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Veröffentlicht am 18.01.2018

Einfühlsamer, romantischer Historical- nicht nur für Fans der MacEgan Reihe ein Muss!

Das Verlangen des irischen Kriegers
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Trahern MacEgan, ein irischer Krieger und Barde, sinnt, nachdem seine Verlobte angeblich von einem Wikingerstamm getötet wurde als diese ihr Dorf überfielen, auf Rache und will die Schuldigen dingfest ...

Trahern MacEgan, ein irischer Krieger und Barde, sinnt, nachdem seine Verlobte angeblich von einem Wikingerstamm getötet wurde als diese ihr Dorf überfielen, auf Rache und will die Schuldigen dingfest machen. Doch unterwegs trifft er auf ein verschüchtertes Mädchen, dessen Schwester unbedingt Hilfe benötigt, weil sie gerade eine Fehlgeburt erleidet. Beide Frauen sind völlig unterernährt, so nimmt sich Trahern den beiden an und schickt die jüngere der beiden Schwestern los um Hilfe zu holen.

Morren war die beste Freundin von Traherns Verlobter und erzählt dem aufgebrachten Mann, dass viele Dörfler getötet und dass sie vergewaltigt wurde. Ihr verlorenes Kind wurde während des Überfalls gezeugt und Morren glaubt, dass sie niemals wieder einem Mann vertrauen kann. Trahern dagegen trauert immer noch um seine getötete Verlobte, dennoch Freunden sich beide miteinander an. Als Morrens Schwester nicht wieder zurückkehrt, machen sich Morren und Trahern auf die Suche nach ihr und geraten schließlich zu einem anderen Stamm der ebenfalls Wikingerwurzeln besitzt. Dieser hat auch die überlebenden Dörfler aufgenommen. Trotz der Hilfsbereitschaft des Stammes ist Trahern hin und hergerissen, denn er fürchtet, dass die Männer etwas mit dem Überfall und dem Mord an seiner Verlobten zu tun haben könnten. Einer der Männer, Gunnar, sieht Trahern jedoch auf seltsame Art und Weise ähnlich und sucht zudem immer wieder Traherns Nähe. Werden Trahern und Morren ihre traumatischen Erlebnisse überwinden können und kann es für sie eine Chance auf Liebe und Glück geben?

Ich bin ja immer etwas skeptisch, wenn die Heldin des Roman vergewaltigt wird und innerhalb kürzester Zeit ihr Trauma über Bord werfen kann und sich dem Helden hingibt und eigentlich mag ich diese vorgegebene Szenerie auch nicht in einem Liebesroman lesen.

Zwar ist es auch in diesem historischen Liebesroman so, dass die Heldin missbraucht wurde, (es gibt gottlob jedoch keinerlei Vergewaltigungsszenen in dieser Story zu lesen) doch ist die Autorin sehr sensibel ans Werk gegangen um ihr Heldenpaar zusammenzubringen. Bevor es zu jedweder Zärtlichkeit zwischen Morren und Trahern kommt, stehen zunächst einmal Vertrauensaufbau, Freundschaft und viele tiefgründige Gespräche zwischen dem Heldenpaar im Vordergrund.

Beide trösten sich ob ihres erlittenen Verlustes gegenseitig und erst ab dem Zeitpunkt, als Morren Trahern völlig vertraut, gehen beide auch in sexueller Hinsicht einen Schritt weiter. Dabei geht Trahern sehr sanft und verständnisvoll zu Werke und man nimmt ihm seine Verwirrung und seine widerstrebenden Gefühle Morren betreffend sehr gut ab. Zum einen will er seine verstorbene Verlobte nicht vergessen, auf der anderen Seite ist da Morren, die ihn versteht, ihm Trost anbietet und deren Reizen er irgendwann nicht mehr widerstehen kann. So ist die Liebesgeschichte zwischen beiden sehr schön und einfühlsam von der Autorin in Szene gesetzt worden und man fühlt und leidet als Leser zu jeder Zeit mit dem Heldenpaar des Romans mit. Auch Traherns Brüder und ihre Frauen, deren Geschichten in den vorangegangenen Bänden erzählt wurden, mischen auf den letzten 80 Seiten mit und am Ende lüftet sich auch noch ein Geheimnis um Traherns Geburt.

