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Veröffentlicht am 23.10.2022

Was uns die Natur alles erzählt - hochinteressantes, motivierendes „Naturdetektivbuch“

Die verborgenen Zeichen der Natur
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Die Natur steckt voller Geheimnisse und Hinweise, kann uns mehr viel erzählen, als wir für möglich halten. Das Buch „Die verborgenen Zeichen der Natur“ gibt zahlreiche Tipps und Anregungen, wie man die ...

Die Natur steckt voller Geheimnisse und Hinweise, kann uns mehr viel erzählen, als wir für möglich halten. Das Buch „Die verborgenen Zeichen der Natur“ gibt zahlreiche Tipps und Anregungen, wie man die versteckten Codes der Natur entschlüsseln kann: Welche Botschaften hat ein Regenbogen für uns? Was erzählen uns Wolken? Wie kann man sich sich im Schnee orientieren? Woran kann ich erkennen, ob es bald regnet? Wie kann ich anhand der Dünen die Windrichtung erkennen? Was verraten uns die Farben des Meers? Was zeigt uns der Seetang an der Küste? Wie lässt sich in der Wüste Wasser finden? Welche Geschichten erzählen Baumstümpfe? Welche Sprache sprechen Pilze? Was erkennt man an Tierwanderungen? Was verraten Schmetterlinge über die Natur? Was sagen Schafherden übers Wetter aus? Welche Vogelstimmen wecken uns? Wie kann man sich an der Sonne orientieren? Was verrät uns der Vollmond? Wie kann man die Himmelsrichtung mittels Polarstern bestimmen? Diese und ganz viele weitere Fragen werden hier beantwortet. Am Ende werden alle vorkommenden Fachbegriffe in einem Glossar aufgelistet und altersgerecht erläutert.

Die Texte sind klar strukturiert und kindgemäß formuliert. Es gibt auf jeder Themenseite jeweils einen längeren, etwas allgemein gehalteneren Fließtext und weitere kürzere Texte zu spezielleren Aspekten. Auf jeder Doppelseite findet sich eine große, zusammenhängende, bunte, hübsch und liebevoll gezeichnete Illustration, auf der es viel zu entdecken gibt. Die kürzeren Texte beziehen sich auf einzelne Ausschnitte des Bildes. Die detaillierten Zeichnungen laden zum genauen Hinschauen ein. Das Buch und das Cover sind hochwertig und ansprechend gestaltet und aufgemacht. Das Buch richtet sich an Kinder ab acht Jahren.

Dass es in der Natur viel zu entdecken gibt, wird in diesem spannenden Sachbuch auf jeder einzelnen Seite sehr deutlich. Die kleinen Leser werden angehalten, ihre Umwelt genau zu beobachten, ihren Geheimnissen auf den Grund zu gehen. Überall um uns finden sich ganz verschiedene Hinweise, die man deuten lernen kann: Was können wir aus dem Verhalten der Tiere schließen? Was erzählen uns Wetterphänomene? Die „Sprache der Natur“ ist vielfältig, hochinteressant und faszinierend, wenn man sich näher mit ihr beschäftigt. Und immer wieder wird dabei offensichtlich: Die Natur steckt voller Wunder. Auch Erwachsene werden aus diesem Buch noch sehr viel Neues erfahren.
Ein motivierend gestaltetes, schön aufgemachtes Naturdetektivbuch mit tollen Bildern zum immer wieder Anschauen, Staunen und Genießen.

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Hochdramatisch, packend, emotional - ein perfekter Schmöker

Das Tor zur Welt: Träume
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„Irgendwann. Genau wie das Meer war das Wort immer da. Sie flüsterte es sich in Gedanken zu, wenn die Wirklichkeit sie zu erdrücken drohte. Es gab ihr Kraft, zu glauben, dass sich alles ändern konnte.“

Die ...

