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Veröffentlicht am 20.07.2020

Plötzlich Elfenprinzessin!

Lia Sturmgold – Die Macht der Kristalle
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Rums! Was hat sie da nur von den Füßen gehauen? Als Lia wieder zu sich kommt, sieht sie plötzlich in ihr eigenes Gesicht – aber huch! Wie geht das denn?! Es ist keine Nahtoderfahrung, wie sie zunächst ...

Rums! Was hat sie da nur von den Füßen gehauen? Als Lia wieder zu sich kommt, sieht sie plötzlich in ihr eigenes Gesicht – aber huch! Wie geht das denn?! Es ist keine Nahtoderfahrung, wie sie zunächst dachte, sondern ein abenteuerlustiges Elfenmädchen hat einfach mit Hilfe von Magie ihre Körper vertauscht! Doch Asalia ist keine gewöhnliche Elfe: Wie sich herausstellt, ist sie eine Prinzessin der Luftelfen in der Anderswelt – und eine sehr egoistische noch dazu... Denn ihre königliche Hoheit Prinzessin Asalia ist nicht gewillt, die Körper zurück zu tauschen, da sie unbedingt die Menschenwelt kennenlernen will. Lia ist der Verzweiflung nahe, als plötzlich Asalias Bruder Dorient auftaucht. Asalia versucht sich nämlich vor der Elfenschule Springwasser zu drücken, zu der sie gerade aufbrechen wollten. Doch die Prinzessin kann den Zauber ohne Kristalle nicht umkehren, und die hat sie blöderweise in ihrem Koffer vergessen, der sich auf dem Weg nach Springwasser befindet. Es bleibt Lia also nichts anderes übrig, als für eine gewisse Zeit Asalias Identität anzunehmen und an ihrer Statt an die Elfenschule zu reisen. Hoffentlich fliegt sie nicht auf...

Das Cover ist dem dtv Verlag sehr gut gelungen. Es ist mit seiner farbenfrohen Darstellung, die eher ins Kindliche neigt, ein echter Eyecatcher. Das märchenhafte Genre dieser Geschichte wird durch die abgebildete – wirklich sehr anmutige – Elfe sofort deutlich und dürfte besonders Kinder schnell ansprechen.

Mit Lia und Asalia als Protagonistinnen konnte Aniela Ley kaum unterschiedlichere Charaktere erschaffen. Wo Lia sympathisch, offen und altruistisch ist, schlägt Prinzessin Nasehoch in die egoistische, spaßorientierte und nervtötende Kerbe. Doch genau durch diese Gegensätze ergeben sich auch die Thematiken dieses Buches: Freundschaft trotz oder gerade wegen Diversität, Zusammenhalt, füreinander Einstehen, Überwinden von Klischees und Vorurteilen, aber auch von persönlichen Ängsten, und das Zurückstecken gegenüber dem Allgemeinwohl bzw. dem Wohl einzelner anderer. Diese Umsetzung finde ich überaus gelungen in dieser Geschichte; sie werden klar artikuliert und herausgearbeitet, sodass sie auch dem vorrangig angesprochenen Publikum, nämlich Kindern, deutlich auffallen werden.

Allerdings hätte ich mir stellenweise mehr Story bzw. Inhalt gewünscht. Einige Szenen waren zu ausgedehnt, die in gekürzter Form mehr Platz für weitere Inhalte gelassen hätten. So zum Beispiel die Mondlicht-Tanz-Episode. Daher hat es sich für mein Empfinden gerade zu Anfang zu sehr gezogen, bis die Erzählung in Fahrt kam.

Großartig waren hingegen die Neologismen der Elfenwelt – und hier ganz besonders die Flüche! Auch wenn ich Lia nicht ganz abnehmen konnte, dass sie sich diese so schnell angeeignet hat... Es hat mir insgesamt auch ein bisschen zu wenig ‚geruckelt‘ bei Lias Anpassung in der Elfenwelt. Da wäre noch mehr Potenzial für Patzer und/oder peinliche und lustige Momente gewesen. Auch die Sache mit der Kontrollübernahme des Körpers in bestimmten Situationen kam mir etwas weit hergeholt vor und empfand ich als Mittel, um einige Szenen leichter erzählbar zu machen. Aber das ist mein ganz persönliches Empfinden, über das ich im Verlauf der Geschichte auch hinwegsehen konnte.

Ich bin sehr gespannt, ob Lia ihren eigenen Körper zurück erkämpfen kann und was sie bis dahin in der Anderswelt noch alles erleben wird. Hoffentlich hält sich das Chaos in der Menschenwelt bis dahin in Grenzen...

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Veröffentlicht am 12.07.2020

Schöne Fantasy-Geschichte

Arthur und der schreckliche Scheuch
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Ich war positiv überrascht! Es war eine sehr spannende Geschichte über die Fantasiewelt zweier Geschwister, die sie fast vergessen hatten.

Ich war positiv überrascht! Es war eine sehr spannende Geschichte über die Fantasiewelt zweier Geschwister, die sie fast vergessen hatten.

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Veröffentlicht am 05.07.2020

Spannende Geschichte mit unerwartetem Twist

Code: Orestes - Das auserwählte Kind
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Malin denkt zunächst, sie hat alles nur geträumt: In einer Winternacht steht vor dem Haus der Nachbarn plötzlich ein eigenartig gekleideter Mann vor ihr und zwingt ihr einen Brief auf, gemeinsam mit der ...

