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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kein Thriller, aber sehr mitreissend!

Versunken
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Werner und Vivian Faenzi verbringen ihren Urlaub auf ihrem Boot "Aurora" und ankern bei Elba. Nach ein paar Tagen muss Vivian Hals über Kopf abreisen, da bei ihrer Arbeitsstelle in der Oper alles schief ...

Werner und Vivian Faenzi verbringen ihren Urlaub auf ihrem Boot "Aurora" und ankern bei Elba. Nach ein paar Tagen muss Vivian Hals über Kopf abreisen, da bei ihrer Arbeitsstelle in der Oper alles schief läuft,was schief laufen kann.

Werner beschliesst die Tour alleine fort zu setzen und in einer Woche Vivian wieder auf Elba zu treffen.
Kurz darauf macht er Bekanntschaft mit Malte, einem ehemaligen Seemann auf einem Binnensschiff und nimmt ihn mit. nach Korsika.
Gleichzeitig ist Commissario Donato Neri an seiner neuen Arbeitsstelle auf Elba angekommen,mit Frau, Oma und Wäscheständer richtet er sich trotz grosser Angst vor Wasser und Seekrankheit ,ein. Als kurz darauf einen Leiche an den Strand von Elba angespült wird, ist es mit der Ruhe vorbei .

Ich muss sagen, dass ich wirklich viele ,teilweise sehr blutig Thriller lese.
"Versunken" ist im Grossen und ganzen kein Thriller ....bis auf 2,3 Szenen in denen Blut fliesst....und hat mich trotzdem völlig in seinen Bann gezogen.Dabei löst dieses Buch nicht einmal grosse Gänsehaut auf der psychologischen Schiene aus. Ein Psychothriller ist es also auch nicht unbedingt. Zudem kennt man den Mörder von den ersten Seiten an.
Was ist es also, was mich hier so fasziniert hat ?
Ich denke, es ist, wie die Autorin den Weg des Mörders beschreibt. Als Leser ist man praktisch ständig "neben ihm ".Man erfährt sehr viel über seine verkorkste Kindheit bei seiner jähzornigen Tante und fühlt so richtig mit dem armen Waisenkind Malte mit .
Der Schreibstil ist toll,nicht zum ersten Mal bin ich völlig begeistert von der Schreibe von Sabine Thiesler. Sehr gefallen hat mir hier, wie sie das Leben "an Bord" , erst auf dem Binnenschiff,dann auf der kleinen Jacht beschreibt. Und die Schauplätze ! Elba, Korsika und Nizza!Traumhaft und hervorragend beschrieben!
Die Passagen mit dem Carabinieri Donato Neri sind herrlich!Italianata pur und sehr witzig. Und Neri mitsamt Frau Gabriella, eine echt italienische Mamma, sind sehr gut gezeichnet.
Die Geschichte beginnt zwar mit einem Mord, doch die Spannung baut sich nur langsam auf. Trotzdem habe ich mich nie gelangweilt. Zu viele witzige, schöne Szenen werden da beschrieben.Circa ab der Mitte ist man mitten drin im Krimi und von da an geht es Schlag auf Schlag...oder besser gesagt Mord auf Mord.
Kein Thriller...doch sehr mitreissend!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Berührend

Dem Horizont so nah
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Jessica ist 17 als sie Danny kennen lernt und sich in ihn verliebt.Obwohl Danny ihre Gefühle erwidert, merkt Jessica, dass etwas nicht stimmt. Er verhält sich merkwürdig distanziert ,vermeidet Körperkontakt...Zudem ...

Jessica ist 17 als sie Danny kennen lernt und sich in ihn verliebt.Obwohl Danny ihre Gefühle erwidert, merkt Jessica, dass etwas nicht stimmt. Er verhält sich merkwürdig distanziert ,vermeidet Körperkontakt...Zudem lebt er zusammen mit Christina, einer ehemals drogenabhängigen Prostituierten, zusammen.
Mit viel Geduld und Liebe deckt Jessica nach und nach sein Geheimnis , die schreckliche Wahrheit über seine Vergangenheit und seine Zukunft ,auf.

