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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.10.2019

Spannender und gut recherchierter historischer Kriminalroman

Die Tote in der Henkersgasse
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Im neusten Band der Serafina-Reihe mit Schauplatz Freiburg wird Serafina, die im Hause ihres Ehemanns Adalbert inzwischen eine Armen-Apotheke führt, in einen Mordfall hineingezogen. Denn ihr Mann wird ...

Im neusten Band der Serafina-Reihe mit Schauplatz Freiburg wird Serafina, die im Hause ihres Ehemanns Adalbert inzwischen eine Armen-Apotheke führt, in einen Mordfall hineingezogen. Denn ihr Mann wird zu einer toten Frau gerufen, die in der Henkersgasse aufgefunden wurde.
Warum ist die Tote so merkwürdig zurechtgemacht? Und was hatte sie überhaupt um die Zeit in Freiburg in dieser abgelegenen Gasse zu suchen?
Das erregt direkt Serafinas Misstrauen und sie beginnt zu ermitteln…


Meine Meinung:
Es war nicht der erste Roman von Astrid Fritz, den ich gelesen habe, jedoch der erste aus der Serafina-Reihe. Meinem Leseerlebnis / meinem Lesevergnügen tat dies jedoch keinen Abbruch. Dank des flüssigen und klaren Schreibstils war ich sofort mitten in der Handlung und habe mich beim Lesen einfach total wohl gefühlt.
Die Figuren sind einfach toll gezeichnet und es kam mir so vor, als würde ich Serafina schon ewig kennen, denn auch die Bezüge und Hinweise auf frühere Vorkommnisse hatten für mich genau den richtigen Umfang.

Auch in Bezug auf den Spannungsbogen hat der Roman für mich genau das richtige Maß, der Roman ist sehr spannend, aber auch nicht zu blutrünstig.
Es zieht sich auch ein sehr angenehmer Humor durch den ganzen Roman, wodurch das Lesen nicht nur spannend ist, sondern einfach Spaß macht.

Neben den tollen handelnden Personen hat mir auch besonders gut gefallen, dass die Schauplätze in dem historischen Freiburg sehr authentisch beschrieben sind. Man kann sich den Alltag der Menschen zu der damaligen Zeit sehr gut vorstellen, denn man merkt an vielen, vielen Stellen die extrem fundierte Recherche und das Wissen über historische Sachverhalte. Vor allem auch die Verwendung historischer Begriffe, die sehr maßvoll eingestreut sind, hat mir gut gefallen. Insgesamt wird die Zeit aus meiner Sicht sehr nachvollziehbar dargestellt, so dass ich beim Lesen nicht nur gut unterhalten wurde, sondern auch etwas lernen konnte.


Fazit:
Dieser historische Krimi aus der Feder von Astrid Fritz hat mir wieder ganz besonders gut gefallen und ich habe die spannenden und unterhaltsamen Lesestunden mit dem Buch sehr genossen!

Veröffentlicht am 14.10.2019

Wunderbarer spannender und gefühlvoller historischer Roman – sehr gelungener zweiter Band der Trilogie

Die Schokoladenvilla – Goldene Jahre
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Der zweite Band der Saga um die Schokoladenvilla in Stuttgart spielt Mitte der 1920er Jahre.
Serafina, die 20jährige Halbschwester von Victor, kommt nach dem Tod ihres gemeinsamen Vaters von Berlin nach ...

Der zweite Band der Saga um die Schokoladenvilla in Stuttgart spielt Mitte der 1920er Jahre.
Serafina, die 20jährige Halbschwester von Victor, kommt nach dem Tod ihres gemeinsamen Vaters von Berlin nach Stuttgart, um bis zu ihrer Volljährigkeit bei Judith und Victor in der Schokoladenvilla zu leben.
Schnell lebt sie sich ein und versteht sich vor allem sehr gut mit der quirligen Tochter Vicky. Und es gibt auch erste Anzeichen einer beginnenden Liebe….
Doch dann gibt es Schatten in ihrer Vergangenheit, die sie nun einzuholen drohen… Und auch sonst gibt es alte Feinde, die offenbar der Schokoladenmanufaktur Rothmann schaden wollen, denn es häufen sich seltsame Vorfälle.


