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Veröffentlicht am 23.04.2024

Finstere Familiengeheimnisse

Quälender Hass
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Es fängt alles so idyllisch an, eine Großmutter fährt mit ihren beiden kleinen Enkeltöchtern auf eine benachbarte Farm zum Walnüsse sammeln und diese erste Szene endet mit einem brutalen Mord und der Entführung ...

Es fängt alles so idyllisch an, eine Großmutter fährt mit ihren beiden kleinen Enkeltöchtern auf eine benachbarte Farm zum Walnüsse sammeln und diese erste Szene endet mit einem brutalen Mord und der Entführung eines siebenjährigen Mädchens. Elsie ist ein besonderes Kind mit einigen persönlichen Herausforderungen und ihren Eltern ganz besonders ans Herz gewachsen, achten doch die Amish-Familien ganz besonders auf ihre Kinder.

Aus diesem Grund ist Kate Burkholder und ihr Team in ganz besonderer Alarmbereitschaft und setzt alles in Bewegung das kleine Mädchen zu finden. Die ultrakonservative Familie und Amish-Gemeinde sind in diesem Fall jedoch keine besondere Hilfe und so kommt Kate in ihren Nachforschungen nur sehr langsam voran. Ihre Auseinandersetzung mit dem örtlichen Bischoff bringen auch wieder ihre Vergangenheit ans Licht und fordern Kate auf eine ganz besondere Weise heraus. Dazu stellt sich heraus, dass die Herkunft von Elsie ein Geheimnis ist und nun irgendjemand die Wahrheit herausgefunden hat und die Verantwortlichen auf grausame Weise zur Rechenschaft zieht.

Der Leser fiebert wieder mit und die Autorin schafft es wie immer die besondere Stimmung und das Lebensgefühl, den Glauben der Amish-People, der auf der einen Seite faszinierend und auf der anderen Seite ein Kopfschütteln hervorruft, rüberzubringen. Was braucht es für ein gottesfürchtiges Leben, wann ist es dran die Wahrheit zu sagen und nicht sie zu verschweigen, wem gehört die Rache und wohin mit dem Hass? Wieder ein Thriller, der mehr beinhaltet als nur einen spannenden Kriminalfall. Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 15.04.2024

Fange neu an, egal wie alt Du bist!

Die Kunst des Neuanfangs
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In diesem schönen kleinen, 187 Seiten umfassenden Hardcover geht es um die Kunst des Neuanfangs. Die Autorinnen Sarina Pfauth und Debora Kuder haben in dreizehn völlig unterschiedlichen Geschichten das ...

In diesem schönen kleinen, 187 Seiten umfassenden Hardcover geht es um die Kunst des Neuanfangs. Die Autorinnen Sarina Pfauth und Debora Kuder haben in dreizehn völlig unterschiedlichen Geschichten das Leben von Menschen eingefangen, die auf die eine oder andere Weise neu angefangen haben.

Entweder erzählen die Menschen ihre Geschichte und ihren Werdegang oder es ist in einer Art Interview niedergeschrieben. Der Leser wird mit auf die Reise der verschiedenen Neuanfänge genommen, findet sich in der einen oder anderen Geschichte wieder, erfährt über die psychologischen Hintergründe oder auch über den christlichen Glauben, der doch manche sehr intensiv in ihrem Neuanfang unterstützt hat. Diese Geschichten, die den Glauben beinhalten, haben mich am meisten berührt.

Sehr schön ist die Vielfalt und Unterschiedlichkeit der Menschen und ihrer Neuanfänge. Wir gehen mit einer Familie nach Hawai und erleben den Start eines neuen Business mit, lesen von Frauen und Männer mit unterschiedlichen Familien- und Berufshintergründen, die sich aufmachen etwas Neues zu erforschen oder die mehr oder weniger gezwungen wurden einen Neuanfang zu wagen, z.B. eine Flucht aus dem Heimatland wegen Krieg und Verfolgung oder weil eine Diagnose auf einmal da ist und einen Neuanfang erfordert oder wenn nach einem schweren Verlust erstmal die Welt stillsteht und dann zaghafte Schritte in einen neuen Anfang erfolgen.

Wir lesen Interviews von Menschen, die andere Menschen auf ihrem Weg unterstützen, Altes hinter sich zu lassen und etwas Neues zu beginnen und während des Lesens der so unterschiedlichen Geschichten kommt mir doch das eine oder andere sehr bekannt vor und ich bin eifrig am Zitate aufschreiben.

"Das Leben ist erst vorbei, wenn du mutlos auf eine Veränderung wartest.", diesen Satz nehme ich unter vielen anderen mit und bin dankbar, dieses kleine und doch inhaltsreiche Buch gelesen zu haben.

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Veröffentlicht am 10.04.2024

Jesus selbst ist die Antwort. Für alles!

Steh auf, mein Kind, und geh!
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Wir befinden uns im Jahr 1994 und ich sah und hörte von dem fürchterlichen Konflikt zwischen Tutsi und Hutu in Ruanda. Doch Afrika war weit weg und irgendwann änderten sich natürlich auch die Nachrichten. ...

