Schwierige Protagonisten, aber gute Story
Vienna 1: Blinding LightsLivia Hohenburg lebt den Traum vieler Menschen: Reich, berühmt und schön, Partys und opulente Events. Nur ist das nicht das Leben, das sie sich für sich selbst wünscht. Als ihr Vater dann auch noch eine ...
Livia Hohenburg lebt den Traum vieler Menschen: Reich, berühmt und schön, Partys und opulente Events. Nur ist das nicht das Leben, das sie sich für sich selbst wünscht. Als ihr Vater dann auch noch eine neue Frau, samt Sohn, in ihr Leben bringt, droht ihr Leben vollends aus den Fugen zu geraten. Nie hätte sie gedacht, dass Nick sie vor ihren Abgründen beschützen würde, auch wenn er vielleicht ihr tiefster Abgrund ist.
Das Cover finde ich sehr schön, sehr elegant und ansprechend. Außerdem, finde ich, passt es sehr gut zur Wiener High Society, zumindest zu meiner Vorstellung davon.
Ich habe gleich zu Beginn sehr gut in das Buch hineingefunden, der Schreibstil ist super und flüssig, sodass ich geradezu durch die Seiten geflogen bin. Was sich allerdings wie ein roter Faden durchgezogen hat, war meine Beziehung zu Liv. Ich verstehe, dass sie es nicht leicht hat, auch dass nicht immer alles Gold ist was glänzt und dass sie den Wunsch verspürt auszubrechen. Die Art und Weise wie sie das macht, ist mir allerdings gehörig auf den Zeiger gegangen. Ich fand sie wahnsinnig kindisch und anstrengend, sodass ich ihren Vater tatsächlich verstehen konnte, wenn er sie und ihre Wünsche nicht ernst genommen hat. Klar, ein Vater sollte natürlich immer ein offenes Ohr haben und für sein Kind da sein, aber bei Livs Verhalten hätte ich wahrscheinlich auch die Grenze gezogen.
Ungefähr ab der Mitte hat es sich ein wenig gebessert, nämlich ab dem Moment, ab dem Liv und Nick sich näher gekommen sind und Liv sich endlich ein wenig öffnen konnte. Da hat sich dann auch eine klitzekleine Sympathie aufgebaut, als sie sich getraut hat mit ihrem Vater über ihre Wünsche zu sprechen, auch wenn ich fand, dass sie sich viel zu schnell hat abspeisen lassen.
Die Beziehung zu Nick hatte eigentlich alles, was man sich von so einer Geschichte wünscht: ein wenig Spice, eine Prise großer Gefühle und ganz viel Drama. Gegen Ende wurde es dann richtig spannend und ich habe auf jeder Seite mitgefiebert, wie die Story wohl ausgehen mag.
Zum Setting: Grundsätzlich fand ich es richtig gut, ich weiß auch nicht woran es lag, aber die ganzen Geschehnisse passen für mich irgendwie nicht in den deutschsprachigen Raum. Wahrscheinlich habe ich einfach zu viele ähnliche Bücher gelesen, die in den USA spielen, aber das ganze Setting stelle ich mir auf der Upper East Side irgendwie cooler vor.
Fazit:
Die Protagonisten haben mich nicht ganz überzeugt, häufig auch eher genervt, der Schluss hat aber vieles wieder wett gemacht und jetzt freue ich mich schon sehr auf den zweiten Teil!