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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.01.2019

Holperig, unlogisch, abstrus

Aschemädchen
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Thomas Peters wird 1839 in London verhaftet und wird nach Australien, Richtung Strafkolonie verschifft. Als er seine Strafe abgebüsst hat, entschliesst er sich in Australien zu bleiben und dort Land zu ...

Thomas Peters wird 1839 in London verhaftet und wird nach Australien, Richtung Strafkolonie verschifft. Als er seine Strafe abgebüsst hat, entschliesst er sich in Australien zu bleiben und dort Land zu bewirtschaften. Nachdem er Gold auf seinem Land gefunden hat, wird Thomas ermordet.
1915 finden die Jugendlichen John, Georg und Amber eine Blechdose. Darin: menschliche Knochen und eine Handvoll Asche. Haben die Jugendlichen die Überreste von Peters gefunden? Kurz darauf ist Amber spurlos verschwunden.....


Die Geschichte ist total an den Haaren herbei gezogen und strotzt vor Ungereimtheiten. Unwahrscheinlich, dass mehr als 160 Jahre nach dem Mord an einem Ex Sträfling, Jugendliche wissen können, dass genau dort wo sie die Blechdose finden, der Mord geschehen ist. Scheinbar hat sich der Mord von Peters zu einem Ereignis entwickelt, das sogar in der Schule als geschichtliches Detail der Gegend gelehrt wird. Warum ? frage ich mich. Denn Peters hat ja nichts Ausserordentliches geleistet.
Der Schreibstil ist sehr sachlich gehalten und eher holperig, liest sich wie ein Schulaufsatz. Durch die Sachlichkeit liest sich vor allem der Strang um 1839 wie ein Geschichtsbuch mit nichts als Fakten. Dass, dadurch der Protagonist, eher flach blieb ist das Resultat. Das und die oberflächliche Charakterisierung. Man liest zum Beispiel nicht, was Peters fühlt, denkt und empfindet. Es wird im Strang in der Gegenwart etwas besser. Doch der distanzierte und holperige Schreibstil bleibt bestehen. Dafür wird die Handlung abstrus. Wenn ich nur schon an das Motiv des Mörders denke…
Zum Thema Spannung: Es gibt da zwei, drei spannende Momente. Für mich leider zu wenig um die Einteilung Thriller zu rechtfertigen.

Veröffentlicht am 13.01.2019

Ratgeber für Frauen?

Verschmähte Träume
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Sabine, Mutter von 2 Kindern und verheiratet hat ihren Haushalt fest im Griff. Sie kocht wunderbare Gerichte für ihre Familie und ist sehr organisiert. Als ihr Mann 6 Dosen Linsensuppe nach Hause bringt, ...

Sabine, Mutter von 2 Kindern und verheiratet hat ihren Haushalt fest im Griff. Sie kocht wunderbare Gerichte für ihre Familie und ist sehr organisiert. Als ihr Mann 6 Dosen Linsensuppe nach Hause bringt, fühlt sie sich in ihrer Ehre verletzt . Sie merkt nach und nach, dass sie mit dem ihr angetrauten Mann und dem Liebesleben unzufrieden ist und verliert sich in Tagträume um sich die ihr zustehende Bestätigung zu holen.

Das knallrote Büchlein, das 113 Seiten lang ist , wäre schnell gelesen . Ich betone das Wort wäre , weil ich ehrlich gesagt , die ersten 70 Seiten nur überlesen habe. Der Grund? Ich habe mich mit der Figur Sabine so schwer getan , dass sie mich seitenweise fast genervt hat. Das Jammern und die passive Einstellung der Protagonistin über ihr ach so schlechtes Liebesleben und ihren Mann war mir richtig gehend zuwider. Statt mit Engagement , Phantasie und einer Portion Humor ihr Leben und ihre Beziehung anzupacken, verliert sie sich in ihren Tagträumen. Eine Haltung, die ich nicht nachvollziehen kann.
Verschmähte Träume ist trotz allem ein Buch, das mich zum Nachdenken angeregt hat . Denn ich bin dankbar, dass ich meilenweit von der Figur Sabine entfernt bin.
Was nun ist genau dieses Buch ? Es ist kein Roman, denn dazu beschreibt es zuwenig Handlung . Am ersten ein Ratgeber für frustrierte Frauen, die in einer lieblosen Ehe fest stecken?

Veröffentlicht am 07.01.2019

Wirr und langweilig!

Good as Gone
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Julie ist 13 Jahre alt, als sie nachts aus ihrem Zimmer im Elternhaus entführt wird. Ihre Schwester Jane versteckt sich im Kleiderschrank und beobachtet die Entführung.
Acht Jahre vergehen, ohne dass die ...

