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Veröffentlicht am 11.04.2020

actionreicher Thriller

Axt
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"Walter, ein Obdachloser, ist auf dem Weg zu seinem windgeschützten Schlafplatz unter einer Brücke. Verärgert realisiert er, dass dort schon jemand liegt. Ärgerlich schiebt er seinen klappernden und ...

"Walter, ein Obdachloser, ist auf dem Weg zu seinem windgeschützten Schlafplatz unter einer Brücke. Verärgert realisiert er, dass dort schon jemand liegt. Ärgerlich schiebt er seinen klappernden und quitschenden Einkaufswagen weiter. Plötzlich hält er inne. Da liegt eine junge Frau, leblos, tot. Diese hier war anders als die anderen Toten die er bisher gesehen hatte, die andernen Obdachlosen, erfroren bei der Kälte. Die Frau war keine Obdachlose, zudem fehlte ihr etwas….gegen die Übelkeit kämpfend wandte Walter sich ab…"

Dies ist der fünfte Teil aus der Sterbe wohl…Reihe. Ich muss gestehen, ich liebe die Vorgänger Bände und Marcus Sammets actionreichen Schreibstil. Zudem hat es mir Max Herrmann, der ehemalige Auftragskillende Hauptprotagnist, sehr angetan. So war ich natürlich neugierig auf die Fortsetzung.

Erst mal darf man sich durch die vielen Kapitel nicht abschrecken lassen, 96 Stück, das ist eine Ansage. Bei genauerem Hinsehen bermerkt man, das alle Kapitel verschiedene Orte und verschiedene Uhrzeiten als Überschrift haben. Dadurch lassen einen die kurzen Kapitel quasi in Echtzeit durch die Story jagen, man hüpft von Schauplatz zu Schauplatz, der mal mehr mal weniger actionreich ist. Vieles mag überzogen erscheinen, ergibt aber im Endeffekt ein schlüssiges Gesamtbild. Mir gefällt das angespannte Verhältnis zwischen Max und Sperber, dieses Katz- und Maus-Spiel. Auch das Max Gefühle zeigt finde ich gut dargestellt. Zwar nicht viele, aber alles andere wäre zu kitschig und unpassend für ihn gewesen.

Max gerät bei seiner Suche in Nebenschauplätze, die erst mal nicht mir der Story zu tun haben, erst nach und nach versteht man die Zusammenhänge, ohne die es nicht zu diesem Ende gekommen wäre. Der Spannungsbogen steigt schnell an, bleibt auch oben bis zum fulminanten Ende. Mehr möchte ich hier auch gar nicht verraten. Ich empfehle Euch, die Bücher der Reihe nach zu lesen, jedes ist eine Klasse für sich.

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Veröffentlicht am 11.04.2020

humorvolle und unterhaltsame Krimikomödie

Ohne Wenn und Aber : Kati Blum
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"Eine Winterparty im Freien, mit Eisskulpturen, großem Buffett und natürlich ausreichend Alkoholika, den Reichen und Verwöhnten soll es schließlich an nichts mangeln. Zwei Männer schleichen sich in ...

"Eine Winterparty im Freien, mit Eisskulpturen, großem Buffett und natürlich ausreichend Alkoholika, den Reichen und Verwöhnten soll es schließlich an nichts mangeln. Zwei Männer schleichen sich in das Haus, nutzen den Trubel um sich unerkannt auf die Suche zu begeben, leider vergebens. Mit leeren Händen treten sie wieder ins Freie, da fällt ihr Blick auf eine Frau, die sich in Richtung Einfahrt davon macht. Schnell heften sich die beiden an ihre Fersen…"

Nach dem Prolog in der Ezahlform schwenkt Birgit Gruber in die Ich-Form, erzählt die Geschichte aus Kati Blums Sicht. Der fröhliche und unaufgeregte Schreibstil hat mich gleich mitgerissen, ich hatte richtig Spaß beim lesen. Zu Anfang hatte ich Mitleid mit Kati, aber sie ist eine Frau die kein Mitleid möchte. Dies zeigt sie deutlich, leider sind ihre Bemühungen nicht immer von Erfolg gekrönt. Äußerst sympathisch tappt sie von einem chaotischen Moment in den Nächsten, ich musste stellenweise laut auflachen, einfach herrlich.

Humorvoll beschreibt Birgit Gruber Katis Disput mit den Bären, ihre Autofahrt mit Lars, die Nacht im Seeschlößchen u.v.m. Katis Ermittlungen treiben manchmal seltsame Blüten, hartnäckig verfolgt sie ihr Ziel, ich war richtig traurig als das Buch zu Ende war.

