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Veröffentlicht am 26.04.2021

Starkes Setting mit gegen Ende etwas schwächelnder Geschichte

Die Senfblütensaga - Zeit für Träume
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Emma möchte gerne studieren, was jedoch Anfang des 20. Jahrhunderts für Frauen in Elsass-Lothringen noch nicht möglich ist. Stattdessen soll sie ganz im Rahmen der Wünsche ihrer Familie eine gute Partie ...

Emma möchte gerne studieren, was jedoch Anfang des 20. Jahrhunderts für Frauen in Elsass-Lothringen noch nicht möglich ist. Stattdessen soll sie ganz im Rahmen der Wünsche ihrer Familie eine gute Partie machen und einen reichen Mann heiraten.
Als sie Carl kennen lernt, der sich für die Senfherstellung und entsprechende Aromen begeistert, ändert das alles. Sie ist von seiner Leidenschaft für das Produkt total fasziniert.


Meine Meinung:
Dieser historische Roman hat ein sehr gelungenes Setting in Metz Anfang des 20. Jahrhunderts. Man spürt auf jeder Seite, wie gründlich die Autorin recherchiert hat, und kann sich den Alltag der Menschen zu der Zeit sehr gut vorstellen. Zum einen wird es sehr deutlich, wie die Rolle der Frau damals war, zum anderen werden auch die Konflikte zwischen den französischen Bewohnern dieses Landstrichs und den zugezogenen „Altdeutschen“ aus anderen Teilen des Reiches, die gerade das Sagen haben, sehr gut dargestellt.

Die Geschichte rund um die Senfblütensaga bekannt sehr flüssig und war leicht zu lesen. Die handelnden Personen waren vielversprechend angelegt und ich mochte Emma und Carl von Beginn an sehr gerne. Auch einige Nebenfiguren hatten sich gleich in mein Herz geschlichen.
Leider ließ die Handlung im Laufe der Zeit etwas nach, es gab einige Längen und unnötiges Hin und Her aufgrund von Missverständnissen. Doch schließlich wurden die meisten Fäden von der Autorin wieder gut zusammengeführt und einiges wurde auch aufgrund des sehr interessanten Nachworts zu den historischen Hintergründen der Senffabrik relativiert.

Somit hatte der Roman zwar aus meiner Sicht einige kleinere Schwächen, es überwiegen aber ganz klar die Stärken. Und so bin ich sehr gespannt auf den zweiten Teil der Senfblütensaga!


Fazit:
Insgesamt habe ich den Roman mit dem interessanten historischen Setup sehr gerne gelesen und ich freue mich schon auf die Fortsetzung rund um Emma und Carl!

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Veröffentlicht am 11.04.2021

Unterhaltung nach bewährtem Muster von Iny Lorentz – über eine spannende Epoche der Seefahrt in Hamburg

Die Perlenprinzessin. Rivalen
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Der Auftakt zu einer neuen Familiensaga von Iny Lorentz spielt ab 1771 in Hamburg und zieht sich bis ins 19. Jahrhundert zur Zeit Napoleons und der französischen Besatzung.
Die beiden junge Kapitäne Simon ...

Der Auftakt zu einer neuen Familiensaga von Iny Lorentz spielt ab 1771 in Hamburg und zieht sich bis ins 19. Jahrhundert zur Zeit Napoleons und der französischen Besatzung.
Die beiden junge Kapitäne Simon Simonsen und Jörgen Mensing lassen sich auf einen gefährlichen Wettstreit ein, um die schöne Mina Thadde zu heiraten. Als auf der Fahrt ein Unglück passiert und darum Lügen gesponnen werden, geht Jörgen als Sieger aus dem Wettstreit hervor und Simons Ruf als Kapitän ist zunächst ruiniert. Die Geschichte wird im ersten Band über drei Generationen erzählt und soll in der Fortsetzung dann auf der Geschichte der Enkel aufsetzen.


