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Veröffentlicht am 28.02.2017

Eine spannend und romantisch erzählte Ritterromance, die mich auf ganzer Linie begeistert hat! Leseempfehlung!

Dem Ritter ausgeliefert
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Die Waise Lady Thomasina, kurz Tamsin genannt, lebt seit dem tragischen Tod ihrer Eltern bei ihrem Onkel und dessen schöner Tochter Mavis. Dankbar, weil sie dort eine Bleibe fand und keinem zur Last fallen ...

Die Waise Lady Thomasina, kurz Tamsin genannt, lebt seit dem tragischen Tod ihrer Eltern bei ihrem Onkel und dessen schöner Tochter Mavis. Dankbar, weil sie dort eine Bleibe fand und keinem zur Last fallen möchte, kümmert sie sich hingebungsvoll um den Haushalt und das Gesinde. Sie liebt ihre Cousine wie eine Schwester und ihre Gefühle werden in gleichem Maße von Mavis erwidert. Leider ist Lady Tamsins Onkel ein harter, gieriger und geiziger Tyrann, der kein großes Interesse an seiner Nichte und seiner Tochter hat. Als er erfährt, dass der schurkische und grausame Sir Blane, Tamsin ehelichen möchte, willigt er sogleich ein. Tamsin ist wie erstarrt, möchte sich zunächst weigern, dem Befehl ihres Onkels Folge zu leisten, doch als dieser ihr droht, dann an ihrer Statt die stille Mavis mit Sir Blane zu verheiraten, ahnt sie bereits, dass ihr keine Wahl bleibt und so fügt sie sich in ihr Schicksal.

Bis es so weit ist, vergehen noch zwei Wochen. Zuvor wird auf der Burg ihres Onkels gefeiert. Zum Ritterturnier kommen die Edelmänner in Scharen. Darunter auch der Walisische Wolf Sir Rheged. Als er Tamsin sieht und sie besser kennenlernt weiß er sogleich, dass sie die Richtige für ihn ist, doch kann er kaum darauf hoffen, eine Frau, die so weit über ihm steht zu heiraten. Er braucht dringend finanzielle Mittel, da seine Burg baufällig ist und seine Untergebenen nicht am Hungertuch nagen müssen. Dennoch, als Mann von Ehre möchte er Lady Tamsin unter allen Umständen vor dem schurkischen Sir Blane retten. Als er sie entführt, bringt er sich und seine Untergebenen allerdings in große Gefahr…

Es ist schon eine Weile her, dass ich einen Margaret Moore Roman las, dennoch freue ich mich immer sehr, wenn es etwas Neues von der Autorin gibt, denn ich mag ihre Historical Romances nach wie vor sehr. Margaret Moore gehört zu den sogenannten „alteingesessenen“ Historicalautorinnen und so muss man bei ihren Geschichten niemals befürchten, dass sie zu modern wirken. Die Autorin wahrt stets das typisch historische Flair das einen guten Historical ausmachen sollte und ich mag besonders ihre Ritterromances, wie auch „Dem Ritter ausgeliefert“, eine solche ist.

Im Mittelpunkt des Geschehens stehen mit Tamsin und Rheged zwei Menschen, denen Ehre, Freundlichkeit, Aufrichtigkeit und Mut über alles geht. Das Schicksal ihrer Mitmenschen kümmert sie, was sie sehr sympathisch macht für den Leser. Zudem besitzen beide ein weiches Herz, allerdings sind sie auch zwei kleine Sturköpfe- in einem erträglichen Maße. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden entwickelt sich behutsam, da Tamsin sich ja an Sir Blane gebunden fühlt und auch im weiteren Verlauf des Romans stehen eher die tiefen Gefühle zwischen Tamsin und Rheged, als hocherotische Liebesszenen im Fokus. Da die Liebesgeschichte aber sehr romantisch erzählt wird, kann man die etwas kurz abgehandelten Liebesszenen gut verschmerzen. Zudem wird auch die Hintergrundstory spannend erzählt und mit Sir Blane und seinem Sohn bekommt man es dazu mit echten Bösewichtern zu tun.