Wer ernsthafte Ermittlungsarbeit erwartet, wird hier enttäuscht sein, die Polizeiarbeit tritt hier eher in den Hintergrund bzw. hat ihre Schwächen. Wer einen unterhaltsamen Roman sucht zum abschalten und fallen lassen, der wird mit Kati Blum seine Freude haben. Dies ist der erste Band, ich bin gespannt und freue mich darauf, was Kati im zweiten Band wohl alles anstellt.

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Veröffentlicht am 10.04.2020

Wow, ein Buch bei dem ich immer wieder meine Meinung über die Protagonistin änderte, klasse Story

ATME!
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"Nile ist glücklich, ihre Beziehung mit Ben könnte nicht besser laufen. Nun benötigt sie ein Kleid, möchte ihn damit überraschen, nur für ihn probiert sie es an denn normalerweise mag sie keine Kleider. ...

"Nile ist glücklich, ihre Beziehung mit Ben könnte nicht besser laufen. Nun benötigt sie ein Kleid, möchte ihn damit überraschen, nur für ihn probiert sie es an denn normalerweise mag sie keine Kleider. Strahlend blickt sie ihr Spiegelbild an, ruft nach Ben. Doch Ben reagiert nicht, kommt nicht, ist plötzlich verschwunden...."

Ich muss gestehen dass es mir am Anfang schwer fiel, mich auf das Buch einzulassen. Das Buch ist in der Ich-Form aus der Sicht von Nile geschrieben. Nile erzählt ihre und Bens Geschichte. Dies geschieht abwechselnd mit einem Blick in die Vergangenheit und der Beschreibung der momentanen Entwicklung. Vor allem die Blicke in die Vergangenheit haben mich anfangs etwas genervt weil immer eine "böse Vorahnung/Entwicklung" erwähnt wird. Mit der Zeit hat mich die Story aber so gefesselt, dass ich dies gar nicht mehr als störend empfunden habe. Je weiter ich im Buch fortschritt, desto passender wurde dieser markante Schreibstil.

Die Autorin schreibt einige Passagen in kurzen abgehackten Sätzen, dadurch kommt Niles Panik sehr gut zu Geltung, sie ist sogar fast greifbar. Dennoch gelingt es ihr, die teilweise unbehagliche/seltsame Atmosphäre einzufangen und an den Leser weiter zugeben.

Immer wieder ertappe ich mich bei der Frage, ob Nile verrückt ist? Oder Flo? Oder alle anderen? Wo ist Ben? Hat Nile Recht mit ihren Befürchtungen oder übertreibt sie maßlos? Die Reaktion der Freunde oder Bekannten von Ben tun ihr übriges dazu, mich nun vollkommen zu verwirren. Nach und nach lichtet sich der Vorhang, dennoch lässt mich der Schluß mit ein paar Fragezeichen zurück. Das Ende ist klar, trotzdem beschäftigt mich das Buch noch etwas nach dem Beenden.

Sehr schön finde ich, dass das "Atme" vom Titel immer wieder Gegenstand im Buch ist. Selten das ein Titel so wunderbar zum Buch passt. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen, bin wirklich begeistert und kann es uneingeschränkt weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 04.02.2020

Ein gefühlvolles Buch über Freundschaft, Liebe und das Leben, das manchmal eigene Wege einschlägt

... und sie macht, was sie will!
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"Christine schlägt die Autotüre heftiger als beabsichtigt ins Schloss, startet den Motor und lässt ihren Mann Andreas, das gemeinsame Haus und das gemeinsame Leben hinter sich. Weg von ihrer gemeinsamen ...

"Christine schlägt die Autotüre heftiger als beabsichtigt ins Schloss, startet den Motor und lässt ihren Mann Andreas, das gemeinsame Haus und das gemeinsame Leben hinter sich. Weg von ihrer gemeinsamen Vergangenheit, dem gemeinsamen Leben. Ein Leben das sich Andreas nun mit seiner jungen Sekretärin teilt.... "

Christine tat mir zuerst richtig leid, nach über 25 gemeinsamen Jahren einfach gegen eine jüngere ausgetauscht zu werden muss bitter sein. Ich begrüßte ihren Wandel, ihr Entscheidung nach Dänemark zu fahren. Durch die feinfühlige Beschreibung von Christines Gefühlsleben fühlte ich mich gleich zu ihr hingezogen, konnte mich sehr gut in sie hinein versetzen.

Die Idee, die Protagonistin ein Buch schreiben zu lassen, quasi ein Buch im Buch, fand ich Klasse. "Die Auferweckung" heißt das Buch welches Christine in Dänemark zu schreiben beginnt, vom Stil ganz anders als die Hauptstory, für mich eine tolle Mischung.

