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Veröffentlicht am 16.12.2018

Konnte mich nicht abholen

Codename Rook - Die übernatürlichen Fälle der Agentin Thomas
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Klappentext (c) Blanvalet Verlag

»Der Körper, in dem Du steckst, hat einmal mir gehört.« Das ist sicherlich nicht das erste, was man lesen möchte, nachdem man aus einer tiefen Bewusstlosigkeit erwacht. ...

Klappentext (c) Blanvalet Verlag

»Der Körper, in dem Du steckst, hat einmal mir gehört.« Das ist sicherlich nicht das erste, was man lesen möchte, nachdem man aus einer tiefen Bewusstlosigkeit erwacht. Erst recht nicht, wenn man von Leichen umgeben ist und jede Erinnerung verloren hat. Doch Myfanwy Thomas findet sich in genau dieser Situation wieder, und ihr bleibt kaum eine andere Möglichkeit, als den Anweisungen der mysteriösen Briefschreiberin zu folgen. Aber kann sie ihr trauen? Ist Myfanwy wirklich ein Rook, eine ranghohe Agentin, die Großbritannien gegen übernatürliche Bedrohungen verteidigt? Sie wird es herausfinden …

Weggelegt - Meine Meinung
Wer mich kennt oder meine Rezensionen verfolgt weiss, dass ich Bücher, die mich bis Seite 100 nicht packen können, gerne mal abbrechen. Dies war auch bei Codename Rook der Fall. Meine Meinung bezieht sich demnach nur auf den Inhalt der gelesenen Seiten.

Es hat so wunderbar geklungen - eine junge Frau erwacht in einem Kreis voller Leichen und weiss nicht mehr, was geschehen ist. Aber irgendwie... hat diese junge Frau mit ihrem Gedächtnis auch jegliche Sympathie verloren. Ich habe sie als sehr zynisch und unangenehm empfunden. Die Briefe ihres alten Ich's waren etwas besser, aber auch die alte Myfanwy konnte mein Interesse nicht wirklich wecken.

Die Idee mit den Briefen, mit dem Einleben in ein altes Leben, hat mir super gefallen. Aber die Umsetzung... Ich hätte es mir denken können, dass ein Buch dieser Dicke halt seine Längen hat. Nur haben mich diese hier schon zu früh eingeholt und überhaupt nicht abgeholt.

Nachdem ich den englischen Buchtrailer und eine Menge Rezensionen gelesen habe - die eine Mischung aus Stranger Things, Supernatural etc. versprachen - habe ich mich nochmals an ein paar Seiten gewagt. Es klingt doch genau nach meinem Ding! Leider konnte es auch beim zweiten Anlauf nicht überzeugen.

Fazit
Entweder verstehe ich das Buch nicht, oder es war halt einfach ein klassischer Fall von falsches Buch zum falschen Zeitpunkt. Vorderhand wandert Codename Rook zurück in mein Regal...

Veröffentlicht am 06.10.2017

Leider eine Enttäuschung

Moon Chosen
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Inhalt
In einer postapokalyptischen Welt kämpfen drei Stämme ums nackte Überleben. Unter ihnen Mari, Tochter der Mondfrau vom Stamme der Erdwanderer, Erbin von deren einzigartigen Heilkräfte, ohne die ...

Inhalt
In einer postapokalyptischen Welt kämpfen drei Stämme ums nackte Überleben. Unter ihnen Mari, Tochter der Mondfrau vom Stamme der Erdwanderer, Erbin von deren einzigartigen Heilkräfte, ohne die das Volk nicht überleben kann. Doch Mari ist nicht die, für die sie alle halten; sie birgt ein Geheimnis, dass sie in grösste Gefahr bringen könnte. Wird sie ihre Fähigkeiten enthüllen, um ihr Volk zu retten?