Aber nicht nur das Heldenpaar ist charismatisch gestrickt. Mavis und Sir Roland sind ebenfalls interessante Charaktere, die dann im Folgeband ihre eigene Geschichte erhalten werden. Ich habe den Roman „Dem Ritter ausgeliefert“ begeistert gelesen, mit dem mir die Autorin wieder einmal bestätigt hat, dass sie immer noch auf meine autobuy-Liste gehört.

Kurz gefasst: Eine spannend und romantisch erzählte Ritterromance, die mich auf ganzer Linie begeistert hat! Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 28.02.2017

Bonnie & Clyde waren gestern- höllisch spannender Roadtrip in die Vergangenheit, der den Leser regelrecht ans Buch fesselt. Unbedingt lesen!

Grausames Erbe
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Als Pettys Vater überraschend an einem Herzinfarkt verstirbt, gerät ihre wohlgeordnete und bis ins kleinste Detail strukturierte Welt aus den Fugen, denn Pettys Vater, lebte zusammen mit ihr, sehr abgeschottet ...

Als Pettys Vater überraschend an einem Herzinfarkt verstirbt, gerät ihre wohlgeordnete und bis ins kleinste Detail strukturierte Welt aus den Fugen, denn Pettys Vater, lebte zusammen mit ihr, sehr abgeschottet in einem kleinen Örtchen mitten im Nirgendwo. Petty durfte nie eine Schule besuchen, keine anderen Kinder kennenlernen oder gar mit ihnen spielen, wurde jede Nacht in ihrem Zimmer eingeschlossen und musste Tag für Tag, bis an die Zähne bewaffnet, auf einem kleinen Schrottplatz arbeiten. In ihrer Freizeit wurde sie mit militärischem Drill von ihrem Vater in Kampftechniken ausgebildet, und weiß genau, wie man eine Waffe benutzt. Bei der Testamentseröffnung steht ihr jedoch eine böse Überraschung bevor.

Ihr Vater hat verfügt, dass sie eine Million Dollar erben wird; jedoch nur, wenn sie sich bereit erklärt, einen Mann aus dem Ort, mit dem ihr Vater befreundet war und der um einiges älter ist als sie, zu heiraten. Randy, so heißt der Mann, scheint ein abgekartetes Spiel mit ihr spielen zu wollen; auch der Notar ist mit von der Partie, doch Petty sieht nicht ein, den letzten Willen ihres Vaters zu erfüllen. Zu sehr hat sie die achtzehnjährige Gefangenschaft über. Außerdem will sie endlich gewisse Geheimnisse, die ihr Vater vor ihr hatte, ergründen. Was befindet sich zum Beispiel in den beiden Kisten, die Randy aus dem Haus ihres Vaters, zum Notar geschafft hat? Als Randy sich als gewalttätiger Grobian entpuppt, setzt Petty alles auf eine Karte und flieht mit Hilfe eines jungen Mannes aus dem Ort der Musiker ist, denn zuvor ist es ihr gelungen, Einsicht in die Kisten zu bekommen und dessen Inhalt lässt ihr Blut gefrieren… Es scheint, als ob ihr Vater nicht ihr leiblicher Vater war…

