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Harakiri

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.07.2019

Es fehlt was

Die Tür
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Die Kurzgeschichte „Die Tür“ ist eine in sich abgeschlossene Fortsetzung der Keller-Trilogie. Mark lässt sich in das Horrorhaus einschließen, um Alison zu beeindrucken. Doch dann wird Alison von der Bestie ...

Die Kurzgeschichte „Die Tür“ ist eine in sich abgeschlossene Fortsetzung der Keller-Trilogie. Mark lässt sich in das Horrorhaus einschließen, um Alison zu beeindrucken. Doch dann wird Alison von der Bestie geschnappt…



Eine weitere Kurzgeschichte begleitet Ned auf seinem Trip durch die Wildnis. Was als harmlose Wanderung beginnt, endet in einem Massaker.



Ein wenig enttäuscht war ich von dem Buch schon. Laut Klappentext hatte ich mich auf eine Horrorgeschichte im Horrorhaus gefreut. Leider war die Story an sich viel zu kurz und bis endlich mal etwas passierte auch schon wieder vorbei. Auch die Story „Die Wildnis“ dauerte lang bis sie in Fahrt kam und war dann auch sehr abrupt zu Ende.



Keine Frage: beide Storys an sich haben den gewissen „Laymon“. Seine Schreibweise ist unvergleichlich und unvergleichbar gut. Man lebt die Handlung fast mit und erlebt großes Kopfkino.



Ich habe alle Bücher von Laymon verschlungen. Leider sind nur die neueren sehr gut, die älteren lesen sich zwar auch gut, aber man merkt, dass sie vor, z.B. Der Insel oder Das Spiel erschienen ist. Laymon ist mit den Jahren gereift. Leider hatte er dann keine Zeit mehr für Neues.



Fazit: wer Laymon mag kann das Buch gut lesen, man sollte sich aber nicht zu viel erhoffen.

Veröffentlicht am 20.07.2019

Nicht das Original

Verschwörung
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Ich muss zugeben, ich war mehr als skeptisch ob es einem Nachfolgeautor gelingt, die Stimmung der Larsson-Bücher einzufangen und weiter zu schreiben. Und ich muss sagen: NEIN. Ich wurde leider enttäuscht. ...

Ich muss zugeben, ich war mehr als skeptisch ob es einem Nachfolgeautor gelingt, die Stimmung der Larsson-Bücher einzufangen und weiter zu schreiben. Und ich muss sagen: NEIN. Ich wurde leider enttäuscht. Das Buch ist eher langatmig (ich habe einige Passagen überflogen), technisch und oberflächlich. Mikael und Lisbeth haben irgendwie nur eine Nebenrolle und Lisbeth kommt auch mehr zahm rüber als in den Vorgängerbänden. Die Handlung ist ein wenig verworren und durch viele Schauplätze und Charaktere muss man schon aufpassen, dass man sich nicht verläuft. Für mich war das zu viel NSA, MI5 … Da verliert man leicht den Überblick. Zugegeben: spannend geschrieben ist das Buch schon, es würde aber mit 200 Seiten weniger besser funktionieren. Und dann taucht auch noch die Zwillingsschwester von Lisbeth auf und es wird versucht, Lisbeths Vergangenheit aufzudröseln und eine Erklärung für ihr Verhalten zu finden– für mich irgendwie alles zu viel des Guten. Und wofür man jetzt die Tatsache brauchte, dass es Millenium nicht so gut geht verstehe ich auch nicht. Irgendwie wirkte das ganze Buch etwas konstruiert – mag sein, dass es zum Teil daran lag, dass man so hohe Erwartungen an das Buch hatte.



Natürlich gibt es nicht nur was zu meckern. Spannend fand ich die Handlung mit dem Autisten. Wie es Lisbeth langsam gelingt, zu ihm durchzudringen und wie er immer wieder Bilder malt – das hat mir imponiert. Auch actionreiche Szenen gibt es im Buch wieder sehr viele und natürlich einige Bösewichte. So gesehen könnte das Buch wirklich ein guter Krimi sein – aber halt nicht als Nachfolgeband der Millenium-Trilogie.

Fazit: Der Autor tritt ein schweres Erbe an – und scheitert leider daran. Die Fußstapfen des Stieg Larsson sind einfach zu groß.

Veröffentlicht am 07.07.2019

Lies es oder lass es

Der Geist von Cavinello d'Alba
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Als Cornelia erfährt, dass sie in Wahrheit die Erbin eines Schlosses in Italien ist, fährt sie hin, um ihr Erbe anzutreten. Sie lernt einen Geist kennen, der nur nachts sein Gefängnis verlassen darf.
So ...

Als Cornelia erfährt, dass sie in Wahrheit die Erbin eines Schlosses in Italien ist, fährt sie hin, um ihr Erbe anzutreten. Sie lernt einen Geist kennen, der nur nachts sein Gefängnis verlassen darf.
So weit, so märchenhaft. Doch die Umsetzung fand ich nicht wirklich gelungen. Der Einstieg in das Buch fiel mir schon sehr schwer und vor allem der sexgierige Frank, der Cornelia so unterbuttert, brachte mich beinahe zum Schreien.
Die Handlung tröpfelte so vor sich hin (wofür brauchte es noch den Einschub mit dem schmierigen Junior-Chef?) und erst als Donatella (so nennt sie sich fortan) in Italien ankommt, entwickelt das Buch so etwas wie einen kleinen Zauber.
Der Zweck des Buches, lt. der Autorin, den Focus auf renovierungsbedürftige Castelli in Italien zu richten, ist in meinen Augen nicht gut gelungen. Dafür nahm die Liebesgeschichte und das Vorgeplänkel zu viel Raum ein. Auch die Schreibweise fand ich teilweise anstrengend. Allerdings gab es auch ganz zauberhafte Momente im Buch und auch einige witzige Szenen.
Fazit: man kann das Buch lesen, man kann es aber auch lassen.

