit trockenem Humor!

Veröffentlicht am 12.03.2018

Ein spannender Pageturner, der mir eine schlaflose Nacht beschert hat!

Der Preis des Verrats
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Caitlyn ist, seitdem sich herausstellte, dass ihr Bruder ein psychopathischer Serienkiller ist, schwer traumatisiert. Zwar konnte Joshua dank Caitlyns Mithilfe von der Polizei überführt werden, doch zerbrach ...

Caitlyn ist, seitdem sich herausstellte, dass ihr Bruder ein psychopathischer Serienkiller ist, schwer traumatisiert. Zwar konnte Joshua dank Caitlyns Mithilfe von der Polizei überführt werden, doch zerbrach anschließend die komplette Familie daran. Während Caitlyns Vater, ein Senator einen tödlichen Herzanfall erlitt, wurde bei ihrer Mutter nach Joshuas Festnahme eine Form von Alzheimer diagnostiziert. Um sich abzulenken, zog Caitlyn schließlich von der Stadt aufs Land, wo sie nun eine Reitschule für behinderte Kinder betreibt.

Als eines Tages jedoch der Ex- FBI Agent Reid Novak vor ihr steht, der damals Joshua überführte, ahnt Caitlyn langsam, dass ihre persönliche Hölle noch nicht vorbei ist. Und Reid hat tatsächlich schlechte Nachrichten. Es geht ein Nachahmungstäter um, der auf die gleiche Weise mordet, wie Joshua. Und selbst die weiblichen Opfer sind genau wie bei Joshua attraktive Blondinen, wie auch Caitlyn eine ist. Doch Joshua sitzt immer noch in strenger Verwahrung im Gefängnis und bietet der Polizei im Austausch für ein persönliches Treffen mit Caitlyn weitere Fundorte von weiblichen Leichen an, die er einst vergrub.
Caitlyn ist hin und hergerissen. Natürlich will sie der Polizei helfen, andererseits scheint es der Nachahmungstäter desgleichen auf sie abgesehen zu haben, denn erst vor ein paar Tagen wurde ein Pferd aus ihrem Stall bestialisch ermordet und optisch passt sie ebenfalls genau in das Beuteschema des Täters.
Während Reid versucht Caitlyn zu schützen und den wahren Täter zu entlarven, kommen sie sich langsam näher…

Eine der positiven Leseüberraschungen im Jahre 2012 war für mich der Debütroman von Leslie Tentler „Nachtruf“, der spannend und unterhaltsam zugleich war. Daher war ich schon sehr gespannt auf Lesenachschub der Autorin und habe schließlich „Der Preis des Verrats“ ebenso neugierig und gespannt „verschlungen“.
Diesmal stellt die Autorin ein sehr unterschiedliches Heldenpaar in den Fokus ihrer Story. Da wäre zum einen der FBI Agent Reid Novak, der Caitlyns Bruder leider erst nach einem weiteren Mord festnehmen konnte. Dass Reid nicht rechtzeitig kam, macht ihm heute noch zu schaffen. Zudem stellten die Ärzte kurz darauf einen gutartigen Hirntumor bei Reid fest, der operiert werden musste und ihn für eine ganze Weile beruflich aus dem Verkehr zog.
Reid ist ein familiärer Mensch, liebt seinen Vater, ebenfalls Ex-Cop und seine fürsorgliche Schwester, doch im Grunde seines Herzens fühlt er sich einsam. Caitlyn wäre genau die richtige Frau für ihn. Schon während seiner damaligen Ermittlungen gab es eine sexuelle Anziehungskraft zwischen ihnen und als beide nun erneut aufeinander treffen, sprühen abermals die Funken. Doch Reid hat alle Hände voll damit zu tun Caitlyn zu schützen.

Caitlyn ist eine taffe junge Frau, die einst, genau wie Joshua von dem Senatorenpaar adoptiert wurde. Während sie sich gut entwickelte, fielen bei Joshua schon sehr früh psychische Probleme auf, die Caitlyns Eltern versuchten zu verdrängen. Doch am Ende war es Caitlyn die der Polizei Joshuas Tagebuch in die Hände spielte, in dem grausige Details seiner Morde von ihm geschildert wurden. Nun ist sie gefangen zwischen ihrer einstigen Zuneigung zu ihrem Bruder und dem Ekel ob seiner Taten. Dazu schleicht sich Reid immer mehr in ihr Herz.