Der Klappentext von LS Hawkers New Adult Thriller „Grausames Erbe“ versprach Spannung, doch auf diesen extremen Nervenkitzel war ich ehrlich gesagt, kaum gefasst. Wo viele andere Krimis und Thriller nervenzerfetzende Spannung versprechen, aber nicht halten können, gelingt es der Autorin, einen konstant aufrecht gehaltenen Spannungsbogen zu schaffen und die Neugierde des Lesers so sehr zu schüren, dass man das Buch nicht weglegen mag, zwischenzeitlich. Natürlich fehlen auch nicht gewisse falsche Fährten, die LS Hawker legt und in die ich, das muss ich zugeben, immer wieder hineingetappt bin. „Grausames Erbe“, ist ein Roman, bei dem man möglichst wenig von Inhalt erzählen darf, um nicht aus Versehen zu viel auszuplappern. Pettys Reise, um die Wahrheit über sich und ihren Vater herauszufinden, gestaltet sich sehr spannend, zudem erzählt die Autorin nebenher noch eine kleine Liebesgeschichte, die sich zwischen Petty und Dekker entwickelt, welche aber eher nebensächlich ist. LS Hawkers Schreibstil ist prägnant, aber mitreißend und sehr bildhaft, so dass sich mir beim Lesen ein grandioses, höllisch spannendes Kopfkino darbot, das ich mir auch gut verfilmt vorstellen könnte. Aber auch das Showdown gegen Ende des Romans hat es in sich. Man fühlt sich als Leser wohlig eingelullt, weil man glaubt, dass die Heldin endlich am Ziel ihrer Reise angekommen ist und dann… nein, das werde ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten.

Die Hauptfiguren dieses Romans, Petty und Dekker, sind interessante und facettenreiche Akteure. Pettys kurze und knappe Art, gleicht der gutmütige Dekker, der irgendwie immer zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein scheint, harmonisch aus. Zugegeben, Dekker wirkt in gewissen Situationen ein wenig memmenhaft und braucht oftmals den Stoß in die richtige Richtung, doch Petty ist einfach eine sehr taffe, bewundernswerte „Kick-Ass-Heldin, die den Leser mitfiebern lässt.

Kurz gefasst: Bonnie & Clyde waren gestern- höllisch spannender Roadtrip in die Vergangenheit, der den Leser regelrecht ans Buch fesselt. Unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 09.02.2017

Fi und Ethan- Ein erotischer Pageturner par excellence; mein bisheriger Favorit der „Game on“ Reihe! Unbedingt lesen und nicht verpassen!

Game on - Schon immer nur du
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Während Ivy, Fionas Schwester, bereits ihren Platz im Leben gefunden hat und glücklich verheiratet ist mit dem Footballstar Gray Grayson, dem sie ein Kind geschenkt hat, ist Fi immer noch ruhelos. Sie ...

Während Ivy, Fionas Schwester, bereits ihren Platz im Leben gefunden hat und glücklich verheiratet ist mit dem Footballstar Gray Grayson, dem sie ein Kind geschenkt hat, ist Fi immer noch ruhelos. Sie neigt nicht nur im Job dazu, wankelmütig zu sein und hat ihre große Liebe noch nicht gefunden. Dennoch, Grays Freund Ethan Dexter, ebenfalls Footballstar, fasziniert sie. Seine ruhige, grüblerische Art, gepaart mit seiner männlichen Ausstrahlung lassen sie alles andere als kalt. Doch bislang ist es ihr nie aufgefallen, dass auch Dex Interesse an ihr hat. Und das schon seit langer Zeit.

Als beide zu Besuch bei Ivy und Gray sind, funkt es zwischen ihnen, doch Fiona zögert, sich mit Dex einzulassen, als sie von ihrer Schwester erfährt, dass Dex noch nie zuvor mit einer Frau zusammen war. Irgendwie kann sie das auch kaum glauben, denn Dex gibt sich ihr gegenüber sehr lässig und offen. Dex Jungfräulichkeit, ist aber auch bald in den Medien ein Thema, als ein Gegenspieler von ihm auspackt. Und schon beginnt ein Spießrutenlauf für Dex, aus dem er Fiona lieber heraushalten möchte. Fiona, die mittlerweile längst mit Dex zusammen ist und auch mit ihm geschlafen hat, will sich aber nicht aus seinem Leben heraushalten, weil sie begreifen muss, dass sie Dex über alles liebt. Doch kann eine Fernbeziehung zwischen ihnen überhaupt auf lange Dauer funktionieren, wenn nun auch noch die Medien verrückt spielen?