Julie ist 13 Jahre alt, als sie nachts aus ihrem Zimmer im Elternhaus entführt wird. Ihre Schwester Jane versteckt sich im Kleiderschrank und beobachtet die Entführung.
Acht Jahre vergehen, ohne dass die Familie ein Lebenszeichen von Julie erhält. Eines abends, ihre Schwester ist gerade aus dem College zu Besuch, steht Julie wieder vor der Türe. Erst sind alle überglücklich, doch dann verstrickt sich Julie in Widersprüchlichkeiten.

Ich habe dieses Buch schon vor einiger Zeit mal begonnen…und dann abgebrochen. Leider wurde es auch beim zweiten Lesen nicht besser.
Der Schreibstil gefällt mir ganz und gar nicht. Die teilweise sehr verschachtelten Sätze, die viele unnötige Details enthalten, muss man oft zweimal lesen um die Bedeutung zu erfassen. Immer wieder gibt es sehr seltsame Dialoge zwischen den Figuren, die ich nicht nachvollziehen konnte. Im Zentrum steht hauptsächlich die Familie der verschwundenen Julie. Dieser Strang war noch einigermassen geordnet. Auch wenn die Figuren sehr flach dargestellt wurden. Ich habe leider keiner von ihnen, die Emotionen abgenommen, die nach dem Auftauchen von Schwester und Tochter entstehen sollten. Dazwischen hat die Autorin jedoch immer wieder andere Stränge mit Figuren geschoben, die durch die häufigen Perspektivwechsel und Handlungssprünge sehr wirr sind. Zudem überaus langweilig zu lesen. Ich fand die Idee faszinierend, da hätte was daraus werden können. Die Umsetzung ist leider völlig misslungen. Gegen Schluss habe ich das Buch nur noch grob überflogen. Da ging es praktisch nur noch um religiöse Themen. Doch da hatte ich gedanklich schon abgeschlossen mit " Good as Gone."

Veröffentlicht am 07.12.2018

Ein Stalker macht noch lange keinen Thriller!

Tödlich ist die Versuchung
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Emanuela Wolf arbeitet als Dozentin für Psychologie. Zufällig sieht sie den Beziehungscoach Bernhard Rett im Fernsehen und vereinbart eine Sitzung mit ihm. Rett soll sie von dem Trauma, das der Tod ihres ...

Emanuela Wolf arbeitet als Dozentin für Psychologie. Zufällig sieht sie den Beziehungscoach Bernhard Rett im Fernsehen und vereinbart eine Sitzung mit ihm. Rett soll sie von dem Trauma, das der Tod ihres Bruders vor 18 Jahren ausgelöst hat, heilen. Seine Methoden sind unkonventionell, denn er stellt Emanuela Aufgaben,die sie lösen muss. Beobachtet wird sie dabei von einem Stalker.

Ihr habt es wohl an meiner Zusammenfassung bemerkt …. der Plot zu dieser Geschichte empfand ich als hanebüchen. Welcher Beziehungscoach verordnet Aufgaben wie " Verführe einen fremden Mann in der Oper " ? Diese Aufgabe soll zeigen, ob Emanuela bindungsfähig ist und einen Mann halten kann? Aehm … was hat denn das eine mit dem anderen zu tun? Doch anscheinend ist dieser Bernhard Rett eine Koryphäe auf seinem Gebiet. Da er als Beziehungscoach " gute Rezensionen bei Google" hat (O-Ton Emanuela). Welche nur halbwegs vernünftige Frau lässt sich denn auf so was ein? Ebenfalls gestolpert bin ich über: warum leidet Emanuela nach 18 Jahren noch immer an dem Trauma, den Bruder verloren zu haben? Wohlverstanden, dieser wurde weder brutal ermordet, noch verschleppt … er litt anscheinend an einer Grippe und ist im Krankenhaus friedlich eingeschlafen. Ganz genau weiss man das als Leser nicht, denn die Autorin bleibt ziemlich vage.
Im Hinblick darauf, dass die Autorin als Psychologin und Beziehungscoach arbeitet, hätte ich mir besser ausgearbeitete Details in der Beziehung erwartet. Denn so wirkt das Ganze sehr konstruiert und an den Haaren herbei gezogen.
Okay, Emanuela wird von einem Stalker verfolgt. Eigentlich als Leser ein Grund Spannung zu fühlen. Gänsehaut, mitzittern …. mitgezittert, habe ich genau einmal, als sie verfolgt wird. 10 Sätze in einem Thriller, ist ja leider herzlich weniger. Darum : Ein Stalker macht leider noch keinen Thriller aus. Genreeinteilung leider misslungen!
Der Schreibstil ist eher sachlich gehalten und Sätze wie "Ihre Leiber verschmolzen wie Geige und Bogen" haben mich schmunzeln lassen. Altbackener geht's wohl nicht mehr! Die Handlung empfand ich als holperig und immer wieder werden Handlungsansätze eingefügt, die ich nicht nachvollziehen konnten. So denkt Emanuela aus heiterem Himmel an Rasmus, einen alten Freund aus der Jugendzeit … plötzlich nach 18 Jahren vermisst sie ihn, und ...Achtung...hier lauert Trauma Nummer 2 auf die Gute. Sie taucht ab in die Erinnerung an eine Geburtagsparty. Diese Passage hat weder Sinn noch ein Ziel. Und solche Sprünge gibt es zuhauf. Tragisch ist, dass Emanuela einen Beziehungscoach benötigt, um auf die Idee zu kommen, mit Rasmus Kontakt aufzunehmen. Wohlverstanden, wir sprechen von einer Frau, die voll im Berufsleben steht und Google benutzen kann und auch fähig ist, Mails zu schreiben.
Die Charakterisierung von Emanuela gab mir grosse Rätsel auf. Wenn sie einen Mann kennen lernt oder trifft, und das kann auch ein Handwerker in der Firma sein, denkt sie sofort an eine Farbe. "Dieser Typ ist Türkisgrün". Damit nehme ich an, dass Emanuela eine Synästhetikerin ist? Doch genau diese Begabung, wird ansonsten nicht erwähnt oder wurde ausgearbeitet. Und so sind die ewigen Erwähnungen der Farben einfach nur nervig. Auch Blackouts, die Emanuela haben soll, werden spontan irgendwo erwähnt … dies aus dem Zusammenhang gerissen.
Enttäuschend als Thriller, enttäuschend beim Plot, der Umsetzung und der Charakterisierung der Figuren.

