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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.07.2019

Tessa Ravens zweiter Fall

Denn es wird kein Morgen geben
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Tessa Ravens soll die Frau eines verschwundenen Feuerwehrmannes betreuen, der dann später tot aufgefunden wird. Als kompromittierende Fotos auftauchen wird Tessa tiefer ins Geschehen gezogen und macht ...

Tessa Ravens soll die Frau eines verschwundenen Feuerwehrmannes betreuen, der dann später tot aufgefunden wird. Als kompromittierende Fotos auftauchen wird Tessa tiefer ins Geschehen gezogen und macht den Fall wieder zu ihrem eigenen. Nebenbei betreut sie noch den zwangsgestörten Dominik, der Angst hat, seiner Tochter etwas anzutun. Jede Menge zu tun also für die Psychotherapeutin!


Tessa Ravens ist wieder da. Nach „Nacht ohne Angst“ präsentiert uns die Autorin nun den zweiten Fall für die Psychotherapeutin, die der Polizei oft einen Schritt voraus ist, sich damit aber auch selbst in Gefahr begibt. Klingt jetzt etwas klischeemäßig, ist es auch, aber dennoch lässt sich der neue Krimi von Angélique Mundt sehr gut und flüssig lesen. Und wartet dann auch noch mit einer Überraschung auf. Einige Verdächtige tauchen auf und die Autorin lässt uns lange im Ungewissen wer denn nun wirklich der Täter ist. Das Ende hätte ich mir dann doch ein klein wenig anders gewünscht, aber insgesamt habe ich das Buch sehr gern gelesen und wurde auch mit den Charakteren schnell warm.



Die Liebesgeschichte zwischen Torben und Tessa kann wieder aufleben, wobei ich hier einige Schwächen gefunden habe und nicht ganz so einverstanden mit dem Handeln der Protagonisten war. Besonders gut gefallen hat mir die kleine Amelie und wie sie versucht, mit dem Tod ihres Vaters umzugehen und ihn wieder herbeizuholen. Hier wird die ganze Tragik des Buches spürbar und der Leser ist gezwungen, mitzuleiden.

Negativ empfand ich die Handlung mit Dominik, die hätte es nicht gebraucht, die füllte in meinen Augen nur die Seiten, auch wenn hier die ganze Erfahrung der Autorin in Psychologie spürbar wurde. Aber sie wirkte wie künstlich eingeflochten und passte nicht zur Kriminalgeschichte.


Fazit: Sehr gut zu lesender Krimi mit kleineren Schwächen, der dennoch hervorragend unterhält.

Veröffentlicht am 17.07.2019

Rotkäppchen

Im Schatten das Licht
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Sarahs Großvater war einmal ein berühmter Dressurreiter. Bis er ihre Großmutter kennen lernte. Als Sarah kaum laufen kann, setzt er sie auf ein Pferd und trainiert sie. Doch als er plötzlich sehr krank ...

Sarahs Großvater war einmal ein berühmter Dressurreiter. Bis er ihre Großmutter kennen lernte. Als Sarah kaum laufen kann, setzt er sie auf ein Pferd und trainiert sie. Doch als er plötzlich sehr krank wird, steht Sarah allein da. Durch Zufall trifft sie auf Natasha und ihren Fast-Ex-Mann Mac und wird von den beiden aufgenommen. Das Zusammenleben gestaltet sich alles andere als einfach, weil Sarah kein Vertrauen in die zwei setzt und ihre Probleme unter sich ausmacht. Als sie keinen Ausweg mehr sieht, schnappt sie sich ihr Pferd und flieht von England nach Frankreich, wo sie sich ein besseres Leben an der ehemaligen Akademie ihres Großvaters erhofft.









Wie sehr habe ich mich auf einen neuen Roman von Jojo Moyes gefreut. Und ich wurde nicht enttäuscht. Auch wenn mir das Pferdethema stellenweise etwas überhand nahm.


Sarah, die kleine Kratzbürste, die alles mit sich allein ausmacht – wie gern hätte ich diesen Charakter geschüttelt und gesagt, „wach auf, Mädchen!“. Ein typischer Teenager eben, wie aus dem Leben gegriffen.


Jojo Moyes haucht ihren Charakteren Leben ein. Durch winzige Kleinigkeiten, die sie ihren Protagonisten mitgibt, fühlt sich ihnen der Leser sehr nahe.



Auch die Story fesselt. Sie hat so ein wenig was von Rotkäppchen. Sarah, ein Mädchen aus armem Hause kämpft sich durch ihr schweres Leben und trifft auf Sal, den bösen Burschen. Aber sie bekommt Hilfe von unerwarteter Seite.



Moyes webt hier eine Story, die aus einigen Nebensträngen besteht zu einem dichten Netz aus Spannung, Faszination und Mitleid, die zu einem nicht ganz unerwarteten Ende führt. Natürlich ist manches auch ein wenig übertrieben dargestellt, manches unglaubwürdig und vorhersehbar. Aber das stört einem beim Lesen in keinster Weise. Schließlich lesen wir einen Roman.



Fazit: Moyes Bücher müssen sich, nach ihrem ersten Erfolg mit dem Buch „Ein ganzes halbes Jahr“ in meinen Augen immer mit diesem messen. Was ein wenig schade ist, denn diesen Zauber hat seither kein Buch mehr von ihr erreicht. Auch „Im Schatten das Licht“ reicht nicht ganz an diesen Erfolg heran, ist meiner Meinung nach aber auch nicht allzu weit davon entfernt. Wenn auch inhaltlich ganz anders, stilistisch wieder in guter Moyes-Manier.

