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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.10.2021

Tödlicher Wunsch

Nur ein Schritt
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Morgan ist erstarrt und fassungslos. Vor wenigen Sekunden sagt eine Fremde »Nimm mein Kind!« und springt vor den einfahrenden Zug. Mit dem Baby im Arm weiss Morgan nun nicht, was sie tun soll. Schon bald ...

Morgan ist erstarrt und fassungslos. Vor wenigen Sekunden sagt eine Fremde »Nimm mein Kind!« und springt vor den einfahrenden Zug. Mit dem Baby im Arm weiss Morgan nun nicht, was sie tun soll. Schon bald gerät sie selbst in den Verdacht die Fremde gestossen zu haben. Wollte sie nur das Baby, da sie sich schon länger ein Kind wünscht? Überzeugt von ihrer Unschuld geht Morgan auf Spurensuche und entdeckt dabei tödliche Machenschaften. Muss nun Morgan selbst um ihr Leben bangen?

Der Thriller beginnt sehr stark und hinterlässt viele Fragen und eine Gänsehaut. Die Geschichte wird in den Perspektiven von Morgan und Nicole, der Fremden, erzählt. Im Verlauf konnte ich übertriebe Morgans Verhaltensweisen nicht komplett nachvollziehen und die Auflösung am Ende entwickelte sich für mich vorhersehbar. Trotzdem ist die Thematik einer postpartalen Psychose packend. Man fiebert um das Wohlergehen des Babys.

Mein Fazit: Der Thriller hat eine gewisse Geschwindigkeit und die Grundidee ist spannend. Für mich war das Ende etwas vorhersehbar. 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 01.10.2021

Stich für Stich

Die Bücherfrauen
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Drei Frauen treffen zur gleichen Zeit im kleinen Städtchen New Hope ein. Gayle hat ihr Zuhause im Nachbarort durch einen Tornado verloren. Nur eine Wand der Bibliothek blieb stehen. Angelina findet den ...

Drei Frauen treffen zur gleichen Zeit im kleinen Städtchen New Hope ein. Gayle hat ihr Zuhause im Nachbarort durch einen Tornado verloren. Nur eine Wand der Bibliothek blieb stehen. Angelina findet den Weg wieder in ihren Heimatort, um ihre Doktorarbeit über die Carnegie-Bibliotheken endlich abzuschliessen. Sie weiss aber nicht, ob sie das jemals schaffen wird. Traci fängt als Künstlerin im Kulturzentrum an, das kurz vor dem Ruin steht. Was niemand weiss, sie ist gar nicht so erfolgreich und selbstsicher wie sie sich gibt. Drei Frauen, die das Schicksal an einem Ort zusammenbringt, entdecken durch die Liebe zu Büchern den Weg für ihr zukünftiges Leben.

Die Geschichte klang für mich nach dem Lesen des Klappentextes sehr verlockend. Leider fand ich zu den drei Hauptfiguren keinen richtigen Zugang. Alle drei Frauen sind eigen, aber so gefangen in ihrem Denken. Wunderschön dagegen fand ich die Quassel-Quilter im Kulturzentrum, die richtig Lust machen selbst einen Quilt zu nähen. Auch war es beeindruckend wie Frauen, früher gezwungenermassen aus dem Hintergrund, alles mit ihrem Willen und Durchsetzungskraft erreichen konnten.

Mein Fazit: Für mich waren Gayle, Angelina und Traci unnahbar, was sich auch auf die Geschichte auswirkte. Von mir gibt es drei Sterne.

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Veröffentlicht am 29.09.2021

Zum Schluss

Der Friedhof der vergessenen Bücher
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In sieben bislang unveröffentlichten Erzählungen widmet sich der früh verstorbene Autor Carlos Ruiz Zafón noch einmal der Welt des Friedhof der vergessenen Bücher, dem Mittelpunkt seiner weltbekannten ...

In sieben bislang unveröffentlichten Erzählungen widmet sich der früh verstorbene Autor Carlos Ruiz Zafón noch einmal der Welt des Friedhof der vergessenen Bücher, dem Mittelpunkt seiner weltbekannten Romanreihe, die mit dem Buch "Der Schatten des Windes" begann. Noch einmal entführt er uns in das alte Barcelona, bevor es Touristen für sich eroberten. Zafón wollte mit diesem Sammelband einzelne Stränge weiterverfolgen oder erzählen, was davor geschah. Es wurde sozusagen sein letzten Geschenk an seine Leser und Leserinnen.

