Profilbild von Harakiri

Harakiri

Lesejury Star
online

Harakiri ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Harakiri über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2023

Der Unfall

Die spürst du nicht
0

Als die Familien Strobl-Martinek und Binder ein Flüchtlingsmädchen mit in den Urlaub nehmen, ahnt keiner, welche Folgen ihre Freundlichkeit hat. Denn Aayania stirbt an den Folgen eines Badeunfalls und ...

Als die Familien Strobl-Martinek und Binder ein Flüchtlingsmädchen mit in den Urlaub nehmen, ahnt keiner, welche Folgen ihre Freundlichkeit hat. Denn Aayania stirbt an den Folgen eines Badeunfalls und die Familie gerät in einen Strudel, der sie nicht mehr loslässt.
Ein wenig anders hatte ich mir das Buch lt. Klappentext vorgestellt und ich war überrascht, welchen Verlauf die Handlung nimmt. Ich war dann allerdings schnell gefangen von den ganzen Abläufen. Wie jeder mit dem Verlust umgeht und sich verändert, das war sehr interessant zu lesen.
Glattauer schont seine Protagonisten nicht. Er geht der Frage nach, wie viel ein Menschenleben wert ist. Und ob jedes gleich viel wert ist. Und was passiert mit denen, die unter dem Radar fliegen? Und sind die mehr wert, die mehr Geld und Ansehen genießen? Ein schwieriger Diskurs, aber Glattauer schafft den Spagat zwischen Roman und Gesellschaftskritik hervorragend. Er hält dem Leser den Spiegel vor, in dem sich mancher gar nicht gern selbst sehen mag.
Fazit: Für mich kommen die Flüchtlingseltern ein wenig zu kurz, aber sonst ist der Roman wieder sehr gut gelungen.

Veröffentlicht am 03.03.2023

Ein Ozean voll Blut

Die Stimme der Lüge
0

Nach dem Cliffhanger im letzten Band geht es nun nahtlos weiter: Francis Ackerman jun. wird von seinem Widersacher Demon zu einem fiesen Spiel getrieben. In einem Bergwerksschacht soll er junge Minenarbeiter ...

Nach dem Cliffhanger im letzten Band geht es nun nahtlos weiter: Francis Ackerman jun. wird von seinem Widersacher Demon zu einem fiesen Spiel getrieben. In einem Bergwerksschacht soll er junge Minenarbeiter retten – aber Demon hat einige Überraschungen zu bieten.
Wieder einmal spielt Ethan Cross mit den Nerven der Leser. Eine schier unlösbare Aufgabe erwartet Francis und beim Lesen kann man sich nicht vorstellen, wie er dieser gewachsen sein sollte. Hat doch Demon alle Möglichkeiten ausgelotet und ihm Hindernisse in den Weg gestellt, die nicht von dieser Welt zu sein scheinen. Gerade das macht die Spannung aus.
Sehr viel Blut fließt in diesem Buch und den Anfang fand ich auch nur mäßig spannend. Bis alles aufgebaut und eingeführt war gingen viele Seiten ins Land. Erst mit dem Einfahren in den Schacht begann die Spannung. Dann aber kommt wieder das schreiberische Können des Autors zum Tragen. Ich weiß nicht, wie er auf seine Ideen kommt, aber die Beschreibung der Szenarien und das Wehrhafte von Ackerman sind schon etwas Besonderes.
Das Buch endet erneut mit einem Cliffhanger und ich bin gespannt auf den nächsten Band.
Fazit: wenn man einmal den etwas zähen Teil am Anfang überwunden hat wird das Buch sehr viel rasanter und spannender.

Veröffentlicht am 28.02.2023

alles Schauspiel

Böses Licht
0

Der Garderobier Uli wird während einer Theatervorstellung ermordet und das sorgt für einiges Aufsehen. Als wenig später ein weiterer Mord an einem Theatermitglied geschieht, wird es schwierig für Fina ...