Die Liebesgeschichte zwischen dem sympathischen Paar entwickelt sich langsam und die Autorin baut dabei auch viele Dialoge zwischen ihnen ein, die verdeutlichen, wieso sich beide schließlich ineinander verlieben, was mir sehr gut gefallen hat. Dennoch vernachlässigt Leslie Tentler auch den Thrillerplot nicht und es kommt zu vielen sehr spannenden Romanpassagen und unglaublichen Wendungen in der Story. Eine der falschen Fährten hatte ich als Leser zwar schnell durchschaut, doch als der wahre Täter entlarvt wurde, war ich am Ende dann doch sehr überrascht.
Der Roman lässt sich dank des eingängigen Schreibstils sehr gut lesen und hat mir eine schlaflose Nacht beschert, da ich ihn nicht weglegen konnte, bevor ich die letzte Seite gelesen hatte. Wer ein Faible für spannende Thriller mit einem Schuss Romance hat, sollte hier unbedingt zugreifen!

Kurz gefasst: Ein spannender Pageturner, der mir eine schlaflose Nacht beschert hat!

Veröffentlicht am 12.03.2018

Ein Romantic Suspense der diesen Ausdruck auch verdient!

Nachtruf
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Der FBI Agent Trevor Rivette war schon lange nicht mehr in seiner Heimatstadt New Orleans. Doch ausgerechnet sein Job als Ermittler in mehreren ungeklärten Mordfällen, die er glaubt, auf das Konto eines ...

Der FBI Agent Trevor Rivette war schon lange nicht mehr in seiner Heimatstadt New Orleans. Doch ausgerechnet sein Job als Ermittler in mehreren ungeklärten Mordfällen, die er glaubt, auf das Konto eines Serienkillers gehen, führen in wieder nach Hause. Der Täter hat es auf junge Frauen abgesehen, die in der Gothic –Szene unterwegs sind. Hat er sie erst einmal in seiner Gewalt, foltert er sie grausam, fesselt sie mit einem Rosenkranz und lässt sie ausbluten.

Trevor nötigt diese Mordserie alles und noch mehr ab, denn in New Orleans trifft er nach vielen Jahren auch seine Familie wieder. Seine Schwester Annabelle und seinen Bruder Brian verbindet ein trauriges Schicksal. Sie alle wurden einst Opfer von häuslicher Gewalt, da ihr Vater, ein Cop äußerst gewalttätig war. Die Mutter der drei lebt, seitdem sie vor Jahren betrunken die Treppe herunterfiel und sich dabei das Genick brach, nicht mehr. Obwohl Trevor sich nach wie vor weigert, sich in dieser Sache psychologisch untersuchen zu lassen, scheint es, als ob sein neuerlicher Aufenthalt in New Orleans seine Erinnerungen auffrischt und ihm einige schmerzvolle Flashbacks beschert. Ausgerechnet beim Joggen, während er eine Radiosendung verfolgt, in der die Radiomoderatorin Rain Sommers von einem gruseligen Anrufer, der sich Dante nennt, belästigt wird, wird er von einem Auto angefahren.

Lange Zeit sich im Hospital zu erholen hat Trevor jedoch nicht, denn sein Bauchgefühl sagt ihm, dass Dante vielleicht der gesuchte Serienkiller sein könnte. So sucht Trevor Rain auf und bittet sie um Mithilfe. Sie soll Dante, falls er nochmals im Sender anruft, Informationen entlocken. Doch Rain lässt sich dabei auf ein gefährliches Spiel ein, da sie sich längst im Visier des Killers befindet. Ausgerechnet Rains traurige Vergangenheit, der schreckliche Mord an ihrer Mutter, einer Gothic-Sängerin vor dreißig Jahren, scheint dabei eine große Rolle zu spielen...

