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Veröffentlicht am 15.09.2016

Harte Arbeit in China.

Sehende Hände
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In Nanjing in China betreibt Sha Fuming einen Massage Salon in dem die traditionelle Tuina Massage. angewendet wird . Bei ihm arbeiten vorwiegend blinde Masseure,da ihnen nachgesagt wird, dass sie die ...

In Nanjing in China betreibt Sha Fuming einen Massage Salon in dem die traditionelle Tuina Massage. angewendet wird . Bei ihm arbeiten vorwiegend blinde Masseure,da ihnen nachgesagt wird, dass sie die Muskeln,Sehnen und Nerven der Patienten besser erfühlen können.

So auch Xiao Tang ,Wang Daifun und seine Freundin Xiao Kong. Das Pärchen hat einen langen Weg hinter sich. Aus Shenzhen sind sie, nachdem Wang Daifun sich an der Börse verspekuliert hat ,nach Nanjing gekommen um bei Sah Fuming zu arbeiten. Das Zusammenleben, arbeiten, die Hierarchie rund um das Massagezentrum sind für alle Beteiligten nicht einfach und trotzdem raufen sie sich immer wieder zusammen. Bis es zum Eklat kommt.

Dieses Buch ist sehr vielfältig.Erzählt es doch über das moderne China, die Kultur und die Hierarchie unter den Chinesen. Die Einkindpolitik wird ebenso thematisiert, wie die Hochzeitsrituale und die traditionelle chinesische Medizin.
Sehr gefallen haben mir die Beschreibungen der Tuina Massage, die Arbeit der Therapeuten, die sehr bildlich beschrieben sind. Was für die Patenten Erholung ist, ist für die Therapeuten in China harte Arbeit, die sie 10 und mehr Stunden täglich ausführen.
Da alle Therapueten blind sind, wird diesem Thema auch ein grosser Teil gewidmet. Das schwierige Leben der blinden Menschen in China wird gut skizziert und unterscheidet sich leider nicht vom Leben blinder Menschen in der westlichen Welt.
Das Buch ist sehr abwechslungsreich, da es die Geschichten all der Menschen, die im Massagezentrum arbeiten ,reflektiert.
Die Namen, die Orte waren für mich zwar eine echte Herausforderung und ich kam nicht drum herum mir eine Liste anzufertigen. Teilweise philosophisch hat der Autor die Themen Liebe, Zukunftsaussichten,Behinderungen und Hierarchie beschrieben.
Die Geschichte ist zudem eine wunderschöne Liebesgeschichte in denen der zurückhaltende Wang Daifun und seine Freundin Xiao Kong die Hauptrolle spielen.
Mich hat dieses Buch begeistert ,hat es mir doch die Welt des modernen Chinas eröffnet.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehr komplexe Story

Falsche Haut
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Alex Kaufmann reist von der Schweiz nach Frankreich,an eine Beerdigung. Der Adoptivvater von seiner Jugendfreundin Nathalie Villeneuve,mit der er als Kind im Kinderheim war, ist plötzlich verstorben. Kaum ...

Alex Kaufmann reist von der Schweiz nach Frankreich,an eine Beerdigung. Der Adoptivvater von seiner Jugendfreundin Nathalie Villeneuve,mit der er als Kind im Kinderheim war, ist plötzlich verstorben. Kaum in Paris angekommen,finden die Angehörigen einen Brief...Régis Villenneuve wurde erpresst. Das Ganze ist zwar schon 19 Jahre her, doch die Familie macht sich grosse Sorgen. Noch während der Beerdigung wird das Testament gestohlen und nun ist klar, dass irgendjemand etwas gegen die Familie im Schilde führt. Doch aus welchem Grund? Mehr und mehr wühlen Alex und Nathalie in der Vergangenheit und bringen Unvorstellbares zu Tage!