Meine Meinung
Ich hatte mich wahnsinnig auf das Buch gefreut. Der Klappentext klingt unglaublich spannend und das Cover ist ein wahrer Traum. Ich kann mich immer noch nicht entscheiden, ob ich das deutsche oder das Original-Cover mehr anbetungswürdig finde. Von P. C. Cast hatte ich bereits Teile der House of Night-Reihe gelesen/gehört und wusste daher vom Schreibstil, auf was ich mich einlasse. An diesem hatte ich dann auch nicht wirklich viel auszusetzen - auch wenn er manchmal etwas gar blumig und ausschweifend war.

Mari ist die Tochter der Mondfrau, deren Stelle als Heilerin ihres Volkes, der Erdwanderer, sie eines Tages übernehmen soll, doch sie birgt ein ziemlich gefährliches Geheimnis. Als sie auf Nik, einen Gefährten, trifft, verändert dies alles, und sie entscheidet sich, die Gesetze ihres Clans zu brechen und sich zu verbünden, um ihre Völker vor der drohenden Zerstörung zu retten.

So weit so gut. Leider wurde ich aber ziemlich rasch von meiner Euphorie, verursacht durch die Vorfreude auf das Buch, weggezerrt. Denn Mari ist... puuuh... mühsam. Sie ist das Mamikind schlechthin, jammert dauernd rum, quengelt was das Zeug hält. Dann wechselt die Perspektive und man lernt Fahlauge kennen, Mitglied des Stammes der Schnitter, die anderen die Haut abziehen und sich selber zur Heilung auflegen. Wie bitte? Ja, richtig gelesen. Steht alles so im Buch. Und mit Fahlauge beginnen unzählige ekelerregende widerliche Szenen, in denen gehäutet wird, was das Zeug hält. Im ersten Moment war ich geschockt und versucht, das Buch abzubrechen. Es sollte wohl der Umschreibung dieser harten Welt dienen, aber das ist gehörig daneben gegangen. Als dritte Perspektive taucht dann später noch Nik auf, ein Gefährte, der irgendwie sympathisch war aber ebenso blass geblieben ist.

Die Perspektivenwechsel an sich hätten mir gefallen können, denn solche erlauben einen besonderen Einblick in die Welt. Doch hier haben sie nur zu Verwirrung geführt. So wie eigentlich das gesamte restliche Buch auch. Denn das Einzige, was am Ende der Geschichte bleibt, ist ein dickes fettes WARUM?! Irgendwie entbehrt die Story jeglicher Logik, alles wirkt komplett zusammengewürfelt und wie ein roher wilder Entwurf einer ziemlich schrägen Geschichte, bei der die Autorin wohl selber noch nicht weiss, wohin sie führen wird.

Setting
Moon Chosen spielt in einer dystopischen, apokalyptischen Welt. Dies war mir ganz ehrlich lange nicht mal bewusst. Ich hatte das Gefühl, mich in einer alternativen Fantasywelt zu befinden. Doch dann kam die Aufklärung und die hatte es in sich. Und zwar im komplett negativen Sinne, weil komplett unlogisch und daher ist auch hier nur ein dickes fettes WARUM?! geblieben, gepaart mit einem nicht minder voluminösen WIE BITTE?!

Die Welt wird von drei Stämmen bewohnt, die allesamt in den ersten Kapiteln lieblos dahingeklatscht umschrieben werden: Stamm, Berufung, Religion, Probleme und Krankheiten, Mentalität. Ganz im Stil von: Zack bumm, hier habt ihr's, macht nun selber etwas draus. Die Stämme muten irgendwie vorzeitlich an, die Menschen - oder Völker, ich bin mir immer noch nicht sicher, welcher Gattung die Protagonisten angehören - sind zurück zu den Wurzeln; sammeln, jagen, tauschen, Einklang mit der Natur.

An und für sich hat mir das Setting sehr gefallen - die Welt ist interessant und lädt geradezu zum Entdecken ein, die Idee mit den drei Stämmen fand ich auch gut und auch die Fähigkeiten und Krankheiten eines jeden Stammes hat mir gefallen.