Die Publishers Weekly verglich Leslie Tentlers Debütroman vom Stil her mit Lisa Jacksons Romanen, doch trotz der Tatsache, dass ich ein großer Fan von Lisa Jacksons Suspense Thrillern bin, muss ich sagen, dass ich Leslie Tentler gar nicht mit Lisa Jackson vergleichen würde oder möchte, da der Romanceanteil in „Nachtruf“ zum einen viel höher ist, als es jemals in Lisa Jacksons Romanen der Fall war und die Love Story zwischen dem Heldenpaar hier um einiges komplexer gestrickt wurde. Daher würde ich hier eher Vergleiche zu Linda Howards besseren Romantic Suspense Romanen anstellen.

„Nachtruf“ hat mich von der ersten Seite an gefesselt und bis zuletzt nicht mehr losgelassen. Man bekommt man hier als Leser einen sehr spannenden Thriller geboten, der mit einigen falschen Fährten aufwartet, nichts für allzu zarte Gemüter ist, da so manche Tatort/Opferbeschreibungen recht bildhaft und realistisch wirken und in dem ein wirklich sehr böser, eiskalter und grausamer Killer sein Unwesen treibt.
Außerdem fand ich, dass die Idee, die Morde innerhalb der Gothic-Szene anzusiedeln, dem Roman noch eine gewisse zusätzliche Düsternis verlieh.

Aber neben der gelungenen Thrillerhandlung kommt hier auch der Romanceanteil nicht zu kurz. Die Autorin bemüht sich dabei sehr, ihr Heldenpaar zunächst einmal für den Leser transparenter zu machen, in dem man bereits von Beginn an Wissenswertes über die Figuren, ihren Charakter und über ihre Vergangenheit erfährt. Besonders intensiv und unter die Haut gehend fand ich die Romanpassagen, in denen Tentler die einstigen Geschehnisse um Trevors Familie beschreibt und in denen die Rivettes versuchen, ihre Probleme schließlich gemeinsam zu überwinden.

Der Familienzusammenhalt ist hier nach anfänglichen Schwierigkeiten sehr stark und zudem sind Brian, der homosexuelle Bruder von Trevor und seine Schwester Annabelle die bereits einen Selbstmordversuch hinter sich hat, sehr sympathische Nebenfiguren die man ebenfalls schnell in sein Leserherz schließt. Gerade diese Romanpassagen besitzen sehr viel Tiefgang und auch die sich langsam anbahnende Love Story zwischen Rain und Trevor wurde mit sensiblem Händchen geschrieben. Ehrlich gesagt merkt man diesem Roman zu keinem Zeitpunkt an, dass es sich hier um ein Debüt handelt, denn sowohl die atmosphärisch dichte Story als auch der eingängige Schreibstil wirken sehr professionell.
Zum Ende hin wird es dann richtig spannend, das Showdown mit dem Killer hatte genau die richtige Länge und die Tatsache, dass die Autorin ihre Leser in Bezug auf das Alter des Killers im Unklaren lässt, sorgte bei mir für einen wahren Gänsehautnachhall.

Kurz gefasst: Ein Romantic Suspense der diesen Ausdruck auch verdient! Atmosphärisch dicht, ein wenig düster, aber unglaublich spannend und die Love Story wirkt dazu überzeugend!

Veröffentlicht am 12.03.2018

Packender Pageturner der mir eine schlaflose Nacht beschert hat. Romantic Thrill at its best!

Die Sammlung
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Die Zeitungsreporterin Mia hatte es in ihrem Leben bislang noch nie leicht. Als Tochter einer psychisch labilen Mutter, pendelte sie in ihrer Kindheit bereits des Öfteren von Elternhaus zu Kinderheim, ...

Die Zeitungsreporterin Mia hatte es in ihrem Leben bislang noch nie leicht. Als Tochter einer psychisch labilen Mutter, pendelte sie in ihrer Kindheit bereits des Öfteren von Elternhaus zu Kinderheim, bis sie dann im Alter von sechzehn Jahren endlich auf eigenen Füßen stehen konnte. Sie ist eine ehrgeizige junge Frau, die in ihrem Beruf bereits einige Erfolge vorzuweisen hat. Ihr Chef ist ihr eher wie ein väterlicher Freund und auch wenn sie bislang noch keine feste Beziehung vorzuweisen hat, lebt sie mit Freunden glücklich in einem Häuschen in Florida. Doch ihre Idylle wird eines Nachts jäh gestört, als sie von einem Unbekannten mit einer Spritze betäubt und entführt wird. Mia erlebt eine Odyssee des Grauens in den Händen ihres Entführers, doch sie kann ihrem Peiniger tatsächlich entkommen und wird schwer verletzt und mit einem Schock ins Krankenhaus eingeliefert. Jedoch kann sie sich an nichts mehr erinnern.