Schon der Prolog beginnt "Thrillergerecht".... Und der Autor konnte die Spannung halten ,das ganze Buch über.
Sehr komplex ist die Story, es ergeben sich immer wieder neue Wege und völlig unvorhersehbar eröffnen sich dem Leser Welten tief in den Abgründen der Gesellschaft! Man taucht ein in die Zeit des Holocaust, reist mit den Protagonisten von der Schweiz nach Frankreich und macht Bekanntschaft mit der französischen Mafia.
Zu den Schauplätzen: Alex lebt in Fribourg, in der Schweiz. Da ich dort arbeite, kann ich versichern, dass sehr gut recherchiert wurde. Vom alten Murtentor, über die Kathedrale bis zur Rue Pierre Aeby! Wie ich nach der Lektüre erfahren habe, hat der Autor an der Uni in Fribourg studiert...da verwundert es natürlich nicht, dass dieser Schauplatz so präzise ausgearbeitet wurde.
Dieses Buch beinhaltet nicht nur eine rasante Verfolgungsgeschichte à la James Bond, sondern auch eine Familiengeschichte ,die bis in die Zeit der Juden in Nazideutschland reicht. Auch hier hervorragende Recherchen!
Der Schreibstil ist einfach, klar und präzis und lässt sich sehr flüssig lesen. Die Anzahl der Protagonisten ist eher gross, doch so gut beschrieben und strukturiert, dass ich problemlos folgen konnte.
Gegen Mitte Buch habe ich zwar den Haupttäter geahnt und mein Verdacht hat sich auch bestätigt.Doch der Zusammenhang ,die Story "drumherum" und der Tatgrund empfand ich nicht nur als schlüssig sondern auch sehr einfallsreich.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wohltuend anders...

Ihr tötet mich nicht
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Lisa Yiland ist 16, hochschwanger und wird auf dem Weg zur Schule entführt. Doch da haben sich die Entführer die falsche ausgesucht...denn Lisa ist hochbegabt, tüftelt an mathematischen Problemen herum ...

Lisa Yiland ist 16, hochschwanger und wird auf dem Weg zur Schule entführt. Doch da haben sich die Entführer die falsche ausgesucht...denn Lisa ist hochbegabt, tüftelt an mathematischen Problemen herum und hat eine besondere Begabung:sie kann ihre Gefühle, ihre Angst komplett ausblenden. Ein Genie! Kann sie sich aus der Gefangenschaft befreien?

Ein Thriller, in dem ein Mädchen entführt wird, beinhaltet normalerweise eines: Die Angst ,die Panik des Opfers verursacht Gänsehaut.
Dieser Thriller hier ist wohltuend anders und hebt sich von der Masse solcher Thriller ab. Doch um das verständlich zu machen, muss ich erst die Persönlichkeit und die Person des Opfers erklären. Lisa ist ein Freak....sie ist nicht nur hochbegabt, sondern hat auch einen wachen, nein, messerscharfen (ich muss dieses Wort aus dem Klappentext verwenden, denn es trifft es haargenau ) Verstand! Zudem kann sie ihre Gefühle per "Schalter in ihrem Kopf" total ausblenden. Dadurch kommt sie auf die irrsten Ideen um sich zu befreien. Sie kalkuliert, sie berechnet durch die Schattenmethode sogar das Gewicht des Täters,damit sie eine Chance gegen ihn hat.
Durch ihre emotionalem Art fällt zwar hier das Mitleiden,das Mitfühlen mit dem Opfer weg. Zudem ist die ganze Befreiungsaktion etwas konstruiert. Doch clever und ausserordentlich gut durchdacht hat es der Autor geschafft mich zu verblüffen!
Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Aus der Sicht von Lisa und aus der Sicht der Ermittler.Das macht die ganze Story sehr abwechslungsreich, wobei ich die erste Zeit von Lisas Gefangenschaft stellenweise als etwas langatmig empfunden habe.
Der Schreibstil hat mir gefallen...die Gefangenschaft und die Befreiungsaktion ist sehr bildlich beschrieben.
Das Debüt von Shannon Kirk bezirzt durch eine neue Idee...hier ist das Opfer nicht hilflos und ängstlich, sondern überlegen und stark.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Agententhriller!

Orphan X
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Evan ist 12 Jahre alt als Jack Johns von der US Regierung ihn aus dem Waisenhaus holt und bei sich aufnimmt. Johns bildet den Jungen zum Killer aus und aus Evan wird Orphan X.

Jahre später hat es sich ...

Evan ist 12 Jahre alt als Jack Johns von der US Regierung ihn aus dem Waisenhaus holt und bei sich aufnimmt. Johns bildet den Jungen zum Killer aus und aus Evan wird Orphan X.

