Profilbild von HappyEndBuecherdeNicole

HappyEndBuecherdeNicole

Lesejury Star
offline

HappyEndBuecherdeNicole ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit HappyEndBuecherdeNicole über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.08.2017

Auch wenn der achte Teil der Highlandreihe meiner Meinung nach keine großen Überraschungen mehr bietet, sticht er dennoch, dank des brillanten Schreibstils der Autorin, aus der breiten Masse der Historienschmöker heraus. Ein Wiederlesen mit dem Fraser-Cla

Ein Schatten von Verrat und Liebe
0

Die verwitwete und nun frischgebackene Mrs. John Grey, Claire, staunt nicht schlecht, als ihr totgeglaubter Ehemann Jamie quicklebendig vor ihr steht, der keinesfalls bei einem Schiffunglück auf hoher ...

Die verwitwete und nun frischgebackene Mrs. John Grey, Claire, staunt nicht schlecht, als ihr totgeglaubter Ehemann Jamie quicklebendig vor ihr steht, der keinesfalls bei einem Schiffunglück auf hoher See ums Leben gekommen ist. Auch Jamies Schwester Jenny weilt zur Freude aller, insbesondere ihres Sohnes Ian, noch unter den Lebenden, der seiner Mutter nun überglücklich seine geliebte Quäkerin Rachel vorstellen kann. Doch kaum sind die Frasers wieder vereint, türmen sich auch die Probleme schon wieder meterhoch vor ihnen auf. Zum einen nimmt es William keineswegs gut auf, dass nicht John, sondern Jamie Fraser sein leiblicher Vater ist und stürmt wutentbrannt aus dem Haus. Zum anderen haben auch Jamie und John ein Wörtchen miteinander zu reden, als John Jamie anvertraut, dass er Claire nicht nur geheiratet hat, sondern auch die Ehe mit ihr vollzogen hat (und wie es überhaupt dazu kommen konnte).

Während die männlichen Kampfhähne außer Haus weilen, braut sich noch mehr Übles zusammen. Die politische Lage zwischen Engländern und der Kontinentalarmee spitzt sich zu, so dass allen britischen Bürgern und Loyalisten nahe gelegt wird, die Kolonien umgehend zu verlassen. In all dem Tumult möchte ausgerechnet der scharfsichtige Bruder von John Grey, Hal, dringende Familienangelegenheiten klären, und sucht dazu natürlich ebenfalls John auf. Der aber, wie Jamie seit ihrem Zusammenstoß, nach dem John, am Auge verletzt, in die Hände der Kolonisten fiel, spurlos vom Erdboden verschwunden ist.

Claire und Jenny müssen sich etwas einfallen lassen. Erschwerend kommt dazu, dass ihnen der asthmakranke Hal fast unter den Händen wegstirbt. Doch Claire wäre nicht Claire, wenn ihr nicht eine gewagte, aber recht gute Idee kommen würde. Kurzerhand entführen sie Hal und halten ihn in Johns Stadthaus, unter Drogen gesetzt, versteht sich, gefangen und hoffen darauf, dass sich John und Jamie bald wieder bei ihnen einfinden werden, denn auch das Militär sucht bereits nach John.
Währenddessen schafft es Jamie erneut, sich zur falschen Zeit am falschen Ort aufzuhalten. So wird er, obwohl er sich eigentlich von allen Kriegen und Scharmützeln in Zukunft fernhalten wollte, ausgerechnet von George Washington höchstpersönlich rekrutiert.

In der fernen Zukunft müssen sich Roger und Brianna, mit zu allem, entschlossenen Entführern herumschlagen, die Jem angeblich in ihrer Hand haben. Da sie fürchten, dass Jem in die Vergangenheit verschleppt wurde, reisen Roger und sein Vorfahr ins historische Lallybroch, um Jem dort zu suchen. Doch scheinbar ist bei der Zeitreise etwas schief gelaufen, denn sie sind etwas weiter in der Zeit zurückgereist, als sie es vorhatten. Kein geringerer, als Jamies Vater Brian steht nämlich plötzlich vor ihnen und will ihnen, bei der Suche nach Jem helfen. Roger gerät in eine moralische Zwickmühle. Kann er es wirklich mit seinem Gewissen vereinbaren, Brian nicht davor zu warnen, was zwei Jahre später geschehen wird und Brians Tod zur Folge haben wird? Doch wenn er sich dazu entschließt, welche Folgen hätte das wiederum für Claire, Jamie und Brianna?
Während Roger in der Vergangenheit nach seinem Sohn sucht, hat ihn Brianna längst gefunden. Doch die Entführer sind ihr immer noch dicht auf den Fersen. Nachdem sie einen versteckten Brief von ihrem verstorbenen Ziehvater Frank findet, in dem etwas äußerst Beunruhigendes steht, fürchtet sie, dass sie und ihre Familie nicht mehr in der Gegenwart sicher sind. Sie will mit den Kindern zurück in die Vergangenheit reisen und nebenbei auch Roger suchen. Doch wird ihr das gelingen?