„Irgendwann. Genau wie das Meer war das Wort immer da. Sie flüsterte es sich in Gedanken zu, wenn die Wirklichkeit sie zu erdrücken drohte. Es gab ihr Kraft, zu glauben, dass sich alles ändern konnte.“

Die junge Ava lebt mit ihren Zieheltern und deren Tochter 1892 auf dem Moorhof im Alten Land, jeden Tag schuftet sie extrem hart, nie ist ihr eine Pause vergönnt. Ganz plötzlich soll sich ihr Leben ändern, als ihr Ziehvater entscheidet, alles hinter sich zu lassen und nach Amerika auszuwandern. Leider kommt es ganz anders als erhofft. Ava muss ihren Traum von einem Leben in Amerika zunächst aufgeben. Sie ist gezwungen, in der Auswanderstadt in Hamburg zu arbeiten, um Geld zu verdienen. Dort trifft sie auf die begüterte Claire Conrad, die aus ganz anderen Gründen in den Auswanderhallen mitarbeitet. Die beiden ungleichen Frauen freunden sich allmählich an, doch dann schlägt das Schicksal erbarmungslos zu….

Miriam Georg schreibt angenehm flüssig und gut verständlich, meist in der dritten Person Vergangenheit aus der Sicht ihrer beiden Protagonistinnen. Zusätzlich werden noch Passagen in der ersten Person eingeschoben, Erinnerungen einer unbekannten Erzählerin aus der Vergangenheit. Wie diese Abschnitte mit der restlichen Handlung zusammenhängen, klärt sich im Verlauf. Aufgrund des unkomplizierten, klaren Schreibstil konnte ich mich sofort in die Handlung und die Personen hineinversetzen und war rasch von der Geschichte gefangen.

Ava hat sich schon immer fortgeräumt. Doch in der Realität ergibt sie sich ihrem Schicksal, erträgt Ungerechtigkeiten, arbeitet besonders hart und unternimmt jede Anstrengung, um für sich eines Tages ein besseres Leben zu erreichen. Bei Claire stehen hingegen die Zeichen eher auf Rebellion und Auflehnung. Sie möchte sich nicht dem fügen, was ihre Mutter für sie bestimmt, ist willensstark, voller Leidenschaft und in Extremsituationen zu allem bereit. Obwohl Ava und Claire aus völlig anderen Welten stammen, nähern sich die beiden an. Mit Ava, die sich nicht unterkriegen lässt, litt ich mit. Claire hingegen, die auf ganz andere Art leidet, fordert heraus, ist verwöhnt, hat durchaus Ecken und Kanten. Ihre Persönlichkeit mag weniger „gefällig“ sein, ist aber umso interessanter. Mit der Auswahl ihren beiden vielfältigen Hauptfiguren hat Autorin Miriam Georg für mich ins Schwarze getroffen. Auch die männlichen Figuren passen gut in die spannende Personenkonstellation, Quint beispielsweise ist kein Held aus dem Bilderbuch, hat auch sehr dunkle Seiten, die ihn faszinierend machen.

Einmal mehr zeigen sich die zwei Gesichter des historischen Hamburgs: Reichtum, Prunk, fast Dekadenz einerseits, harte Arbeit, Armut, Hoffnungslosigkeit und katastrophale Bedingungen andererseits.
Überaus anschaulich beschreibt Miriam Georg die Zustände in den Hamburger Auswanderhallen, erschütternd und hautnah. Die Auswanderer hatten große Träume von einer besseren Welt, die von der erschreckenden Realität, von Hunger und Krankheit zerstört wurden und sich nicht selten zum Albtraum entwickelten. Die Geschichte um Ava und Claire hat mich bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen: hochdramatisch, fesselnd, voller Gefühle. Der erste Teil von „Das Tor zur Welt“ - Träume“ bietet alles, was ein perfekter Schmöker braucht. Nach „Elbleuchten“ und „Elbstürme“ erneut ein sehr lesenswertes Buch der zu Recht erfolgreichen Autorin.

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Veröffentlicht am 13.10.2022

Herrlich überdrehter, irrwitziger Gangsterspaß der englischen Art

Gangsta-Oma schlägt wieder zu!
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Mit seiner Gangsta-Oma, die als berühmt-berüchtigte Schwarze Katze heimlich große Juwelenraube organisierte und ausführte, hat Ben die aufregendste Nacht seines Lebens erlebt. Doch nun ist seine Oma leider ...