Meine Meinung:
Der Roman startet von Beginn an mit einer spannenden Geschichte, die in kurzen Kapiteln sehr dicht und flüssig erzählt wird, so dass man sie wirklich gut lesen kann und das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte.
Besonders gut gefallen haben mir die Einblicke in die historischen Hintergründe, gerade zur Zeit der französischen Besetzung Hamburgs bzw. der Seeblockade gegenüber England unter Napoleon. Im Gegensatz zu den Schilderungen in einem Geschichtsbuch kann man sich nach der Lektüre dieses Romans gut vorstellen, was die Besetzung für ganz normale Menschen verschiedener Schichten bedeutet hat. Darüber hinaus habe ich auch einen sehr guten und authentischen Einblick in die mir bisher unbekannte Welt der Seefahrt bekommen. Die Schilderungen waren so spannend und atmosphärisch, dass man sich sehr gut vorstellen konnte, wie es auf einem großen Handelsschiff oder in den Häfen zuging.
Die Konstruktion der Geschichte an sich beruht auf bewährten Erzählmustern von Iny Lorentz, bei denen gleich klar ist, welche Person gut und welche böse ist. Manchmal erschienen mir die handelnden Personen arg eindimensional, aber es hat mich beim Lesen auch nicht sehr gestört. Darüber hinaus passieren natürlich den „guten“ Personen alle möglichen Schicksalsschläge, die einen beim Lesen ziemlich mitnehmen.
Anders als erwartet ist der Roman nicht richtig in sich abgeschlossen, sondern endet mit einem spannenden Cliffhanger, so dass ich jetzt voller Spannung den zweiten Teil erwarte.


Fazit:
Ich habe den Roman sehr gerne gelesen und es besonders genossen, viel Neues über eine historische Epoche sowie über die Seefahrt zu lernen. Der Roman ist in dieser Hinsicht wirklich recht vielfältig.

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Veröffentlicht am 31.03.2021

Schöner Schmöker zum ökologischen Gärtnern

Wildes Paradies
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Claudia Praxmeier hat mit ihrem Mann einen alten Bauernhof im Chiemgau mit viel Grund gekauft und möchte sich hier dem ökologischen Gartenbau widmen.
Dazu legt sie Totholzhecken an, pflanzt biologisches ...

Claudia Praxmeier hat mit ihrem Mann einen alten Bauernhof im Chiemgau mit viel Grund gekauft und möchte sich hier dem ökologischen Gartenbau widmen.
Dazu legt sie Totholzhecken an, pflanzt biologisches Gemüse, erhält Streuobstwiesen oder siedelt Leben in Teichen an.
Es dauert gar nicht lange und vielfältige Tiere und Pflanzen siedeln sich in dem „wilden Paradies“ an.


Meine Meinung:
Mir hat das Buch von Anfang an sehr gut gefallen, denn es ist sehr hochwertig gestaltet, liegt gut in der Hand und fällt schon durch die vielen großformatigen Fotos von Tieren und Pflanzen auf. Es lässt sich dank des locker-flockigen Stils auch total gut lesen und so kommt man schnell von Kapitel zu Kapitel und ins Schmökern.
Ich habe besonders gerne die Teile über den Gemüseanbau und die Streuobstwiesen gelesen, aber fand es grundsätzlich auch sehr interessant, welche Tiere sich innerhalb kurzer Zeit angesiedelt haben. Einige gute Anregungen zum Experimentieren im Garten konnte ich mitnehmen. Allerdings hätte ich mir noch einige etwas konkretere Anleitungen und Tipps gewünscht. So war es zwar ein sehr netter Schmöker, aber weniger ein praktisches Gartenbuch.


Fazit:
Das Buch macht richtig Lust auf ökologischen Gartenbau und lässt sich wirklich gut lesen, es ist allerdings mehr erzählend als anleitend. Insgesamt auf jeden Fall sehr lesenswert!

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Veröffentlicht am 22.03.2021

Atmosphärischer Roman auf zwei zeitlichen Ebenen

Der Liebesbrief
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Nach dem viel zu frühen Tod ihres Mannes kommt Chloe nach Cornwall, wo sie ein altes verwunschenes Pfarrhaus angemietet hat und für sich einen Neuanfang wagen möchte. Dort trifft sie nicht nur den sympathischen ...