Die Hintergrundstory ist ebenfalls spannend und dank der tollen Übersetzung und dem wie immer ansprechenden Schreibstil der Autorin habe ich mich wunderbar unterhalten gefühlt.

Kurz gefasst: Einfühlsamer, romantischer Historical- nicht nur für Fans der MacEgan Reihe ein Muss!

Veröffentlicht am 18.01.2018

Eine rundum gelungene Liebesgeschichte mit Tiefgang; sehr sensibel erzählt, die mich bezaubert hat.

Das wilde Verlangen des Wikingers
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Die Irin Caragh O’Brannon befindet sich in einer fast aussichtslosen Lage, denn sie und die Menschen in ihrem Dorf, leiden unter einer Hungersnot. Da zwei ihrer Brüder auf Reisen sind, um Nahrung heranzuschaffen, ...

Die Irin Caragh O’Brannon befindet sich in einer fast aussichtslosen Lage, denn sie und die Menschen in ihrem Dorf, leiden unter einer Hungersnot. Da zwei ihrer Brüder auf Reisen sind, um Nahrung heranzuschaffen, bleibt Caragh leider nur der halbstarke, jüngste Bruder Brendan, der lieber in den Kampf zieht, anstatt erst einmal abzuwarten, ob die kurz zuvor gestrandeten Wikinger wirklich in kriegerischer Absicht gekommen sind. Während des Kampfes stürzt sich Caragh mutig mit einem Knüppel bewaffnet auf den blonden Hünen, der ihren Bruder ins Visier genommen hat und schlägt ihn bewusstlos.

Währenddessen gelingt es Brendan und seinen Freunden das Schiff und die Ehefrau des Wikingers in ihren Besitz zu bringen. Doch als Styr Hardrata gefesselt wieder zu sich kommt, sind alle Gegner, bis auf einige ältere Dörfler und Caragh verschwunden und er muss fassungslos mitanhören, dass sich seine Frau und seine Männer in der Gewalt von Caraghs Bruder befinden. Sein Plan steht fest! So schnell wie möglich will er Caraghs Fesseln entkommen um seinen Rettungsversuch in die Tat umzusetzen, doch als er die mitfühlende Frau besser kennenlernt und von ihren Sorgen erfährt, kann er sie dann doch nicht kaltherzig dem drohenden Hungertod überlassen und bringt ihr das lebensnotwenig gewordene Fischen bei.

Am Ende schließen die beiden einen Kompromiss: Caragh begleitet Styr auf dem Fischerboot ihres verstorbenen Vaters als freiwillige Geisel und im Gegenzug verspricht Styr ihr, dass er ihren Bruder, wenn sie ihn und dessen Mannen finden, verschonen wird. Doch zwischen beiden entsteht auf ihrer Reise Zuneigung und schließlich Liebe. Eine Liebe, die keine Chance auf Erfüllung hat, denn Styr nimmt sein Eheversprechen, das er einst seiner Frau gab, sehr ernst. Selbst wenn ihre kinderlose Ehe nur noch am seidenen Faden hängt…

Nachdem ich in letzter Zeit leider etwas schwächere (Kurz) Romane der Autorin erwischt hatte, wurde ich nun vom 1. Teil der „Forbidden Vikings“ Duologie positiv überrascht. Die Autorin hat nicht nur eine sehr außergewöhnliche Ausgangssituation geschaffen, sondern dazu auch ein sehr liebenswertes Heldenpaar in den Fokus des Geschehens gestellt, dem man ihre „verbotenen Gefühle“ füreinander sehr gut abnehmen kann.
Was ich ebenfalls gut fand, war, dass es nicht noch eine Geschichte über sinnlos mordende und plündernde Nordmänner geworden ist, sondern dass diesmal die Eigenschaft der Nordmänner in den Vordergrund gerückt wird, die dieses Volk über Jahrhunderte auszeichnete. Und zwar ihre Reise und Entdeckungslust bzw. ihren Mut auch in anderen Ländern Fuß fassen zu wollen und ihre bisherigen Brücken hinter sich abzubauen.
Styr ist so ein Mann. Nach dem Tod seines Vaters möchte er Rangkämpfen mit seinem Bruder lieber aus dem Wege gehen und so macht er sich mit seiner Ehefrau schließlich auf den Weg nach Irland, um dort anzusiedeln.