Mit seiner Gangsta-Oma, die als berühmt-berüchtigte Schwarze Katze heimlich große Juwelenraube organisierte und ausführte, hat Ben die aufregendste Nacht seines Lebens erlebt. Doch nun ist seine Oma leider gestorben. Umso mysteriöser ist es jetzt, dass es zu neuen Diebstählen weltbekannter und wertvoller Schätze kommt, die sehr an die Coups der Schwarzen Katze erinnern. Ben möchte unbedingt herausfinden, wer hinter den Diebstählen steckt. Nebenbei muss er noch Mr. Parker und die Mitglieder seines Nachbarschutzprojektes und seine tanzverrückte Mutter, die Ben partout zum Tanzstar machen möchte, auf Abstand halten. Ben findet bei seinen Nachforschungen etwas schier Unglaubliches heraus und ist erneut auf geheimer, verrückter, illegaler und hochspannender Mission im nächtlichen London unterwegs.

David Walliams schreibt auf seine ganz eigene, unnachahmlich witzige Art. Königlich komisch beispielsweise, wenn die Queen konsequent von sich allein in der ersten Person Plural spricht. David Walliams Schreibstil ist klar, flüssig und gut verständlich. Illustrator Tony Ross hat zur Geschichte perfekt passende, humorvolle Bilder gezeichnet. Besonders unterhaltsam sind immer wieder die genauen, treffenden Personenbeschreibungen oder amüsanten Aufzählungen und die entsprechenden prägnanten Zeichnungen dazu. Das Cover mit dunkelgekleideter Gangsta-Oma, Ben und schwarzer Katze ist dem des Vorgängers sehr ähnlich und auf den ersten Blick als Fortsetzung der Gangsta Oma zu erkennen. Auch diesmal gibt es als (Running-)Gag - wie so oft bei David Walliams-Büchern- auf dem Schutzumschlag ein Gratisbild zum Ausschneiden, eine schwarze Katze.
Das Buch richtet sich an Kinder ab neun Jahren, zum Vorlesen ist es auch schon für jüngere Kinder geeignet.

Ben hat es mit seinen tanzshowsüchtigen Eltern, die wenig Verständnis für seine Klempnerleidenschaft haben, nicht leicht. Noch immer trauert er um seine geliebte Oma. Er ist ein sympathischer, netter, aufgeweckter und liebenswerter Junge, der wahnwitzige, unglaubliche Abenteuer wie magisch anzuziehen scheint.
Bens Freund Kioskbesitzer Raj mit seinen irrsinnigen Rabattaktionen und fragwürdigen Warenangeboten sorgt dabei immer wieder für skurril-schräge Momente und viel Situationskomik.
Vor Mister Parker, der mit Übereifer, ja Besessenheit, Kriminelle jagt, müssen die Freunde sich in Acht nehmen. Er ist einfach überall und macht den beiden das Leben permanent schwer.
Diesmal bekommen Raj und Ben eine sehr unerwartete, aber höchst amüsante Gesellschaft. Eine herrlich schräge Figurenkonstellation mit vielen alten Bekannten aus dem ersten Buch hat David Walliams hier geschaffen.

Wer steckt wirklich hinter den Diebstählen?
Bei der Aufklärung des Falls, erlebt Ben ein irre komisches, dramatisches, wahnwitziges Abenteuer, verbringt in London eine unvergessliche Nacht. David Walliams ist mit „Gangsta Oma schlägt wieder zu!“ eine genial-verrückte, völlig überdrehte Fortsetzung gelungen, die dem Original in nichts nach steht. Ein originelles, phantasievolles, absolut unterhaltsames Gagfeuerwerk. Ein Gute-Laune-Buch mit Spaßgarantie für Fans des speziellen trockenen britischen Humors und alle, die einfach gern lachen.

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Veröffentlicht am 22.09.2022

Ein Leben voller Gefahren und eine ganz außergewöhnliche Freundschaft - spannendes und warmherziges Tierabenteuer

Das geheime Leben der Tiere (Wald) - König der Bären
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„Wenn Scout gewusst hätte, was auf der anderen Seite ihres Höhleneingangs lag, hätte sie schon früher versucht, in die Freiheit zu gelangen.“

Im tiefsten Winter werden die kleine Grizzlybärin Scout und ...

