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Veröffentlicht am 12.01.2017

Es macht richtig Spass, dieses Buch zu lesen!

Jenseits
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Inhalt
Pierce Oliveira zieht mit ihrer Mutter auf die Insel Isla Huesos, um nochmal ganz von vorne zu beginnen. Denn Pierce hat sich verändert, seit sie mitten im Winter in den Pool gestürzt und gestorben ...

Inhalt
Pierce Oliveira zieht mit ihrer Mutter auf die Insel Isla Huesos, um nochmal ganz von vorne zu beginnen. Denn Pierce hat sich verändert, seit sie mitten im Winter in den Pool gestürzt und gestorben ist. Nicht nur hat diese Nahtod-Erfahrung sie verändert, sondern auch ihr ganzes Umfeld. Und was niemand weiss; sie war da - drüben, in der Unterwelt. Wo sie John getroffen hat. Nur durch einen Trick ist Pierce von dort entkommen. Doch seither taucht John immer wieder in ihrer Welt auf. Und wenn er auftaucht, passiert immer etwas Schreckliches...

Meine Meinung
Schon seit je her bin ich angetan von Mythologie und Sagen. Dass es sich bei der Abandon-Trilogie um eine Neuinterpretation der Sage um Hades und Persephone handelt, habe ich erst nach ein paar Seiten begriffen. Umso grösser war die Freude.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und ausgereift, man merkt, dass dies nicht ihr erstes Werk ist. Sie benutzt auch eine sehr schöne Sprache, die wirklich gut zum Inhalt der Geschichte passt. Ich kann verstehen, dass einige Leser dieses Buch als verwirrend oder anstrengend empfinden, denn ich habe so etwas ähnliches auch noch nie erlebt bei einem Buch. Ständig wechseln die Szenen hin und her. Aber ich fand das sehr gelungen, es macht die Geschichte auf eine tolle Art und Weise anspruchsvoll, und das schätze ich sehr. Ausserdem finde ich, dass es eine grosse Kunst ist, so oft die Szene zu wechseln und trotzdem den roten Faden nicht zu verlieren.

Was mir auch gut gefallen hat, waren die Protagonisten und die Tatsache, dass nicht viel Zeit auf Äusserlichkeiten verschwendet wurde, wie es leider sonst oft bei Jugendbüchern der Fall ist. Hier kommen lediglich zwei Dinge immer wieder zur Sprache; der rote Schal und die Kette von Pierce, aber die sind wesentlich für die Geschichte und perfekt platziert. Die Protagonisten an und für sich sind ebenfalls sehr gelungen. Pierce ist seit ihrem Nahtod-Erlebnis etwas durcheinander und lebt - wie sie sagt - in einem gläsernen Sarg, abgeschottet von der Welt. Manchmal hat man Mitleid mit ihr, an anderen Stellen fragt man sich, ob sie nicht doch ein wenig den Verstand verloren hat. Das fand ich wirklich toll gemacht. So stört es auch nicht, dass Pierce offenbar am Stockholm-Syndrom zu leiden scheint...

Auch die Themen, die teilweise angesprochen wurden, habe ich als gut gewählt empfunden; Kindstod, Nahtod-Erfahrung, Lehrer-Schüler-Beziehung, Scheidung, familiäre Probleme, all das war gut in die Geschichte eingebaut.

Der Aufbau der Geschichte ist wirklich wunderbar. So viele Details, so viele kleine Stränge, die plötzlich zu einem grossen Faden werden. Genau so geht Geschichten erzählen!

Setting
"Jenseits" spielt auf der Insel Isla Huesos, der "Knocheninsel" in den Key Wests in Florida. Pierce's Vorfahren stammten von dort und so ist es nicht verwunderlich, dass ihre Mutter die Insel als neues Zuhause für den Neustart wählt.

Ein kleiner Part der Geschichte spielt auch in der Unterwelt, die kalt, windig und nass beschrieben wird. Besonders diese Szenen haben mir Gänsehaut beschert.

Mir hat die Darstellung der Orte sehr gut gefallen und ich habe mich immer in das Buch versetzen können.

Charaktere
Pierce ist eine junge Frau, die gestorben ist und durch viel Glück wieder reanimiert werden konnte. Seither ist nichts mehr, wie es war, denn sie weiss jetzt, was nach dem Tod kommt. Sie schwört sich daher, dass sie ihre Liebsten von nun an vor dem Bösen beschützen will, was ihr leider mehr schlecht als recht gelingt. Pierce war mir sehr sympathisch, gerade weil sie nicht die typische Protagonistin ist; sie ist etwas verrückt, etwas verpeilt und versucht sich durchs Leben zu kämpfen.