Malin denkt zunächst, sie hat alles nur geträumt: In einer Winternacht steht vor dem Haus der Nachbarn plötzlich ein eigenartig gekleideter Mann vor ihr und zwingt ihr einen Brief auf, gemeinsam mit der seltsamen Bitte, diesen Brief in genau 100 Tagen dem ‚Rutenkind‘ zu überreichen, welches in dieses Haus einziehen wird. Ein Vierteljahr später zieht tatsächlich eine neue Familie in den Almekärrsväg und Malin beschließt, die ihr aufgetragene Aufgabe auch zu erledigen. Allerdings zerreißt Orestes, ihr neuer Mitschüler, den geheimnisvollen Brief sofort, da er denkt, Malin sei eine von diesen mystisch-esoterischen Verrückten, mit denen sich seine Mutter ständig umgibt. Aber Malin hat zum Glück vorgesorgt und den Brief kopiert und bleibt hartnäckig, bis Orestes endlich einen Blick auf die geheime Botschaft wirft. Gemeinsam versuchen sie nun, das Rätsel zu lösen und tauchen dabei tief in die Vergangenheit ihrer Stadt Lerum ab. Denn eine Antwort führt nur zu einem weiteren Code und einem neuen Geheimnis...

Maria Engstrand hat hier eine Rätsel-Geschichte erschaffen, die definitiv etwas für eher ältere Kinder ab ca. elf Jahren ist. Sie beinhaltet sehr spannende und teilweise auch dramatische Elemente, das Miträtsel ist aber eher auf das Dechiffrieren der Codes beschränkt (es ist also keine Detektivgeschichte). Malin und Orestes sind altersentsprechend hin und wieder etwas eigen und schwierig, aber in Kombination mit ihren Hintergrundgeschichten ist dies in Ordnung und ich kann es als Teil des Konzeptes akzeptieren. Sie sind authentisch und liebenswürdig konzipiert und besonders im Fall von Malin kann den jungen Lesern hier die Gefahr der Internets sehr deutlich vermittelt und vor Augen geführt werden. Dieser Fakt sollte unbedingt gemeinsam mit dem Kind besprochen werden!

Die Erzählweise ist sehr angenehm, spannend und für mich kaum vorhersehbar gewesen. Die Geschichte hielt so einige Wendungen parat, mit denen ich wirklich nicht gerechnet hatte. Es blieben letztendlich zwar einige Fragen ungeklärt, aber ich hoffe auf deren Beantwortung in Band zwei, in dem Orestes Schwester Elektra wohl die Hauptrolle spielen wird. Und vielleicht wird dann auch endlich aufgelöst, was es mit ihren griechisch-mythologischen Namen auf sich hat...

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Veröffentlicht am 14.06.2020

Eine ergreifende Geschichte über die erste große Liebe

Das Licht von tausend Sternen
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Harper führt zwei Leben: Tagsüber ist sie eine fleißige Collegestudentin, und abends übernimmt sie die Betreuung ihres autistischen Bruders Ben. Als eines Nachmittags plötzlich der gutaussehende Ashton ...

Harper führt zwei Leben: Tagsüber ist sie eine fleißige Collegestudentin, und abends übernimmt sie die Betreuung ihres autistischen Bruders Ben. Als eines Nachmittags plötzlich der gutaussehende Ashton vor ihr steht und sie mit seiner Hartnäckigkeit überrascht, ist es im Grunde bereits um sie geschehen. Aber Harper will ihrem Herzen nicht erlauben, sich zu verlieben, denn ihre Prioritäten liegen bei Ben, der Familie und dem Studium. Sie muss jedoch schnell feststellen, dass Liebe sich nichts befehlen und sich schon gar nicht unterdrücken lässt... Doch kann sie den Spagat bewältigen?

Leonie Lastella hat hier eine sehr intensive Geschichte zwischen zwei Menschen erschaffen, die sich zugleich stark unterscheiden, aber doch so unglaublich ähneln. Die Liebe zwischen Harper und Ashton ist sehr berührend, emotional und tiefgreifend dargestellt, wirkt dabei aber nicht gestellt oder künstlich. Durch das zeitdeckende Erzählen ist der Leser bei jeder kleinen Berührung zwischen den beiden dabei, als stünde er daneben. Zusätzlich bringt uns der Erzählerwechsel zwischen Ashton und Harper die Protagonisten und ihre Innenwelten in einem hohen Maße näher.

Leider empfinde ich das Finale als zu hektisch, zu überstürzt im Vergleich zum langsamen Aufbau der restlichen Geschichte. Das Erzähltempo wird angezogen, die Erzählung gerafft und der Detailreichtum, der bisher vorherrschte, geht fast gänzlich verloren. Daher einen Stern Abzug in der Bewertung.

Ein wahrer Lichtblick ist hingegen das Cover. Die schimmernden – silbrigen, goldenen, und dann in den Farben des Regenbogens schillernden – Buchstaben auf dem mattschwarzen Hintergrund sind ein wahrer Augenschmaus und der Buchdeckel sticht zwischen anderen Büchern sofort hervor.

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