Die Autorin beschreibt die Orte äußerst bildhaft, ich mag es wenn in einem Roman Wert auf scheinbar nebensächliches gelegt wird, erst alles zusammen ergibt ein rundes Bild. Ich lernte viel über die Sehenswürdigkeiten Dänemarks, die Christine besucht. Auch die Bräuche werden sehr schön erklärt, kleine dänische Wortfetzen runden das Ganze ab. Dass diese Worte gleich ins Deutsche übersetzt werden gefiel mir gut, ich mag es gar nicht wenn Fußnoten oder gar erst eine Begriffesammlung am Ende meinen Lesefluß unterbrechen.

Christines Gedanken konnte ich immer nachvollziehen, fühlte regelrecht mit ihr mit, ich hatte sogar etwas Herzklopfen bei ihren ersten Begegnungen mit Yannik und ärgerte mich mit ihr über ihren Ex-Mann Andreas.

Das Buch ist eine gefühlvolle Liebesgeschichte mit sympathischen und bodenständigen Charakteren. Ein Buch über die Entwicklung einer Frau, gewürzt mit einer kleinen Romanze. Es zeigt, das nicht immer alles nach Plan verläuft, dass das Leben auch mal Umwege macht, und das dennoch am Ende alles gut werden kann.
Mit dem Ende ging ich zuerst nicht konform, aber S.N. Stone hätte keinen passenderen Schluß dafür wählen können. Ein tolles Buch welches zum träumen, schmunzeln und nachdenken einlädt.


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Veröffentlicht am 25.12.2019

gelungener Abschluss der Reihe um Eddie und Zombie

Jenseits von tot
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"Eigentlich soll Zombie jegliche Schläge gegen den Kopf vermeiden, doch er ist mit seinen Gedanken woanders, hat zudem nicht ausreichend trainiert in der letzte Zeit. Zu viel geht ihm im Kopf herum. ...

"Eigentlich soll Zombie jegliche Schläge gegen den Kopf vermeiden, doch er ist mit seinen Gedanken woanders, hat zudem nicht ausreichend trainiert in der letzte Zeit. Zu viel geht ihm im Kopf herum. Da saust schon der nächste Schlag heran...."

Wie in den beiden Teilen "Jenseits von Wut" und "Jenseits von Schwarz" wird die Geschichte von Zombie und Eddie aus der Ich-Perspektive in wechselnden Kapiteln erzählt. Zombies Kapitel sind meist kürzer gehalten, er bedient sich einer salopperen Sprache, bei ihm stehen vor allem seine Gefühle und Empfindungen im Vordergrund.

Die eigentliche Geschichte wird von Eddie erzählt. Sie berichtet ebenfalls über ihre Gefühle, diese standen für mich allerdings nicht so im Vordergrund wie bei Zombie. Das mag vielleicht daran liegen, das wir durch Eddie noch ganz viel "Drum rum" mitbekommen, die Ermittlungen, Opfer und Täter. Dazu noch die Schwierigkeiten mit ihren Kollegen, da sie nach wie vor Probleme hat sich durchzusetzen und die Probleme mit ihrer hochschwangere Nachbarin, die sie fast an ihre Grenzen bringen. Eddie ist kein typischer "Ermittler-Charakter, gerade deshalb konnte ich sehr gut eine Beziehung zu ihr aufbauen. Sie hat ihre Ecken und Kanten, Probleme im Job und als alleinerziehende Mutter, dennoch meistert sie ihr Leben, ihren Alltag ohne Alkohol, Drogen oder ähnlichem wie so viele ihrer männlichen "Kollegen" in anderen Büchern. Sie ist einfach herrlich normal.

Auch in diesem Band gelingt Lucie Flebbe der Spagat zwischen den unterschiedlichen Charakteren scheinbar wieder mühelos. Trotz der verschiedenen Ausdrucksweisen hatte ich keine Probleme, mich in beiden Erzählsträngen zurecht zu finden, im Gegenteil. Dies macht die Geschichte erst richtig spannend. Beide Charaktere sind mir mittlerweile an Herz gewachsen und ich bin fast schon etwas traurig, dass die Trilogie mit diesem Buch nun ein Ende hat. Die Entwicklung von Eddie und Zombie und deren Beziehung untereinander hat mich vom ersten Buch an fasziniert und ich bin der Meinung, dass die Autorin mit "Jenseits von Tot" der Reihe einen äußerst passenden Abschluss verschafft hat. Vielen Dank für diese tolle Geschichte.

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