John Hayden kommt aus der Unterwelt und ist ein mürrischer Typ, gefährlich, gross und breitschultrig, der immer bekommt, was er will. Muss er auch, in seinem Job. Seine Geschichte hat mich besonders berührt.

Die Charaktere in dem Buch sind meiner Meinung nach wirklich gut und ausgeklügelt geschaffen worden. Jedes kleinste Detail passt und wird zur richtigen Zeit enthüllt.

Fazit
Mir hat es richtig Spass gemacht, diese zugegebenermassen etwas verworrene Neuinterpretation von Persephone und Hades zu lesen. Die Autorin versteht es wirklich, die richtigen Details am richtigen Ort zu platzieren, so dass alles am Schluss Sinn ergibt und man während dem lesen mitfiebern kann.

Veröffentlicht am 24.12.2016

Düsteres Fantasymärchen des Superlative

Das dunkle Herz des Waldes
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Inhalt
Agnieska wächst in einem kleinen Dorf im Tal auf, entlang des silbernen Flusses Spindel und ganz in der Nähe des Dunklen Waldes. Eines Waldes, aus dem Gefahr, Leid und Krankheit dringt. Ein mächtiger ...

Inhalt
Agnieska wächst in einem kleinen Dorf im Tal auf, entlang des silbernen Flusses Spindel und ganz in der Nähe des Dunklen Waldes. Eines Waldes, aus dem Gefahr, Leid und Krankheit dringt. Ein mächtiger Zauberer, der Drache, hält das Übel mit seiner Magie in Schach. Seine Bedingungen dafür sind einfach, aber vom Volk gefürchtet; alle zehn Jahre beansprucht er ein Mädchen aus den Dörfern, das ihm für die nächste Dekade dienen muss. Niemand weiss, was mit den Mädchen genau geschieht, aber wenn sie zurückkommen sind sie verändert und keine bleibt danach bei ihrer Familie oder im Dorf. Als der Drache dieses Mal sein Tribut holen kommt, ist für alle klar, dass es Kasia sein wird, die beste Freundin von Agnieska, das schönste und begabteste Mädchen, tapfer, mutig, alles, was Agnieska nicht ist. Doch dann entscheidet sich der Drache für Agnieska ...

Meine Meinung
Vorneweg möchte ich erwähnen, dass es mir unglaublich schwer fällt, diese Rezension zu verfassen. Es gibt nicht genügend Worte, um dieser Geschichte gerecht zu werden und es ist schwierig, darüber zu erzählen, ohne den Inhalt zu verraten. Ich möchte euch nur raten, das Buch zu lesen, denn es steckt unglaublich viel darin und es begeistert!

Nachdem ich nur Gutes über das Original "Uprooted" gehört habe, war mein Interesse geweckt. Der Klappentext und auch die ersten Sätze machen unglaublich Lust auf mehr.

Dennoch wusste ich nicht so recht, was auf mich zukommt. Dank des wunderbaren, märchenhaften Schreibstils war ich aber schnell mitten in der Geschichte drin. Die Geschehnisse werden aus der Sicht von Agnieska, Nieshka genannt, erzählt, was dem Leser vermittelt, er wäre mitten im Geschehnis. Das Buch beginnt mit der Wahl des Zauberers, man bekommt sofort mit, dass die Dorfbewohner ihn und seine Entscheidung fürchten, dass Nieshka sich unglaublich sorgt um ihre beste Freundin. Auch erfährt man schon etwas über die Protagonistin, die alles andere als perfekt ist; sie ist tollpatschig, immer schmutzig und ihr Haar kriegt sie nicht in den Griff. Dennoch ist sie einem direkt sympathisch und man zittert mit ihr, als sie befürchtet, ihre beste Freundin zu verlieren.

Wie man dem Klappentext schon entnehmen kann, entscheidet sich der Drache dann aber für Agnieska. Wer denkt, dass die Inhaltsangabe jetzt schon die ganze Geschichte verraten hat, liegt aber sowas von falsch. Denn in "Das dunkle Herz des Waldes" steckt unglaublich viel. Die Geschichte von Nieshka und dem Drachen beginnt erst mit der Wahl, danach geht es rasant weiter, es passieren unglaublich viele Dinge, viele Überraschungen, viel Leid. Ich würde euch gerne mehr erzählen, aber dann würde ich spoilern. Wer Fantasy mit Fokus auf die Liebesgeschichte erwartet, sollte vielleicht die Finger davon lassen. Denn hier geht es um Maige, um Gefahr, um Krieg, um den Dunklen Wald. Geschnulze und Geknutsche muss man sich woanders suchen. Und genau das hat mir ganz besonders gut gefallen.