Lange erwartet und nun innerhalb einer Woche ausgelesen; der neue Diana Gabaldon Roman um Jamie und Claire. Und obwohl ich wieder einmal von den unterschiedlichsten Gefühlen beim Lesen heimgesucht wurde, wie Freude an den tiefsinnigen Dialogen, dem Humor und des Familienzusammenhalts innerhalb der Fraser-Familie und ihren Freunden den Greys, kam dennoch auch hier und da ein wenig Wehmut bei mir auf: Wenn ich den aktuellen Band nämlich mit den grandiosen ersten Teilen vergleiche, schleicht sich langsam aber sicher das Gefühl bei mir ein, das eigentlich schon alles Wissenswerte um den Fraser-Clan erzählt wurde (bis auf die Auflösung aller noch offenen Fragen bezüglich der Zeitreisen und Jamie und Claires Ende).

Zugegeben, sowohl die Haupt und auch manche Nebenfiguren der Serie, sind mir im Laufe der Jahre sehr ans Herz gewachsen und einerseits kann ich es mir auch schlecht vorstellen, nie wieder etwas Neues über Claire und Jamie zu lesen- so lange schon haben diese Romanfiguren mein Leseleben bereichert, doch andererseits denke ich, dass es langsam Zeit wird, die Serie zu beenden und hoffe sehr, dass die Autorin diesen Schnitt mit dem angekündigten neunten Band dann auch wirklich machen wird, denn der achte Teil der Highlandserie hat mir gezeigt, dass Jamie und Claires Erlebnisse mich lange nicht mehr so berühren und atemlos vor Spannung zurücklassen können, wie einst. Im Grunde weiß man ja, dass das Paar alle Widrigkeiten überleben wird (okay, vielleicht nicht im neunten Teil) und auch Claires Heilkünste und operativen Fähigkeiten sind leider für mich nur noch schmückendes Beiwerk geworden.

Überhaupt wirkte dieser Roman für mich ein wenig wie eine aneinander gereihte Sammlung von Kurzgeschichten über die Frasers und Greys. Dadurch, dass die Autorin die Story durch so (zu) viele Figuren vorantreibt und ich leider immer noch das Gefühl habe, dass dem Leser die Greys und William mit aller Macht aufgezwungen werden, (ob man will oder nicht, sie nehmen einen Großteil der Handlung ein; wobei zumindest Williams Story rund um die geflohene Prostituierte durchaus Potential hatte und dem Roman mehr Spannung verlieh) wirkt alles etwas unausgewogen für meinen Geschmack, der Fokus, der rote Faden, wie in früheren Bänden, ist meiner Meinung nach verloren gegangen.
Natürlich fand ich es interessant, dass die Autorin in „Ein Schatten von Verrat und Liebe“ Roger, Brianna und die Kinder mit Jamies Vater Brian Fraser zusammentreffen lässt, doch warum und wieso, wenn sie bezüglich gewisser Warnungen für die Zukunft passiv bleiben? Auch Rogers Treffen mit seinem Vater ist für Leser, die bereits „Zeit der Stürme“ kennen, eigentlich ein alter, bereits erzählter Hut, der meiner Meinung nach nicht hätte nochmals aus Rogers Sicht erwähnt werden müssen.
Positiv fand ich Briannas Überlegungen und den Inhalt von Franks Brief, der mich sehr neugierig auf die wahren Hintergründe der Zeitreisen hat werden lassen. Zugegeben, mir hätte es auch gereicht, wenn Briannas und Rogers Kinder allein die Fähigkeit zum Zeitreisen gehabt hätten, (was in diesem Band dazu kommt fand ich persönlich schon ein wenig „too much“) dennoch fand ich den Handlungsstrang in den 1980er Jahren spannend gestrickt.
Auch Ian und Rachels und Denzell und Dotties Erlebnisse werden sehr süß und intensiv (Ian und Rachel) erzählt.

