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Veröffentlicht am 07.06.2023

Aus dem Thema hätte man mehr machen können

Wir sehen uns gestern
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Zum Inhalt:
Alice ist gerade 40 geworden und mit ihrem Leben nicht sonderlich zufrieden. Ihr Vater, ein bekannter Schriftsteller, liegt im Sterben und sie hätte sich mehr Zeit ihm gewünscht.
Als Alice ...

Zum Inhalt:
Alice ist gerade 40 geworden und mit ihrem Leben nicht sonderlich zufrieden. Ihr Vater, ein bekannter Schriftsteller, liegt im Sterben und sie hätte sich mehr Zeit ihm gewünscht.
Als Alice am nächsten Tag aufwacht, ist sie plötzlich wieder 16 Jahre alt und ihr Vater ist jung und gesund… Ist das eine Möglichkeit, die Weichen ihres Lebens neu zu stellen?


Meine Meinung:
Ich hatte mir von dem Buch sehr viel versprochen, da mich das Zeitreisethema sehr interessiert. Allerdings nahm das Buch nur langsam an Fahrt auf und ich bin nur sehr schwer mit Alice als Protagonistin warm geworden.
Das hat schlussendlich vermutlich auch dazu geführt, dass mich das Buch emotional nicht sehr erreichen konnte.

Grundsätzlich lässt sich das Buch flüssig lesen und die Geschichte ist an sich vielversprechend angelegt. Die Handlung erreicht jedoch leider nicht die Tiefe, die ich mir vorgestellt hatte, auch wenn es einige Stellen gibt (z.B. als Alice als 16jährige aufwacht), an denen die Handlung vergleichsweise spannender ist und mehr Fahrt aufnimmt.
Interessant fand ich die Erwähnung von anderen Büchern oder Filmen rund um Zeitreisen und auf welchen „Wegen“ diese funktionieren.
Leider reicht dieses Buch nicht an die erwähnten Werke heran.

Ich mag Emma Straub eigentlich aufgrund ihrer hintergründigen und stimmungsvollen Art zu schreiben. Aber in diesem Buch bleibt sie leider hinter ihren Möglichkeiten zurück.


Fazit:
Ein interessanter Ansatz, der allerdings in der Umsetzung noch Luft nach oben lässt.



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Veröffentlicht am 07.06.2023

Launige Geschichte, bleibt aber etwas hinter meinen Erwartungen zurück

Liebe oder Eierlikör
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Zum Inhalt:
Rentner Ernst macht sich Sorgen um seine Bekannte Hilke, weil sie plötzlich Lippenstift trägt und keine Zeit mehr hat beim Frühjahrsbazar zu helfen. Da liegt der Verdacht nahe, dass sie über ...

Zum Inhalt:
Rentner Ernst macht sich Sorgen um seine Bekannte Hilke, weil sie plötzlich Lippenstift trägt und keine Zeit mehr hat beim Frühjahrsbazar zu helfen. Da liegt der Verdacht nahe, dass sie über die lokale Dating-App „Liebe oder Eierlikör“ für Sylt und Umgebung jemanden kennengelernt hat.
Da hier auch ein Betrüger sein Unwesen treibt, der schon verschiedene Damen angepumpt hat, meldet Ernst sich auch bei der App an, um weitere Ermittlungen aufzunehmen.
Unterstützt wird er dabei tatkräftig von alleinstehenden Bekannten wie Hella und Martina, nur seine Frau darf von der Aktion nichts erfahren…


Meine Meinung:
Ich mag die unterhaltsamen und launigen Geschichten von Dora Heldt, doch diese Geschichte ist ein wenig hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben.
Zum einen bin ich mit der Sprecherin des Hörbuchs nicht so recht warm geworden, weil sie manche Figuren mit merkwürdig verstellter Stimme gesprochen hat. Zum anderen war die Geschichte zwar sehr vielversprechend angelegt und durchaus launig, ist aber grundsätzlich recht flach ohne großen Tiefgang geblieben.

