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Veröffentlicht am 20.01.2024

Funktioniert auch als Hörbuch

Das Klugscheißerchen
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Tina Theufel mit einem th und ihr Bruder Theo Theufel mit zwei th sind vor kurzem mit ihren Eltern umgezogen. Auf dem Dachboden des neuen Hauses warten nicht nur spannende Abenteuer, sondern in der Bücherkiste ...

Tina Theufel mit einem th und ihr Bruder Theo Theufel mit zwei th sind vor kurzem mit ihren Eltern umgezogen. Auf dem Dachboden des neuen Hauses warten nicht nur spannende Abenteuer, sondern in der Bücherkiste auch ein kleines blaues – pardon! türkises – Männchen, das sich selbst als das Klugscheißerchen vorstellt. Es kann aber nur von wahren Klugscheißern gesehen werden, für alle anderen ist es unsichtbar. Aber da die Theufels Weltmeister im Besserwissen sind, sollen Tinas und Theos Eltern das Klugscheißerchen eigentlich auch sehen können, oder?
Ich liebe es, wenn Marc-Uwe Kling seine Bücher selbst einliest. Auch hier hat er dem Klugscheißerchen mit seiner schnarrenden Stimme eine knappe halbe Stunde lang Leben eingehaucht. Natürlich leben seine Kinderbücher vorrangig auch von den Illustrationen, die gerade beim gemeinsamen Leseprozess das Gelesene verbildlichen und der kindlichen Fantasie damit auf die Sprünge helfen. Aber für mich als Erwachsene hat das Hörbuch, das einem Hörspiel schon sehr nahe kommt, wunderbar funktioniert. Dies mag aber auch daran liegen, dass ich Marc-Uwe Klings Humor sehr mag. Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass einige Kinder diese Art der Wortspiele und teilweise der Ironie noch nicht verstehen können. Hier obliegt es den Erwachsenen, den Junglesern bzw. -hörern den Witz des Wortspiels zu erklären.
Ich bin gespannt auf Folgebände, die es nach diesem Ende sicher geben wird.

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Veröffentlicht am 25.10.2023

Eine neue Außenseiterin, alte Feinde und die gleichen Probleme

Stadt der bösen Tiere, Band 1: Die Burg (actionreiche 2. Staffel der Bestseller-Reihe "Internat der bösen Tiere" ab 10 Jahren)
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Lizard ist 14 und eher der Typ Außenseiterin. Ihr Leben verläuft alles andere als in gefestigten Bahnen, einzig der Boxclub gibt ihr Halt. Doch als sie mit dem Bully Neville aneinander gerät, wird sie ...

Lizard ist 14 und eher der Typ Außenseiterin. Ihr Leben verläuft alles andere als in gefestigten Bahnen, einzig der Boxclub gibt ihr Halt. Doch als sie mit dem Bully Neville aneinander gerät, wird sie aus dem Verein geworfen. Kurz danach offenbaren ihr Bruder und ihre kleine Schwester ihr, dass sie Detroit verlassen werden. Lizards Welt gerät nun vollends aus den Fugen. In diesem Moment der Verzweiflung wird Lizard von einer Krähe namens Apocalipsis angesprochen: Lizard ist eine Auserwählte, denn sie versteht die Gedankensprache und soll Teil der „Guten Sache“ werden, einer Gruppe von Menschen und Tieren, die sich dafür einsetzen, dass beide gleichgestellt werden. Lizard schließt sich ihnen an und wird in das Geheimversteck namens „die Burg“ aufgenommen. Doch schnell merkt sie, dass nicht alles stimmt, was der Anführer Raj, ein weißer Tiger, ihr erzählt…
Gina Mayer ist es wieder einmal gelungen, eine einzigartige Protagonistin zu erschaffen. In Staffel 1 begleiteten wird die männliche Hauptfigur Noël, nun lernen wir Alizandra, genannt Lizard, kennen. Auch hier treffen wir auf eine verzweifelte Persönlichkeit, die sich immer als Außenseiterin versteht und nicht so recht in ein normales Leben passt. Die Sympathielenkung Zugunsten Lizandras ist unbestreitbar und funktionierte bei mir uneingeschränkt. Sie ist tough, intelligent und wirkt durchgehend authentisch auf mich.
Gerne hätte ich etwas mehr über „die Gute Sache“ unter dem neuen Anführer erfahren, das kam mir etwas zu kurz. Ich denke aber, das wird sich mit den folgenden Bänden schnell ändern.
Ich persönlich erachte es als notwendig, die erste Staffel rund um das Internat der bösen Tiere zu kennen. Bekannte Figuren treten hier wieder auf, ebenso ist die Thematik rund um die beiden verfeindeten Gruppierungen besser verständlich, wenn Vorkenntnisse vorhanden sind.
Die Geschichte las sich sehr schnell weg, war meines Erachtens durchgängig kindgerecht und dennoch spannend. Ich bin und bleibe Fan dieser Reihe, auch wenn mich der letzte Band der ersten Staffel enttäuscht hat.