Mir fiel der Start in das Buch schwer. Jessica und Danny waren mir unsympathisch. Er ein Macho, wie er im Buche steht, sie zickig!
Doch je länger ich las , je mehr ich über das Schicksal von Danny erfuhr, desto mehr hat mich diese Geschichte nicht mehr los gelassen.
Die Geschichte ist eine wahre Geschichte, die die Autorin selbst erlebt hat. Mit diesem Wissen im Hinterkopf werden gewisse Details der Story noch mal eindrücklicher, nochmal berührender. Ich bewundere die Autorin dafür, dass sie den Mut hatte mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit zu gehen. Ihr Weg und der von Danny war kein einfacher...doch man spürt,die Liebe, das Vertrauen ineinander sehr gut.
Der Schreibstil ist wunderbar flüssig, die Gefühle so gut rüber gebracht,dass man gar nicht anders kann als mitleiden, mitfreuen , und mitleben.
Die Story hat mich regelrecht durch geschüttelt,an so vielen Stellen im Buch musste ich schlucken um nicht zu weinen.Etwas ,das mir vor allem am Schluss nicht mehr gelungen ist.Die Tränen liefen...etwas ,das mir sehr selten bei einem Buch geschieht.
Gegen Ende des Buches hatte ich das Gefühl, gute Freunde hinter mir zu lassen.So sehr hat mich das Schicksal von Danny, Jessica und Christina berührt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gelungenes Debut!

Schluss mit Sorry!
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Lisa ist 31 und schon drei Jahre mit ihrem Freund Alex zusammen. Alex denkt ans Heiraten, ein Häuschen und Kinder kriegen. Doch Lisa will davon nichts hören und fühlt sich glücklich so wie es ist....mit ...

Lisa ist 31 und schon drei Jahre mit ihrem Freund Alex zusammen. Alex denkt ans Heiraten, ein Häuschen und Kinder kriegen. Doch Lisa will davon nichts hören und fühlt sich glücklich so wie es ist....mit eigener Wohnung und eigenem ,verdientem Geld .
Als Eva ,eine alte Sandkastenfreundin von Alex, auftaucht und ihm einen Heiratsantrag macht, sieht er sich am Ziel seiner Träume und nimmt an. Und wirbelt damit Lisas Leben ,ihre Lebenseinstellung und Träume vollständig durcheinander.

Mit diesem Roman ist Rebecca Vogel ein Debüt gelungen, das es in sich hat. Träume, Lebensziele und Wünsche von Frauen im Alter von 30 und 40 Jahren werden unter die Lupe genommen und auf humorvolle Art und Weise hinterfragt.
Lisa scheint dem wahren Leben entsprungen.Was erwartet sie im Leben , was will sie noch erreichen? Eine Frage , die wohl viele Frauen in dem Alter sich stellen.
Kinder ,einen Mann und ein Häuschen...erstrebenswert oder nicht?
Der Schreibstil der Autorin ist toll. Ironisch und mit ganz viel Witz erzählt Lisa in ich Form aus ihrem Leben. Die Charaktere sind gut gezeichnet, alle spielen ihre "Rolle" überzeugend.
Die knapp 160 Seiten dicke Buch ist beste Unterhaltung ,regt aber auch zum Nachdenken an und lässt so viele Male schmunzeln und laut lachen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hat mich tief berührt und traurig gemacht...

Was ich euch nicht erzählte
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Lydia Lee, 16 Jahre alt ,ist spurlos verschwunden.Ihre Familie macht sich grosse Sorgen um sie...kurz darauf wird sie gefunden.

Ertrunken im See.
War es Selbstmord oder wurde sie ermordet? Als Tochter ...

Lydia Lee, 16 Jahre alt ,ist spurlos verschwunden.Ihre Familie macht sich grosse Sorgen um sie...kurz darauf wird sie gefunden.