Gegen Ende des Romans wird es dann sehr traurig und langjährigen Fans der Reihe empfehle ich, genügend Taschentücher bereit zu halten, doch diesmal gibt es keinen so großen Cliffhanger, wie im Vorgängerband, so dass man relativ gelassen die Zeit bis zum 9. Teil abwarten kann, finde ich.

Was die historischen Hintergründe angeht, erzählt Diana Gabaldon gewohnt bildhaft und mit viel historischem Kolorit gewürzt. Allerdings sollte man schon ein gewisses Interesse für den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und seine Hintergründe mitbringen. Zugegeben, die Autorin hält sich nicht mit ellenlangen Schlachtenbeschreibungen auf, dennoch ist es ein wichtiges Thema in diesem Roman, mit dem sich nicht nur Jamie, Ian und William, sondern auch Lord John und Hal befassen. Wobei letztere eher auf der Suche nach Agenten bzw. Gegnern der Krone sind.
Was mich immer noch „am Ball“ bleiben lässt, ist die immer noch so besonders innige Beziehung zwischen Jamie und Claire, die untermalt wird von unter die Haut gehenden Dialogen und die Frage, warum Claire einst durch die Zeit zu „ihrem“ Jamie gereist ist. Mittlerweile deutet sich nämlich schon an, dass alles kein reiner Zufall gewesen sein kann…

Kurz gefasst: Auch wenn der achte Teil der Highlandreihe meiner Meinung nach keine großen Überraschungen mehr bietet, sticht er dennoch, dank des brillanten Schreibstils der Autorin, aus der breiten Masse der Historienschmöker heraus. Ein Wiederlesen mit dem Fraser-Clan verursacht bei mir, trotz kleiner Kritikpunkte, immer noch ein wohliges Lesegefühl, auch wenn ich nun inständig hoffe, dass die Serie mit dem kommenden 9. Teil ihr Ende finden wird, bevor der Serie die besondere Magie abhandenkommt.

Veröffentlicht am 11.08.2017

Die Waringham- Saga geht in die fünfte Runde- unterhaltsamer Historienschmöker, mit gleich zwei Protagonisten aus dem Hause Waringham, die den Leser durchs elisabethanische Zeitalter führen

Der Palast der Meere
0

Der 5. Teil der Waringham Reihe der Autorin, spielt zur Regierungszeit Elizabeth I. und die Story wird gleich von zwei Protagonisten vorangetrieben, was ich an sich erst mal für eine sehr geschickte Sache ...

Der 5. Teil der Waringham Reihe der Autorin, spielt zur Regierungszeit Elizabeth I. und die Story wird gleich von zwei Protagonisten vorangetrieben, was ich an sich erst mal für eine sehr geschickte Sache gehalten habe, denn so erfährt man als Leser etwas über die wichtigsten Geschehnisse bei Hofe und dazu auch etwas über die Freibeuterei und die Seefahrt zu damaligen Zeiten. Beide Protagonisten sind dazu Waringhams. Bei Hofe ist es Eleanor, die man “das Auge der Königin” nennt, da sie es mit viel Intelligenz und Gewitztheit vermag wichtige Informationen, Komplotte und Gerüchte aufzudecken, die dem Königshof dienen können und auf hoher See ist es der störrische Isaac of Waringham, der nachdem er aus London nach Hause zitiert wurde, da Francis of Waringhams Sohn und eigentlicher Titelerbe, nach einer schweren Pockenerkrankung erblindet ist, von heute auf morgen ausgebüxt ist, um sein Glück als blinder Passagier auf hoher See zu finden.