Meine Meinung:
Von Anfang an hat mich der Roman total gefangen genommen und ich war dank der herrlich flüssigen Erzählweise sofort wieder mitten im Geschehen. Beim Lesen habe ich mich einfach wohlgefühlt und ich habe die über 700 Seiten richtiggehend verschlungen.
Ich fand es toll, die liebgewonnenen Mitglieder der Familie Rothmann wiederzutreffen. Die Zwillinge Anton und Karl sind im zweiten Band schon Anfang 30, aber immer noch unverkennbar die Zwillinge – jeder mit seinen Eigenheiten. Auch Judith und Victor sind weiterhin toll, wenn auch viel erwachsener und gesetzter als früher, aber sehr liebevoll, zugewandt und toll mit ihren Kindern.

Sehr gut hat mir auch die junge Tochter Vicky gefallen, die das Herz am rechten Fleck hat und so herrlich quirlig ist.

Und auch die neue Hauptperson Serafina ist sehr liebevoll angelegt und gewohnt warmherzig beschrieben. Sie macht im Laufe der Handlung eine sehr interessante und gleichzeitig glaubwürdige Entwicklung durch, was mir sehr gut gefallen hat.

Daneben sind auch sehr viele Nebenfiguren total warmherzig beschrieben, und es kommt ein guter Querschnitt der Bevölkerung aus den verschiedenen sozialen Schichten vor.

Die Handlung ist wie im ersten Teil auch geprägt von einem sehr schönen Spannungsbogen. Es gibt diverse Handlungsstränge und einige Verwicklungen, die irgendwie zusammenhängen. Neben dem spannenden Teil rund um Serafinas Vergangenheit, die Schokoladenfabrik etc. stehen natürlich auch wieder Liebesgeschichten im Vordergrund. Mir hat sehr gut gefallen, wie authentisch und glaubwürdig diese beschrieben werden. So konnte ich mich sehr gut in die handelnden Personen hineinversetzen.

Nicht zuletzt fängt der Roman auch die Stimmung der Zeit in den goldenen Zwanziger Jahren gut ein und hat auch wieder wunderbaren Bezug zu leckeren Schokoladenköstlichkeiten.
Auch das Zusatzmaterial zeigt, wie fundiert und gründlich die Autorin recherchiert hat. Man bekommt durch den Roman anhand der konkreten handelnden Personen wirklich ein gutes Bild vom Alltag der Menschen in den 1920er Jahren.


Fazit:
Dieser historische Roman bietet auf über 700 Seiten wirklich für jeden etwas: Spannung, warmherzig beschriebene und sorgfältig gezeichnete Personen, Gefühle, ein Fokus auf die Themen Schokolade, Musik und Mobilität und ein sehr fundiertes Bild der Zeit.

Veröffentlicht am 13.10.2019

Fundiert recherchierter und mitreißender historischer Roman aus den 1950er Jahren

Die Schwestern vom Ku'damm: Wunderbare Zeiten
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Der zweite Band der Trilogie „Die Schwestern vom Ku’damm“ dreht sich um Silvie, die mittlere Tochter der Thalheims, die hauptamtlich beim Radio als Moderatorin arbeitet und nur einen Teil ihrer Woche im ...

Der zweite Band der Trilogie „Die Schwestern vom Ku’damm“ dreht sich um Silvie, die mittlere Tochter der Thalheims, die hauptamtlich beim Radio als Moderatorin arbeitet und nur einen Teil ihrer Woche im Kaufhaus der Familie verbringt.
Es treibt sie um, dass sie „Keinen Mann. Kein Haus. Kein Kind.“ hat und sie verlebt Affären mit verschiedenen Männern…
Wird sie auch ihr Glück und irgendwo ihren Heimathafen finden?