Für dieses Buch habe ich verhältnismässig lange gebraucht. Ganze vier Wochen habe ich daran gelesen. Erst hat mich das gestresst, doch dann habe ich bemerkt, dass ich ein Buch von diesem Ausmass einfach geniessen sollte. Die Geschichte ist unglaublich. So viel Magie und Zauberei, aber auch viel Brutalität und Leid, viel Liebe zum Detail und ausgefeilte Charaktere benötigen einfach ihre Zeit. Und jetzt bin ich glücklich, dass ich diese wunderbare Geschichte lesen durfte und gleichzeitig traurig, dass sie vorbei ist.

Etwas erstaunt bin ich aber, dass das Buch als Jugendbuch gilt. Denn es hat doch ein paar sehr brutale, blutige Szenen. Diese machen das Buch zwar aus, machen es du dem Epos, das es ist, aber zumindest für junge Jugendliche sehe ich es eher nicht geeignet. Krieg, Mord und dunkle Magie ist doch eher weniger für sie geeignet.

Setting
"Das dunkle Herz des Waldes" hat verschiedenste Schauplätze zu bieten. Dank des unglaublichen Schreibstils habe ich mich immer direkt vor Ort gefühlt. Zu Beginn entführt uns die Geschichte in das Dorf Dvernik, das weder das grösste noch das kleinste Dorf im Tal war und sich auch nicht am nächsten Rande des Dunklen Waldes befand [S. 6]. Ein kleines Dorf, bewohnt von Bauern und Handwerkern. Die Einwohner lieben ihr Zuhause und ihr Tal, gleichzeitig fürchten sie den Dunklen Wald, dessen Ausläufer und die Kreaturen, die darin hausen.

Ein weiterer Schauplatz ist der Turm des Drachen, der mir persönlich gut gefallen hat. Ein Zaubererturm, wie ich ihn mir vorstelle, mit grosser Bibliothek, geheimnisvollem Laboratorium, so richtig mystisch und mit so viel zu entdecken.

Der für mich wichtigste Schauplatz und Namensgeber des Buches ist aber der Dunkle Wald. Ein verwunschener, dunkler Wald, in dem böse Magie haust. Immer wieder tauchen abartige Kreaturen daraus aus, Wölfe mit roten Augen, baumähnliche Wesen, dunkle Schatten, und versuchen, Dörfler zu entführen. Der Dunkle Wald breitet sich unaufhaltsam aus und versucht, sich das ganze Tal einzuverleiben. Wer mit etwas aus dem Wald in Berührung kommt, steckt voller Übel, wird für seine Mitmenschen gefährlich und ist nur in den seltensten Fällen zu retten - auch mit Magie nicht.

Charaktere
Agnieska, Nieshka genannt, ist eine junge und absolut unperfekte Frau. Sie ist tollpatschig, immer schmutzig, ihre Kleidung immer zerrissen und das Haar nie gut frisiert. Sie treibt ihre Familie damit in den Wahnsinn und gleichzeitig macht sie das aus. Doch Nieshka macht eine tolle Wandlung durch. Als sie in den Turm vom Drachen kommt, ist sie verängstigt, wütend, denkt an Flucht, doch dann gewöhnt sie sich langsam an und entdeckt, dass so viel mehr in ihr steckt, als sie erwartet hat. Die Wandlung hat mich vollkommen überzeugt und ich habe an der Protagonistin Nieshka geschätzt, dass sie ihren eigenen Weg geht, trotz der vielen Steine, die da liegen...

Der Drache ist der Zauberer, der für das Tal verantwortlich ist und versucht, den Dunklen Wald zu bekämpfen. Er ist - obwohl er noch jung aussieht - ein alter grummeliger Mann, immer unzufrieden und genervt. Und doch war ich sofort fasziniert von ihm. Seine Geschichte fand ich ganz besonders spannend, es war richtig aufregend, aufzudecken, was hinter dem Mysterium des Zauberers liegt.

Die Charaktere in "Das dunkle Herz des Waldes" sind alle wunderbar ausgearbeitet, sie haben eine unglaubliche tiefe und können vollkommen überzeugen. Auch die Nebencharaktere konnten mich überzeugen, so etwa die treue Kasia, der eigensinnige und egozentrische Prinz Marek, dessen Hofzauberer, der unglaublich arrogant und egoistisch ist, die Königin, und auch alle anderen.