Eleanor und Isaac sind sehr unterschiedliche Charaktere, jedoch verbindet sie zumindest ihre Gewitztheit, ihre Cleverness und ihre Abenteuerlust, auch wenn es Isaac zuweilen an der wichtigen Gabe fehlen mag, in bestimmten Momenten lieber den Mund zu halten, was ja typisch für gewisse Waringhams ist. So bringt er sich im Laufe der Geschichte mehrfach in Teufels Küche, lernt aber so auch durch die harte Schule des Lebens zu gehen und wird erwachsen. Zudem lernt er die Seefahrer Francis Drake und John Hawkins kennen und erlebt praktisch an eigenem Leibe die dunklen Zeiten des Sklavenhandels mit.

Währenddessen lernt Eleanor in London einen Mann kennen und lieben, der alles andere als eine gute Partie ist. Der König der Diebe stiehlt ihr nicht nur das Herz, sondern schenkt ihr auch zwei Kinder. Doch zu einer Ehe scheinen beide dennoch nicht bereit zu sein. Bei Eleanor ist es vor allem der Wille ihrer Königin, der sie zögern lässt, denn Queen Elizabeth hasst nichts mehr, als wenn sich Vertraute von ihr abwenden, um ihren eigenen Interessen nachzugehen. Denn auch Elizabeth weigert sich in den Stand der Ehe zu treten, obwohl sie Robin Dudley, der erste Earl of Leicester, ihrem Favoriten von ganzem Herzen zugetan ist, was Robin verzweifeln lässt, denn selbst noch dem Tode seiner Ehefrau will Elizabeth von einer Ehe mit ihr nichts wissen.

Ich finde, im Gegensatz zu einigen anderen Rezensenten, dass beide Handlungsstränge, die im Wechsel vorangetrieben werden, spannend und kurzweilig geschrieben sind. Was mir jedoch weniger gut gefallen hat, ist, dass man, da man es gleich mit zwei Protagonisten in dieser Geschichte zu tun bekommt, einfach zu wenig eintauchen kann in deren Gedanken und Gefühlswelt, da die Autorin sich lediglich auf Höhepunkte aus deren Leben beim Erzählen beschränkt und man als Leser nicht, wie in den ersten Teilen der Serie, von Anfang bis Ende eine gewisse Bindung zur Hauptfigur aufbauen kann. Und dennoch wog dieser kleine Kritikpunkt nicht allzu schwer, weil man dafür durch viele lebhafte Dialoge, die innerhalb des Romans geführt werden, entschädigt wird. Besonders gut hat es mir gefallen, dass sowohl Eleanor als auch Isaac einen so herrlich trockenen Humor aufweisen und in jeder Lebenslage sehr pragmatisch gestrickt sind, wie man es auch von den Waringhams aus den Vorgängerbänden gewohnt ist. Dazu sind Eleanor als auch Isaac nicht nur allein vom Sympathiefaktor her, interessantere Romanfiguren, als Nicholas of Waringham, der im Vorgängerteil „Der dunkle Thron“ die Hauptfigur darstellte und in denen Eleanor und Isaac erstmals als noch kleine Kinder auftauchten.

Abgerundet wird dieser, wieder stärkere Band der Waringham Saga, durch den erneut sehr akribisch recherchierten historischen Hintergrund bezüglich des elisabethanischen Zeitalters und der britischen Flottenstreitmacht. Man sollte sich jedoch Zeit beim Lesen des immerhin 960 Seiten starken Roman nehmen, damit man sich ganz in die Geschichten fallen lassen kann.

Kurz gefasst: Die Waringham- Saga geht in die fünfte Runde- unterhaltsamer Historienschmöker, mit gleich zwei Protagonisten aus dem Hause Waringham, die den Leser durchs elisabethanische Zeitalter führen.

Veröffentlicht am 31.07.2017

Vielversprechender, hocherotischer aber auch romantischer Auftaktband der neuen Reihe um reiche Industrielle.

Gentlemen of New York - Hart wie Stahl
0

New York 1888:

Elizabeth von Freunden und Familie kurz Lizzie genannt, stammt aus behütetem, reichen Hause und gilt als Teil der gehobenen Gesellschaft. So ist ihr Bruder der Meinung, dass sie unbedingt ...