Schon von Beginn an, wird dem Leser klar, dass Styrs Ehe eigentlich am Ende ist und er dem machtlos entgegensieht, doch er will dennoch nicht kampflos aufgeben, als er Caragh kennen und lieben lernt und gerät so zum ersten Mal in einen Zwiespalt. Da Michelle Willingham sehr sensibel zu Werke gegangen ist und Styr Treue sehr wichtig ist, kommen einem beim Lesen gewaltige Zweifel, ob es tatsächlich eine Möglichkeit für das Heldenpaar geben kann, zueinanderzufinden. Dass sie dem Ehepaar jedoch sehr tiefschürfende Dialoge auf den Leib geschrieben hat, die deren Zweifel deutlich zu Tage treten lassen, wirkt in dieser Story Wunder.
Aber auch mit Caragh hat die Autorin eine Romanfigur geschaffen, die keinerlei egoistische Züge in sich trägt, so dass man bis zuletzt mitleidet und mitfiebert. Mir hat „Das wilde Verlangen des Wikingers“ sehr gut gefallen, weil hier endlich wieder das Talent der Autorin zum Tragen kommt, nicht nur prickelnde und romantische Geschichten erzählen zu können, sondern diese dazu auch mit viel Herzblut, Tiefgang und Sensibilität zu versehen. Zudem schließt man Styr und Caragh sehr schnell in sein Leserherz und die Lesezeit vergeht leider wie im Fluge, da es auch am Schreibstil nebst Übersetzung nichts zu rütteln gibt.

Ein wenig erinnert mich Michelle Willinghams Art zu Schreiben an die von Patricia Potter, von der man leider schon lange nichts Neues mehr in deutscher Übersetzung lesen durfte, was ich sehr schade finde. Nun, zumindest füllt Michelle Willingham diese Lücke ein wenig.

Kurz gefasst: Eine rundum gelungene Liebesgeschichte mit Tiefgang; sehr sensibel erzählt, die mich bezaubert hat.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Unter die Haut gehender, wunderschöner 2. Teil der „Forbidden Vikings“, der mich begeistert hat. Klare Leseempfehlung!

Sündige Stunden mit dem Wikinger
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Ragnar ist bereits seit frühster Kindheit heimlich verliebt in Elena, die seine Gefühle jedoch scheinbar nie erwiderte. Stattdessen verliebte sie sich in Ragnars besten Freund Styr, den sie auch im erwachsenen ...

Ragnar ist bereits seit frühster Kindheit heimlich verliebt in Elena, die seine Gefühle jedoch scheinbar nie erwiderte. Stattdessen verliebte sie sich in Ragnars besten Freund Styr, den sie auch im erwachsenen Alter heiratete. Doch die Ehe zwischen den beiden gestaltete sich schwierig, da Elena kinderlos blieb, was sie sehr verbitterte. Um ihrer Liebe neuen Schwung zu geben, beschließen Styr und Elena noch einmal neu anzufangen, in Irland. Auch Ragnar ist mit von der Partie, denn er kann sich ein Leben ohne seinen besten Freund und seine heimliche große Liebe nicht vorstellen.

Als sie an die irische Küste gelangen und dort nach einem Lager für die Nacht fragen wollen, werden sie von den dort lebenden Dörflern, die schon längere Zeit am Hungertuch nagen, angegriffen. Während Styr von einer Frau hinterrücks niedergeschlagen wird, überwältigen die Iren, in dem sie Elena mit einem Messer am Hals bedrohen, die restlichen Nordmänner und zwingen diese, gefesselt, in ihr Boot zurück, das die Iren ebenfalls besteigen.

Ihr Anführer, Brendan, ist jedoch alles andere als ein starker Kämpfer und so gelingt es den Nordmännern bald, ihn und dessen Männer zu überwältigen, als das Boot von einem anderen kriegerischen Schiff angegriffen wird. Elena und Ragnar, der Styr versprochen hat, Elena mit seinem Leben zu verteidigen, springen über Bord, doch Ragnar ist bei dem Kampf schwer verletzt worden und so erreichen sie nur mit Müh und Not das Festland, wo Elena alles nur Menschenmögliche versucht, Ragnar bei Bewusstsein zu halten- ein leidenschaftlicher Kuss zeigt die gewünschte Wirkung, doch kann Elena Ragnars schwere Verletzung langfristig heilen und vor allem, werden sie von Styr gefunden, bevor Elena und Ragnar womöglich von ihren aufkeimenden Gefühlen voneinander überwältigt werden?