Fazit
Am liebsten würde ich euch hier die ganze Story wiedergeben, aber das wäre nicht fair. Ihr habt es auch verdient, dieses Werk auf eure Art zu entdecken. Für mich war es das Jahreshighlight 2016 und es wird mir noch lange in Erinnerung bleiben.

Magisch, zauberhaft, liebevoll, voller Leben, manchmal brutal und blutig, immer spannend und fesselnd. "Das dunkle Herz des Waldes" hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen, es hat mich durch und durch gut unterhalten und mit seinem tollen, logischen Inhalt überzeugt.

Veröffentlicht am 26.11.2016

Perfekte leichte Lektüre

Wer will schon einen Rockstar?
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Inhalt
Als Anne nach Hause kommt, weiss sie sofort, dass etwas nicht stimmt. Ihre Mitbewohnerin ist spurlos verschwunden - gemeinsam mit den meisten ihrer Möbeln und einer Menge unbezahlter Schulden. Um ...

Inhalt
Als Anne nach Hause kommt, weiss sie sofort, dass etwas nicht stimmt. Ihre Mitbewohnerin ist spurlos verschwunden - gemeinsam mit den meisten ihrer Möbeln und einer Menge unbezahlter Schulden. Um sich abzulenken begleitet sie eine Freundin auf eine Party, wo sie Malcolm trifft, Drummer der Rockband Stage Dive und ihr Schwarm seit Teeniezeiten. Er unterbreitet ihr ein sonderbares Angebot: Er hilft ihr aus der Klemme, wenn sie für eine Weile seine Freundin spielt...

Meine Meinung
Wie schon der erste Teil hat mich auch Band 2 sofort gepackt. Der Schreibstil ist super angenehm, lässt sich flüssig lesen, strotzt nur so vor Humor, steckt aber auch voller Gefühle. Perfekte leichte Lektüre eben, so wie ich sie nach einem langen Arbeitstag sehr schätze.

Die Jungs von Stage Dive haben wir alle schon im ersten Band kennengelernt. Während dieser noch von David, dem Gitarristen der Band, gehandelt hat, lernen wir in "Wer will schon einen Rockstar?" den Drummer Mal besser kennen. Dieser ist mit seiner irren, vorwitzigen und humorvollen Art ein echter Bookboyfriend und ja, ich bin definitiv sowas von verknallt in ihn.

Anne Rollins ist für Band 2, was Ev für Band 1 war; der weibliche Part. Sie war mir von Anfang an sympathisch, da sie eine sehr bodenständige, verantwortungsbewusste Person plus, sie arbeitet in einem Bücherladen, ich meine hallooho Sie durchlebt eine richtig schwere Zeit, denn ihre Mitbewohnerin, der sie vertraut hat, ist einfach so verschwunden und lässt sie mit Schulden und ohne viel Inneneinrichtung zurück. Da Anne für ihre kleine Schwester sorgen muss, ist sie mit ihrem Lohn allein ganz schön aufgeschmissen. Als sie Mal kennen lernt, ändert sich für sie alles, denn plötzlich zieht der Typ einfach so mir nichts, dir nichts, bei ihr ein und hilft ihr aus der Klemme. Der Deal: Sie soll seine Freundin mimen. Damit das klappt, darf kein Sex im Spiel sein, was Anne gerade recht kommt. Oder aber auch nicht, denn seit Teenageralter schwärmt sie für den Drummer...

Mit viel Humor und Gefühlen schreibt die Autorin die Geschichte von Anne und Mal nieder. Ich habe gelacht, mitgefiebert, mich gewundert und wurde von Mal verführt. Und ich habe (beinahe) die eine oder andere Träne verdrückt. Wenn überhaupt möglich, hat mir dieser Band noch besser gefallen, als der erste.

Setting
Band 2 spielt in Portland, USA. Hauptorte sind die Wohnung von Anne, ihre Arbeitsstelle, wie auch die Wohnung von Ev und David und der Proberaum der Band.

Mir hat es gut gefallen, dass die Handlungsorte etwas "gebündelter" waren, als im ersten Teil. Natürlich war es toll, die Jungs wieder zu treffen und noch besser kennen zu lernen, aber vor allem die Szenen mit Mal und Anne alleine in ihrer Wohnung haben mir besonders gefallen.