Charaktere
Mari ist die Tochter der Mondfrau, der Heilerin des Stammes der Erdwanderer. Sie ist 18 Jahre jung, benimmt sich aber, als wäre sie sieben. Sie hat einen sehr grossen Bezug zu ihrer Mutter, was einerseits verständlich ist, andererseits aber auch ziemlich schräg umgesetzt wurde. Sodann ist sie einfach... einfach Mari! Ignorant, quengelnd, kindlich. Sie macht zwar eine Wandlung durch, doch diese ist irgendwie - wie vieles aus dem Buch - nicht nachvollziehbar.

Nik ist ein Gefährte, sein Stamm lebt sehr innig mit Hunden zusammen. Er ist ein Kerl mit einer sehr kämpferischen Art und doch wirkt er oft sehr verzweifelt und auch irgendwie fahl und blass. Von allen Charakteren war er mir am sympathischsten und gleichzeitig wird er aber der sein, den ich wohl als erstes vergessen werde.

Fahlauge gehört dem dritten Stamm an, den Hautdieben, den Schnittern. Er ist absolut konfus und schräg, eklig, richtig bäää! Er hat zwar das löbliche Ziel, sein Volk aus der Versenkung zurück zum Ruhm zu führen, aber wie er das tut ist einfach... mir fehlen die Worte.

Fazit
Moon Chosen bietet eine interessante Grundidee. Das war's dann aber auch schon. Zusammenhanglose Geschehnisse, fade und unsympathische Charaktere, Inhalt fern jeglicher Logik und ein unglaubliches Wirrwarr, gemischt mit zu vielen grausamen Taten des einen Stammes haben mir die Geschichte ordentlich vermiest. Von mir gibt es definitiv KEINE Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 26.08.2017

Zu Beginn spannend, dann plötzlich total kurios

Die Fäden der Zeit
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Inhalt
Kai lebt mit ihrem Ziehbruder Reev in der ärmsten Region der Stadt Ninurta. Jeder Tag ist ein Kampf und nur dank ihres Jobs als Briefträgerin kann sie sich über Wasser halten. Dass sie die Fäden ...

Inhalt
Kai lebt mit ihrem Ziehbruder Reev in der ärmsten Region der Stadt Ninurta. Jeder Tag ist ein Kampf und nur dank ihres Jobs als Briefträgerin kann sie sich über Wasser halten. Dass sie die Fäden der Zeit manipulieren kann, ist eine zusätzliche Gefahr für sie, denn eine solche Macht dürfte eigentlich niemand besitzen. Dann verschwindet Reev spurlos - der Verdacht fällt auf den schwarzen Reiter, der seit Jahren Menschen entführen soll. Gemeinsam mit ihrem besten Freund Avan macht sich Kai auf die Suche nach ihrem Bruder und deckt Geheimnisse auf, die ihr gesamtes Weltbild ins wanken bringen, während sie ihr eigenes Geheimnis beschützen muss...

Meine Meinung
Der Schreibstil lässt sich sehr angenehm lesen und trotz der für ein Fantasybuch typischen Eigenkreationen von Wörtern kommt man gut klar. Die Autorin beschreibt alles sehr bildhaft und ich konnte mich richtig in die Welt hineinleben.

Kai und ihr nicht blutsverwandter Bruder Reev leben im sogenannten Labyrinth, dem ärmsten Viertel der Stadt Ninurta. Sie kommen geradeso knapp über die Runde. Dass sie wegen Kai's Fähigkeit, die Zeit zu manipulieren, besonders vorsichtig sein müssen, ist für sie schon fast normal. Als Kai's Bruder verschwindet, steht für sie fest: Sie muss ihn finden und zurückholen, denn er ist das Wichtigste in ihrem Leben. Ihr bester Freund Avan begleitet sie und für die beiden beginnt das Abenteuer ihres Lebens, denn sie müssen die schützenden Mauern ihrer Stadt verlassen.

