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Harakiri

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.04.2023

Origineller Aufbau

Die Wahrheit
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Bereits der 4. Roman des Autors den ich begeistert gelesen habe. Dieses Buch besticht durch einen etwas anderen Aufbau. Es ist kein Krimi im klassischen Sinn, dennoch wird in den Todesfällen von Steffen ...

Bereits der 4. Roman des Autors den ich begeistert gelesen habe. Dieses Buch besticht durch einen etwas anderen Aufbau. Es ist kein Krimi im klassischen Sinn, dennoch wird in den Todesfällen von Steffen und Regina ermittelt. Dies wird im Buch aber nur durch Verhörprotokolle anklingen lassen.

Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Bill, Klara, Jennica, Steffen und Regina. Zuerst hatte ich etwas Probleme mit der Zuordnung und dachte, die Handlungen spielen zeitlich versetzt. Tun sie aber nicht und das machte das ganze Buch noch spannender. Nach und nach enthüllt Edvardsson eine Story, die es in sich hat. Da ist Bill, alleinerziehender Vater, der alles für seine Tochter Sally tun würde, aber in massiven Geldschwierigkeiten steckt. In ihn konnte ich mich wunderbar hineinfühlen.
Steven und Jennica mochte ich auch ganz gerne, auch wenn Steven mir mit der Zeit eher suspekt wurde.

Der ganze Fall ist mehr als rätselhaft, am Ende führt Edvardsson aber alle Stränge zusammen und erzählt die Geschichte bis zum bitteren Ende, das man zwar mit der Zeit erahnen, doch nie sicher erraten kann.

Fazit: eine außergewöhnlich erzählte Story, die von Anfang an in den Bann zieht.

Veröffentlicht am 29.03.2023

Geheimnisse unter griechischer Sonne

One of the Girls
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6 Frauen auf einer griechischen Insel. Es könnte so schön sein, wenn. Ja, wenn nicht jede der Frauen ein Geheimnis hätte.

Bereits auf den ersten Seiten schwelt es zwischen den Frauen und das steigert ...

6 Frauen auf einer griechischen Insel. Es könnte so schön sein, wenn. Ja, wenn nicht jede der Frauen ein Geheimnis hätte.

Bereits auf den ersten Seiten schwelt es zwischen den Frauen und das steigert sich bis zum überraschenden Finale.

Die Handlung wird in wechselnden Perspektiven erzählt. Zudem stehen zu Anfang manchen Kapitels noch kursiv gedruckte Zeilen, die die Story etwas vorwegnehmen, ohne allerdings zu viel zu verraten. Das steigert die Spannung noch zusätzlich. Das Buch lebt nicht von der Spannung, die durch die Suche nach einem Mörder erzeugt wird, sondern von der Dramatik, wer wird das Opfer sein und warum? Denn die Leiche wird ja bereits auf dem Klappentext publik gemacht.

Fazit: Die Story war wirklich erfindungsreich konstruiert und gestaltet. Hut ab, wie Clarke alles miteinander verbunden hat und immer wieder Brocken hinwarf, die die Spannung noch gesteigert haben.

Veröffentlicht am 22.03.2023

Nordsee-Krimi

Dünenrache
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Theo Krumme ist zurück und muss gleich wieder einen kniffligen Fall an der Nordsee lösen. Dieses Mal verschlägt es ihn auf die Insel Sylt. Die Ehefrau eines Malers ist verschwunden und dieser steht unter ...

Theo Krumme ist zurück und muss gleich wieder einen kniffligen Fall an der Nordsee lösen. Dieses Mal verschlägt es ihn auf die Insel Sylt. Die Ehefrau eines Malers ist verschwunden und dieser steht unter Mordverdacht. Da er Theo schon von einem älteren Fall kennt, soll dieser ihm auch dieses Mal wieder helfen. Doch Theos Verdacht zeigt immer mehr: der Maler hat etwas zu verbergen.

Vor kurzem habe ich die Reihe um Theo Krumme für mich entdeckt. Ich mag die Charaktere sehr gerne, allen voran Theo. Und natürlich Harke. Der bringt immer so eine kleine mystische Note ins Spiel, ohne dass es übertrieben wirkt.

