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Veröffentlicht am 13.01.2023

Temporeicher Alpenklosterkrimi mit unvorhergesehenen Wendungen

Das Gelübde der vergessenen Tochter
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Nervenkitzel von Anfang bis Ende

Eine verletzte junge Frau, findet Unterschlupf in einem Kloster. Sie gibt vor, ihr Gedächtnis verloren zu haben und sinnt auf Rache an denjenigen, die sie überfallen haben ...

Nervenkitzel von Anfang bis Ende

Eine verletzte junge Frau, findet Unterschlupf in einem Kloster. Sie gibt vor, ihr Gedächtnis verloren zu haben und sinnt auf Rache an denjenigen, die sie überfallen haben und ihren Gefährten töteten. Laya, wie sie genannt wird, glaubt den Schuldigen zu kennen und wartet auf eine Gelegenheit, ihn zu überführen. Mit Unterstützung eines jungen Ordensbruders, der von seinem Vater ins Kloster verbannt wurde und seine eigenen Ziele verfolgt, findet sie heraus, dass in der Umgebung Mädchen verschwinden, die ihr ähneln. Laya will unbedingt die Wahrheit entdecken und ist bereit dafür ihr Leben aufs Spiel zu setzen.

Der außerordentlich starke Beginn der Geschichte hat mich sofort in seinen Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Der Spannungsbogen ist von Beginn an recht hoch und steigert sich stetig im Laufe der Geschichte. Es gibt nicht eine langatmige Passage. Alles dient der Aufklärung des Falls, die ich so niemals erwartet hätte.

Wie ich das mittlerweile von der Autorin gewohnt bin, schreibt sie ungewohnt bildhaft und webt eine dichte Atmosphäre, die mich sofort ins Mittelalter katapultiert hat. Die Sprache ist der Zeit angepasst, ohne zu exotisch zu wirken.
Die Figuren sind allesamt glaubhaft und mit Ecken und Kanten versehen.

Das Setting ist hervorragend recherchiert und ich habe eine Menge über das Leben in einem Doppelkloster gelernt, von dem ich vorher noch keine Vorstellung hatte.

Es handelt sich hier um den ersten Teil einer Dilogie, der aber auch für sich alleine gut zu lesen ist. Ich bin dankbar, dass die Autorin am Ende auf einen Cliffhanger verzichtet hat. Diese Art der Effekthascherei hat das Buch wirklich nicht nötig. Ich werde auch den nächsten Teil verschlingen.

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Veröffentlicht am 14.07.2021

Spannend, romantisch und dunkel - Ich konnte es nicht aus der Hand legen

Gottes Vollstrecker
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Das Grauen kommt aus Sunny Falls
Sunny Falls, eine fiktive Kleinstadt in den U.S.A., in der die Church of Gods Commentments ihren Sitz hat. Die Sektenmitglieder werden nach den 10 Geboten gemeuchelt und ...

Das Grauen kommt aus Sunny Falls
Sunny Falls, eine fiktive Kleinstadt in den U.S.A., in der die Church of Gods Commentments ihren Sitz hat. Die Sektenmitglieder werden nach den 10 Geboten gemeuchelt und der Atheist Logan Donahue, ein attraktiver FBI-Agent, wird gemeinsam mit seinem Kollegen, einem Mormonen beauftragt, die Fälle aufzuklären.
Allein dieses „Glaubensgemenge“ lässt schon ein explosive Geschichte vermuten. Hinzu kommt noch, dass der undurchsichtige „Erzvater“ der Gemeinde sich als Bruder des Mädels entpuppt, mit dem Logan zuvor eine heiße Nacht verbracht hat.
Während Logan überall aneckt, schlägt „Gottes Vollstrecker“, wie der Mörder sich selbst nennt, wieder zu.

Dieser sinnliche und gleichzeitig erschreckenden Thriller, der uns tief in die unterschiedlichen Glaubensrichtungen blicken lässt, hat mich von der ersten Seite an gepackt und bis zum Schluss nicht mehr los gelassen.
Mein Miträtseln, was ich so liebe, war dieses Mal nicht von Erfolg gekrönt. Mit der Auflösung hatte ich nicht gerechnet.

Den atmosphärisch dichten und bildgewaltigen Schreibstil der Autorin kenne ich bereits, der mich immer wieder zu ihren Büchern greifen lässt. Auch die Recherche war sehr fundiert und die Darstellung dieser Sekte hat mir immer wieder eine Gänsehaut beschert.

Die Figuren sind wieder sehr lebendig geraten und haben mir das Gefühl vermittelt, mittendrin statt nur dabei zu sein. Die Entwicklung der Protagonisten war glaubhaft und deren vorsichtige Annäherung spannend zu verfolgen.