Es hatte so gut angefangen. Das Leben von Kai ist alles andere als einfach, aber sie kämpft sich durch, an ihrer Seite Reev, der sie als Kind gerettet hat, und Avan, in den sie heimlich verschossen ist. Natürlich will sie Reev zurückholen und natürlich würde Avan als guter Freund sie nicht allein ziehen lassen. Die abenteuerliche Reise nach ausserhalb ist unglaublich spannend und gut geschrieben. Dennoch gibt es hier schon ein paar Kritikpunkte: Kai kann die Fäden der Zeit sehen und manipulieren - und sie denkt, dass das niemand bemerkt. Was aber eigentlich fast alle in ihrem näheren Umfeld tun. Sie ist in ihren besten Freund Avan verschossen - obschon sie nichts über ihn weiss. Die beiden geraten immer wieder in Gefahr aber passieren tut ihnen nie wirklich etwas, alles ist ein wenig zu rund. Und sowieso - obschon Kai eine sympathische Protagonistin ist, ist sie eine der naivsten, der ich je begegnet bin. Sie sieht die Hand vor den Augen nicht, bekommt so gar nichts mit und irgendwann habe ich angefangen, mich über sie zu ärgern. Wie kann man so blind durchs Leben laufen, nicht sehen, was gerade um einen passiert? Aber trotzdem war bis dahin der Spass an der Geschichte vorhanden und die Spannung war da, denn Avan und Kai müssen ins "Nichts" reisen, und ich liebe es, solche Geheimnisse zu erkunden. Ausserdem ist das Setting sehr gelungen - die Stadt Ninurta ist interessant, ich hätte am liebsten noch mehr über sie erfahren und vor allem die "Grauen", die mechanisch-magischen Reittiere fand ich wirklich spannend.

Und dann geht alles den Bach herunter. Ich kann und will hier nicht auf Details eingehen, denn ich möchte nicht spoilern. Nur so viel: Es war mir alles too much. Während das Buch vorher ganz klar Richtung Dystopie mit Fantasyelementen ging, kommen plötzlich noch dies und das dazu, der rote Faden verstrickt sich, es wirkt, als hätte die Autorin einen Topf genommen und alles, was ihr gefällt hineingeworfen. Fantasy ist schön und gut, schliesslich auch mein Lieblingsgenre, aber auch Fantasy muss Struktur haben und darf nicht einfach ein Mischmasch aus 1000 Ideen sein, die so gar nicht zusammenpassen.

Nach 179 Seiten habe ich das Buch zur Seite gelegt und seither nicht mehr wieder aufgenommen. Normalerweise merke ich von Anfang an, dass ein Buch nicht meins ist, dass es mitten in der Geschichte passiert, ist so bisher noch nie geschehen... Das Kapitel "Die Fäden der Zeit" ist für mich aber abgeschlossen.

Fazit
Trotz eines tollen Settings und einer guten Grundidee, interessanten Wesen und einer dystopischen Ungerechtigkeit ist das Buch für mich eine Enttäuschung und wird abgebrochen. Zu Beginn vermag die Geschichte packen, aber dann wird alles immer kurioser und schräger. Was zu viel ist, ist zu viel. Ein strukturloses Chaos in der Fantasy mag ich einfach nicht.

Veröffentlicht am 13.06.2017

Spannend ist anders... nach 100 Seiten weggelegt

Die Schule der Nacht
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Inhalt
Als Cassandra ein geheimnisvolles Paket mit einem Foto ihrer Mutter in Oxford und einer kurzen seltsamen Nachricht für ihre Mutter erhält, beschliesst sie, diesem Geheimnis nachzugehen. Sie schreibt ...

Inhalt
Als Cassandra ein geheimnisvolles Paket mit einem Foto ihrer Mutter in Oxford und einer kurzen seltsamen Nachricht für ihre Mutter erhält, beschliesst sie, diesem Geheimnis nachzugehen. Sie schreibt sich in das renommierte Raleigh-College in Oxford ein, wo sie nach Spuren von ihrer Mutter sucht und dem, was damals passiert sein könnte. Auf der Suche nach der Vergangenheit stösst sie auf noch grössere Geheimnisse..