Nachdem man in Michelle Willinghams Roman „Das wilde Verlangen des Wikingers“ bereits lesen durfte, was Styr, kurz nachdem er von der Irin Caragh Ó Brannon niedergeschlagen wurde, in Irland widerfuhr, erzählt sie in der Fortsetzung, die praktisch zeitgleich spielt, wie es in der Zwischenzeit Styrs Ehefrau Elena und seinem besten Freund Ragnar ergang.
Während Elena im Vorgängerband sehr unterkühlt und auch ein wenig unsympathisch wirkte, änderte sich dieser von mir gefasste Eindruck nun relativ schnell, als ich Einsicht in Elenas Gedankenwelt bekam. Man erfährt, dass die Ehe zwischen ihr und Styr eigentlich bereits am Ende ist, dass sich beide so sehr in den gemeinsamen Jahren entfremdet haben, dass eine Versöhnung fast unmöglich erscheint und wie sehr Elena darunter leidet, dass sie keine Kinder mit Styr hat bekommen können.
Was aber noch wichtiger erscheint, ist, dass ihre unterkühlte Art nur eine Fassade ist, die sie vor der Welt errichtet hat, um sich zu schützen. Lediglich Ragnar, kennt auch Elenas weiche, mitfühlende Seite und genau diese ist es, die ihm während ihrer gemeinsamen Zeit nun schwer zu schaffen macht, denn er weiß kaum noch, wie er seine Gefühle vor ihr verbergen soll. Man kann sich sehr gut in Ragnar hineinversetzen, der hin und hergerissen ist- denn Styr ist schließlich sein bester Freund, den er niemals hintergehen will und als Ehrenmann kann er auch nicht aus seiner Haut.

Obwohl Elena und Ragnars Beziehung sich sehr langsam entwickelt, was ich absolut passend empfand, hat die Autorin es dennoch geschafft, viel Romantik und Gefühl hinein zu transportieren und das obwohl sich Elena und Ragnar zunächst einmal ja nicht in sexueller Hinsicht näher kommen dürfen.

Nun stecke ich in einem echten Dilemma, denn bereits für den ersten Teil der „Forbidden Vikings“ habe ich 5 von 5 Punkten vergeben, doch wenn ich ehrlich bin, fand ich diesen Teil hier noch einen ganzen Ticken besser. Könnte ich eine 5 mit Sternchen vergeben, würde ich es hier definitiv machen.
Das Einzige, das mir nicht so gut gefallen hat, waren manche recht moderne Begriffe, die meiner Meinung nach in einem Historical nichts zu suchen haben. Dazu gehört auch die Bezeichnung „Baby“. Ich schätze aber mal, dass das eher an der deutschen Übersetzung liegt, daher lasse ich diesen Kritikpunkt bei meiner Bewertung diesmal außen vor.

Kurz gefasst: Unter die Haut gehender, wunderschöner 2. Teil der „Forbidden Vikings“, der mich begeistert hat. Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 18.01.2018

Packender Pageturner von Barbara Wood, der seine Leser in die Zeit der Roaring Twenties entführt und die Geschichte von sehr mutigen, charismatischen Frauen erzählt, die für ihre Rechte kämpfen und einstehen.

Wohin dein Traum dich führt
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England 1920:

Der Adlige, Nigel Barnstable, nach dem Tod seines Vaters nun Titelerbe, fällt aus allen Wolken bei der Testamentseröffnung, denn sein Vater hat es tatsächlich gewagt, das Anwesen und die ...