Als der FBI Mann Eric Macfarlane von Mias Entführung erfährt, vermutet er, auch aufgrund ihrer spezifischen Verletzungen die ihr der Entführer beibrachte, dass sie ein weiteres Opfer eines berüchtigten Serienkillers, der vor Jahren in Maryland wütete und nun scheinbar nach Florida weiter gezogen ist, werden sollte. Eric hat ein persönliches Interesse daran den Killer zu fassen, denn dieser brachte damals auch Erics Ehefrau Rebecca um.

Eric schlägt Mia schließlich eine riskante Untersuchungsmethode vor. Sie soll sich ein Mittel einspritzen lassen, dass dabei helfen soll, vergessen geglaubte Erinnerungsfetzen im Rahmen einer Hypnosesitzung wieder hervorzuholen. Allerdings hat das Mittel auch starke Nebenwirkungen. Eric fühlt sich sehr unwohl dabei, denn Mia geht ihm bereits nach wenigen gemeinsamen Treffen unter die Haut. Doch es scheint keine andere Möglichkeit zu geben, den Serienkiller, der noch weitere Frauen in seiner Gewalt hat, zu fassen…

Nachdem ich bereits von Leslie Tentlers erstem Thriller „Nachtruf“ so positiv überrascht war und auch der Nachfolgeband der Autorin „Der Preis des Verrats“ so spannend war, wollte ich natürlich ebenso unbedingt den aktuellen Band der Autorin lesen. Und wieder einmal hat sie mir eine schlaflose Nacht beschert, denn ich konnte den Roman nicht eher weglegen, bis ich die letzte Seite ausgelesen hatte. Diesmal hielten sich Romance, Thrill & Crime jedoch die Waage, was ich nicht als Nachteil empfand, denn auch die sich langsam entwickelnde Liebesgeschichte zwischen Eric und Mia hatte genug Raum zur Entfaltung, so dass sie nachvollziehbar wirkte. In Sachen Liebesszenen geht es in „Die Sammlung“ etwas heißer her, als man es von Leslie Tentler bislang gewohnt ist, doch die Thrillerhandlung ist deswegen nicht weniger packend geraten oder gerät gar ins Hintertreffen. Allerdings sind so manche Beschreibungen diverser Verletzungen, die der Killer seinen Opfern beibringt, definitiv nichts für zarte Gemüter.

Das Heldenpaar, Mia und Eric hat in der Vergangenheit bereits einiges ertragen müssen, was sie härter und widerstandfähiger gemacht hat. So nimmt man es der Autorin durchaus ab, dass sie die beiden als eine Art „verwandte Seelen“ zusammenführt, denn Mia und Eric sind ähnlich gestrickt. Allerdings hat Mia eine etwas nervige Angewohnheit. Wie fast alle potentielle Opfer in Thrillern und Krimis ist sie absolut beratungsresistent gegenüber gut gemeinten Ratschlägen der Polizei. Will sagen, sie bewegt sich auch weiterhin, in dem Bewusstsein, dass der Killer ihr womöglich auflauern könnte, völlig frei, anstatt Polizeischutz anzunehmen. Zwar ist sie im Laufe des Romans etwas lernfähiger, doch hat mich ihr Verhalten diesbezüglich ein wenig genervt mit den Augen rollen lassen.
Dieser kleine Kritikpunkt hat mich jedoch nicht zu einem Punktabzug verleiten lassen, da der Roman ansonsten so atmosphärisch dicht gestrickt ist und die Heldin ansonsten auch jede Menge an Charisma zu bieten hat.
Auch dem Killer widmet die Autorin einige Romanpassagen. Man erfährt viel über sein familiäres Umfeld und was ihn antreibt und auch seinen Namen, mit dem man als Leser allerdings bis fast gegen Ende des Buches nicht viel anfangen kann und die Mördersuche daher bis zuletzt spannend bleibt.

Kurz gefasst: Packender Pageturner der mir eine schlaflose Nacht beschert hat. Romantic Thrill at its best!