Meine Meinung
Irgendwo stand mal "Für Fans von Deborah Harkness". Da habe ich natürlich sofort aufgehorcht. Dann spielt das Buch auch noch in Oxford, wo ich selber schon war. Eine wunderschöne Stadt. Bücher, die dort spielen, finde ich immer automatisch interessant. Also habe ich mich an " Die Schule der Nacht" herangewagt. Der Epilog, der zu Beginn des Buches steht (was mich schonmal stutzig werden liess...) klingt spannend und hat meine Neugierde geweckt. Leider war dann die Luft aber auch schon raus...

Die junge Cassie (sie müsste, falls ich das richtig verstanden habe, um die 25 Jahre alt sein) hat sich entschieden, sich im altehrwürdigen Raleigh College einzuschreiben. Doch sie will nicht wie alle anderen studieren und vom guten Ruf der Schule profitieren, nein, sie will vor allem über die Vergangenheit ihrer Mutter recherchieren. Denn sie hat ein sehr seltsames Päckchen für ihre verstorbene Mutter erhalten und möchte nun erfahren, was dahintersteckt. Recherchieren tut sie dann auch, ziemlich aussichtslos und ziemlich oft. Passieren tut also sozusagen nichts. Nach 100 Seiten habe ich es aufgegeben, Spannung kommt keine auf, mit Cassie kann ich nicht mitfühlen, und irgendwann habe ich mich über die Fehlerchen im Buch angefangen zu ärgern. Und wenn mich ein Buch richtig ärgert, ist für mich schluss...

Der Schreibstil lässt sich eigentlich ganz angenehm lesen, obschon er manchmal auf einen etwas hochgestochenen Wortschatz zurückgreift, in Anbetracht der Location ist dies aber in Ordnung. Was nicht in Ordnung war, sind die Fehler. So hat Charlie (ich glaube er hiess so) bei der ersten Begegnung blonde Haare, bei der zweiten dann braune. Cassie geht frühmorgens joggen, kehrt heim und plötzlich weht ihr Nachmittagswind um die Nase, dann kommt ihre Mitbewohnerin heim, sie wechseln ein paar Worte und schauen raus in den vom Vollmond eingenommenen Nachthimmel. Ähm warte was bitte? In einem Kapitel denkt Cassie an ihre schwierige, psychisch total abgestumpfte Mutter zurück, die Wutanfälle hatte und sie immer angeschrien hat, es sei alles Cassie's Fehler. Ein paar Kapitel später ist dieselbe Mutter plötzlich eine liebe, sorgende Mutter, die alles für ihre Tochter tut. Solche Logikfehler stören mich immens. Es wirkt auf mich, als kenne die Autorin ihre eigene Geschichte nicht. Und wenn man schon den Fokus auf die Tageszeit legen muss, dann bitte so, dass es Sinn macht.

Neben den Fehlern und der fehlenden Spannung bin ich auch mit Cassie nicht warm geworden. Sie soll wohl geheimnisvoll wirken, da sie ja alle Brücken hinter sich abgerissen hat und nirgends wirklich erfasst ist. Und sie soll neugierig und vielleicht ein wenig besessen von ihrer Mutter resp. deren Vergangenheit wirken. Hat aber für mich nicht funktioniert. Ich habe sie als kühl und distanziert empfunden und irgendwie weiss sie nie so recht, was sie will.

Der versprochene Geheimbund taucht nicht wirklich auf bis dort, wo ich aufgegeben habe, und nach kurzem Austausch mit anderen Lesern habe ich erfahren, dass die Auflösung und besagter Bund erst sehr spät kommen und auch nicht wirklich zufriedenstellend sind.

Das einzig tolle an der Geschichte ist das Setting, ich liebe Oxford einfach, und der kurze Einblick in gewisse College's. Das war's für mich aber dann auch schon.

Fazit
Anstatt ein spannendes Buch über eine mystische Geheimgesellschaft und interessante Einblicke in die Geschichte Oxfords habe ich eine fade Protagonistin, viele Fehler und kaum Spannung bekommen. Für mich eine Enttäuschung, und bevor ich mich zu sehr ärgere, breche ich ab.