New York 1888:

Elizabeth von Freunden und Familie kurz Lizzie genannt, stammt aus behütetem, reichen Hause und gilt als Teil der gehobenen Gesellschaft. So ist ihr Bruder der Meinung, dass sie unbedingt auf ihren guten Ruf achten sollte. Doch Lizzie hasst es, wenn ihr von der Gesellschaft jedwede Regeln auferlegt werden. Vor allem, wenn sie völlig überzogen und albern klingen. Lizzies große Stärke ist das Rechnen. Schon früh bemerkte ihr Bruder wie intelligent sie ist, doch leider will er ihr ihren größten Wunsch, nämlich an der Börse zu spekulieren, nicht erfüllen. Und so plant sie kurzerhand, ihren Bruder zu umgehen und spricht einen Bekannten von ihm an. Emmett ist reich wie Krösus, ein Stahlmagnat, der es aus eigener Kraft geschafft hat, sich aus den Slums von New York mit viel Geschick und eisernem Willen hochzuarbeiten. Er ist zunächst amüsiert über Lizzies forschen Auftritt und ihre Bitte, sie zu unterstützen. Aber auch fasziniert von ihrer Cleverness und ihrer Schönheit und so lässt er sich auf einen Deal ein. Sollte sie die Summe, die er ihr leiht, innerhalb von drei Wochen verdoppeln mit diversen Börsengeschäften, richtet er ihr ein Büro in der Stadt ein, wo sie dann in Zukunft selbst schalten und walten kann.

Lizzie glaubt sich am Ziel ihrer Wünsche, doch dann wird sie von ihrem Bruder gewarnt, sich keinesfalls mit Emmett einzulassen. Zwar pflegt er Geschäfte mit ihm, doch sieht er aufgrund seiner gewöhnlichen Herkunft auf Emmett herab und findet, dass Lizzie nicht gut genug ist für Emmett. Lizzie weigert sich jedoch und trifft den Stahlmagnaten weiterhin. Nachdem sie ihre Wette gewonnen und das eingesetzte Geld sogar verdreifacht hat, hält Emmett Wort, doch bei einem Essen in einem Restaurant werden beide ausgerechnet von Lizzies Bruder dabei überrascht, wie sie sich küssen. Lizzies Bruder besteht darauf, dass beide heiraten müssen, da sie ansonsten als kompromittiert gilt. Da er Emmett erpresst, bleibt ihm eigentlich nichts anderes übrig und so muss er in den eigentlich sauren Apfel beißen, der aber so süß schmeckt. Lizzie, die nicht ahnt, dass Emmett von ihrem Bruder erpresst wird, stimmt der Hochzeit freudig zu, da sie sich Hals über Kopf in den interessanten Mann verliebt hat. Doch am Hochzeitstag folgt das böse Erwachen…

Die „Gentlemen of New York“ Reihe beginnt eigentlich mit einer Novelle, einer Kurzgeschichte, die neugierige Leser, die einen E-Book Reader besitzen, downloaden können. „Verführerisch wie Gold“, erzählt die Liebesgeschichte eines Geschäftspartners von Emmett, Ted Harper genannt, der zusammen mit seiner Frau auch in diesem Band einen kleinen Kurzauftritt hat. Da ich keinen E-Reader besitze, musste ich leider auf die Story verzichten, was aber im Nachhinein auch nicht tragisch war, weil man diesen eigentlich ersten Teil der Serie, „Hart wie Stahl“, auch gut ohne Vorwissen lesen kann. Es ist mein erster Roman der Autorin, die einen ansprechenden, gefälligen Schreibstil an den Tag legt, der mich sogar etwas an den von Lisa Kleypas erinnert hat. Die ungewöhnliche Zeitepoche und vor allem in Verbindung mit dem Setting, haben mich unglaublich neugierig werden lassen, auf diese neue Historical Romance Reihe und ich bin nach dem Lesen nun auch sehr froh, dass ich der Serie eine Chance gegeben habe, denn der erste Teil hat mir außerordentlich gut gefallen. Mit Emmett und Lizzie hat die Autorin ein Heldenpaar geschaffen, dass sich geistig ebenbürtig ist. Beide sind sympathisch, clever, großzügig und haben ein gutes Herz. Allerdings könnte ihre Herkunft unterschiedlicher nicht sein. Emmett hatte eine schreckliche Kindheit. Zusammen mit seinem Bruder und seinen beiden jüngeren Halbschwestern wuchs er in den Slums auf, arbeitete in einer Fabrik, wo er sich durch einen Arbeitsunfall eine schlimme Verletzung zuzog. Allerdings hatte das auch etwas Gutes, denn mit der Abfindung konnte er an der Börse spekulieren und kam so, im Laufe der Jahre zu einem gewaltigen Vermögen.