England 1920:

Der Adlige, Nigel Barnstable, nach dem Tod seines Vaters nun Titelerbe, fällt aus allen Wolken bei der Testamentseröffnung, denn sein Vater hat es tatsächlich gewagt, das Anwesen und die Ländereien seinem jüngeren Bruder Rupert zu überlassen und ihn lediglich mit dem Adelstitel und einer Geldsumme abzufinden, die nicht im Mindesten seinen Lebensunterhalt decken kann, denn Nigel, überaus ehrgeizig, will von jeher hoch hinaus. Kurz entschlossen bricht er alle Kontakte in Derbyshire ab, verlässt seine Familie ohne Gewissensbisse und macht sich auf nach Amerika, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Bereits auf dem Schiff begegnet er bei der Überfahrt der jungen und unermesslich reichen Elizabeth Van Linden. Sie ist die behütete Tochter eines einflussreichen Geschäftsmannes und genau die richtige Partie für Nigel, findet der junge Mann, um seine Zukunftspläne umsetzen zu können.

Der skrupellose Nigel schafft sich kurzerhand einen Nebenbuhler um Elizabeths Hand vom Hals und hält bald darauf, nun in Amerika, selbst um Elizabeths Hand an. Elizabeth ist überglücklich, glaubt in Nigel die große Liebe gefunden zu haben und bis über beide Ohren verliebt in den attraktiven Briten. So lässt sie sich auch schnell dazu überreden, nach der Hochzeit mit Nigel nach Palm Springs zu ziehen. In der Wüstenstadt, will Nigel eine Dattelplantage hochziehen und ersteht dort ein luxuriöses Anwesen.

Obwohl Palm Springs so völlig anders ist, als die Großstadt, aus der Elizabeth stammt, ist sie dennoch überwältigt von der Schönheit der Natur und auch in ihrer Ehe gibt es anfangs keine Probleme. Nigel stürzt sich mit Feuereifer auf das Pflanzen der Dattelbäume und ist kaum zu Hause. Um Sprachschwierigkeiten mit den Indianern und Mexikanern vorzubeugen, die auf der Plantage für Nigel arbeiten, stellt Nigel den ruhigen, attraktiven Cowboy Cody ein, der eigentlich nur auf der Durchreise ist und dringend einen Mann aus seiner Vergangenheit sucht. Zwischen Cody und Elizabeth entspinnt sich eine zunächst platonische Freundschaft, von der Nigel nichts mitbekommt, der sich mit Filmleuten aus Hollywood anfreundet. Als Elizabeth jedoch schwanger von Nigel wird, kommt es zu einem Streit zwischen dem Ehepaar und Nigel zeigt Elizabeth zum ersten Mal sein wahres Gesicht. Elizabeth ist erschrocken und zögert sich jemandem anzuvertrauen. Doch Cody ahnt bereits, dass etwas Gravierendes zwischen dem Ehepaar vorgefallen ist.

Währenddessen hat die Schamanin Louisa, aus dem Stamm der Cahuilla, ganz andere, aber ebenfalls sehr große Probleme. Ihr Mann, der Häuptling des Stammes, ist alles andere als glücklich darüber, dass Nigel Barnstable den Indianern Wasser für seine Dattelplantage abzapfen will. Wasser, das dem Stamm vom Staat zugebilligt wurde. Sie weiß genau, dass es zur Katastrophe kommen würde, wenn sie nicht eingreift. Zudem ist sie bereits betagt und sucht händeringend nach einer Nachfolgerin, die nach ihrem Tod die Geister beschwört und das Volk spirituell leitet.

Aber auch eine Hausangestellte von Elizabeth ist unglücklich. Zu gerne würde sie heiraten, doch ihr eigenes Glück scheint ihr verwehrt zu sein, da sie Elizabeths Mutter einst versprach, immer da zu sein, wenn deren Tochter ihre Hilfe benötigt!