Ich liebe alle Bücher von Kate Dark, besonders ihren romantischen Thriller „Blackwood Obsession“, doch hier hat sie ein Meisterwerk geschrieben, dass mich wiederum auf ganzer Linie überzeugen konnte. Ein absolutes Lesehighlight!

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Veröffentlicht am 31.08.2020

Wollüstige Männer auf langer Reise

Die Saga von Vinland
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Der neue Roman von Iny Lorentz entführt die Leser ins das Hochmittelalter Skandinaviens bzw. nach Vinland, dem wahrscheinlich heutigen Neufundland.

Der Norweger Eyvind raubt sich die Frau, die ihm einst ...

Der neue Roman von Iny Lorentz entführt die Leser ins das Hochmittelalter Skandinaviens bzw. nach Vinland, dem wahrscheinlich heutigen Neufundland.

Der Norweger Eyvind raubt sich die Frau, die ihm einst als Braut versprochen war, und will mit ihr und weiteren Verbündeten in Vinland ein neues Reich errichten. Mit an Bord sind zwei versklavte Sachsen, die - ebenso wie die unfreiwillige Braut - nach Freiheit trachten und auf eine Heimkehr hoffen. In Vinland droht die Gruppe auseinanderzubrechen, da jeder eigene Ziele verfolgt, nach Macht und Frauen strebt. Hinzu kommen die Einwohner, die danach trachten, die Eindringlinge mit Waffengewalt schnell wieder loszuwerden.

Cover und Klappentext haben mich gleich an Wikinger und Leif Erikson denken lassen. Doch der nordische Glaube ist kein Thema. Die Norweger, Isländer und Grönländer, die nach Vinland segeln, sind längst alle christianisiert.

Der Einstieg in das Buch geschah schnell und flüssig. Der Mittelteil zog sich allerdings in die Länge, bis die Geschichte zum Ende hin wieder Fahrt aufnahm und einen runden Abschluss fand.

Besonders gefallen haben mir das Setting, die Grundidee der Geschichte und die beiden Nebenfiguren Ailmar und Ingridur.

Es gab jedoch einiges was mich teils massiv in meinem Lesefluss behindert hat. Da wären zum einen die ständig wechselnden Perspektiven, teils von Satz zu Satz. Zudem konnte ich als Leserin in jeden Kopf eintauchen und die Gedanken der Figur erfahren. Anstatt dieses von jedem persönlich erzählt zu bekommen, wäre es mir lieber gewesen, es wäre mir aus der Sicht der Hauptprotagonisten gezeigt worden. Das zog einen sehr hohen Spannungsverlust nach sich.

Bis auf die oben genannten Nebenfiguren fand ich zu den Personen keinen richtigen Zugang und das lag bestimmt nicht an der Erzählperspektive, da ich der 3. Person Singular eindeutig den Vorzug gebe. Das dies bei einem bildhaften Schreibstil ausgezeichnet funktioniert, zeigen meine zuletzt rezensierten Romane wie z. B. „Die Sündenbraut“.

Aber wirklich abgestoßen haben mich die ständigen Wiederholungen. Da wäre auf der einen Seite Sigrids ständiges Gejammer, sie würde Eyvind nie verzeihen, dass er sie geraubt hat und sie ja eine bessere Abstammung hat als er. Auf der anderen Seite war die allgegenwärtige Sucht der Männer nach körperlicher Vereinigung. Im Mittelteil wurde auf gefühlt jeder zweiten Seite erwähnt, dass es einen Männerüberschuss gab und diese dringend Erleichterung brauchten. Zum Glück wurden die permanenten Vergewaltigungen für mein Empfinden eher nüchtern und weder wort- noch bildgewandt beschrieben. Sonst hätte ich das Buch wirklich zur Seite gelegt. Auch Sigrid wurde von Eyvind regelmäßig vergewaltigt, „aber ein wenig gefallen hat es ihrem Körper schon“ - da fehlen mir die Worte!

Das Lektorat ist durch Corona bestimmt unter massivem Zeitdruck erfolgt. Anders kann ich mir nicht erklären, dass Stilblüten wie das mehrmals wiederholte „laute“ Schreien oder das „Ballen“ der Fäuste usw. durchgegangen sind. Oder so unfreiwillig komische Formulierungen wie „den Speer ins Korn werfen“ und die „Schneebrille“, auch wenn die vorher sehr gut beschrieben wurde und jeder weiß, dass es sich natürlich nicht um eine moderne Variante handelt.