Wow! Eigentlich läuft Kristen Callihans „Game on“ Reihe, unter dem Genre „New Adult“. Normalerweise aber, müsste sie in den Verkaufsregalen unter den erotischen Romanen stehen, da die Liebesszenen so intensiv, explizit hot und sexy geschrieben sind, dass man beim Lesen das Gefühl hat, als würden selbst die Buchseiten in Flammen stehen. Okay, das mag vielleicht ein wenig überschwänglich klingen, doch ich habe den Roman gerade erst ausgelesen und stehe sozusagen noch unter seinem Bann.

Was mir besonders gut bei dieser Reihe gefällt, ist, dass trotz der heißen Liebesszenen, stets die Liebesgeschichte im Fokus steht und die geht einem beim Lesen so unter die Haut, dass man das Buch praktisch in einem Rutsch auslesen möchte. Fi und Ethan, genannt Dex, traten schon im Vorgängerband „Chancenlos“ in Erscheinung und haben da bereits einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Diesmal lernt man das Heldenpaar aber noch ein Tickchen besser kennen und bekommt Menschen mit Ecken und Kanten und Unsicherheiten geboten. Beide müssen lernen, ihre Unsicherheiten zu überwinden und lernen im Laufe der Story hinzu, was mit gut gefallen hat. Zugegeben, Fis überstürzte Aktion im Alleingang gegen Ende des Romans fand ich überflüssig. Irgendwie konnte ich sie nicht nachvollziehen.

Abgesehen davon gibt es aber nichts von meiner Seite zu meckern, an diesem tollen Roman. Die Liebesgeschichte entwickelt sich langsam, wird aber durch viele, berührende Dialoge, die Fi und Dex miteinander führen und nicht zu vergessen, die prickelnden Liebesszenen, glaubwürdig untermauert. Es ist eine Liebesgeschichte, die unter die Haut geht und die man, selbst wenn man keine Ahnung vom Footballspiel hat, dennoch gut lesen kann, da der sportliche Background eine eher untergeordnete Rolle spielt. Klar, gewisse modische Zugeständnisse; etwa dass Ethan bärtig ist; Piercings an gewissen Stellen trägt und seine Haare zu einem Dutt trägt, haben meinem Kopfkino ziemlich zugesetzt, da ich Bärte und Dutts bei Männern einfach gruselig finde, aber das Gute am Kopfkino ist ja, dass man sich so einiges auch gut wegdenken kann, beim Lesen.

Kurz gefasst: Fi und Ethan- Ein erotischer Pageturner par excellence; mein bisheriger Favorit der „Game on“ Reihe! Unbedingt lesen und nicht verpassen!

Veröffentlicht am 19.01.2017

Bemerkenswert lesenswerter Cosy-Krimi mit viel Lokalkolorit, der mir viel Lesespaß bereitet hat. Ich hoffe sehr auf eine Fortsetzung!

Jamie & die Schlange im Paradies
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Nachdem sein Frauchen Lydia hingemeuchelt wurde, ist der Streunerkater des Dorfes Bradehusen im Alten Land gelegen, äußerst unglücklich. Er hing sehr an der verblichenen, alten Dame und liebte ihre Kochkünste. ...

Nachdem sein Frauchen Lydia hingemeuchelt wurde, ist der Streunerkater des Dorfes Bradehusen im Alten Land gelegen, äußerst unglücklich. Er hing sehr an der verblichenen, alten Dame und liebte ihre Kochkünste. Doch eines Tages zieht für ein paar Wochen, eine junge Frau in Lydias Haus, die scheinbar ebenfalls ein Händchen fürs Kochen und Backen besitzt. Es ist Rebekka Frey, eine Foodbloggerin, die nach Bradehusen gekommen ist, um alte Familienrezepte der Dörfler zusammenzutragen, denn Rebekka plant nebenher ein Kochbuch zu schreiben, in dem die gute alte Landhausküche mit pfiffigen Gewürzen aufgepeppt, in neue, spannende Gerichte umgewandelt werden soll. Rebekkas erste Kontakte mit der Dorfbevölkerung, sind zunächst alles andere als vielversprechend, doch immerhin zeigen sich die Nachbarin, ihr geistig behinderter Sohn und ein alter Herr, den Rebekka vor dem Friedhof trifft, etwas aufgeschlossener.