Gut gefallen hat mir die Situationskomik, die sich im Laufe der Geschichte häufig gezeigt hat, z.B. bei Treffen, die über die Dating-App vereinbart wurden. Auch die „Ermittlungen“, die Ernst, Hella und Martina gemeinsam anstellen, sind durchaus witzig zu verfolgen. Die Personen sind sehr speziell und lustig gezeichnet, aber auch die Personenbeschreibungen bleiben eher an der Oberfläche.
Das Syltflair, das durch die Erwähnung verschiedener Lokale oder Orte durchscheint, hat mir auch gefallen, allerdings hätte es für mich durchaus intensiver sein können.

Sehr schön und nett ist das Ende der Geschichte, was mich mit dem Hörbuch dann doch noch einigermaßen versöhnt hat.


Fazit:
Insgesamt zwar eine vielversprechende Idee und eine nette Geschichte, sie hat insgesamt allerdings noch Luft nach oben.



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Veröffentlicht am 07.02.2023

Emotional aufwühlender Klassiker

Sturmhöhe
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Ein neuer Pächter zieht im Herrenhaus „Thrushcross Grange“ ein, das zum Anwesen von „Wuthering Heights“, der sogenannten „Sturmhöhe“ gehört. Die Haushälterin Nelly erzählt diesem neuen Mieter die Geschichte ...

Ein neuer Pächter zieht im Herrenhaus „Thrushcross Grange“ ein, das zum Anwesen von „Wuthering Heights“, der sogenannten „Sturmhöhe“ gehört. Die Haushälterin Nelly erzählt diesem neuen Mieter die Geschichte der Familien Earnshaw und Linton über drei Generationen.
Im Mittelpunkt des Berichts von Nelly steht das Findelkind Heathcliff, das der alte Herr Earnshaw aufgenommen hat und der nach einer persönlichen Enttäuschung aufgrund von Liebe und Verrat nach und nach Rache an diversen Familienmitgliedern und Erben nimmt.


Meine Meinung:
Dieser literarische Klassiker stand schon länger auf meiner Liste zu lesender Werke und ich war gleich beeindruckt von dem aufwühlenden Erzählstil. Für gut drei Viertel des Buches stand ich praktisch unter Dauerspannung und habe fast vergessen zu atmen, so aufwühlend waren die Ereignisse und der Erzählstil.
Die Handlung ist wegen der vielen handelnden Personen erst einmal etwas unübersichtlich, aber ich bin – auch dank des vorangesetzten Stammbaums – nach einiger Zeit doch gut in die Handlung gekommen.
Die Übersetzung ist sehr behutsam vorgenommen worden, so dass die Sprache passenderweise sehr altmodisch anmutet.

Die Handlung an sich ist geprägt von menschlichen Abgründen – Gewalt, Rohheit, Grausamkeit, auch nach Enttäuschung und verratener Liebe…
Allerdings blieben die Personen für mich sehr distanziert und ich konnte mich nicht wirklich mit ihnen anfreunden. Somit habe ich beim Lesen auch kein Mitgefühl mit den Personen entwickeln können und das Buch lässt mich etwas ratlos zurück.
Ich denke, es wird daher keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen.

Sehr gelungen fand ich die unheimlichen Szenen zu Beginn des Buches, die an Spukgeschichten erinnern.
Das Ende hingegen war meines Erachtens nicht ganz passend und es hebt sich deutlich vom Rest des Buches ab – es gibt einen regelrechten stilistischen Bruch. Somit fiel das Buch zum Ende hin für mich noch einmal deutlich ab.


Fazit:
Für mich hat das Buch leider nicht das gehalten, was ich mir von diesem Klassiker versprochen habe. Ich nehme wenig mit, was mich auf Dauer bzw. nachhaltig beschäftigen wird.


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Veröffentlicht am 07.01.2022

Ausbaufähig

The Sky in your Eyes
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Elin ist frisch getrennt von ihrem Freund, der sie über die letzten 1,5 Jahre wenig wertschätzend behandelt und immer wieder wegen ihrer Figur beleidigt hat.
Nun lernt sie bei einem Kochkurs für veganes ...