Veröffentlicht am 17.07.2019

Sommerlich-leicht

Schlaflos in Manhattan
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Paige, Eva und Frankie. 3 Frauen, die in einer Wohnung in New York wohnen und alles erreicht haben, was geht. Als die drei von ihrer Eventagentur gefeuert werden stehen sie vor einem Problem: wie sollen ...

Paige, Eva und Frankie. 3 Frauen, die in einer Wohnung in New York wohnen und alles erreicht haben, was geht. Als die drei von ihrer Eventagentur gefeuert werden stehen sie vor einem Problem: wie sollen sie weiterhin die Miete zahlen? Jake, der beste Freund von Paiges Bruder Matt, hat die rettende Idee: Macht euch selbständig. Aber erst als er eingreift, führt dies die Frauen zum Erfolg. Doch nicht allein der Job ist Paiges Sorge. Sie hat sich in den smarten Jake verliebt – und zwar schon mit 16. Doch der hat ihrem Bruder versprochen, dass er Paige nicht anrührt…


3 Frauen und 2 Männer in Manhattan. Sarah Morgan webt darum den perfekten Liebesroman. Ein herrliches Lesevergnügen um eine Freundschaft, die nichts zerbricht. Paige, Eva und Frankie sind unzertrennlich und können sich alles anvertrauen. Außerdem kennen sie die anderen so gut, dass sie ihnen meist schon ansehen, was sie bedrückt. So eine Freundin kann man sich ja nur wünschen!



Natürlich ist das Buch vorhersehbar, natürlich ist es nicht immer logisch, aber natürlich ist es trotzdem herrlich zu lesen! Jeder weiß, dass Jake und Paige am Ende zusammenfinden, die Frage ist nur: wie? Locker-leicht geschrieben und einfach herrlich zu lesen.


Fazit: ein Buch für dunkle Winterabende, helle Sommertage, Stimmungshochs- und tiefs …



Die Reihe wird fortgesetzt mit dem Buch „ Ein Sommergarten in Manhattan“

Veröffentlicht am 16.07.2019

Heather und Jack

Liebe findet uns
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Das Leben liegt vor ihnen: Heather und ihre Freundinnen Amy und Constance haben ihr Studium beendet und gönnen sich eine Reise durch Europa. Auf einer Zugfahrt trifft Heather Jack – mitten ins Herz. Die ...

Das Leben liegt vor ihnen: Heather und ihre Freundinnen Amy und Constance haben ihr Studium beendet und gönnen sich eine Reise durch Europa. Auf einer Zugfahrt trifft Heather Jack – mitten ins Herz. Die beiden verlieben sich und verbringen wunderschöne Momente miteinander. Doch auch Zweifel: Passen sie wirklich so gut zusammen? Warum ist Jack manchmal so reserviert und nachdenklich? Als er dann einfach verschwindet, bricht Heathers Herz.


Ein zauberhaftes Buch! Ich liebte die Szenen, in denen sich Jack und Heather fetzten. Das war so richtig schön authentisch und mitreißend. Die Liebesgeschichte fand ich sehr schön und die Orte sehr gut recherchiert und anschaulich beschrieben. Man merkt der Autorin ihre Liebe zu Paris an. Die anderen Städte werden auch liebevoll beschrieben, aber wenn die Handlung in Paris spielt, geht immer ein besonderer Absatz voran.



Auch die Freundschaft zwischen den 3 Mädels war sehr gut beschrieben. Überhaupt hat mir der Schreibstil des Buches sehr gut gefallen. Sehr jugendlich, aber auch für Erwachsene schön zu lesen.


Den ersten Teil habe ich nahezu am Stück verschlungen. Dann verschwand Jack – und mit ihm das Traumhafte des Buches. Es zog sich für meine Begriffe zu sehr in die Länge. Das Ende lässt Raum für eigene Interpretationen – oder für eine Fortsetzung, was ich sehr schön fände.

Veröffentlicht am 14.07.2019

Dunkle Vergangenheit

Lieblingskind
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Was geschah mit Annie?
Der arme Erzähler! Macht so einiges mit im Leben. Wegen Spielschulden verfolgt und das Trauma des Todes seiner Schwester noch nicht verarbeitet, hangelt er sich mehr oder weniger ...

Was geschah mit Annie?
Der arme Erzähler! Macht so einiges mit im Leben. Wegen Spielschulden verfolgt und das Trauma des Todes seiner Schwester noch nicht verarbeitet, hangelt er sich mehr oder weniger durchs Leben. Doch er hat eine vermeintliche „Lebensversicherung“, die ihn zurück in sein Heimatdorf führt. Dort will ihn aber niemand haben und er sieht sich einer ganzen Reihe an Anfeindungen gegenüber. Und erst nach und nach wird erst aufgedeckt, was es mit Annie wirklich auf sich hatte.
Thriller, wie auf der Klappe steht, trifft es nicht ganz. Denn das Buch hat so ein wenig etwas von einem Buch von Stephen King. Mehr kann man jetzt nicht verraten, ohne fies zu spoilern. Die Atmosphäre des Buches ist auch teilweise recht düster und beklemmend und manchmal auch sehr brutal. Man muss also schon einen stabilen Magen haben, wenn man diesen Thriller liest.
Spannend ist es aber allemal. Wenn auch typisch britisch. Schwarzer Humor fehlt genauso wenig wie fiese Gesellen und eine verschworene Dorfgemeinschaft. Ich habe mich beim Lesen sehr gut unterhalten, wenn ich mich auch anfangs erst an die Ich-Erzählung gewöhnen musste. Tudor hat so einige Überraschungen für den Leser in petto und auch der Plot war dann unerwartet.
Fazit: toller Schreibstil, viel Gewalt und ein Geheimnis aus der Vergangenheit machen diesen Thriller sehr lesenswert.