Jahre später hat es sich Evan zur Aufgabe gemacht, die Bedürftigen zu retten.Er bringt Menschen um,um Schwache von ihnen zu befreien . Der Gerettete schuldet ihm nur eines:Orphans nicht nachverfolgbare Telefonnummer einem anderen Bedürftigen weiter zu geben.Und nur einem Schutzsuchenden und nur ein mal, danach kann er die Geschichte vergessen.

Die Idee, die hinter dieser Geschichte steckt ist krass.Da wird ein Waisenjunge ausgebildet um Menschen zu töten. Rückblickend wird immer wieder aus Evans Kindheit erzählt.Das ganze Ausbildungsprogramm hat der Autor mit viel Können und Wissen beschrieben. Neue Kampftechniken, Schiessübungen und mentales Training inklusive. Mit der viel technischem Verständnis werden auch Waffen ,Computertechniken und anderen technischen Schnickschnack beschrieben.So gleicht Evans Wohnung in Castle Heights auch dem Ford Knox.
Evan ist sehr gut ausgebildet....stellenweise hat er was von Superman und mir ein Tick zu perfekt. und glatt So gewinnt er jeden Kampf, egal ob mit Fäusten oder Waffen, nimmt es locker mit 3 Mann gleichzeitig auf und seilt sich vom 21. Stockwerk ab. Dieses immerzu der Beste, der Schnellste und der Stärkste sein, hat mich irgendwann etwas gelangweilt. So habe ich schon nicht mehr mitgefiebert, denn ich wusste : Evan wird als Sieger hervorgehen.
Der Schreibstil ist detailliert und hat was von einem Actionfilm, in dem immerzu geballert und gekämpft wird. Eine Erholung waren die Szenen, in denen Evan seine Nachbarin Mia, eine Staatsanwältin und ihren Sohn kennen und schätzen lernt.Auch die übrigen Nachbarn von Evan brachten etwas Normalität in diesen Agententhriller.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Thriller in Kirgisistan

Tödlicher Frühling
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In Karakol, Kirgisistan,werden 7 Kinderleichen gefunden.sie wurden auf einem abgelegenen Feld verscharrt und das einzige Merkmal für ihre Identität sind Plastikarmbänder,wie sie Kinder in staatlichen Waisenhäusern ...

In Karakol, Kirgisistan,werden 7 Kinderleichen gefunden.sie wurden auf einem abgelegenen Feld verscharrt und das einzige Merkmal für ihre Identität sind Plastikarmbänder,wie sie Kinder in staatlichen Waisenhäusern tragen.Der Fall geht Akyl Borubaew, dem Inspector der Mordkommission sehr nahe.,denn er war als kleiner Junge auch in einem staatlichen Waisenhaus. Als er den ehemaligen Leiter seines damaligen Waisenhauses aufsucht, wird dieser kurz darauf ermordet.

Ich habe noch nie einen Thriller gelesen ,der in Kirgisistan spielt, gelesen.Dementsprechend war ich gespannt und habe gehofft auch etwas über dieses unbekannte Land zu erfahren.
Und ich wurde nicht enttäuscht. Im Gegenteil.....immer wieder erfährt man kleine Details über das Land, den Gepflogenheiten und die politische Lage.
So weiss ich z.b nun,dass die Währung Som ist und,dass dort Tee, der Tschai heisst ,getrunken wird .
Etwas Respekt hatte ich vor den nicht geläufigen Namen.Doch die Anzahl der Protagonistin ist nicht nur sehr klein,sondern auch sehr gut in Haupt und Nebenpersonen aufgeteilt.
Der Schreibstil ist sehr detailliert, teilweise habe ich ihn als verschachtelt empfunden.Witziges hat genauso Platz wie Ernstes.Ein Satz der mich hat schmunzeln lassen:
Wenn euer Ministerium noch mehr Leck hätte,würden euch die Eimer ausgehen.
Die Geschichte enthält brutale Szenen, die mich viele Male haben schlucken lassen.Gespannt habe ich die Suche nach den Mördern der Kinder verfolgt.
Ab und zu wird Bezug genommen zu dem vorderen Teil. Ich habe diesen nicht gelesen und hatte keinerlei Probleme mit dem Einstieg und das Verfolgen der Handlung.