„Wenn Scout gewusst hätte, was auf der anderen Seite ihres Höhleneingangs lag, hätte sie schon früher versucht, in die Freiheit zu gelangen.“

Im tiefsten Winter werden die kleine Grizzlybärin Scout und ihr Bruder Way geboren. Später, im Frühling, lernen die beiden die große weite Welt draußen, den Wald kennen. Ihre Mutter ist stets an ihrer Seite, beschützt sie vor Gefahren und sorgt dafür, dass sie genügend Nahrung bekommen, damit sie wachsen können. Doch dann wird Scout von ihrer Mutter getrennt und muss sich völlig schutzlos alleine durchs Leben schlagen. Glücklicherweise trifft sie auf ein altes Bärenmännchen, den Giganten. Scout heftet sich an seine Fersen und lernt zunächst ganz heimlich von ihm. Die kleine Bärin ist dem Giganten anfangs ein Dorn im Auge. Doch schon bald ändert sich das.

Vanessa Walder schreibt flüssig, lebendig, bildhaft und klar mit viel Humor. So lässt sie Scout beispielsweise immer wieder von „Latzen“ statt „Lachsen“ sprechen. Die ausdrucksstarke Sprache ist nah an den Kindern dran. Sätze wie „Noch lagen die Berge tief vergraben unter meterdicken Schneeschichten. Sogar die Bäume weiß ummantelt, als hätte die Welt vergessen, dass es auch Farben gab. Selbst die Geräusche schienen wie verpackt.“ entfalten beim lauten Vorlesen ihre volle Kraft und Schönheit.
Simona Ceccarellis hübsche, charakteristische und oft realistische Schwarz-Weiß-Illustrationen passen sehr gut zur Atmosphäre des Buchs und zur Geschichte. Das Buch richtet sich an Kinder ab acht Jahren. Zum Vorlesen eignet es sich möglicherweise auch schon für jüngere Kinder.

Ungleicher können Charaktere wohl nicht sein. Da ist die blutjunge, quirlige, aufgeweckte, neugierige Scout, die mit ihrer Hartnäckigkeit und ihrer Penetranz zwar ganz schön auf die Nerven gehen kann. Sie schließt man sofort ins Herz. Auf der anderen Seite gibt es den König des Waldes, den Giganten, der schon alles erlebt hat, den Wald in- und auswendig kennt und von allen Tieren als Autorität anerkannt wird. Gigant ist durch nichts zu erschüttern, das ist nicht Grizzly-Art. Dennoch schafft es die liebenswerte Scout seine Mauer aus Gelassenheit und Behäbigkeit zu durchdringen, ihn zu erreichen und berühren. Die beiden verbindet bald eine ungewöhnliche, rührende Freundschaft.

Scout und Gigant erleben ein besonderes Abenteuer. In der einfühlsamen Geschichte erfahren die Leserinnen und Leser nicht nur, was Freundschaft ausmacht und wie sie sich ganz sacht entwickelt, sondern auch, wie Grizzlys leben, welche Herausforderungen sie zu bewältigen haben, wie sie mit anderen Tieren umgehen, wie Menschen in ihr Leben eingreifen und welche Regeln und Gesetze die Natur nun mal bestimmen, so grausam sie auch sein mögen. Viele erstaunliche, interessante Fakten werden dabei in die Handlung eingebunden, z.B. dass Grizzlys während der Winterruhe geboren werden. So manche eindrucksvolle Schilderung z.B. über den Verdauungsvorgang des Giganten sorgen dabei nicht nur für Erstaunen, sondern sicherlich auch für Schmunzler.
„Das geheime Leben der Tiere im Wald- König der Bären“ beschreibt eine Welt voller wahrer und nicht ganz wahrer Wunder und ist dabei so packend und mitreißend erzählt, dass man am liebsten immer weiter lesen möchte. Eine faszinierende, fesselnde, herzerwärmende Geschichte voller Zuversicht, die Lust auf die nähere Beschäftigung mit Tieren und der Natur macht. Auch der zweite Band der Reihe ist für uns ein absoluter Volltreffer.