Das Personenverzeichnis ist umfangreich, die historischen Persönlichkeiten spielen jedoch keine Rolle, werden nur mal im Nebensatz erwähnt. Insofern finde ich die Bezeichnung „historischer Roman“ auf dem Cover etwas irreführend, da die Geschichte lediglich in einen historischen Hintergrund eingebettet ist, der gut recherchiert ist. Ein Glossar ist ebenfalls im Anhang zu finden und sehr hilfreich. Eine Karte des Reisewegs hätte das Bild abgerundet.

Schade fand ich, dass ich keine genaue Zeitangabe zur Orientierung geliefert bekam. Der Roman spielt zur Zeit König Inges, aber wann genau wurde nicht festgelegt. Auch fehlten mir teils die Angaben, wie lange die Figuren für die Strecken gebraucht haben.

Die Kürze der Kapitel fand ich sehr angenehm.

Fazit: Ein solide geschriebener Roman ohne wirkliche Höhepunkte vor einem wunderschönen Setting. Einen Sog entwickelte die Geschichte für mich jedoch nur ein wenig gegen Ende. Davor konnte ich das Buch jederzeit wieder aus der Hand legen.

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Veröffentlicht am 03.08.2020

Bildhafte Zeitreise

Die englische Gärtnerin - Weißer Jasmin (Die Gärtnerin von Kew Gardens 3)
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Weißer Jasmin ist der dritte Band um die englische Gärtnerin Charlotte.
Der Einstieg ging schnell und wichtige Ereignisse in Charlottes Leben wurden im Verlauf der Geschichte knapp umrissen, sodass der ...

Weißer Jasmin ist der dritte Band um die englische Gärtnerin Charlotte.
Der Einstieg ging schnell und wichtige Ereignisse in Charlottes Leben wurden im Verlauf der Geschichte knapp umrissen, sodass der Band auch ohne Vorkenntnisse der beiden anderen sehr gut zu verstehen ist.
Der Schreibstil ist sehr bildhaft und flüssig. Die Autorin hat gründlich recherchiert und vor meinem inneren Auge sowohl die Zeit, als auch wundervolle Gärten entstehen lassen.
Die Protagonistin hat einen starken Willen und lässt sich von den Schicksalsschlägen nicht entmutigen. Dennoch konnte ich keinen Zugang zu ihr finden. Mit ihrer bockigen, teils naiven und steifen Art konnte ich mich nicht anfreunden. Manchmal waren mir sogar die Antagonisten sympathischer. Insgesamt waren die Figuren jedoch sehr lebendig ausgearbeitet.
Die Handlung wurde teils straff, teils ausführlicher erzählt. Zum Ende hin ging es mir jedoch mit den Erfolgen der Protagonistin erheblich zu schnell. Teilweise wirkte das wie aneinandergereiht und vom Zufall begünstigt.
Für Garten- und Englandfans sicher ein empfehlenswerter Roman.

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Veröffentlicht am 25.07.2020

Hebt sich wohltuend von anderen Büchern des Genres ab

Sinner City
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Ab und an darf es auch mal etwas prickelnder sein und deshalb habe ich zu dem neuen Buch von Kate Dark gegriffen. Neben Romantic Thrill (Blackwood Obsession) und Krimi (Kalter Verrat) hat sie dieses Mal ...

Ab und an darf es auch mal etwas prickelnder sein und deshalb habe ich zu dem neuen Buch von Kate Dark gegriffen. Neben Romantic Thrill (Blackwood Obsession) und Krimi (Kalter Verrat) hat sie dieses Mal das Genre „Dark Romance“ bedient.

Abby wird von ihrem Vater zu den Sinners geschickt, weil diese Gang (Gottlob keine Biker) sie beschützen können und ihr Anführer ihm noch einen Gefallen schuldet.
Vom ersten Augenblick an knistert es heftig zwischen Abby und Savior. Und damit meine ich nicht nur die Anziehungskraft.
Im Gegensatz zu anderen Romanen dieses Genres, ist Abby eine Frau, die genau weiß was sie will und sich da auch nicht reinreden lässt. Sie hat ihren eigenen Kopf, mit dem sie Savior ständig ins Schwitzen bringt. Der Boss der Sinners ist nicht frei von Zweifeln, was ihn in meinen Augen besonders sympathisch macht.
Die Nebenfiguren sind wieder mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitet und wirken sehr lebendig.
Die Entwicklung des Plots geht rasch voran und der Showdown hat es in sich.
Sinner City - King of my Heart ist der erste Teil über diese Gang, die sich zwar dunklen Geschäften verschrieben hat, aber dennoch eine gewisse Moral an den Tag legt.
Mit Sicherheit werde ich auch den nächsten Teil lesen.

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