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Veröffentlicht am 22.10.2023

Beängstigend, emotional, düster und großartig gelesen!

Das Buch der gestohlenen Träume
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Rachel und ihr Bruder Robert leben mit ihren Eltern in Brava, der Hauptstadt von Krasnia. Seit der Militäranführer Charles Malstain durch einen Putsch an die Macht gelangt ist, dürfen Kinder nur noch vor ...

Rachel und ihr Bruder Robert leben mit ihren Eltern in Brava, der Hauptstadt von Krasnia. Seit der Militäranführer Charles Malstain durch einen Putsch an die Macht gelangt ist, dürfen Kinder nur noch vor die Haustür, um zur Schule und wieder zurück zu gehen. Abends herrscht eine Ausgangssperre, ebenso sind alle Freizeitaktivitäten stark eingeschränkt worden, denn Vergnügen ist Malstain zuwider. Eines Tages nimmt ihr Vater Felix Rachel und Robert mit in die örtliche Bücherei, in der er arbeitet. Malstain will das Buch der gestohlenen Träume an sich reißen, das in der Bücherei verwahrt wird, denn es besitzt magische Kräfte. Die Kinder fliehen mit dem Buch, ihr Vater jedoch wird gefasst und in ein Straflager gebracht. Nun ist es die Aufgabe der Kinder, das Buch zu beschützen. Doch als auch noch ihre kranke Mutter stirbt, sollen die Kinder in ein Heim verbracht werden. Aber was geschieht mit dem Buch? Charles Malstain darf es unter keinen Umstände in die Hände bekommen, denn es kann Tote von der anderen Seite zurückholen…
Die tiefe, etwas rauchige Stimme von Simon Jäger passt hervorragend zu dieser düsteren und doch recht melancholischen Geschichte. Mehr als einmal habe ich mich von ihm in den Bann von Hoffnungslosigkeit, der Brutalität eines totalitären Regimes und der Trauer der Kinder über den Verlust ihrer Eltern ziehen lassen. Eine Gänsehaut war meine permanente Begleitung durch die Tiefen dieser Story. Aber zeitgleich ist es auch eine Geschichte über Widerstand, Kampfgeist, Zusammenhalt und Familie. Im Fokus steht ein unglaublich starkes Geschwisterpaar, das sich in den Widrigkeiten ihres Lebens nicht verliert, und dass, obwohl ihnen alles genommen wird. Rachel und Robert sind willensstark, autark, verantwortungsbewusst und zielstrebig, denn die Hoffnung darauf, ihren Vater aus dem Straflager befreien zu können, geben sie niemals auf.
Für mich ist dies absolut kein Kinderbuch, oder jedenfalls keines, was Kinder unter ca. zwölf Jahren allein lesen sollten. Ein gewisses Grundverständnis von totalitären Regimen, von Diktatur, Unterdrückung, dem Widerstandskampf und der realen Historie sollte bereits vorhanden sein. Mehr als einmal musste ich an die Geschwister Scholl denken bei der Lektüre. Auch wenn hier deutlich fantastische Elemente in die Geschichte eingewoben sind, sind die realpolitischen Bezüge offensichtlich und sollten – so finde ich – gemeinsam betrachtet und aufgearbeitet werden. Mich selbst hat die Geschichte ganz schön mitgenommen und belastet, besonders in Hinblick auf die aktuelle politische Weltlage (Afghanistan, Iran, Israel). Nichtsdestotrotz ist die Botschaft dieses Buches ganz wunderbar herausgearbeitet: Organisierter Widerstand gegen Ungerechtigkeiten und Diktatoren lohnt sich immer!
„Das Buch der gestohlenen Träume“ ist definitiv keine Geschichte für Zwischendurch! Einordnen würde ich es auch eher als Jugendroman und nicht als Kinderbuch. Die Leser erwartet hier eine spannende, emotional mitreißende und zum Teil verstörende Erzählung, die es aber in jedem Fall wert ist, gelesen oder – wie in meinem Fall – gehört zu werden.

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Veröffentlicht am 14.05.2023

In Kiesbach wird es wieder magisch!

Detektei für magisches Unwesen – Da braut sich was zusammen
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Bei Juwelier Funkelstein wurde eingebrochen! Aber es sind keine Einbruchsspuren vorhanden… Das schreit nach einem neuen Fall für die Detektivbande um Jannik, Pola und Lulu. Denn gestohlen wurde eine Figur ...

