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Veröffentlicht am 08.05.2018

Die Welt am Abgrund

Breakdown - Welt am Abgrund
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Nein, man darf wirklich nicht zu lange darüber nachdenken. Zumindest nicht ohne darauf Taten folgen zu lassen. Oder wie wollen wir zukünftigen Generationen erklären, dass wir unseren schönen Planeten auf ...

Nein, man darf wirklich nicht zu lange darüber nachdenken. Zumindest nicht ohne darauf Taten folgen zu lassen. Oder wie wollen wir zukünftigen Generationen erklären, dass wir unseren schönen Planeten auf dem Gewissen haben? Denn nichts anderes steht uns bevor, wenn wir weiter zulassen, dass sich das Klima verändert und zu einem Anstieg der Temperaturen führt, mit all den mittlerweile weitläufig bekannten und daraus resultierenden Horrorszenarien.


Till Berger greift mit Breakdown das Thema des Klimawandels auf. Berger, studierter Umweltwissenschaftler, kann aus seinem breiten Fachwissen schöpfen, was für den Leser wiederum ein Segen ist. Sehr deutlich führt er uns vor Augen, welche Konsequenzen wir zu erwarten haben. Das Buch ist gefüllt mit einer Flut an Informationen. Gepaart mit einer spannenden Handlung, hat der Autor einen ausgesprochen lesenswerten Klimathriller geschaffen.


Dass dabei die Klimaterroristen die Grenze weit überschritten haben, dürfte Allgemeingültigkeit haben. Ich habe mich dennoch immer wieder beim Lesen fragen müssen, wie weit ich persönlich gehen würde, um meinen geliebten Planeten zu retten. Vorausgesetzt ich würde über die Möglichkeiten der im Thriller Handelnden verfügen. Dabei habe ich mich gelegentlich erwischt, wie ich gewisse Sympathien für die Klimaterroristen entwickelte. Natürlich, Gewalt ist keine Option. Nur kann ich tatenlos zuschauen, wie unsere Umwelt zugrunde gerichtet wird?


Die Antwort ist ganz klar: Nein!


Ich kann auch mit meinen Mitteln versuchen Druck auf die Entscheider auszuüben. Durch, z. B. Wahlen, indem ich Entscheidungsträger mit Fragen konfrontiere, indem ich mein persönliches Konsum- und Umweltverhalten reflektiere, oder indem ich mich in einer Umweltinitiative oder dergleichen engagiere. Dazu möchte Till Berger mit Breakdown anregen, das ist Bergers "Botschaft".


Ich danke dem Autor, dafür dass er mich zum Nachdenken angeregt hat. Die Zeit des Ausruhens ist vorbei, also, packen wir es an, lasst uns gemeinsam unseren Planeten retten! 5 Sterne für Breakdown!

Veröffentlicht am 26.04.2018

Spannender Verschwörungsthriller!

Akte Kronos
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#Rezension

"Spannender Verschwörungsthriller auf der Überholspur!"

Matthias Bürgel: Akte Kronos. 1. Aufl. 2018. Books on demand, 424 S.

Inhalt:

Der renommierte Krebsforscher Prof. Dr. Dr. Harmut Wilberg ...

#Rezension

"Spannender Verschwörungsthriller auf der Überholspur!"

Matthias Bürgel: Akte Kronos. 1. Aufl. 2018. Books on demand, 424 S.

Inhalt:

Der renommierte Krebsforscher Prof. Dr. Dr. Harmut Wilberg wird tot in einem Hotelzimmer aufgefunden. Mit seiner Doktorandin, Sina Forget, war es ihm gelungen ein Therapeutikum gegen alle Arten des Krebses zu entwickeln. Alle Anzeichen deuten auf einen Suizid Wilbergs hin. David Sprenger, ein erfahrener Kriminalist, glaubt jedoch nicht an den Freitod Wilbergs und beginnt, entgegen allen Anweisungen seiner Vorgesetzten und der Staatsanwaltschaft auf eigene Faust zu recherchieren. Die Entdeckung Willbergs läuft nicht nur politischen Interessen, sondern auch den Interessen mächtiger Individuen und Konzerne zuwider. Ohne es zu ahnen, kommt Sprenger bei seinen Nachforschungen einem Geheimbund zu nahe. Für Sprenger beginnt ein Wettlauf um Leben und Tod.

Beurteilung:

Sofort finde ich mich als Leser in einem packenden Thriller wieder. Matthias Bürgel legt ein unglaubliches Tempo vor, dieses Buch befindet sich dauerhaft auf der Überholspur!

Es gibt kein großes Geplänkel über das Seelenleben des sympathischen Ermittlers David. Zugegeben, ich mag es durchaus eine persönliche Beziehung zu den Hauptakteuren eines Buches aufzubauen. Einblicke in ihr Privates, ein Nachempfinden können ihrer Gefühlslage, tragen zu diesem Beziehungsaufbau bei. Allerdings verirren sich einige Autoren in diesen Details, sie lenken zu sehr von der eigentlichen Geschichte ab. Gelegentlich wächst der Eindruck, man wolle dadurch auf die erforderliche Seitenzahl kommen. Dieser Falle unterliegt Bürgel zu keinem Augenblick! Jede Seite dient der Story, einem spannenden Verschwörungsthriller!