Charaktere
Anne Rollins ist eine wunderbare Protagonistin. Sie hat eine schlimme Vergangenheit, die nur nach und nach ans Licht kommt, kämpft täglich damit, kümmert sich um ihre jüngere Schwester und arbeitet hart für ihren Lebensunterhalt. Sie war mir sehr sympathisch, hat einen tollen trockenen Humor und es war mir eine Freude, sie zu begleiten.

Malcolm Ericson, Mal genannt, ist der Drummer von Stage Dive und ein richtiger Mädchenschwarm. Er ist fast schon irre, seine schrägen Ideen sind legendär und sein Humor ist atemberaubend (wenn auch manchmal etwas schockierend). Aber auch er hat seine dunkle Seite, seine Probleme und im Moment ein ganz besonders grosses, das er aber mit niemandem teilen mag, was ihn umso attraktiver und interessanter macht.

Die restlichen Mitglieder der Band, der Gitarrist David, Sänger Jimmy und der Bassist Ben, kommen wieder am Rande vor, was wieder grossen Spass gemacht hat. Ausser bei Jimmy, den mag ich nicht, bin aber auf sein Buch gespannt, vielleicht ändert sich meine Meinung ja noch.

Fazit
Der zweite Teil der Stage Dive-Reihe besticht mit viel Humor, Liebe, Gefühlen und wunderbaren Charakteren. Leichte Lektüre, die trotzdem fesselt und perfekt zum Abtauchen ist.

Veröffentlicht am 19.11.2016

Witzig, liebevoll, unterhaltsam - perfekter Lesegenuss

Call it magic 1: Nachtschwärmer
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Inhalt
Eliza ist Radiomoderatorin mit Leib und Seele, ihre Nachtshow erfreut sich grosser Beliebtheit. Als sie plötzlich anfängt, Stimmen zu hören, beginnt sie, an ihrem Verstand zu zweifeln. Dann lernt ...

Inhalt
Eliza ist Radiomoderatorin mit Leib und Seele, ihre Nachtshow erfreut sich grosser Beliebtheit. Als sie plötzlich anfängt, Stimmen zu hören, beginnt sie, an ihrem Verstand zu zweifeln. Dann lernt sie Morgan kennen, einen charmanten und gut aussehenden aber auch unglaublich geheimnisvollen Mann, zu dem sie sich auf magische weise hingezogen fühlt. Dieser verzweifelt schier an der lebensfrohen jungen Frau, denn wie es aussieht, ist sie Die Eine für ihn. Doch das kann nicht sein, kein Nachtschwärmer darf sich in einen Menschen verlieben!

Meine Meinung
Die Geschichte um Eliza und Morgan hat mich schon von der ersten Seite an gepackt. Da lernen wir Eliza kennen, die mitten in der Nacht hochschreckt, weil sie sich beobachtet fühlt. Natürlich packt einen diese Szene, wie könnte sie nicht, spricht sie doch unsere ureigenen Ängste an. Bald schon lockert sich die Geschichte aber auf und von da an ist es einfach nur noch ein einziger Spass, sie zu lesen. Denn die Autorin hat nicht nur einen wunderbar lockeren Schreibstil, sondern auch einen genialen Humor und die seltene Fähigkeit, Charaktere wirklich perfekt zu gestalten und zum Leben zu erwecken.

"Nachtschwärmer" ist abwechslungsweise aus Eliza's und Morgan's Sicht geschrieben, was mir sehr gut gefallen hat - ganz besonders, weil die beiden wirklich sehr facettenreich beschrieben sind. Morgan ist ein Gentleman, durch und durch, er steht auf Kunst und Dichtung und ist sehr pflichtbewusst. Eliza hingegen ist eine kleine Partynudel, raucht, trinkt gerne mal zu viel und ist eine einzige Katastrophe - aber eine sehr sympathische und liebevolle. Klar, dass es gehörig knallt, als die beiden Welten aufeinander treffen, Denn Morgan fühlt sich zu ihr hingezogen, so richtig, und er befürchtet, dass sie Die Eine für ihn ist, die ganz grosse Liebe, die jeder Nachtschwärmer einmal im Leben trifft und ohne die er nicht leben kann. Vom Schicksal vorbestimmt, so denkt er, ist diese Anziehungskraft, diese Hingabe, die er für sie spürt. Da sie offensichtlich menschlich ist und kein Nachtschwärmer, tastet er sich erst langsam an sie heran - via Gedankensprache. Natürlich bringt er Eliza so total aus dem Konzept, denn sie beginnt zu befürchten, dass sie den Verstand verliert.