Bei Juwelier Funkelstein wurde eingebrochen! Aber es sind keine Einbruchsspuren vorhanden… Das schreit nach einem neuen Fall für die Detektivbande um Jannik, Pola und Lulu. Denn gestohlen wurde eine Figur aus Rosenquarz und zwei Ringe mit blauen Saphiren, es gibt aber keinerlei Einbruchsspuren… Waren es vielleicht magische Wesen aus dem Habitat, das sich seit kurzem als Zufluchtsstätte in Kiesbach befindet? Die drei Freunde nehmen sich des Falles an, da der Polizist Olaf derzeit an seiner Rockstar-Karriere arbeitet und ständig von Groupies umgeben ist – was auch alles andere als normal sein kann, denn Olafs Musik ist eine Qual für die Ohren…
Die Auflösung des Falls ist dieses Mal etwas weniger offensichtlich, aber trotzdem witzig und nachvollziehbar. Allerdings erhoffe ich mir mehr Einblick in die magische Gesellschaft, die sich im Habitat befindet. Möglicherweise wäre es dann leichter gewesen, einen Verdacht über die Vorgänge in Kiesbach zu entwickeln. Denn das ist ein für mich wichtiger Punkt in Detektivgeschichten: Das Selbstmitraten und Spekulationen über Hergang und Täter anzustellen.
Außerdem verändert sich die Dynamik innerhalb der Freundesgruppe – Thema Pubertät. Ob das nun zwingend notwendig wäre, sei dahin gestellt. Vielleicht wird es ja für den weiteren Verlauf der Folgebände wichtig, aber für Kinder, die sich rein auf eine magische Detektivgeschichte freuen, wäre das eher nebensächlich, denke ich.
Die Illustrationen waren erneut eine wunderbare Untermalung der Geschichte und ganz besonders gefallen hat mir die Danksagung am Schluss. Ich würde behaupten, das ist die kreativste Danksagung, die ich je gelesen habe!

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Veröffentlicht am 16.04.2023

Ein umfangreiches Handbuch zur Keeper-Welt

Keeper of the Lost Cities – Entschlüsselt (Band 8,5) (Keeper of the Lost Cities)
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Ich war zunächst etwas skeptisch, was mich mit und in Band „8,5“ wohl erwarten würde. Eine Zusammenfassung der Ereignisse? Wiederholungen? Figurenbeschreibungen? Ein paar nette Bilder? Ja, all das ist ...

Ich war zunächst etwas skeptisch, was mich mit und in Band „8,5“ wohl erwarten würde. Eine Zusammenfassung der Ereignisse? Wiederholungen? Figurenbeschreibungen? Ein paar nette Bilder? Ja, all das ist hier wiederzufinden. Aber noch so viel mehr! Bereits auf dem Vorsatz- und dem fliegenden Blatt wird den Keeper-Fans etwas Neues geboten: Eine Karte der Verlorenen Städte, auf der die Handlungs- und Wohnorte der Figuren mit einem kleinen Logo verzeichnet sind. Einige Standorte waren ja bereits bekannt, zum Beispiel dass die Zuflucht am Mount Everest liegt. Überraschend für mich war die Position der Foxfire – die ich hier aber nicht verraten werde. ;)
Es folgt die Vorstellung der Figuren, der Wohnorte, der Institutionen, die gesellschaftlichen Strukturen werden aufgezeigt, welche Fähigkeiten und Fertigkeiten Elfen entwickeln können und natürlich welche Rebellengruppen diese Jahrtausende alten Strukturen bedrohen. Teilweise also bekanntes Wissen und zum anderen Teil ausgeweitete Informationen, zum Beispiel über die anderen Spezies.
Nun zum eigentlichen Highlight: Wer meine Rezensionen zu den Keepern schon länger verfolgt, weiß, dass ich der größte Anhänger von #teamkeefe bin. Und was soll ich sagen? „Entschlüsselt“ hat mir mein Herz endgültig gestohlen! Denn obwohl es zu zwei Dritteln ein Handbuch über den Kosmos der Keeper of the Lost Cities ist, nimmt Keefe Sencen ein ganzes Drittel für sich ein – und ich liebe es! Endlich wird uns Lesern ermöglicht, in seine Innenwelt einzutauchen – und das gleich zwei Mal! Die Tagebucheinträge mit den zugehörigen Illustrationen sind wunderbar und legen Keefes verborgene Liebe für Sophie dar. Achteinhalb Bände mussten wir darauf warten, dass er es sich eingesteht. Hach..! Und vollends erobert hat er mich wieder mit der Keeper-Geschichte, die diesmal zum Teil auch aus Keefes Perspektive verfasst ist.
Ein klein wenig … ärgerlich? berechnend? profitgierig? finde ich die Tatsache, dass die hier abgedruckte Keeper Geschichte essenziell für das Geschehen und das Verständnis des Folgebandes ist. Jeder, der den Hauptplot weiterverfolgen will, ist jetzt gezwungen, diesen ‚Zwischenband‘ zu kaufen. Meiner Meinung nach sollte jeder Leserin selbst entscheiden können, ob er/sie diesen Extraband erwerben möchte. Mich persönlich haben die Signaturakten und die Rezepte gar nicht gereizt, aber besonders durch Erstere ist dieser Band sehr umfangreich geworden. Das Kapitel über die Intelligenten Spezies wiederum fand ich sehr interessant, ebenso wie die Illustrationen. Aber ob ich mir deswegen diesen Band gekauft hätte? Eher nicht. Mir ging es zu 90% um den Fortgang der Geschichte. Cleverer Schachzug der Marketingabteilung der Autorin also…

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