Grundsätzlich bin ich kein grosser Fan von Kurzgeschichten. Sie erinnern mich zu sehr an die Aufsätze in der Schule. Aber nachdem ich die Tetralogie rund um den Friedhof der vergessenen Bücher abgeschlossen hatte, wollte ich erfahren, was sonst noch zu erzählen gibt. Nicht alle sieben Erzählungen handeln von den Ereignissen der Romanreihe. Ich glaube, mal sollte auch die einzelnen Geschichten für sich lesen und auskosten und nicht wie ich einmal durchlesen. Die Idee quasi Zafóns Schublade zu leeren und in einem Buch zu veröffentlichen, finde ich toll. Er hatte so einen bildhaften Schreibstil, so dass er diese Hommage an ihn durchaus verdient hat.

Mein Fazit: Wer mit Zafóns Werken und Schreibstil vertraut ist, kann diese Sammlung an Erzählungen geniessen. Es war für mich schön noch etwas mehr vom Friedhof der vergessenen Bücher zu erfahren, aber Da ich bin nicht der Kurzgeschichten-Typ. 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 03.08.2021

Beziehungskreislauf

Die Geschichte des verlorenen Kindes
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Elena trifft in den achtziger Jahren eine schwerwiegende Entscheidung. Sie verlässt ihren Ehemann für ihre neue Liebe. Zurück in Neapel versucht sie nicht nur ihr Glück festzuhalten, sondern sich von Lila, ...

Elena trifft in den achtziger Jahren eine schwerwiegende Entscheidung. Sie verlässt ihren Ehemann für ihre neue Liebe. Zurück in Neapel versucht sie nicht nur ihr Glück festzuhalten, sondern sich von Lila, ihrer besten Freundin aus Kindertage, nicht einzunehmen. Doch Lila und die Stadt haben andere Pläne mit ihr.

Endlich habe ich den Abschluss und vierten Band der Neapolitanischen Saga gelesen. Es war etwas mühsam, da sich Elena als Ich-Erzählerin oft, wie bei den Bänden davor, im Kreise drehte. Besonders die toxischen Beziehungs- und Verhaltensmuster der Charaktere waren für mich haarsträubend. Andererseits zeigten sie perfekt auf, wie man in einem Kreislauf der eigenen Persönlichkeit immer wieder in die gleichen Lebensfallen tappt. Das politische Setting, das in Band 3 so einnehmen gewesen war, stand erfreulicherweise nicht mehr so stark im Vordergrund.

Mein Fazit: Wenn die Überlänge mit stetigen Wiederholungen nicht gewesen wäre, hätte mir der Abschluss der Reihe besser gefallen. 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 24.07.2021

Savoir vivre

Das Grab im Médoc
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In namhaften Weingütern rund um Bordeaux häufen sich Einbrüche. Als zudem der Winzer Armand tot in einem Brunnen gefunden wird, nimmt die Sonderermittlungseinheit Médoc die Ermittlungen auf. Geleitet von ...

In namhaften Weingütern rund um Bordeaux häufen sich Einbrüche. Als zudem der Winzer Armand tot in einem Brunnen gefunden wird, nimmt die Sonderermittlungseinheit Médoc die Ermittlungen auf. Geleitet von Madame le Commissaire Pauline Castelot suchen sie nach Hinweisen auf die Täter. Als eine zweite Leiche in den Weinberger entdeckt wird, stellt sich für alle schnell die Frage: Haben die Einbrüche wirklich eine Verbindung zu den Toten?

Dieser Auftakt einer neuen Reihe rund um Pauline Castelot lässt sich leicht lesen. Ich genoss das Abtauchen in das französische Genussleben. Die Sonne, das Essen, die Kultur. Man merkt die Liebe der Autorin für diese Gegend.

Leider kam vor lauter Schlemmerei die Spannung etwas zu kurz. Ich glaube, dass lag aber vor allem an den vielen Charakteren. Jeder wird einzeln eingeführt, meist mit einem tragischen Hintergrund. Es viel mir etwas schwer den Überblick zu behalten und durch die Menge blieben alle für mich eher oberflächlich. Der Fall selbst baut sich eher langsam auf, schliesslich muss man pünktlich im Restaurant ein Mehr-Gänge-Menu verputzen. Das Ende kam mir dann auch zu abrupt . Ich hätte mir etwas mehr Wendungen gesamthaft gewünscht.

Mein Fazit: Wer weniger auf einen spannenden Krimi aus ist, dafür sich über eine sommerliche Lesereise ins Bordeaux freut, dem kann ich dieses Buch sehr empfehlen. 3 Sterne.

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