Mit viel Humor beschreibt die Autorin, wie die beiden einander kennen lernen und sich näher kommen. Nebenbei erfährt man so einiges über die Protagonisten; über Morgan, der sich jahrhundertealten Traditionen beugen muss und seine Kumpels, mit denen er durch dick und dünn geht und über Eliza, ihre Radioshow und ihre Freunde, die für sie Familie sind.

Mir hat es unglaublich viel Spass bereitet, diese Geschichte zu lesen. Besonders die erste Hälfte, in der Morgan mit Eliza via Gedanken kommuniziert war zum schreien komisch. Die zweite Hälfte wurde etwas ernster und gleichzeitig erfährt man sehr viel mehr über die Nachtschwärmer, was mich natürlich sehr interessiert hat, da ich ein eingefleischter Fantasyfan bin. Kurz und bündig: "Nachtschwärmer" hat mich durch und durch überzeugt und ja, es ist Buchliebe auf den ersten Blick.

Setting
Die Story spielt in einer alternativen Welt, die von sogenannten Nachtschwärmern bewohnt wird, die unerkannt unter den Menschen leben. Bei diesen Nachtschwärmern handelt es sich - ihr habt es bestimmt schon erraten - unter anderem um Vampire, Hexen und dergleichen. Ich liebe diese Wesen einfach und die Art, wie sie hier dargestellt werden, finde ich toll. Sie sind allesamt einem Rat unterstellt, der für Ordnung sorgt, warten auf ihre Bestimmung (die grosse Liebe zwecks Arterhaltung zu finden) und leben meist in kleinen Grüppchen unerkannt zusammen. Untereinander erkennen sie sich am Glimmer in ihren Augen, jedem Wesen ist eine Farbe zugeteilt, die kurz aufleuchtet, wenn sie sich begegnet.

Klar wurde hier das Rad nicht neu erfunden, aber es ist ganz toll angewandt worden. So sind hier die Vampire weder blutrünstige Monster (eigentlich reicht ihnen ein Glas Blut am Tag, ausserdem benötigen sie auch normale Nahrung zum überleben) noch unglaubliche Sexmaschinen. Naja mit einer Ausnahme, aber in jeder Gruppe gibt es einen Playboy

"Nachtschwärmer" hat ein paar wichtige Handlungsorte zu bieten, unter anderem ein altehrwürdiges Hotel, in dem Morgan untergekommen ist, die eine oder andere Bar, in der Eliza Stammgast ist, aber auch die Radiostation und das neue Zuhause von Addy, Eliza's Freundin, einer weltbekannten Ballerina. Mir haben all diese Orte unglaublich gefallen. Sie sind zwar nur Nebensache und doch habe ich mich direkt vor Ort gefühlt.

Charaktere
Eliza, 25 Jahre jung, weiss noch nicht, was das Leben für sie bereit hält. Durch ihren Job als Radiomoderatorin ist sie meist Nachts wach und am Tag eher unausstehlich. Sie raucht, trinkt und haut gerne richtig auf den Putz. Aber sie hat auch eine ruhige Seite und eine verletzliche. Mir war sie von Anfang an mega sympathisch und vor allem ihr Humor hat mich zum Lachen gebracht.

Morgan ist ein Vampir, der schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Er ist Gentleman, zuvorkommend, gebildet, pflichtbewusst und immer korrekt. Bis er auf Eliza trifft, die im gehörig den Kopf verdreht und ihn um den Verstand bringt. Sie weckt seinen Beschützerinstinkt und treibt ihn in den Wahnsinn. Er ist ein sehr impulsiver Charakter, der mir nicht nur sympathisch war, sondern mich auch zum Schmachten gebracht hat. Er gehört jetzt definitiv zu meinen Top 3 Vampiren

Wie schon erwähnt bin ich ziemlich begeistert davon, wie facettenreich und authentisch die Autorin ihre Protagonisten geschaffen hat. Auch die anderen Charaktere, die vorkommen, Morgan's wie auch Eliza's Freunde, Familie etc. haben alle ihren eigenen Kopf, ihre eigene Geschichte. So macht lesen doppelt Spass!

Fazit
Eine Geschichte voller Humor, Liebe, Prickeln, Gefühle, mit perfekt ausgearbeiteten Charakteren, in der es sehr viel zu entdecken gibt. Lesespass auf hohem Niveau und definitiv Lieblingsbuchcharakter!

Veröffentlicht am 06.11.2016

Eine wunderbare Geschichte voller Magie, Gefahr und Abenteuer!