Doch es gibt sie, die kleinen Verschnaufpausen. Momente des Durchatmens. In denen geht der Autor erfrischend tiefgründig und hervorragend recherchiert, auf beispielsweise Ergebnisse der Krebsforschung oder auf bibelhistorische Fragen ein. Sehr informativ!

Ich habe das Buch nicht aus den Händen geben mögen, Story und Erzählstil haben mich mitgerissen. Nicht selten habe ich vor meinem inneren Auge die Verfilmung von Akte Kronos gesehen. Es ist genau der Stoff, aus dem viele gute Hollywoodfilme bestehen. Nach "Projekt Goliath" veröffentlicht Matthias Bürgel mit "Akte Kronos" einen weiteren, sehr lesenswerten Thriller!

Veröffentlicht am 23.04.2018

Es gibt kein Entkommen!

Brennende Gischt
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#Rezension

Sabine Weiss Autorin: Brennende Gischt. Sylt-Krimi. 1. Aufl. 2018. Bastei Lübbe, 382 S.

Inhalt:

Bei Löscharbeiten finden Feuerwehrleute in einer stürmischen, regnerischen Nacht im Keller ...

#Rezension

Sabine Weiss Autorin: Brennende Gischt. Sylt-Krimi. 1. Aufl. 2018. Bastei Lübbe, 382 S.

Inhalt:

Bei Löscharbeiten finden Feuerwehrleute in einer stürmischen, regnerischen Nacht im Keller eines verlassenen Hauses eine Leiche. Dass es sich nicht um einen tragischen Unfall handeln kann, steht schnell fest. Denn das Opfer weist neben Sturzverletzungen auch Kratzer am Hals, Prellungen und blaue Flecken auf. Blutige Furchen an den Wänden verraten, dass es verzweifelt um sein Leben gekämpft hat.
Liv Lammers und ihre Kollegen von der Flensburger Kriminalpolizei haben bald eine erste Spur, doch ein neuer Mord rückt alles in ein völlig neues Licht. Unter der glänzenden Oberfläche der Sylter High Society tun sich Abgründe auf - ebenso bei der Polizei. Ein Unbekannter platziert "Beweise", um Livs Ermittlungen in die falsche Richtung zu lenken...

Beurteilung:

Von wegen Inselromantik! Hinter vorgehaltener Hand treibt es die High Society bunt auf der schönen Nordseeinsel! Die Abgründe, die sich dort auftun, lassen eher an die große Schwester weiter südlich namens Sizilien erinnern. Schön abgelegen, geschützt vor fremden Blicken, blöden Nachfragen der Justiz und der Presse, können illegale Geschäfte (fast) konsequenzlos abgewickelt werden. Solange alles "im Rahmen bleibt" (ein wenig Koks gehört halt in den Kreis der oberen Zehntausend dazu) und nichts nach Außen dringt, wird nicht an der schönen, heilen Welt gerüttelt.

Doch ein paar Leichen können nicht so einfach untern Teppich gekehrt werden. Das öffentliche Interesse ist groß und die Ermittlerin Liv Lammers wird auf den Plan gerufen. Die ehrgeizige Kriminalbeamtin kämpft in diesem Fall jedoch an zwei Fronten gleichzeitig. Einerseits stürzt sie sich auf die Aufklärung der Verbrechen und kommt zunächst keinen Schritt weiter. Keiner weiß was, das Mäntelchen der Verschwiegenheit hält. Andererseits wird sie mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert, welche sie zurück in ihre Kindheit und Jugend auf Sylt katapultiert. Gerade im ersten Teil des Krimis wird sehr deutlich, wie sie zunächst gegen eigene Blockaden ankämpfen muss. Nein, sie ist noch lange nicht mit der eigenen Vergangenheit versöhnt. Diese Geister verfolgen sie weiterhin. Selbst wenn sie versucht in die Arbeit zu flüchten, eigene Bedürfnisse völlig ignoriert, ihr Kind fast in Vergessenheit gerät, die Vergangenheit holt sie doch immer wieder ein. Man möchte sie regelrecht wachrütteln, "Mensch, Mädchen, mach doch Mal die Augen auf", ist schnell da mit Binsenweisheiten. Am Ende muss man sich jedoch eingestehen, dass man selbst am Liebsten ebenso dunkle Kapitel unberührt im stillen Kämmerlein lässt.

Als der Fall dann eine weitere, erschütternde Wendung nimmt, schafft es Liv sich aus den Krallen der Vergangenheit (zumindest vorübergehend) zu befreien. Die Tochter schreit regelrecht nach Aufmerksamkeit und Liv nimmt diese Schreie wahr. "Besser spät, als nie", geht mir entspannt von den Lippen.