Meine Meinung:
Von Anfang an hat mich dieser Roman, in dem nun die mittlere Thalheim-Schwester Silvie im Vordergrund steht, wieder gepackt. Die Erzählweise ist einfach sehr angenehm und wunderbar flüssig zu lesen, dabei gleichzeitig richtig spannend.
Die Charaktere sind einfach wieder toll. Nun aus der Sicht von Silvie erscheinen einem manche Personen und Geschehnisse ganz anders als aus Rikes Sicht, die im ersten Band im Mittelpunkt stand. Dadurch bekommt man ein viel runderes Bild, weil natürlich jeder seinen eigenen Blick auf Geschehnisse hat, je nachdem, was ihm oder ihr wichtig ist bzw. wie er oder sie geprägt wurde.
Silvie war mir von Anfang an sympathisch, sogar jetzt noch sympathischer als im ersten Teil. Dass ihre Kinderlosigkeit ihr zu schaffen macht, ist sehr nachvollziehbar und glaubwürdig dargestellt.
Vor allem hat mir aber sehr gut gefallen, welche Entwicklung sie im Laufe des Romans durchmacht, als sie erkennt, was ihr eigentlich wirklich wichtig ist.
Wie auch im ersten Teil hat mir neben den sehr warmherzig angelegten Charakteren wieder sehr gut gefallen, wie gründlich die Autorin über die Zeit recherchiert hat. Ich habe unglaublich viel über die Fünfziger Jahre erfahren, was ich so gar nicht präsent hatte. Vor allem, weil die Geschichte in Berlin spielt, konnte die Autorin die Geschichte der BRD und die der DDR wunderbar miteinander verknüpft darstellen. Was die Geschehnisse für den Alltag der Menschen in Berlin bedeutet haben, wurde anhand der Familie Thalheim, ihrer Verwandten, Freunde und Angestellten besonders gut deutlich.


Fazit:
Nach diesem mitreißenden, manchmal auch arg dramatischen Roman rund um die mittlere Schwester Silvie Thalheim freue ich mich bereits sehr auf den dritten Band der Trilogie, in dem die kleine Schwester Flori im Mittelpunkt stehen wird. Eine tolle Reihe historischer Romane mit einer packenden Handlung und gleichzeitig einer sehr gelungenen Darstellung des Alltags ganz normaler Menschen zu der Zeit!

Veröffentlicht am 08.10.2019

Wunderschöner Weihnachtsschmöker

Stille Nacht, flauschige Nacht
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Patrick hat alle Hände voll zu tun, denn sein Unternehmen für Holzhäuser läuft richtig gut und zu Hause stellen die Zwillinge Joel und Jessica alles auf den Kopf.
Zum großen Glück der Zwillinge haben sie ...

Patrick hat alle Hände voll zu tun, denn sein Unternehmen für Holzhäuser läuft richtig gut und zu Hause stellen die Zwillinge Joel und Jessica alles auf den Kopf.
Zum großen Glück der Zwillinge haben sie gerade noch den niedlichen Streuner-Hund Oskar aufgenommen.
Da ergibt es sich, dass Patrick die extrem gut organisierte Angelique als Assistentin einstellen kann, die ihm allerdings schon nach kurzer Zeit mit ihrer Art der Kontrole und des Multitaskings auf die Nerven geht.
Und dann ist auch bald schon wieder Weihnachten…


Meine Meinung:
Der neue Weihnachtsroman von Petra Schier liest sich von Anfang an wieder wunderbar flüssig. Aufgrund der liebevoll beschriebenen handelnden Personen wurde mir direkt ganz warm ums Herz. Patrick und Angelique sind wirklich beide ganz toll gezeichnet und vor allem auch die Zwillinge Jessica und Joel sind ganz wunderbare Kinder.

Neben der sehr geschickt konstruierten Handlung mit gelungenen Spannungsbögen besticht der Roman durch die Besonderheiten, dass auch Santa Claus (mit seiner Frau) vorkommt und auch bei der einen oder anderen Wendung seine Hände im Spiel hat sowie der niedliche Oskar als kleiner Mischlingshund seine Gedanken teilt.

Ich habe schon verschiedene Romane von Petra Schier gelesen, historische Romane wie auch Bücher, in denen Tiere auch eine Rolle spielen, und wurde nie enttäuscht.