Als Rebekka den ausgemachten Termin mit dem älteren Herren auf seinem Hof wahrnehmen möchte, der ihr Rezepte von seiner verstorbenen Frau versprochen hat, findet sie den Mann tot vor und es ist ihr, als ob sich noch jemand in dem Haus aufhält. Erschrocken ruft sie die Polizei, doch die glaubt schnell, der Herr wäre, genau wie auch einige andere ältere Herrschaften, die kürzlich den Tod fanden, eines natürlichen Todes erlegen. Lediglich Rebekkas bester Freund York glaubt Rebekkas Vermutungen. Als ein Ermittler aus Stade hinzugerufen wird, der pro forma, dem jüngsten Todesfall auf den Grund gehen soll, kommt der Stein endlich ins Rollen. Rebekka hatte Recht, es geht ein Mörder um in Bradehusen, doch was ist sein Motiv? Lydias Streunerkater, den Rebekka Jamie genannt hat, weil er keiner kulinarischen Köstlichkeit aus dem Wege gehen kann, weiß mehr. Wie kann er sich Rebekka gegenüber mitteilen?

Zunächst sprach mich das niedliche Buchcover, das eine schwarze Katze ziert, an, doch nach dem Lesen des Klappentextes, wurde ich zudem dann sehr neugierig auf die Geschichte. Ich versprach mir einen Cosy-Krimi mit viel Lokalkolorit, knorrigen Dörflern und eine unterhaltsame Story und bekam dann am Ende viel mehr als das geboten. Ich war positiv überrascht, wie die Autorin den gewitzten Kater Jamie in die Story integriert hat. Denn Jamie denkt genau wie ein Mensch, kann sie halt nur nicht mitteilen, was ihn sehr frustriert und oft an den dummen Menschen zweifeln lässt. Auch Jamies Hang zu gutem Essen fand ich witzig dargebracht, wobei eine Katze streng genommen wohl eher nur ungewürzte Kost zu sich nehmen sollte, aber schließlich ist dies hier ja ein Roman und kein realitätsnaher Bericht.

Die Autorin besitzt einen sehr angenehmen, bildhaften und guten Schreibstil und auch der Kriminalplot ist über weite Strecken recht verzwickt geraten. Zugegeben, ab dem Moment, an dem Hochprozentiges ausgeteilt wurde, hatte ich schon so eine Vermutung ob des wahren Täters, doch hinsichtlich des Motives tappte ich bis zuletzt im Dunkeln und selbst ein spannendes Showdown erwartet die Leser hier. Ich war ein wenig unschlüssig darüber, ob ich einen halben Punkt abziehen sollte, weil die Romanheldin Lydia sich in gewissen Momenten wirklich sehr unbedacht verhält- andererseits gäbe es so den spannenden Showdown nicht. Außerdem hat mich der Roman bestens unterhalten und so bleibe ich dann doch bei der Höchstbewertung. Ich könnte mir auch gut eine Fortsetzung vorstellen, denn auch wenn der Krimiplot am Ende abgeschlossen wird, gibt es doch noch ein paar offene Handlungsfäden. (Rebekka und York, Rebekkas Mutter, das Zusammenleben von Rebekka und Jamie usw.) Die Akteure in diesem Roman sind facettenreiche Figuren, doch über allem schwebt eine beschwingte Leichtigkeit mit der die Autorin ihre Geschichte erzählt und die von sehr schmackhaften Rezepten untermalt wird, die einem beim Lesen das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Übrigens sind die wichtigsten Rezepte am Ende des Buches für die Leser zum Nachkochen und Backen aufgeführt worden.

Veröffentlicht am 19.01.2017

Die perfekte Weihnachtslektüre für alle Romantiker, die ich gerne weiterempfehle. Gelungener, stimmungsvoller Auftakt der Lords of Disgrace Reihe

Lord Weybourns Weihnachtswunder
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Die Waise Tess, lebt in einem Nonnenkonvent in Gent, soll aber am nächsten Tag mit einem Schiff gen England reisen, um dort eine Anstellung anzunehmen. England ist eigentlich Tess Heimatland, doch nach ...