Der Garderobier Uli wird während einer Theatervorstellung ermordet und das sorgt für einiges Aufsehen. Als wenig später ein weiterer Mord an einem Theatermitglied geschieht, wird es schwierig für Fina Plank und ihr Team. Denn die Presse sitzt ihnen im Nacken und der Täter ist noch nicht am Ende.
Ein Mord im Theater! Und Fina weiß nicht, wem sie glauben kann. Sind doch die Verdächtigen alle Schauspieler. Das macht es auch dem Leser schwierig, einen Verdächtigen zu haben. Ich habe von Anfang an mitgerätselt, kam aber nicht auf den Täter.
Witzig fand ich, dass sich Finas Schwester Calli bei ihr einnistet und wie dreist sie ist. Das brachte mich immer wieder zum Schmunzeln.
Schön fand ich auch das Wiedersehen mit Kaspary und Wenninger, die Ermittler in einer anderen Reihe der Autorin. Ein wenig verwirrt haben mich die Einschübe, die so gestaltet sind als kämen sie vom Täter. Allerdings sind die sehr rätselhaft.
Ein wenig unbefriedigend war das Ende für mich, denn einer der Morde blieb unaufgeklärt. Dennoch bin ich gespannt auf den nächsten Band, denn das Buch endet mit einem Cliffhanger, der schon sehr neugierig auf die Fortsetzung macht.
Fazit: wieder ein gelungener Band aus der Hauptstadt Österreichs. Leider nicht ganz so spannend wie die Kaspary-Reihe, aber dennoch sehr lesenswert.

Veröffentlicht am 26.02.2023

sein persönlichster Fall

Pain - Alex Cross 26
0

Seit Jahren ist „M“ Alex Cross ständiger Begleiter und Bedrohung.
Wieder ein neuer Fall für Alex Cross und seine Familie. Und ein sehr persönlicher noch dazu. Bedroht M doch Cross Familie und begeht nebenher ...

Seit Jahren ist „M“ Alex Cross ständiger Begleiter und Bedrohung.
Wieder ein neuer Fall für Alex Cross und seine Familie. Und ein sehr persönlicher noch dazu. Bedroht M doch Cross Familie und begeht nebenher noch grausame Morde. Dabei ist er Cross immer 3 Schritte voraus. Als M schließlich ein Mitglied der Familie entführt muss Alex alles geben, um sein Kind wieder zu bekommen.
Von Anfang an verfolge ich die Thriller um Alex Cross und bin jedes Mal wieder begeistert. Vor allem mag ich ja die Familie Cross sehr gerne. Aber auch die Fälle sind immer wieder spannend und neu. Der Täter im neuen Band ist sehr raffiniert und grausam. Seine Taten schiebt er anderen unter und schleicht sich nebenbei an die Familie an, was fesselnd und für Spannung sorgt.
Auch Cross‘ Hilflosigkeit wird gut spürbar und wirkt authentisch. Dass der Täter immer mehr weiß hat mich begeistert und so kam immer wieder die Frage auf: wie wird Cross ihn überwältigen?
Das Ende fand ich für mich etwas unbefriedigend. Dennoch, oder gerade deshalb, warte ich jetzt sehnsüchtig auf den nächsten Band mit meinem Lieblingsermittler.
Fazit: einmal begonnen, kann man das Buch kaum aus der Hand legen. Zwischendurch hatte es – für mich – einmal kurz eine Länge, da war mir zu viel Privatleben, das die Spannung etwas gedämpft hat.

Veröffentlicht am 24.02.2023

hat es in sich

Die marmornen Träume
0

Jean-Christophe Grangé, bekannt durch seine Thriller, wagt den Schritt in Neuland und veröffentlicht einen historischen Krimi.
Ich finde französische Bücher immer ein wenig schwierig und finde schwer in ...

Jean-Christophe Grangé, bekannt durch seine Thriller, wagt den Schritt in Neuland und veröffentlicht einen historischen Krimi.
Ich finde französische Bücher immer ein wenig schwierig und finde schwer in die Handlung. Dieses Mal nicht. Grangé erregt schnell die Neugier des Lesers durch anschauliche und grausame Morde. Gestapo-Mann Franz Beewen soll den Mord an zwei Frauen der gehobenen Gesellschaft aufklären, die barbarisch verstümmelt wurden. An Franz‘ Seite der kleinwüchsige Simon und die Psychiaterin Minna. Zusammen wollen sie den Fall aufklären, was aber nicht so einfach ist im Jahre 1939: wird doch überall alles vertuscht.
Eigentlich fand ich die Handlung sehr gut, allerdings war sie mir ein wenig zu langgezogen. Grangé schildert sehr ausführlich und flicht kleine Nebenschauplätze ein, die es für mich nicht gebraucht hätte, die dem Buch aber eine historische Tiefe geben. Denn was die drei Freunde herausfinden hat es in sich und ist absolut lesenswert.
Vor allem das Ende – und hier die letzten beiden Seiten – haben mir sehr gut gefallen. Die Grausamkeit, die der Autor schildert treffen wohl die Realität sehr genau und der Schluss ist einfach nur zauberhaft.
Fazit: Grangés Exkurs in die Vergangenheit ist gut gelungen, dennoch gefallen mir seine Gegenwartsthriller besser.