In „Wohin dein Traum dich führt“, erzählt Barbara Wood die Geschichte von Frauen, die aus den unterschiedlichsten Verhältnissen stammen, doch eines gemeinsam haben. Sie nehmen den Fehdehandschuh gegen die Männerwelt auf und kämpfen um ihr Glück. Ob nun Elizabeth, die als Ehefrau kaum Rechte besitzt, um sich ihres grausamen und gewalttätigen Ehemanns zu erwehren und das obwohl sie aus reichem Hause stammt, Hausangestellte Fiona, die gefangen ist in ihrem Ehrenkodex als Dienstbotin, oder Schamanin Louisa, die genau wie die anderen Frauen in diesem Roman versuchen muss, sich zu behaupten und neue Wege zu gehen, selbst wenn ihr Mann und Häuptling zunächst nicht geneigt ist, ihr zuzuhören. Trotz der gesellschaftlichen Einschränkungen, denen Frauen ihrer Zeitepoche noch vorbehalten war, sind die 20er Jahre dennoch auch eine Zeit der Veränderung und des Umbruches gewesen und ich fand, dass Barbara Wood diese besondere Zeitepoche besonders lebendig vor dem Auge ihrer Leser auferstehen lässt. Ob die bildhaften Landschaftsbeschreibungen der Wüste, das Ende des „Wilden Westens“, die Prohibition, das schwierige Leben der Indianer, die bereits in Reservaten leben mussten, interessante technische Errungenschaften wie der Tonfilm oder aber die ersten Verhütungsmittel für Frauen und die damalige, schwierige Gesetzeslage diesbezüglich. All diese Themen fand ich spannend erläutert. Dazu webt die Autorin, wie man es von ihr bereits aus anderen Büchern gewohnt ist, eine kleine Prise Magie mit ein und kann auch mit der anrührenden Liebesgeschichte zwischen Elizabeth und Cody überzeugen.

Obwohl der Roman mit seinen über 600 Seiten sicherlich kein Leichtgewicht ist, vergeht die Lesezeit wie im Fluge, denn „Wohin dein Traum dich führt“, ist ein ziemlicher Pageturner, der mir zwei schlaflose Nächte beschert hat, weil ich einfach wissen wollte, ob es für Elizabeth und auch die übrigen Frauen in diesem Roman ein Happy-End geben wird. Das Schicksal einer Frau in diesem Roman, die ich bislang nicht erwähnt habe, ein Stummfilmstar, ist mir besonders nahe gegangen. Man kann sich sehr gut in die Schauspielerin und ihre Gedanken und Gefühlswelt hineindenken. Aber das gelingt einem auch bei den übrigen Protagonisten, wie zum Beispiel bei Cody, der ein Geheimnis mit sich herumträgt. Ich mochte die Dialoge zwischen Elizabeth und Cody sehr, weil sie von Tiefgang zeugen und echt wirken. Zwar sind die Liebesszenen eher züchtig und unspektakulär zu nennen, doch kommt es darauf auch gar nicht an, bei einem Roman von Barbara Wood, da hier andere Dinge im Fokus stehen, wie Wahrhaftigkeit, Lebensklugheit, Romantik, Abenteuer und Spannung. Der psychopatische Schurke in diesem Roman ist wirklich abgrundtief böse und so leidet man beim Lesen stets mit dem Heldenpaar mit und kann es vor Spannung kaum aushalten.

Besonders gut gefallen hat es mir, dass die Heldin des Romans, Elizabeth, sich zu keinem Punkt einschüchtern lässt. Sie ist eine starke, intelligente Romanheldin, die alle Möglichkeiten ausschöpft, die ihr zur Verfügung stehen, aber dabei sehr besonnen und vorsichtig handelt. Das war eine angenehme Abwechslung zu all den schwachen TSTL Heldinnen, aus anderen Romanen, anderer Autoren.

Kurz gefasst: Packender Pageturner von Barbara Wood, der seine Leser in die Zeit der Roaring Twenties entführt und die Geschichte von sehr mutigen, charismatischen Frauen erzählt, die für ihre Rechte kämpfen und einstehen.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Wunderschöner Roman für alle Romance und Tierfans

Dann muss es Liebe sein
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In Sachen Liebe ging es Maz, Tierärztin aus Leidenschaft noch nie besser. Ihre Beziehung zum Tierarzt Alex vertieft sich immer mehr, auch wenn seine Eltern immer noch kein Hehl an ihrer Abneigung Maz gegenüber ...

In Sachen Liebe ging es Maz, Tierärztin aus Leidenschaft noch nie besser. Ihre Beziehung zum Tierarzt Alex vertieft sich immer mehr, auch wenn seine Eltern immer noch kein Hehl an ihrer Abneigung Maz gegenüber machen und auch die Tierarztpraxis, die sie mit ihrer Freundin Emma betreibt hat regen Zulauf. Doch da Emma schwanger ist und eine weitere Kollegin bald heiraten und in Urlaub gehen möchte, suchen sie händeringend nach einem Vertretungsarzt und einer Auszubildenden. Beides wird schnell gefunden. Während Shannon ein junges Mädchen aus dem Dorf ist, dass gerne in ihrer Freizeit mit ihren Gruftifreunden abhängt und große Zweifel daran hat, ob sie den Job als Azubi in der Tierarztpraxis überhaupt packen wird, hat Drew der neue Tierarzt aus Australien, dessen größte Leidenschaften das Surfen und die Frauen sind, ein größeres Selbstvertrauen. Doch Maz befürchtet von Anfang an, dass Emmas Wahl, die auf Drew fiel, ihnen eines Tages noch teuer zu stehen kommen wird.