Gerade für die Vorweihnachtszeit finde ich den neuen Roman einfach bezaubernd, weil er einfach ein schönes Gefühl erzeugt und mir sehr schöne entspannende Lesestunden geschenkt hat.
Ich bin richtig gut in Weihnachtsstimmung gekommen und hatte gleich Lust Plätzchen zu bakcken.


Fazit:
Ich kann den neuen Weihnachtsroman von Petra Schier mit dem netten Titel (der auch in der Handlung elegant aufgenommen wird) sehr empfehlen. Ich freue mich schon auf weitere Bücher der Reihe und werde mir erst einmal den Vorgängerband besorgen.

Veröffentlicht am 29.09.2019

Tiefgründig, warmherzig, traurig und einfach wunderschön!

Der Geschmack unseres Lebens
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Ella hat ganz früh ihre Mutter unter tragischen Umständen verloren und eröffnet gerade in Alba ihre erste eigene Chocolaterie, in der sie 32 verschiedene Pralinensorten anbietet – eine für jedes Lebensjahr ...

Ella hat ganz früh ihre Mutter unter tragischen Umständen verloren und eröffnet gerade in Alba ihre erste eigene Chocolaterie, in der sie 32 verschiedene Pralinensorten anbietet – eine für jedes Lebensjahr ihrer Mutter. Als alleinerziehende Mutter von Zwillingen hat sie es grundsätzlich nicht leicht… Da ziehen fremde Leute aus der Stadt in ihr Elternhaus und übernehmen die Haselnussplantage, die vorher über Generationen im Familienbesitz von Ellas Vorfahren war.
Ella wird all ihren Mut brauchen, um sich der Vergangenheit zu stellen und vor allem, um eine Zukunft für sich zu finden!

Meine Meinung:
Ich habe grundsätzlich alle Bücher von Julia Fischer sehr, sehr gerne gelesen und mich schon lange auf diesen neuen Roman gefreut.
Da er mit Abstand das persönlichste Buch der Autorin ist, bin ich sogar noch begeisterter von dem Roman als von den vorherigen Werken. Von Anfang an war ich dank der flüssigen, oft poetischen Schreibweise direkt in der Handlung gefangen. Alle Personen sind extrem liebevoll und glaubwürdig gezeichnet, so dass man sich als Leser(in) an den verschiedenen Entwicklungen freuen kann. Und es gibt wirklich auch zahlreiche Nebenfiguren, die genauso warmherzig und authentisch beschrieben werden wie die Protagonisten. Für mich macht das einen der Reize des Romans aus, dass es verschiedene Handlungsstränge gibt, die man anhand der Personen sehr gut verfolgen kann und die der ganzen Geschichte eine wunderbare Tiefe geben. Durch die verschiedenen Perspektiven hat der Roman einen sehr gelungenen Spannungsbogen, so dass ich das Buch nur schwer aus der Hand legen konnte.
Neben den wundervoll angelegten Personen ist auch das italienische Flair einfach ganz toll beschrieben. Man kann sich die kulinarischen Köstlichkeiten sehr gut vorstellen und fühlt sich in die liebliche Landschaft des Piemont versetzt. Mir hat der Roman richtig Lust darauf gemacht, meinen nächsten Urlaub in Alba und Umgebung zu verbringen und einmal die Trüffelmesse dort zu besuchen.
Darüber hinaus habe ich auch großen Gefallen daran gefunden, eigene Schokoladenkreationen herzustellen, weil Ella Chocolaterie einfach zu bezaubernd beschrieben war.
Der Roman wird mich aber auch grundsätzlich noch lange beschäftigen, weil er mich emotional sehr berührt und bewegt hat. So traurig die Geschichte an vielen Stellen ist, so sehr überwiegt doch das Positive und die Hoffnung. Letztlich habe ich mich sehr gefreut, dass die Geschichte für Ella noch so eine gute Wendung genommen hat.


Fazit:
Ich bin immer noch ganz bewegt von dem Roman, der mich sicherlich noch lange beschäftigen wird. Die Lektüre kann ich jedem nur wärmstens empfehlen, der einen intelligenten, gut angelegten, gefühlvollen, sinnlichen und spannend erzählten Roman sucht. Wenn ich könnte, würde ich gerne sechs Sterne dafür vergeben.