Doch das harte Leben in der Kindheit hatte auch seine Schattenseiten für Emmetts Seelenheil. Sein Vater war ein brutaler Schläger, seine Mutter verließ die Kinder, nachdem Emmets Bruder einen schlimmen Unfall hatte und so fällt es Emmett schwer, überhaupt noch jemandem zu vertrauen. Auch glaubt er, nicht gut genug für Lizzie zu sein und zweifelt von Beginn an, dass sie in ihn verliebt ist. Ob es Lizzie gelingt, Emmett seine Ängste zu nehmen, müsst ihr schon selbst nachlesen, doch Emmetts Verhalten hat mich dann doch etwas gestört, da er so störrisch ist und es eigentlich immer andere Personen in seinem Umfeld sind, die ihn „in die richtige Richtung schubsen“. Überhaupt hätte ich mir teils tiefschürfendere Gespräche zwischen dem Heldenpaar gewünscht, doch Emmett ist leider dermaßen zugeköpft gestrickt, dass es schwer fällt, ihn so richtig in sein Leserherz zu schließen. Ganz im Gegenteil zu Lizzie. Ich mochte sie sehr und auch die Dialoge zwischen ihr und Emmett sprühten vor Wortwitz. Aber auch die Nebenfiguren sind sympathische Akteure. Allen voran Emmetts Geschwister, sein Kumpel aus Kindheitstagen oder auch Lizzies beste Freundin. Im nächsten Band bekommt Lizzies Bruder Will seine eigene Story. Ich bin sehr gespannt darauf, ob er in seiner Geschichte ein wenig offener wird, aber ehrlich gesagt mochte ich ihn auch bereits in diesem Teil der Reihe.

Die Liebesszenen in dieser Historical Romance sind hocherotisch und direkt geraten, was mir allerdings gut gefallen hat, da die Romantik dabei nie zu kurz kommt. So dürfte der erste Teil der neuen Reihe sowohl Fans erotischer Lektüre als auch reine Historical Romance Fans begeistern. Übrigens, nebenbei erwähnt. Ich finde die optische Aufmachung der Serie richtig toll, auch die Bildchen vor jedem Kapitel sind ansprechend und machen die Bücher zu einem schönen Hingucker im Regal.

Veröffentlicht am 25.07.2017

Bell und Dane- eine einfühlsame Love Story, die unter die Haut geht. Romantisch und prickelnd zugleich. Die Nebenhandlung wirkte jedoch konstruiert und unglaubwürdig

Montana Dreams - So berauschend wie die Liebe
0

Jahre zuvor:

Nach einem Unfall liegt der Teenager Dane verletzt am Boden. Nur der schnellen Hilfe eines attraktiven jungen Mädchens, das ihn verarztet und wieder spurlos verschwindet, ist es zu verdanken, ...

Jahre zuvor:

Nach einem Unfall liegt der Teenager Dane verletzt am Boden. Nur der schnellen Hilfe eines attraktiven jungen Mädchens, das ihn verarztet und wieder spurlos verschwindet, ist es zu verdanken, dass Dane bald darauf von seinem Vater gefunden wird. Sie hinterlässt eine Feder, die Dane aufhebt, weil die kurze Begegnung ihn auch später nicht loslässt.

Gegenwart:

Dane ist mittlerweile ein bekannter, attraktiver Rodeoreiter, der kurz davor ist, eine gewaltige Summe Preisgeld einzuspielen. Doch nach dem Gong, als er schon glaubt, er habe es geschafft, wird er von dem Bullen angegriffen und schwer verletzt. Die Ärztin Bell, die sich unter den Zuschauern befindet, reagiert blitzschnell. Sie rennt in die Arena und schirmt den, schwer verletzten Dane mit ihrem Körper ab. Es gelingt ihr, die Blutung zu stoppen, doch Danes Zustand ist äußerst kritisch. Sein behandelnder Arzt im Krankenhaus will sein Bein amputieren, doch da hat er die Rechnung ohne Bell gemacht, die eine Spezialistin auf dem Gebiet ist und Dane kurzerhand als ihren Patienten in ihre Obhut nimmt. Die Operation gelingt. Zwar muss Danes Bein lange geschont, doch nicht abgenommen werden. Dane ist Bell überaus dankbar, dazu erkennt er in ihr, das junge Mädchen von einst, das ihn schon einmal rettete. Er ist fasziniert von der cleveren Ärztin und möchte sie daten, doch Bell denkt nicht daran. Danes Ruf als Frauenheld ist nämlich legendär. Und Bell, die als ungewolltes Kind ihres Vaters, eine eher lieblose Kindheit durchleben musste, hat große Angst vor Gefühlen und davor, wieder einmal enttäuscht zu werden. Doch Dane lässt so schnell nicht locker, denn er glaubt, dass Bell die Einzige für ihn ist. Währenddessen geht es Danes bester Freundin, der alleinerziehenden Brandy, alles andere als gut. Sie wird von ihrem gewalttätigen Freund Rowdy gestalkt, der zu allem Überfluss noch glaubt, sie hätte ein Verhältnis mit Dane. Rowdy schreckt vor nichts zurück, um Dane zu strafen und so gerät auch Bell plötzlich in seine „Schusslinie“. Kann Dane Bell vor Rowdy schützen?

Nach dem eher mäßigen ersten und den bereits um Längen besseren zweiten Teil, gelingt es Jennifer Ryan mit ihrem dritten Teil „So berauschend wie die Liebe“, ihre gute Leistung zu wiederholen. Mit Bell und Dane hat sie dazu ein sympathisches Heldenpaar geschaffen, zwischen dem die Chemie auf Anhieb stimmt. Die Liebesgeschichte besitzt das richtige Timing; dazu lässt es der einfühlsame Dane sehr langsam angehen, um Bell nicht zu verschrecken. Die Liebesszenen sind sehr hot und sexy geschrieben, allerdings lässt die Liebesgeschichte, die nötige Dosis an Romantik nicht vermissen. Ich fand die Love Story glaubwürdig inszeniert und dazu sorgen Haupt und Nebendarsteller aus den Vorgängerbänden wieder mal für eine gute Portion familiäre Wohlfühlatmosphäre. Ein wenig ist es so, als halte man einen Roman von Linda Lael Miller oder Robyn Carr in Händen. Nur sind die Liebesszenen halt ein Stück weit direkter ausformuliert.

Leichte Probleme hatte ich mit der Nebenhandlung um Brandy und Rowdy. Ich konnte nicht verstehen, dass Brandy immer wieder allein durch die Gegend fuhr und nicht jedes Mal, wenn Rowdy ihr zu nahe trat, gleich die Polizei rief oder zumindest Dane um Hilfe bat. Man hatte beim Lesen einfach das Gefühl, als ob die Autorin keine große Lust auf die Fortführung besagter Nebenhandlung hatte, diese nur als Mittel zum Zweck nutzen wollte, was ich sehr schade fand. Auch die Auflösung gegen Ende, trotz aller Tragik gehörte für mich dann wieder ins Reich von Disney & Konsorten. Dass Brandy angeblich so vorausschauend handelte, war mir etwas „too much“.

Genauso unverständlich fand ich es, dass ein Kleinkind weiterhin in der Obhut einer offensichtlich geistig umnachteten, alten Frau verbleiben musste, die ihre Wohnung komplett zugemüllt hatte. (Siehe Bells Vergangenheit)

Kurz gefasst: Bell und Dane- eine einfühlsame Love Story, die unter die Haut geht. Romantisch und prickelnd zugleich. Die Nebenhandlung wirkte jedoch konstruiert und unglaubwürdig.

Veröffentlicht am 02.07.2017

1000 Mal berührt… Hocherotischer, romantischer vierter Teil der Billionaires and Bridesmaids Reihe

Perfect Touch - Untrennbar
0

Greer liebt ihren Exmitbewohner Asher seit vielen Jahren, hat ihm jedoch nie Avancen gemacht, weil das Timing stets schlecht war. Erst war er mit der attraktiven Donna zusammen, bis diese ihm den Laufpass ...

Greer liebt ihren Exmitbewohner Asher seit vielen Jahren, hat ihm jedoch nie Avancen gemacht, weil das Timing stets schlecht war. Erst war er mit der attraktiven Donna zusammen, bis diese ihm den Laufpass gab, weil sie einen anderen hatte. In der Zeit nach Donna stand Greer Asher immer zur Seite, munterte ihn auf und war für ihn da. Doch Asher ahnte nichts von Greers Gefühlen für ihn und sah in ihr eher eine gute Freundin.