Maz schuftet Tag und Nacht in der Praxis – als dann auch noch Emma eine Fehlgeburt erleidet und ausfällt, versucht Maz diesen vorläufigen Verlust zu kompensieren, doch dann stellt sie fest, dass eine heiße Liebesnacht zwischen ihr und ihrem Freund Alex auch nicht ohne Folgen geblieben ist. Eigentlich war in ihrem Leben kein Baby vorgesehen- was soll sie jetzt nur machen? Kind oder Karriere, oder beides miteinander vereinbaren? Und ganz nebenbei soll sie sich mit Alex Kindern aus erster Ehe und den lieben Schwiegereltern anfreunden…

„Stadt, Land, Kuss“ der Vorgängerband, in dem Cathy Woodman die Geschichte, wie Maz von der Stadt aufs Land zieht um ihre Freundin Emma in deren Tierarztpraxis zu unterstützen erzählt, fand ich damals sehr nett, wenn ich auch ein wenig mehr Tiefe darin vermisst habe. „Dann muss es Liebe sein“ knüpft praktisch nahtlos an die Geschehnisse des ersten Teils an. Mittlerweile sind Emma und Maz Partner, doch nachdem Emma eine Fehlgeburt erleidet und Maz plötzlich ungewollt schwanger wird, hängt schnell wieder der Haussegen zwischen den Freundinnen schief. Man leidet als Leser still mit, wenn Maz sich alleine für die Praxis abrackert und alles Negative von Emma fernhalten möchte um dann von Emma trotzdem runtergeputzt zu werden. Bei allem Verständnis für Emmas traurige Situation drängte sich mir erneut der Gedanke beim Lesen auf, wie unsympathisch und egoistisch Maz Freundin eigentlich ist. Maz Passivität über einen langen Zeitraum hinweg konnte ich dennoch sehr gut nachvollziehen, weil sie einfach Angst um ihre Freundschaft zu Emma hatte und da die Autorin diesmal ihre Heldin und deren Gefühlswelt mehr in der Fokus stellt, als es in „Stadt, Land, Kuss“ der Fall war, wächst einem Maz trotz ihrer kleinen Macken sehr schnell ans (Leser)Herz, vor allem weil sie sich innerhalb des Buches weiterentwickelt. Ihre Ängste und Sorgen als sie erfährt dass sie schwanger ist, sind ebenfalls sehr realistisch von der Autorin inszeniert worden und mir ging es zumindest so, dass ich den Roman nicht mehr aus der Hand legen konnte, bis ich erfuhr, wie die Geschichte schließlich ausgeht.

Oft sind zweite Teile einer Serie schlechter als ihre Vorgängerbände doch in diesem Fall ist es meiner Meinung genau andersherum. Ich bin völlig begeistert von diesem Roman gewesen und kann, auch wenn der Tierarztalltag erneut einen großen Stellenwert in der Geschichte einnimmt, diese Fortsetzung nur allen tierlieben Freunden von Frauenromanen empfehlen. „Dann muss es Liebe sein“ ist warmherzig, hat seine witzigen sowie traurigen Momente und ist ein Contemporary mit Sogwirkung. Übrigens, wer hinter diesem Roman einen fluffig leichten chic-lit vermutet, sollte vorgewarnt sein. Obwohl das peppig bunte Cover und die Aussage „Raus aus den High Heels, rein in die Gummistiefel“ (Zitat blanvalet) auf dem Backcover diese Vermutung suggerieren, es ist definitiv kein Roman der diesem Untergenre zugeordnet werden könnte! Wer jedoch ein Faible für englischen Humor und „Der Doktor und das liebe Vieh“ besitzen sollte, kann hier beruhigt zugreifen!