Sabine Weiß ist ein sehr spannender Krimi gelungen. Teilweise ging er an meine eigene Substanz, die beschriebene Familientragödie hat mich stark berührt. Mal wieder zeigt sich eines deutlich: Es gibt kein Entkommen. Unsere eigenen Taten, unsere eigene Vergangenheit, holt uns irgendwann ein.

Veröffentlicht am 07.04.2018

Thrillerdebüt einer fesselnden Stimme Irlands

Zu nah
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Rezension

"Zu nah", von Olivia Kiernan Author, Thriller, 368 S., Harper Collins (Hrsg.), 1. Aufl. April 2018

Inhalt:

Die angesehene Wissenschaftlerin Eleanor Costello ist tot. Erhängt in ihrem Schlafzimmer. ...

Rezension

"Zu nah", von Olivia Kiernan Author, Thriller, 368 S., Harper Collins (Hrsg.), 1. Aufl. April 2018

Inhalt:

Die angesehene Wissenschaftlerin Eleanor Costello ist tot. Erhängt in ihrem Schlafzimmer. Frankie Sheehan, Detective im Dubliner Police Department und schwer gezeichnet von ihrem letzten Fall, glaubt nicht an Selbstmord. Jemand war bei Eleanor, als sie starb. Jemand, der sadistische Lust an brutalen Spielchen hat.
Schon bald wird eine zweite Leiche gefunden: eine junge Frau - zu Tode gefoltert. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, und für Frankie geht es erneut um Leben und Tod.

Beurteilung:

Olivia Kiernan, die fesselnde Stimme Irlands, ist ein nervenzerreibendes Thrillerdebüt gelungen. Herausragend, die Charaktere der Ermittlerin Detective Frankie Sheenan. Ihr ausgeprägtes Empathievermögen ermöglicht es sich in die Gefühlswelt von Opfer und Tätern zugleich stark einzufühlen. Mit allen positiven, aber auch negativen, Konsequenzen. Denn Frankie Sheehan findet keine Ruhe, bis sie nicht den Mörder dingfest gemacht hat. Die Autorin fordert dabei den Leser auf, sich auf eine düstere Welt voller Gewalt und menschlicher Abgründe einzulassen. "Verdaulicher" macht der irische Humor die harte Kost, die beim Lesen einen immer wieder zum Schmunzeln bringt. Ganz klar, von Olivia Kiernan ist zukünftig einiges zu erwarten, mit "Zu nah" hat sie die eigene Messlatte bereits sehr hoch angesetzt. Wir sind gespannt, auf alles was noch von ihr folgen mag!

Veröffentlicht am 21.03.2018

Schlaflose Nächte garantiert

Offshore
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"Offshore" von Till Berger

438 S., Goldmann Verlag, 1. Ausgabe März 2018

Offshore bereitet schlaflose Nächte!
Schlaflose Nächte, weil man das Buch nicht vor Beendigung aus den Händen geben möchte. Dafür ...

"Offshore" von Till Berger

438 S., Goldmann Verlag, 1. Ausgabe März 2018

Offshore bereitet schlaflose Nächte!
Schlaflose Nächte, weil man das Buch nicht vor Beendigung aus den Händen geben möchte. Dafür ist die Handlung viel zu sehr von Spannung geladen, Bergers Schreibstil vermag es sie ständig aufrechtzuerhalten. Mit Offshore spricht Berger ein heikles Thema an, das Gebaren der Finanzbranche, besser gesagt dessen Abgründe.

Es geht um Rohstoffgeschäfte, um Hedgefonds, um Insiderwissen und um ganz viel Geld. Zuviel Geld, um tatsächlich über ein sauberes Geschäft sprechen zu können. Denn rund um ein Investitionsprojekt im Rohstoffmarkt haben sich mafiösen Machenschaften gebildet. Verwickelt sind Unternehmer, Politiker, ja sogar Geheimdienste. Und mittendrin der Projektleiter Paul. Bald bekommt er die Macht dieses Kartells zu spüren, als ein Kollege von ihm Tod aufgefunden wird und er von sich aus Nachforschungen beginnt. Die Jagd auf Paul ist eröffnet, überall lauern Gefahr und Verrat, Paul kann Niemandem vertrauen, aus Freund wird Feind. Wäre da nicht die junge und attraktive Geheimagentin Anna. Doch auch hier ist sich Paul über ihre Loyalität nicht sicher.

Die Handlung ist fiktiv, dennoch: Es braucht keine große Fantasie, um sich schnell in die Handlung hineinversetzen zu können. Spätestens seit der Aufdeckung der Panama-Papers, sind einer breiten Öffentlichkeit die Untriebigkeiten einiger Global Player und Hedgefonds bekannt. Somit greift der Autor ein absolut aktuelles Thema auf. Verbunden mit der spannenden Handlung ist Till Berger ein sehr empfehlenswerter Thriller gelungen.

Doch aufgepasst, man bedenke die schlaflosen Nächte...