Wir befinden uns im Jahr 1994 und ich sah und hörte von dem fürchterlichen Konflikt zwischen Tutsi und Hutu in Ruanda. Doch Afrika war weit weg und irgendwann änderten sich natürlich auch die Nachrichten. Doch dann kam auf wundersame Weise dieses Buch in meine Hände und der Konflikt bekam ein Gesicht. Das Gesicht von Marie, damals 9 Jahre alt, eine Tutsi, die mit ihrer großen und lebendigen Familie in Ruanda auf dem Land lebt. Der Leser wird mit hinein genommen in diesen schrecklichen und so völlig unsinnigen Völkermord, immer wieder in Rückblenden aus Sicht der jungen Marie geschildert.

Innerhalb weniger Wochen werden über eine Million Menschen ermordet, einfach weil sie dem "falschen" Stamm angehören und dieses Unglück ereilt Marie mit ihrer Familie im April 1994, vor genau 30 Jahren. Sie muss miterleben, wie ihre Mutter und ihre Schwestern ermordet werden, ist von jetzt auf gleich auf sich alleine gestellt und weiß in diesem ganzen Inferno nicht, was sie tun soll. Da hört sie unvermittelt eine leise Stimme, die ihr ganz genau sagt, was sie als nächstes tun soll. Marie versteht es nicht, doch sie hört auf diese Stimme und gelangt durch eine mehr als wundersame Fügung die Flucht vor den Schlächtern. Eine Flucht, die sie bis nach Deutschland führt, wo eine ihrer großen Schwestern verheiratet ist.

Schwer traumatisiert gelingt es dem jungen Mädchen dennoch in dem fremden Land sich einzuleben und sie wächst zu einer sehr schönen und nach außen hin sehr selbstbewussten jungen Frau heran. Doch die fürchterlichen Ereignisse, die miterleben und mit ansehen musste, haben tiefe Wunden in ihrer Seele hinterlassen, die sie jedoch ganz fest verschlossen hält. Somit bleibt die Verwundung, sie eitert und ihre innere Verbitterung wächst. Und wie durch ein weiteres Wunder hört Marie wieder die gleiche Stimme, wie sie sie mit neun Jahren in dem schrecklichen Inferno in Ruanda vernommen hat. Es ist die Stimme Gottes und auch diesmal führt er sie in die Freiheit, nicht wieder in ein anderes Land, sondern in eine innere Freiheit durch Heilung und Vergebung und diese Stimme hat das letzte Wort im Leben von Marie.

Ich habe diese bewegende Geschichte in einem Rutsch durchgelesen, weil sie mich so gefesselt hat, das furchtbare Leid, das damals über einen ganzen Volksstamm eingebrochen ist, die furchtbare und sinnlose Zerstörung einer Welt, die vormals lebendig und fröhlich war, die Fragen, die ein solches Leid aufwerfen und auch das Staunen darüber, dass Gott den Einzelnen sieht und ihn nicht im Stich lässt, dass er ihn auf behutsame und doch bestimmte Weise in Freiheit und Sicherheit führt und ER die Menschen, trotz vieler unbeantworteter Fragen, nie im Stich lässt. Marie findet in Jesus die Antwort. Für alles! Das hat mich sehr bewegt und das wünsche ich mir auch und allen, die dieses bewegende Buch lesen!

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Veröffentlicht am 08.04.2024

Guten Mädchen passiert nichts....

Brennendes Grab
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.....das würde Gott nie zulassen. Sie müssen etwas getan haben......Nun, dass diese Aussage eine mehr als dumme Mär ist, weiß ich schon lange, doch sie hält sich sehr zäh in den verschiedensten Denominationen.

Doch ...

.....das würde Gott nie zulassen. Sie müssen etwas getan haben......Nun, dass diese Aussage eine mehr als dumme Mär ist, weiß ich schon lange, doch sie hält sich sehr zäh in den verschiedensten Denominationen.

Doch zum Anfang des 10. Thrillers von Linda Castillo, der ziemlich grausam startet und , denn eine Scheune brennt und darin befindet sich der 18jährige Sohn der Familie Gingerich. Ein Vorzeigesohn, gutaussehend, fleißig, immer freundlich und zuverlässig. Er wäre bestimmt ein ganz wunderbarer Schwiegersohn und Ehemann geworden. Doch nun ist dieses Unglück passiert, nun ja, nicht einfach passiert, wie Kate Burkholder, Chefermittlerin von Painters Hill, ziemlich schnell herausfindet. Denn ihre Ermittlungen ergeben, dass der Sonnenschein-Sohn wohl ziemliche Schattenseiten aufwies, von denen die Mitglieder der Amish-Gemeinde nichts wissen wollen.

Kate, selbst ehemals Amish, jedoch aus sehr gutem Grund nicht mehr, muss tief graben und viele Fragen stellen und so nach und nach ergeben sich einige Anhaltspunkte. Der Sonnenschein-Sohn wurde von jemandem grenzenlos gehasst und in starb nicht zufällig in den Flammen, doch Kate, die sich durch verschiedene Gerüchte hinter vorgehaltener Hand, zahlreiche Verdächtige und nicht zuletzt ihre eigene dunkle Vergangenheit, die auch noch an die Tür klopft, durcharbeitet, kommt in diesem Fall an ihre Grenzen, denn was ist wirklich Gerechtigkeit und wo ist die Grenze zur Rache?