Die Dämonenakademie - Der Erwählte
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Inhalt
Fletcher ist seit jeher eher ein Aussenseiter, wurde er doch als Findelkind vor den Toren des Dorfes Pelz abgeladen und hat nur dank einem mitleidigen Schmied überlebt. Als ein Soldat ihm ein Buch ...

Inhalt
Fletcher ist seit jeher eher ein Aussenseiter, wurde er doch als Findelkind vor den Toren des Dorfes Pelz abgeladen und hat nur dank einem mitleidigen Schmied überlebt. Als ein Soldat ihm ein Buch über Dämonenbeschwörung schenkt, ändert sich für den Jungen aber alles, denn es stellt sich heraus, dass ausgerechnet er Dämonen beschwören kann! Gemeinsam mit dem kleinen Salamander-Dämon Ignatius kommt er auf die Akademie der Dämonenbeschwörer, wo er zum Schlachtmagier ausgebildet wird. Doch auch dort hat er es nicht nur leicht, zum Glück stehen ihm der Zwerg Othello und die Elfe Sylva treu zur Seite.

Meine Meinung
Rein vom Klappentext her, hatte ich kein High Fantasy-Buch erwartet. Umso positiver überrascht war ich dann, als es sich als solches herausgestellt hat. Nach nur wenigen Seiten war ich bereits von dem Buch überzeugt, das passiert mir eher selten. Ja, es war sozusagen Liebe auf das erste Wort. Die Geschichte (ursprünglich auf Wattpad veröffentlicht) überzeugt ziemlich schnell mit einem tollen Schreibstil, genialen Figuren und einem wunderbaren Setting. Und nicht nur das, nein, hinten im Buch finden sich Zeichnungen zu ein paar der Dämonen. Ein kleines Extra für die Leser, etwas, dass ich immer sehr schätze!

Aber von Anfang an:
Die Geschichte beginnt mit einem Jagdausflug, auf dem wir direkt Fletcher kennen lernen und auch schon etwas über sein nicht immer einfaches Leben erfahren. Vor allem Didric, Sohn einer der reichsten Männer aus dem Dorf Pelz, macht unserem Protagonisten das Leben zur Hölle. So richtig. Didric ist ein echtes Ekelpaket! Als Fletcher dann an das Dämonenbuch gerät, versucht er sich aus Spass an einem der Sprüche und wider Erwarten beschwört er einen kleinen roten Salamander. Von da an geht es richtig rasant weiter. Fletcher kommt auf die Akademie und muss lernen, mit seiner Gabe umzugehen und natürlich muss er auch lernen, wer Freund und Feind ist - leider auch mal auf die harte Tour.

Der Autor hat eine wirklich gelungene Geschichte geschaffen, die Charaktere sind super authentisch, die Welt erklärt er häppchenweise und geschickt eingebaut, sodass man eigentlich gar nicht merkt, dass man was darüber lernt, und - was mir ganz besonders gefallen hat - versucht er auch, gewisse Werte zu vermitteln. Zwerge werden seit jeher unterdrückt, die Elfen bekämpft, aber Fletcher, selber Aussenseiter, freundet sich mit beiden Volksangehörigen der Akademie an, er behandelt Bedienstete mit Respekt und steht für das ein, was ihm wichtig ist und als recht erscheint. Toleranz ist hier gross gewichtet, was ich wirklich wirklich gelungen finde und auch wichtig! Ein Beispiel gefällig: Die Zwergenfrauen verdecken ihr Gesicht mit einem Schleier. Von allen werden sie deshalb schräg angeschaut, nur Fletcher wagt es, sie zu fragen, warum sie das tun, und die Antwort akzeptiert und respektiert er. Na, merkt ihr etwas? Hier will der Autor definitiv die Wogen glätten und Toleranz schaffen - und das auf eine tolle, verspielte und überhaupt nicht aufdringliche Art.

Das Buch ist mit seinen fast 500 Seiten nicht eins der Dünnsten, aber ich habe es regelrecht verschlungen. Schade, dass ich nun bis Mai 2017 auf Band 2 und bis Oktober 2017 auf den dritten Teil warten muss!

Setting
Fletchers Welt ist der unseren nicht unähnlich, zumindest was die Vegetation und die Art der Länder angeht. Aber sie ist noch so viel mehr, sie wird von Orks und Elfen und Zwergen bewohnt, über allem liegt der Äther, der voller Dämonen und anderer Kreaturen ist, es gibt von jeder Rasse Personen, die Magie beherrschen - kurz: es ist eine magische Welt, in der es viel zu entdecken gibt.