Veröffentlicht am 13.05.2017

Die Enttäuschung des Jahres...

Der Schwarze Thron 1 - Die Schwestern
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Inhalt
Drei Schwestern, Drillinge, jede mit einer besonderen magischen Gabe und jede eine Königin. Doch es kann nur eine wahre Königin geben, und das fordert seinen Preis: Diejenige, die den Thron besteigen ...

Inhalt
Drei Schwestern, Drillinge, jede mit einer besonderen magischen Gabe und jede eine Königin. Doch es kann nur eine wahre Königin geben, und das fordert seinen Preis: Diejenige, die den Thron besteigen will, muss ihre beiden Schwestern töten. In diesem Jahr beginnt mit dem 16. Geburtstag der drei Mädchen das Jahr des Aufstiegs. Wer wird seine Gabe beherrschen und wer schafft es, bis zum Ende zu überleben?

Meine Meinung
Der Klappentext klingt wahnsinnig vielversprechend, das Buch wird als "brutal, genial und süchtig machend" umworben und hat mich sofort angesprochen. Doch schon nach den ersten Seiten kommt eine erste Ernüchterung: Das Buch ist in Präsens geschrieben. Für mich lässt sich Text in dieser Zeitform nicht angenehm lesen. Manchmal kann man da drüber hinweg sehen, aber hier ist es nicht nur die Zeitform, sondern auch der Schreibstil. Vielleicht ist bei der Übersetzung etwas schief gelaufen, aber ich fand, dass sich die Geschichte nicht flüssig lesen lässt und dass manchmal etwas Chaos im Schreibstil geherrscht hat.

Das Buch begleitet abwechslungsweise pro Kapitel eine der drei jungen Königinnen Mirabella, Katharine und Arsinoe auf ihrem Weg. Als Kinder wurden sie voneinander getrennt, jede in eine Pflegefamilie gesteckt, die ihre Gabe fördern soll. Nun werden die Mädchen 16 Jahre alt und damit beginnt das sogenannte Jahr des Aufstiegs. Nach dem Beltanefest ist jede auf sich allein gestellt und kennt nur ein Ziel: Ihre beiden Schwestern ermorden um den Thron zu besteigen. Klingt vielversprechend und spannend, wenn auch etwas unlogisch (16-jährige, die ihre Schwestern umbringen und dann noch ein Volk, dass darauf hinfiebert, einen Teenie auf dem Thron zu haben? Ähm ja, kann so sein, ist aber eher unlogisch).

Was spannend klang, hat sich aber wahnsinnig schnell als ziemlich langweilig entpuppt. Lange passiert nichts, aber auch wirklich nichts annähernd Interessantes, dann erst ab ca. Seite 320 und auch da ist es nicht so fesselnd wie erwartet. Viel Geplänkel, unnötige Szenen und irrelevante Begebenheiten füllen die 448 Seiten dieses Buches, Spannung habe ich kaum gefunden, ebenso wenig Brutalität, Genialität oder das grosse Gruseln, wie es doch so werbend auf dem Buchrücken steht.

Die Charaktere bleiben allesamt flach und wirken nicht wirklich ausgearbeitet, nur eine der drei Königinnen macht während dem Verlauf der Geschichte eine Art Wandlung durch. Und in jedem Kapitel zu jeder Königin tauchen gefühlte hundert Namen auf, die eigentlich nicht wichtig sind für die Geschichte. So hat jede der Königin mehrere Pflegeschwestern, eine ganze Pflegefamilie inkl. Cousins und entfernte Onkels und alle werden hübsch beim Namen genannt, auch wenn sie absolut nichts zur Geschichte beitragen.