Veröffentlicht am 30.04.2019

etwas enttäuschend

Das 14. Verbrechen
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Mehrere Fälle halten das San Francisco Police Department auf Trab. Ein Mörder, der scheinbar wahllos auf der Straße Frauen ersticht – immer zum selben Datum. Bewaffnete Polizistin, die Raubmorde begehen ...

Mehrere Fälle halten das San Francisco Police Department auf Trab. Ein Mörder, der scheinbar wahllos auf der Straße Frauen ersticht – immer zum selben Datum. Bewaffnete Polizistin, die Raubmorde begehen und ein Unschuldiger der willkürlich verhaftet und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde.

Da haben unsere Freundinnen vom Womens murder Club ganz schön was zu tun.


Das Team ist wieder im Einsatz.



Auch wenn sie dieses Mal eher nicht als Gruppe agieren, was mich ein wenig gestört hat. Die Fälle liefen immer mehr oder weniger so nebenher und durcheinander, ohne Struktur, so dass man sich in keinen richtig hineinversetzen konnte. Am Ende wurde aber alles mehr oder weniger gut aufgelöst. Und gleich ein riesen Cliffhanger für den nächsten Fall eingebaut.


Pattersons Schreibstil ist weiter flüssig und schnell. Wenn auch in diesem Buch manchmal etwas holprig. Stammt „das 14. Verbrechen“ wirklich aus seiner Feder? Teilweise bin ich schon am Zweifeln.



Die Idee mit den raubenden Cops und dem willkürlichen Mörder fand ich jede für sich sehr gut, aber ich mag lieber rote Fäden, die sich durch Bücher ziehen, als einzelne Episoden. Was mir gut gefällt ist die Wendung mit Yuki. Endlich einmal jemand, der die Strukturen durchbricht und neue Wege geht. Hier ebnet Patterson vielleicht schon den Weg für weitere interessante Fälle.


Fazit: sicher nicht Patterson bestes Buch aus der Reihe, aber dennoch lesenswert, weil rasant und unvorhersehbar.

Veröffentlicht am 29.04.2019

nicht ganz meins

Ich lass dich nicht los
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Molly und Rupert, Carrie und Damien – alle 4 führen ein vermeintlich schönes Leben. Bis das Grauen zu ihnen vordringt. Mollys gewaltsamer Ehemann macht ihr und ihrem Sohn das Leben zur Hölle und Carries ...

Molly und Rupert, Carrie und Damien – alle 4 führen ein vermeintlich schönes Leben. Bis das Grauen zu ihnen vordringt. Mollys gewaltsamer Ehemann macht ihr und ihrem Sohn das Leben zur Hölle und Carries und Damiens Ehe zerbricht, nachdem der gemeinsame Sohn nach einem Strandaufenthalt verschwindet. Anfangs ist da noch die Hoffnung, doch nach ein paar Jahren sieht Carrie ein, dass Charlie wohl nie wieder auftaucht. Auf unerklärliche Weise scheinen jedoch die Leben von Charlie und von Mollys Sohn Max miteinander verwoben zu sein, denn Max hat einen unsichtbaren Freund. Als Max Leben in Gefahr gerät helfen Charlies Schwingungen, diesen zu finden. Doch ist eine Rettung überhaupt noch möglich?



Anfangs fand ich das Buch noch recht interessant und gut zu lesen. Der Ausflug an den Strand, Charlies rätselhaftes Verschwinden, die Storys der einzelnen Charaktere. Mit der Zeit wurde das Buch aber immer klischeehafter. Der gewalttätige Ehemann, der seiner Frau keine Luft zum Atmen lässt und doch immer wieder reuevoll angekrochen kommt – sowas finde ich mittlerweile eher etwas unheimlich. Soll die Frau doch gehen und nicht mehr auf den Typ hören, ist doch bekannt was daraus entsteht.

Als dann die Handlung mit dem Medium begann war ich vollends überzeugt, dass das Buch mich nicht mehr überzeugt. Ich habe es aber zu Ende gelesen und war auch nicht enttäuscht vom Schluss. Eher im Gegenteil. Nur hätte ich halt nicht erwartet, dass die Handlung in diese Richtung driftet. Man hätte die beiden auch anders finden können.

Carrie, die es schafft nach ihrem Verlust wieder Fuß zu fassen und einen kleinen Laden zu eröffnen war in meinen Augen eine sehr herausragende Person im Buch. Ihre Trauer, aber auch ihr Optimismus waren recht authentisch. „…wir fuhren dieselbe Straße nach Hause die wir immer fuhren… aber ohne Charlie“ „… wie konnte ich nur vom Strand weggehen…“ Diese Sätze hinterlassen einen tiefen Eindruck und geben Einblick in eine gequälte Mutterseele.