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Veröffentlicht am 31.08.2022

Wie starb der „Märchenkönig“? Kurzweiliger München-Regionalkrimi mit spannendem historischem Hintergrund

Der Märchenkönig
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Eigentlich soll Hauptkommissar Tom Perlinger für seinen Bruder Max, der München seit dem Brand seines Gasthauses den Rücken gekehrt hat, die goldene Bürgermedaille entgegennehmen. Doch dann kommt ihm ein ...

Eigentlich soll Hauptkommissar Tom Perlinger für seinen Bruder Max, der München seit dem Brand seines Gasthauses den Rücken gekehrt hat, die goldene Bürgermedaille entgegennehmen. Doch dann kommt ihm ein mysteriöser Fall dazwischen. Der exzentrische Kunstmäzen Louis Schönfeld, auch genannt der Märchenkönig, und sein Psychiater Siegmund Berg werden tot im Köglmühlbach nahe der Staatskanzlei aufgefunden. Es ist unklar, woran die beiden starben, denn an ihren Leichen finden sich keine Spuren von Gewalt. Die beiden Todesfälle erinnern verdächtig an das Ableben des echten Märchenkönigs Ludwig II.. Tom und sein Team beginnen zu ermitteln und sich in Schönfelds Umfeld genauer umzusehen. Währenddessen fühlt sich Toms Freundin Christl vernachlässigt und spielt mit dem Gedanken, auf ein brisantes Jobangebote einzugehen. Das dürfte Tom wiederum gar nicht gefallen….

Autorin Sabine Vöhringer schreibt angenehm unkompliziert, leicht und flüssig aus Toms oder Christls Sicht und der Perspektive weiterer Figuren. Das Titelbild, die Theatinerkirche vom Hofgarten aus gesehen, macht gleich deutlich, dass der Krimi in München spielt. Auf den Umschlaginnenseiten sind Pläne der Münchner Innenstadt abgedruckt, in der wichtige Schauplätze des Romans wie beispielsweise. die Leichenfundorte markiert sind.

Die Hauptfiguren werden hinten im Buch mit Kurzbeschreibung vorgestellt. Tom Perlinger ist Hauptkommissar mit Haut und Haar. Er ist manchmal etwas zu engagiert, so dass er seiner Freundin Christl nicht immer die Aufmerksamkeit angedeihen lässt, die sie braucht. Zudem hat die Beziehung der beiden schon bessere Zeiten gesehen, schließlich hat das Paar gerade seine Wohnung verloren und lebt übergangsweise in einem Hotel. Kommissarin Jessica Starke arbeitet partnerschaftlich und erfolgreich mit Tom zusammen, die beiden sind ein ziemlich gutes Team. Die sympathischen Berlinerin ist recht bodenständig, nah dran an den Leuten und hat oft den richtigen Riecher. Mit Korbinian Mayrhofer, der diesmal schwer verliebt ist, läuft die Kooperation nicht ganz so harmonisch ab. Die beiden Toten Louis von Schönfeld und Siegmund Berg und Schönfelds Familie geben den Ermittlern allerhand Rätsel auf. Und auch andere Personen im Umfeld wirken nicht ganz koscher.

Wie starben Schönfeld und sein Arzt? Und warum mussten sie sterben?
Die Ermittler stechen in ein Nest voller Intrigen, unterschiedlicher Interessen, Habgier und Ehrgeiz. Die auffälligen Parallelen zum Tod des berühmten Königs Ludwig machen den Fall besonders faszinierend und wecken garantiert die Neugier der Leser, sich näher mit der historischen Persönlichkeit Ludwig II. zu beschäftigen. Nebenbei kommen Münchenfans noch auf ihre Kosten, denn der Regionalkrimi fängt die besondere typische Atmosphäre der bayrischen Stadt treffend ein. Das Privatleben der Ermittler wird wiederholt thematisiert. Nicht nur die Kriminalfälle auch die Ermittler stehen im Mittelpunkt dieser Krimireihe. Mit ihnen musste ich einfach mitfiebern. „Der Märchenkönig“ bietet für mich alles, was ein guter Regionalkrimi braucht: Lokalkolorit, einen spannenden, nachvollziehbar konstruierten Fall und reizvolle Charaktere. Ein empfehlenswertes Buch für alle, die unterhaltsame Krimis und die bayrische Landeshauptstadt mögen.

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