Nach dem viel zu frühen Tod ihres Mannes kommt Chloe nach Cornwall, wo sie ein altes verwunschenes Pfarrhaus angemietet hat und für sich einen Neuanfang wagen möchte. Dort trifft sie nicht nur den sympathischen Historiker Matt, sondern macht gleich noch einen spektakulären Fund zu einem jungen Dichter zur Zeit des ersten Weltkriegs und seiner großen Liebe.


Meine Meinung:
Das wunderschön gestaltete Buch hat mich direkt angesprochen und ich habe mich sehr gerne in die geheimnisvolle und romantische Geschichte gestürzt. Ich fühlte mich gleich in das raue und doch so ansprechende Cornwall versetzt, wo ich selbst vor zwei Jahren Urlaub gemacht habe. Daher – und auch dank der sehr eingängigen – Beschreibungen konnte ich mir die Landschaft mit dem Klippenpfad, den felsigen Küsten, dem wunderschönen Meer und den alten Häusern richtig gut vorstellen.

Auch die Geschichte und die handelnden Personen fand ich sehr gelungen angelegt. Ich mag grundsätzlich Geschichten sehr, die auf verschiedenen zeitlichen Ebenen spielen. Hier war dies gut gelöst, indem Szenen der Gegenwert die Ereignisse in der Vergangenheit sozusagen einrahmen. Der Roman hat einen sehr gelungenen Spannungsbogen und auch das Ende fand ich sehr stimmig gehalten.

Die Darstellungen zum ersten Weltkrieg, die Kriegssehnsucht, junge Männer, die sich frei

Dank des total flüssigen Schreibstils habe ich gut in die Geschichte abtauchen können, sie ließ sich wirklich gut und schnell lesen. Auch emotional war sie wirklich packend.


Fazit:
Dieser Roman ist wirklich ideal für ein gemütliches Wochenende auf der Coach oder für den Urlaub, wenn man einmal so richtig abtauchen möchte.

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Veröffentlicht am 09.03.2021

Unterhaltsamer Sophie Kinsella-Roman

Erobere mich im Sturm
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Ava möchte nicht mehr beim Online-Dating enttäuscht werden und ist sehr froh und glücklich, als sie bei einem Workshop für kreatives Schreiben in Italien den sympathischen Matt kennenlernt. Zurück in London ...

Ava möchte nicht mehr beim Online-Dating enttäuscht werden und ist sehr froh und glücklich, als sie bei einem Workshop für kreatives Schreiben in Italien den sympathischen Matt kennenlernt. Zurück in London muss sie allerdings feststellen, dass sein Leben so ganz anders ist, als sie sich das vorgestellt hat.
Passt er, der knallharte Geschäftsmann, zu ihrer chaotischen und unorganisierten Art inkl. Ihres Hundes Harold, der gerne mal nagelneue Hemden zerfetzt?!


Meine Meinung:
Ich hatte ein unterhaltsames, leichtes Unterhaltungsbuch von Sophie Kinsella nach bekanntem Muster erwartet und wurde auch bei diesem Buch nicht enttäuscht. Es kam naturgemäß nicht so neu und spritzig daher wie die frühen Shopaholic-Romane oder „Can you keep a secret?“, sondern war sehr, sehr vorhersehbar konstruiert.
Es hat mir aber in bewährter handwerklicher Manier einige schöne Lesestunden geschenkt und war auf jeden Fall unterhaltsam. Gerade um Ende hin konnte man viel von dem schönen Humor der Autorin erkennen und sich auch an der Entwicklung der handelnden Personen freuen.
Während Ava und Matt anfangs noch ein wenig blass blieben, haben sie im Laufe der Geschichte unheimlich an Kontur gewonnen und sich sehr sympathisch entwickelt, was mir gut gefallen hat.


Fazit:
Der neue Sophie Kinsella-Roman, den ich auf Englisch gelesen habe, ist sicherlich kein literarisches Meisterwerk, aber solide gemachte Unterhaltung.

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