Mir ging diese Geschichte ziemlich unter die Haut, denn sie kann in jeder Gemeinde passieren und wo sind die Gläubigen, die sich auf die Seite der Opfer stellen und nicht noch die Täter durch Schweigen decken? Sehr lesenswert!

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Veröffentlicht am 03.04.2024

Meine Seele gehört Jesus Christus

Der Ketzer von Konstanz
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Wir befinden uns in Konstanz, im 15. Jahrhundert. Die geistliche Welt ist fest in katholischer Hand, so denkt sie. Doch da gibt es einen gewissen Jan Hus, Theologieprofessor und Geistlicher, der ganz andere ...

Wir befinden uns in Konstanz, im 15. Jahrhundert. Die geistliche Welt ist fest in katholischer Hand, so denkt sie. Doch da gibt es einen gewissen Jan Hus, Theologieprofessor und Geistlicher, der ganz andere Vorstellungen von Vergebung, Gnade, Wahrheit und Gerechtigkeit hat wie der Klerus. Er ist der festen Überzeugung, dass Jesus nicht in einem bestimmten Gebäude zu finden ist und Vergebung nicht erkauft werden kann. Seine Überzeugungen tut er laut kund in Prag an der Hochschule und in der Bethlehemkappelle in Prag, die von mehr und mehr Menschen besucht wird, denn er predigt nicht in Latein, sondern in tschechisch, damit es auch die einfachen Menschen verstehen.

Damit zieht er sich den Unmut der mächtigen Kardinäle, Päpste, Bischöfe und Könige zu, die alle Anstrengungen unternehmen, diesen von ihnen betitelten Ketzer ruhigzustellen, doch Jan gibt nicht auf, kein Bann, keine Exkommunizierung kann ihn davon abhalten für Wahrheit und Gerechtigkeit einzutreten. Sein Glaube und der seiner Mitstreiter wird auf das Allerhöchste geprüft und nicht alle halten der Folter der Inquisition stand. Jan gibt nicht auf und hofft auf dem Konzil von Konstanz seine Thesen darzulegen und in eine offene Diskussion mit den Kirchenvertretern zu gehen um wirklich eine tiefe, von innen kommende Veränderung der Kirche zu begehen. Doch er ist schon mittendrin in den tiefen politischen Machtverstrickungen von Kirche und Staat und jeder der ein Pöstchen oder eine gewisse Stellung hat, versucht diese zu festigen mittlels Intrigen, die dem Leser oft den Atem rauben und Parallelen zu heute erkennen lässt.

Die Autorin Corinna Wolf nimmt uns in dieser Geschichte mit in die letzten beiden Jahre, die Jan Hus in Konstanz im Kerker verbrachte. Sie recherchierte intensiv und verstand es historische Fakten und Personen mit fiktiven Romanfiguren zu verknüpfen und allen Beteiligten einen unverwechselbaren Charakter zu geben. Die dazu passende Übersicht findet der Leser am Anfang des Romans und nachdem ich einiges historische Fakten über Jan Hus gelesen und auch den passenden Film über ihn gesehen habe, fand ich diesen Roman sehr außergewöhnlich, denn er nimmt uns mit in die innere Glaubenswelt von Jan Hus, seine Glaubenskämpfe, seine Zweifel und den tieferen inneren Frieden, den er fand um seinen vor ihm liegenden schweren Weg zu gehen. Dazu bekommen wir von der Autorin einen Blick in die unsichtbare Welt der Engel und Dämonen, die dem einen oder dem anderen zur Seite stehen, je nachdem wie sich derjenige entscheidet, wem sich der- oder diejenige hingibt und wem er wirklich die Ehre gibt. Auch da konnte ich während des Lesens durchaus Parallelen zu heute erkennen. Diese Begegnungen wurden sehr eindrücklich geschildert und haben mich sehr getröstet, ich hätte Jan Hus sofort aus diesem Kerkerloch befreit, doch Gott hatte mehr mit ihm vor und ich glaube, er wird nun auf der Wolke der Zeugen sitzen und schauen, was es an Veränderung wirklich gegeben hat

Auch wenn es eine Szene gab, mit der ich nicht konform ging, der Leser wird es von alleine während des Lesens feststellen, finde ich diese Geschichte sehr tiefgehend, zeigt sie doch was es heißt für seinen Glauben, für Wahrheit und Gerechtigkeit wirklich einzustehen und notfalls auch dafür sein Leben zu geben. Das kennen wir satten und trägen Christen des Westen nur von unseren verfolgten Geschwistern in anderen Ländern, doch die Machtstrukturen in unserem Land verändern sich so schnell, dass wir vielleicht auch in solche eine Situation wie Jan Hus kommen können und da hoffe und bete ich ebenso für Wahrheit und Gerechtigkeit einstehen zu können.

Absolut lesenswert!

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