Nun hat Greer beschlossen, alles auf eine Karte zu setzen. Eine Party, auf der auch Asher zugegen sein wird, soll ihm die Augen öffnen. Zu diesem Zweck hat sich Greer sehr aufreizend gekleidet und sogar auf ihre Brille verzichtet. Ende vom Lied, sie kann sämtliche Partygäste nur eher schemenhaft erkennen und benötigt die Hilfe einer Freundin, um Asher überhaupt zu finden. Als sie bei ihm sind, ist er nicht allein. Ein Pulk anderer Männer umgibt ihn und Asher, der mit ihnen feiert, hat schon ordentlich getrunken. Als Greer ihn darum bittet, ein Stück mit ihr zu gehen, willigt er ein und macht ihr viele Komplimente für ihr Aussehen. Die jungfräuliche Greer ist Wachs in Ashers Händen, doch der, sturzbetrunken, beschert ihr den schlimmsten One Night Stand überhaupt. Greer ist fassungslos und will von nun an nicht mehr von Asher wissen. Als Asher begreift, was er verloren hat, beschließt er mit allen Mitteln um Greer zu kämpfen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn er hat Greer in der Nacht ihres Beisammenseins auch noch geschwängert…

Zugegeben, die ersten beiden Teile von Jessica Clares „Perfect Touch“ Reihe fand ich noch eher mäßig, doch es ist der Autorin tatsächlich gelungen, sich bei den nachfolgenden Teilen zu steigern. Nachdem ich erst kürzlich „Ergeben“ las, den Teil über Sebastian und Chelsea, der mir dagegen ausgesprochen gut gefallen hat, da darin auch endlich wieder der Humor der Autorin aufblitzte, war ich bereits sehr gespannt auf Greer und Ashers Geschichte, denn beide traten ja auch bereits als interessante Nebenfiguren in den Vorgängerbänden in Erscheinung und man wusste bereits, dass sie sich lange kennen, doch nie zusammenkamen. Ich mag diese „1000 mal berührt….“ Storys einfach sehr und so hatte Jessica Clare diesmal sowieso ein leichtes Spiel mit mir. Doch abgesehen von dem Plot, der mir sehr zusagte, ist es ihr gelungen, dem Leser plausibel zu machen, wieso sich Asher schließlich in Greer verliebt hat. Zugegeben, es ist nicht alles rund an der Geschichte- so hätte eine jungfräuliche, aber immerhin den Teenagerjahren entwachsene Heldin, wohl kaum so naiv agiert, wie Greer es anfangs macht. Greers und Ashers One Night Stand wirkte auf mich ziemlich konstruiert und unrealistisch geschildert, daher gibt es von mir auch einen halben Punkt Abzug. Und auch Greers langer Atem bezüglich ihres verabscheuungswürdigen Vaters, oder aber Ashers „zweifelhaften Handel“ mit diesem, fand ich etwas zu strange.

Abgesehen von meinen Kritikpunkten, ist die Love Story zwischen Greer und Asher jedoch gut und gerne fünf von fünf Punkten wert, da Asher wirklich alle Register zieht um Greer zurück zu gewinnen und nebenher auch ordentlich Reue für sein Verhalten an den Tag legt. Außerdem sind beide wahnsinnig sympathisch und die erotischen Funken zwischen dem Heldenpaar sprühen nur so. Abgerundet wird Greers und Ashers Geschichte natürlich wie immer, durch zahlreiche, hocherotische Liebesszenen, die dem Leser ordentlich einheizen. Somit dürfen sich nicht nur Fans romantischer Liebesgeschichten auf „Untrennbar“ freuen, sondern auch Fans erotischer Lektüre. Sowohl „Ergeben“ als auch „Untrennbar“ sind für mich die bislang besten Teile der Serie und man darf nun schon gespannt sein auf den fünften Teil „Vereinigt“, der im Januar 2018 herausgegeben wird und in dem der Adlige Leo und die Zockerin Taylor zusammenfinden, die in „Untrennbar“ bereits einen kleinen Kurzauftritt hatten.