Von der Welt an und für sich habe ich jetzt nicht sooo viel mitbekommen, denn es wird nicht zu viel Zeit auf Beschreibungen der Natur verschwendet. Natürlich lernen wir Fletcher's Zuhause, das Dorf Pelz hoch im Norden kennen, und später die Akademie und die Hauptstadt Corcillum. Ganz besonders gut gefallen hat mir das Zuhause von Zwerg Othello - eine unterirdische Behausung, die ganz wunderbar bildlich erklärt wurde. Auch der Äther wird ganz kurz mal besucht, was ich sehr spannend fand.

Ganz besonders haben mir natürlich die Dämonen gefallen. Keine dunklen Schatten oder raffgierigen Wesen, sondern tierähnliche Wichtel. So gibt es zum Beispiel Kerfe, käferähnliche Dämonen, diverse Caniden (hundeähnlich und mit vier Augen oder aufrecht gehend), es gibt Minotauren und Greifen, Hydras, aber auch niedliche Dämonen wie Salamander und Otter. Dieses System mit den Dämonen hat mir wirklich ausserordentlich gut gefallen!

Der Krieg spielt in der Geschichte eine wichtige Rolle. Die Menschen und auch die anderen Rassen führen zum wiederholten Mal gegen die blutrünstigen Orks Krieg. Nur dass diese plötzlich organisierter vorgehen, als früher, was Bündnisse verlangt. Die Vorurteile unter den Rassen sind aber so gross, dass es auch untereinander zu Auseinandersetzungen kommt, so werden auch Elfen bekämpft und die Zwerge werden schlichtweg unterdrückt. Politik kommt auch nicht zu kurz, aber wo diese in anderen Büchern trocken und langweilig ist, ist sie hier relevant für das Geschehen und toll eingebaut.

Charaktere
Fletcher, ein 15-jähriger Junge, der als Waise vor den Toren Pelz' abgeladen und dann zum Glück von einem Schmied aufgezogen wurde. Sein Leben ist voller Entbehrungen und Schmach, er wird von fast allen ausgeschlossen und von einigen besonders gemein behandelt. Dennoch ist er ein für sein Alter sehr reifer und angenehmer Protagonist, tolerant, neugierig und sich selber treu. Sein Dämon ist Ignatius, ein dunkelroter Salamander, der Feuer speien kann.

Othello ist ein junger Zwerg und den Menschen gegenüber eher verschlossen. Kein Wunder, wurde er doch schon mehrfach aus keinem Grund verhaftet und verprügelt. Er öffnet sich aber recht schnell, als er merkt, dass ihm Fletcher nichts Böses will. Othello ist sehr pflichtbewusst, rational und versucht zu schlichten, wo er nur kann. Sein Dämon ist Solomon, ein Golem.

Sylva ist die erste Elfe seit Ewigkeiten, die wieder unter Menschen lebt. Sie ist die Tochter eines wichtigen Häuptlinges und durch sie soll eine neue Allianz geschaffen werden. Dieser Druck lastet schwer auf ihr und so ist es nicht verwunderlich, dass sie manchmal nicht so recht weiss, wo sie hingehört. Sie ist eine sehr aufgeweckt und direkte Person, die sich vor nichts und niemandem fürchtet. Ihr Dämon ist ein Canide namens Sariel.

Die Charaktere, die der Autor geschaffen hat, sind wunderbar authentisch. Es gibt eine unglaubliche Vielfalt an Charakteren, was ich bewundernswert finde, denn jeder ist toll herausgearbeitet. So gibt es zum Beispiel nicht nur das Ekelpaket Didric, der einfach ein verwöhnter Bengel ist, sondern auch die Zwillinge Isadora und Tarquin, die aus einem der mächtigsten Häuser der Welt stammen und die hinterhältiger und gefährlicher nicht sein könnten. Aber auch die Lehrer an der Akademie sind toll gelungen, so ist Dame Lovett zwar streng, aber doch sehr mütterlich, Arcturus ein fairer Patron und Raubler ein Fiesling, der etwas auszuhecken scheint. Alle Charaktere haben mich vollständig überzeugen können und ich bin gespannt, was da noch alles kommt.

Fazit
Ein wunderbares Abenteuer voller Magie, Intrigen und absolut gelungenen Charakteren. Mich hat "Der Erwählte" von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen und mich nicht mehr wieder freigelassen. Die Welt von Fletcher und den Dämonen ist aufregend und gefährlich und ich freue mich auf die Fortsetzung!