Veröffentlicht am 10.10.2017

Nach 311 Seiten abgebrochen...

Oxen. Das erste Opfer
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Niels Oxen ,ein Kriegsveteran und ehemaliger Elitesoldat lebt in den dänischen Wäldern mit seinem Hund Mr. White. Enttäuscht von der Gesellschaft will er nur noch seine Ruhe. Doch damit ist es vorbei,als ...

Niels Oxen ,ein Kriegsveteran und ehemaliger Elitesoldat lebt in den dänischen Wäldern mit seinem Hund Mr. White. Enttäuscht von der Gesellschaft will er nur noch seine Ruhe. Doch damit ist es vorbei,als der Diplomat Hans- Otto Corfitzen getötet wird. Zufällig ist Oxen im Park von Schloss Norlund , während der Gutsherr auf seinem Schreibtischstuhl stirbt. Die Ermittler durchkämmen die Wälder und finden Oxen ,denn der oberste Chef des Nachrichtendienst hat einen besonderen Wunsch : Er will Oxen engagieren.Er soll den Tod von Corfitzen aufklären, was dieser erst kategorisch ablehnt. Doch dann geschieht etwas Einschneidendes und Oxen ändert seine Meinung.

Eines vorneweg :Noch nie war ich so viele Male nahe dran ein Buch abzubrechen wie hier bei "Oxen". Der Start ins Buch empfand ich als sehr zäh. Die vielen Wechsel in den Erzählperspektiven, in denen die Personen in schneller Abfolge wechselten, empfand ich als Zumutung und ermüdend! Wie soll man da die Figuren kennen lernen, sich auf eine Geschichte einlassen, wenn alles wie Kraut und Rüben durcheinander geht ?
Dann (endlich) wird der Diplomat umgebracht und es kommt etwas Ruhe in die Story. Doch nun machte mir der Schreibstil Probleme. Sehr ausschweifend kommt der Autor vom Hunderten ins Tausendste, immer wieder werden Nebengeschichtchen eingeflochten. Da den Fokus auf die Hauptgeschichte nicht zu verlieren fiel mir unendlich schwer. Dass da die Spannung auf der Strecke bleibt, erübrigt sich zu erwähnen. Oder anders gesagt :Ich hatte keine Zeit Spannung zu empfinden! Ich war damit beschäftigt die nicht relevanten Details von den wichtigen zu sortieren.
Mit der Zeit stellt sich heraus, dass mehrere Morde eine Verbindung haben. Soviel habe ich begriffen. Leider habe ich zwischenzeitlich bei den geleisteten und wie auf einer Liste notierten Kriegstaten von Oxen den Überblick verloren und damit fiel auch das Rätseln Punkto Verbindung ins Wasser.
Ich bin eigentlich eine geübte Thrillerleserin. Doch so ein Durcheinander wie in "Oxen" habe ich selten erlebt. Es fehlt meiner Meinung nach an Struktur und Straffung der Details,die einem regelrecht um die Ohren gehauen werden.
Sehr gut haben mir die Figuren gefallen. Oxen weicht ab vom alltäglichen 08/15 Ermittler. Zwar hätte ich nun nicht unbedingt auf 2.5 Seiten über PTBS-Posttraumatische Belastungsstörung( inklusive Liste mit Merkmalen dieser Störung), unter der er leidet, informiert werden müssen....doch unkonventionell ist er allemal.
Ein Thriller, der meiner Meinung nach zu viel Stoff , der unwichtig für die Story ist, enthält. Auf Ebook Seite 311 von insgesamt 430 habe ich aufgegeben und das Buch abgebrochen.