Neben der fehlenden Spannung und den lahmen Protagonisten fehlt mir auch die Tiefe im Buch. Hier hätte man wirklich mehr daraus machen können. Was mich aber besonders stört sind die Botschaften, die das Buch vermittelt. So wird es als okay dargestellt, wenn der Freund die Freundin betrügt und das dumme Gör lässt ihm das dann auch noch durchgehen, ganz à la "ich kann nicht ohne dich leben". Und wenn eine der Protas oder Nebenprotas etwas nicht kann, rät das Buch geradezu zum Betrügen. Was sind das für Botschaften in einem Jugendbuch? Mach dich abhängig von einem Mann, auch wenn er dir nicht gut tut? Schaffst du was nicht, betrüge einfach? Nicht wirklich durchdacht...

Setting
Die Insel Fennbirn liegt abgelegen vom Festland und umgeben von Nebel, der sie verhüllt und versteckt. Dank einer wirklich hübschen Karte vorne im Buch kann sich der Leser besser orientieren. Das Worldbuilding an und für sich hat mir an der Geschichte wohl am besten gefallen. Die Insel Fennbirn wirkt sehr interessant und man möchte gerne mehr darüber wissen. Es leben Menschen auf der Insel mit besonderen Gaben, am meisten vertreten sind jene mit der Gabe der Giftmischer, Naturbegabten und Elementwandler. Seltener sind die Krieger und die Propheten, die aber eigentlich nur kurz am Rande erwähnt werden.

Die drei Königinnen wachsen je bei einer Familie aus den drei Hauptgaben auf und so erhält man einen guten Einblick in das System. Während die Giftmischer nur vergiftetes Essen futtern und den Rat der Insel infiltriert haben, hat sich der Tempel den Elementwandlern zugewandt und versucht, die ersteren zu schwächen. Die Naturbegabten leben eher zurückgezogen vom Rest der Insel, verbringen ihre Zeit mit Fischen und Jagen und haben im besten Fall einen sogenannten Familiaris bei sich - ein Tier, dass mit der Seele des jeweiligen Begabten verbunden ist.

Wie gesagt hätte mir das Worldbuilding so eigentlich zugesagt, aber irgendwie wird alles total überspitzt dargestellt. Wahrscheinlich um die versprochene Brutalität etc. heraufzubeschwören. Was meiner Meinung nach aber nicht geklappt hat..

Charaktere
Mirabella ist die stärkste der drei Königinnen, eine Elementwandlerin und absolut dem Feuer zugetan. Sie lebt in der Stadt Rolanth im Norden der Insel und wird seit sie denken kann vom Tempel umworben. Von all den Protagonisten habe ich sie noch als selbstständigste empfunden.

Arsinoe ist eine Naturbegabte, deren Familiaris aber noch nicht zu ihr gefunden hat. Einerseits leidet sie etwas darunter, andererseits interessiert sie sich von den drei Königinnen am wenigsten für das Amt, dass sie eigentlich innehalten sollte. Sie ist wilder und sturköpfiger als die anderen Protas und hat eine tolle Freundin an ihrer Seite. Sie war mir am sympathischsten.

Katharine lebt bei den Giftmischern, ihre Gabe hat sich aber bisher nicht gezeigt. Sie hat lediglich ein gutes Händchen für Tränke aller Art. Katharine ist eine schwächliche Person, ohne Rückgrat, die mir von Anfang an nicht sympathisch war und von der ich eigentlich gehofft hatte, dass sie von selbst einfach verschwindet.

Die Charaktere der Geschichte habe ich alle als blass und ohne Tiefe empfunden. Jedesmal, wenn ich gedacht habe: Jetzt! Jetzt ändert sich etwas, ist es doch so weitergegangen wie bisher und die Mädchen blieben, was sie waren: Mädchen. Auch die Flut an anderen Charakteren hat das nicht retten können. Rückblickend muss ich sagen: Niemand wird mir in Erinnerung bleiben.

Fazit
Ein Buch, das hoch angepriesen wurde und meiner Meinung nach nichts davon einhalten konnte. Keine Spannung, nichts Fesselndes, flache Protagonisten, die keine Entwicklung durchmachen, überspitzte Darstellungen, fehlende Tiefe. Dass das Worldbuilding einigermassen gelungen ist, kann hier auch nicht viel retten. Für mich leider ein Flop.