Elin ist frisch getrennt von ihrem Freund, der sie über die letzten 1,5 Jahre wenig wertschätzend behandelt und immer wieder wegen ihrer Figur beleidigt hat.
Nun lernt sie bei einem Kochkurs für veganes Essen den netten Jon kennen, der sich ehrlich für sie zu interessieren scheint.
Doch sie hat immer noch Angst vor weiteren Verletzungen.


Meine Meinung:
Ich mochte andere Bücher von Kira Mohn sehr und war auch hier gleich wieder eingenommen von dem flüssigen Schreibstil der Autorin und den im Verlaufe des Romans eingestreuten schönen Beschreibungen der tollen isländischen Landschaft.

Von der Geschichte an sich hatte ich mir allerdings mehr erhofft. Der Roman dreht sich wirklich hauptsächlich darum, dass Elin sich zu dick findet und sie immer wieder darüber nachdenkt, wie sie von ihrem Ex-Freund heruntergezogen wurde.
Dieser Handlungsstrang zieht sich hin wie Kaugummi und wird viel zu lange ausgewalzt.
Daneben gibt es auch noch wenig überzeugende Szenen in der Anwaltskanzlei, in der Elin arbeitet und in der auch nicht alles so läuft, wie es sein sollte.

Komischerweise löst sich zum Ende hin dann alles sehr schnell auf, was ich auch als sehr unrealistisch empfunden habe. Es war ein schönes, aber viel zu glattes und unglaubwürdiges Ende.

Meines Erachtens hätte man aus dem Thema viel mehr machen können, wenn man das Thema differenzierter angegangen wäre und den handelnden Personen mehr Tiefe gegeben hätte.


Fazit:
Ich hatte mir von dem Roman viel mehr versprochen, aber leider kommt er für mich nicht an die früheren Bücher der Autorin heran.

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Veröffentlicht am 23.08.2021

Ehe, Freundschaft und der ganze Rest

Unter Freunden
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Flora findet nach Jahren den angeblich verlorenen Ehering ihres Mannes Julian wieder, der gut versteckt in der Garage schlummerte. Neben der Tatsache, dass ihr Mann sie belogen und betrogen hat, ist auch ...

Flora findet nach Jahren den angeblich verlorenen Ehering ihres Mannes Julian wieder, der gut versteckt in der Garage schlummerte. Neben der Tatsache, dass ihr Mann sie belogen und betrogen hat, ist auch ihre beste Freundin Margot darin verwickelt…
Was wird sich nun für Flora ändern?


Meine Meinung:
Der Roman lässt sich grundsätzlich recht gut lesen, was vor allem an dem sehr direkten Schreibstil liegt. Die Kapitel sind auch unterschiedlichen Perspektiven der handelnden Personen – Flora, Tochter Ruby, Freundin Margot – geschrieben und spielen auch auf unterschiedlichen zeitlichen Ebenen.
Mit den Charakteren tauchen wir in die Theater- und Filmwelt ein und erfahren einiges über die Szene in New York und Los Angeles. Grundsätzlich werden auch die Unterschiede zwischen dem Leben in New York und L.A. thematisiert, was ich sehr interessant zu lesen fand.

Die handelnden Personen an sich waren mir nicht unbedingt sympathisch, aber ihre Motive waren durchaus nachvollziehbar dargestellt und die gesamte Handlung hat mich zum Nachdenken angeregt.
Gerade weil so „normale“ Dinge wie Freundschaft, Ehe, Ehebruch… vorkamen, war das Buch recht stimmig und man kann sicherlich etwas damit anfangen und sich fragen, wie man selbst in einer ähnlichen Situation reagieren würde.

Der große Wurf war die Geschichte für mich aber nicht, es fehlte ein wenig die Quintessenz.


Fazit:
Einige Aspekte der Geschichte fand ich sehr lohnenswert, aber man verpasst auch nicht sehr viel, wenn man das Buch nicht liest.

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