Ertrunken im See.
War es Selbstmord oder wurde sie ermordet? Als Tochter von einem Chinesen und einer Amerikanerin fiel es der 16 jährigen schwer Freunde zu finden, der einzige Freund war Nachbarsohn Jack und Bruder Nathan vermutet,dass Jack etwas mit dem Tod seiner Schwester zu tun hat.
Der Verlust ,der Tod von Lydia reisst die ganze Familie auseinander. Mutter Marilyn, die wollte ,dass Lydia an ihrer Stelle ihren Traum Ärztin zu werden ,lebt.
Vater James, der in einen Affäre flüchtet.
Bruder Nathan ,der nicht glauben kann, dass sich seine Schwester umgebracht hat und verzweifelt einen Schuldigen sucht. Und Schwester Hannah, die in der Familie als Jüngste immer wieder hinten anstehen musste und in der Gunst von Eltern und Bruder immer nach Lydia kam.

Die Geschichte spielt in den 60 er und 70 er Jahren und zeigt wie schwer es eine amerikanisch-chinesische Mischehe und die daraus entstandenen Kinder haben. Lydia und ihre Geschwister haben Schwierigkeiten Freunde zu finden, werden ausgelacht und beschimpft. Wie immer ,wenn Kinder Mobbingopfer sind, geht mir das unheimlich nahe.
Zusätzlich sehr berührt hat mich, wie viel falsch in dieser Familie lief, und das alles unter dem Deckmantel der Liebe. Dadurch,dass man rückblickend die Geschichte der Eltern Marilyn und James erfährt, konnte ich ihnen nicht einmal böse sein.Sie haben im Rahmen ihrer Möglichkeiten und Träume das Beste für die drei Kinder gewollt und dementsprechend agiert.
Sehr gefallen hat mir, dass immer wieder aus der Sicht eines anderen Familienmitglieds erzählt wird und so nach und nach die ganze Breite des Familienlebens zu Tage kommt.Ein Familienleben, in dem vieles richtig ,doch auch vieles falsch lief und in dem Lydia schlussendlich die Notbremse zog.
Der Schreibstil der Autorin ist toll. Prägnenat , authentisch und mit wechselnden Perspektiven, jedoch klar strukturiert gibt sie immer mehr Details preis, bis man sich die ganze Geschichte zusammenreimen kann.
Ein Buch, das mich tief berührt und traurig gemacht hat.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Besser als Teil 1!

Post Mortem - Zeit der Asche
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In einem Landhaus in Monts de Forez wird ein Toter gefunden. Er wurde auf die selbe Art gefoltert wie es für Belial, der gefürchtete Serientäter , üblich war.Doch dieser ist tot...ein Nachahmungstäter...ein ...

In einem Landhaus in Monts de Forez wird ein Toter gefunden. Er wurde auf die selbe Art gefoltert wie es für Belial, der gefürchtete Serientäter , üblich war.Doch dieser ist tot...ein Nachahmungstäter...ein Trittbrettfahrer oder hatte Belial damals doch einen Komplizen ? Dieser soll ja auch Goran, den Bruder und Sascha , den Neffen von Avram Kuyper auf dem Gewissen haben. Avram schanzt der Interpol Agentin Emilia Ness Beweise zu, dass Belial damals nur ein kleiner Fisch war und ,dass die Verantwortlichen der Snuff Videos und Morde anderswo zu suchen sind. In den höchsten Kreisen von Deutschlands Wirtschaftsbossen.

Nach Teil 1, der mir etwas zu langatmig war und meiner Meinung nach lange nicht in die Gänge kam,war ich hier bei Teil 2 positiv überrascht.
Es geht rasant los!
Auf Seite 36 wurde schon ein Mordversuch verübt,ein Auftragskiller in Aktion und eine Anstiftung zum Mord inklusive Leiche!WoW!
Und das Beste : Der Autor konnte die Spannung das ganze Buch über sehr hoch halten...Längen wie in Teil 1 habe ich keine gefunden.
Die lange nebeneinander laufenden Erzählstränge ,einmal die Geschichte um den Mord und Emilia Ness und der zweite, in dem Avron Kuiper im Vordergrund steht, sind logisch aufgebaut, beide gleichermassen spannend und die Verbindung nach 300 Seiten mehr als schlüssig.
Thrillergerecht geizt der Autor nicht mit grausigen Details, teilweise (und durch den detaillierten Schreibstil noch mehr), harte Kost.

Ich habe den zweiten Teil insgesamt als spannender empfunden.Vielleicht auch darum, weil hier das "Kennen lernen" der Figuren weg fällt, sie sofort vertraut waren?