Die Waise Tess, lebt in einem Nonnenkonvent in Gent, soll aber am nächsten Tag mit einem Schiff gen England reisen, um dort eine Anstellung anzunehmen. England ist eigentlich Tess Heimatland, doch nach dem plötzlichen Tod ihrer Eltern, nahm ihre Tante, eine Nonne sie auf, da die Familie in England von Tess nichts wissen wollte, weil diese einer unehelichen Verbindung entstammte. Auf ihrem Weg stößt sie mit Alexander Tempest, Viscount Weybourn, zusammen und zieht sich einen verstauchten Knöchel zu. Alex bringt sie zu seinem Freund, einen angehenden Arzt, der sie behandelt und ihr Gastfreundschaft bis zum nächsten Tag anbietet. Obwohl Tess eigentlich auf schnellstem Weg zurückkehren möchte, ist sie so erschöpft, dass sie einschläft und erst am nächsten Morgen wach wird. Tess ist äußerst ungehalten, denn ihr Schiff, auf dem sie nach England reisen wollte, ist bereits ausgelaufen.

Erbost stellt sie Alex zur Rede, doch der bietet ihr großzügig an, sie mitzunehmen auf seiner Reise und ihr die Schiffspassage zu bezahlen. Auf ihrer Reise wird Tess von einer Frau gesehen, die mit dem Kloster in England in Verbindung steht, wo Tess nach ihrer Ankunft vorstellig werden soll, was fatale Folgen für sie nach sich zieht. Denn kaum hat Alex sie in England abgesetzt, wird sie auch schon von der Schwester Oberin heraus geworfen, wegen unzüchtigen Verhaltens. Tess ist erschüttert, dass die Nonnen sie so kaltherzig auf die Straße werfen, obwohl sie sich doch nichts Unehrenhaftes zu Schulden kommen lassen hat. Mitten in der Nacht muss sie sich nun aufmachen zum Stadthaus des einzigen Menschen, den sie in England kennt, Alex, doch unterwegs lauern viele Gefahren…

Der erste Teil der neuen Lords of Disgrace Reihe, ist ein wunderschöner, stimmungsvoller Weihnachtsroman, mit allen nötigen Zutaten versehen, die dazugehören. So bekommt man mit Tess und Alex zwei sympathische Hauptakteure geboten, die zwar unterschiedlicher nicht sein könnten, aber beide eines gemeinsam haben. Sie fühlen sich ausgestoßen. Während Tess von den Nonnen sehr lieblos behandelt wurde, hat Alex im Alter von siebzehn Jahren eine familiäre Tragödie erleben müssen, die ihn dazu zwang, mit seinen Eltern und seinem jüngeren Bruder zu brechen. Seitdem hasst Alex, im Gegensatz zu Tess, das Weihnachtsfest und lässt seinem Unmut darüber auch Tes spüren. Doch Tess ist trotz allem, eine so wunderbar taffe, starke und einfühlsame junge Frau, dass es ihr gelingt, Alex aus der Reserve zu locken. Obwohl Alex genau weiß, dass er eine adlige Frau heiraten muss, fühlt er sich von Beginn an zu Tess hingezogen. Und auch Tess geht es nicht anders. Ihre Liebe füreinander wird glaubwürdig von der Autorin in Szene gesetzt, durch viele Gespräche miteinander und auch die Liebesszenen fügen sich perfekt ins Bild, die allerdings eher etwas züchtiger und kürzer geraten sind, als man es von Historical Romances gewohnt ist. Ich fand diesen angesprochen Punkt aber auch nicht weiter tragisch, weil die Liebesgeschichte zwischen Tess und Alex so wunderbar funktioniert. Dazu hat Louise Allen einen angenehmen Schreibstil, der mir sehr gefällt und ihre Protagonisten drücken sich dazu auch aus, wie Menschen ihrer Epoche, so dass es hier nichts zu beanstanden gibt.