Auch das Setting an der Nordsee mag ich sehr gerne. Damit es nicht langweilig wird, ermittelt Krumme immer wieder auf einer anderen Nordseeinsel, die der Autor auch immer noch schön beschreibt. Gerne blitzt auch mal ein Streifen Humor durch, was das Buch ein wenig auflockert. Kurz: es menschelt in den Krimis von Hendrik Berg.

Fazit: auch in seinem 9. Fall kann Theo Krumme seine Leser überzeugen.

Veröffentlicht am 11.03.2023

"Es wurden schon zu viele jüdische Kinder getötet"

Alef
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Eins gleich vorweg: Alef ist kein Buch, das man schnell durchliest. Alef ist ein Roman, der in die Tiefe geht, der nachhallt und auf den man sich einlassen muss. Denn Alef beleuchtet die Liebe zwischen ...

Eins gleich vorweg: Alef ist kein Buch, das man schnell durchliest. Alef ist ein Roman, der in die Tiefe geht, der nachhallt und auf den man sich einlassen muss. Denn Alef beleuchtet die Liebe zwischen einer Deutschen und einem israelischen Juden mit allen nur denkbaren Konflikten. Dabei taucht das Buch tief in die Vergangenheit ein, denn um Maja und Eitan richtig verstehen zu können, muss man auch ihre Familiengeschichte kennen.
Ein Buch mit vielen Facetten. Gleich zu Anfang lesen wir von der großen Liebe von Eitan und Maja. Doch bis die beiden sich im Buch treffen dürfen, geht der Weg erst einmal zurück. Zurück bis zu den Großeltern der beiden.
Sehr gut hat mir auch gefallen, dass die Autorin die Wege der beiden sich immer wieder kreuzen ließ. Als Leser wusste man hier dann schon etwas mehr als die beiden Protagonisten selbst.
Tief berührt hat mich auch die Situation als Maja und Eitan schon eine Weile in Berlin leben und beide nicht mit dem Alltag klarkommen. Ich konnte mich gut in beide einfühlen, vor allem auch in Majas Zerrissenheit.
Katharina Höftmann Ciobotaru weiß, wovon sie schreibt: sie hat selbst einen Israeli geheirtet und ist zum Judentum konvertiert. Ihre Erfahrungen fließen sicherlich in die Geschichte mit ein und machen diese zu einem authentischen Roman, der lange nachhallt.
Ein wenig ermüdend fand ich allerdings die steten Diskussionen über die deutsche Schuld. Das war mir mit der Zeit zu viel.
Fazit: Alef ist tiefschürfend, Alef ist poetisch, Alef ist Sprachwitz und Alef ist berührend.

Veröffentlicht am 07.03.2023

sehr gut

Der Morgen (Art Mayer-Serie 1)
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Als in Berlin weibliche Leichen mit der Adresse des Bundeskanzlers auftauchen gerät in Welt in Aufregung.
Artur Mayer soll den Fall zusammen mit seiner neuen Partnerin Nele Tschaikowski aufklären, stößt ...

Als in Berlin weibliche Leichen mit der Adresse des Bundeskanzlers auftauchen gerät in Welt in Aufregung.
Artur Mayer soll den Fall zusammen mit seiner neuen Partnerin Nele Tschaikowski aufklären, stößt jedoch auf eine Mauer des Schweigens und der Lügen und gerät schließlich selbst in große Gefahr.
Marc Raabe ist mir durch seine Tom Babylon-Reihe bekannt und beliebt. Auch seine neue Serie beginnt mit einem Knaller. Die Handlung hat es in sich, bereits vom Prolog an, der mit einem Rückblick in die Vergangenheit startet. Dieser wird immer wieder – passend zur Haupthandlung – ergänzt und vervollständigt und erklärt die Handlung in der Gegenwart.
Art Mayer und Nele Tschaikowski sind ein interessantes Gespann. Art ist Diabetiker und Nele ein Neuling und schwanger. Sie hat großes Potential und bringt die Handlung mehr als einmal voran.
Durch die politische Brisanz gewinnt das Buch zudem an Spannung, ist aber nichts für Leser mit schwachen Mägen, weil die Handlung teilweise sehr brutal geschildert wird.
Fazit: auch mit seiner neuen Reihe kann Raabe begeistern und ich freue mich auf den zweiten Band, der im Frühjahr 2024 erscheinen soll.