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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.01.2022

Eine bewegende und spannende Geschichte

Und im Gepäck das Leben
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„Und im Gepäck das Leben“ von Elisabeth Musser erzählt die Geschichte von Menschen, die beim Pilgern auf dem Jakobsweg über ihr Leben und die Liebe nachdenken. Aus ganz unterschiedlichen Gründen begeben ...

„Und im Gepäck das Leben“ von Elisabeth Musser erzählt die Geschichte von Menschen, die beim Pilgern auf dem Jakobsweg über ihr Leben und die Liebe nachdenken. Aus ganz unterschiedlichen Gründen begeben sich Abbie , Bobby, Caroline und Rasa auf diesen Weg und sie treffen auf diesem Weg viele Menschen, denn alleine ist man dort fast nie. Während sie Grenzerfahrungen machen,und über ihr Leben u.a. über Kontrollzwang, Sucht, Verlassensein, Fluchttraumata, Trauer, Ängste nachdenken, wobei ihr Glaube zu Gott eine große Rolle spielt, erfahre ich viel über das allgemeine Lebensgefühl, was die Menschen erleben. Die Autorin lässt die Protagonisten wechselweise aus ihrer Sicht erzählen und so bekomme ich ein sehr umfassendes Bild über sie, was ich äußerst faszinierend finde. Zudem geht es auch um Kunst sowie die Situation von Flüchtlingen, die die Autorin ihre Geschichte einflechtet. Überrascht hat mich jedoch, dass der Roman an einigen Stellen fast thrillerartige Züge aufweist, denn die Geschichte um die verschwundene Freundin von Caroline und das Verbrechen, was vor sieben Jahren geschah, hatte es in sich.

Zu Beginn hat die Geschichte mich ein wenig gelangweilt bzw. konnte sie mich nicht abholen, doch dann nahm sie mich völlig für sich ein.

Vier Sterne für diesen bewegenden Roman

Veröffentlicht am 12.12.2021

Sehr spannender Thriller mit detailreichen Schilderungen

Pacific Crest Trail Killer
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Auf dem Pacific Crest Trail treibt ein Killer sein Unwesen und Mark Stetson ehemaliger Militärpolizist mit jahrelanger Auslandserfahrung wird unvermittelt als Berater in den Fall mit hineingezogen, da ...

Auf dem Pacific Crest Trail treibt ein Killer sein Unwesen und Mark Stetson ehemaliger Militärpolizist mit jahrelanger Auslandserfahrung wird unvermittelt als Berater in den Fall mit hineingezogen, da er, gerade selber als Hiker unterwegs, ein Opfer entdeckt.

Der Thriller erstreckt sich über 644 Seiten und ich erfahre sehr viel über das Leben der Hiker, die auf diesem Trail von 4500 km zwischen Mexico und Kanada unterwegs sind. Nie zuvor habe ich mir Gedanken z. B. über das Gepäck gemacht und nach diesem Thriller sehe ich die Hiker vor mir wie sie mit einer Briefwaage "bewaffnet" jeden Gegenstand wiegen und die genauen Überlegungen, was wichtig ist für die "Reise". Auch die Gefahren, denen sie ausgesetzt sind durch Wetter, Gelände und Tiere sind mir jetzt überdeutlich vor Augen. Nachdem ich quasi nebenbei eine Menge Wissen über die Gefahren und die Wanderung/ das Leben auf dem Trail erfahre, bin ich quasi von Beginn an mitten in der Geschichte um den Killer. Der Autor lässt wechselweise Mark Stetson, den Killer oder legt den Fokus auf die anderen Ermittler bzw. Personen, die in der Story auftauchen. Gerade diese wechselweise Sichtweise gibt immer wieder neue interessante Einblicke und schafft Atmosphäre sowie es auch die Beziehunger untereinander und das Privatleben, sofern es von Bedeutung ist, mir näher bringt.

Ich rätselte bis zur Auflösung mit über den Täter/die Täter und die Motivation. Der Thriller war sehr spannend und faszinierend, Der Schluss ließ´mich nochmals erschaudern. Den einzigen Kritikpunkt, den ich habe, waren einige Szenen, die mir zu ausführlich geschildert wurden und derren "Nährwert" für die Spannung oder Unterhaltung oder Auflösung der Story sich mir nicht erschloss.

Vier Sterne

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Veröffentlicht am 21.11.2021

Eleonoa, eine Frau, die ihren Platz im Beruf und Familie finden möchte

Das Haus des Schicksals
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Es handelt sich um den dritten Teil der Mandelli-Saga und Eleonora, 33 Jahre alt, leitet wie ihre Großmutter und ihre Mutter zuvor schon, ein Bauunternehmen. Die Branche steckt in der Krise und Eleonora ...

Es handelt sich um den dritten Teil der Mandelli-Saga und Eleonora, 33 Jahre alt, leitet wie ihre Großmutter und ihre Mutter zuvor schon, ein Bauunternehmen. Die Branche steckt in der Krise und Eleonora muss, nachdem sie die Geschäftsführung übernommen hat, nun Wege finden das Unternehmen wieder zum Erfolg zu führen. Die Umstände, das sie weiblich ist und sie außerdem mütterlicherseits italienische Wurzeln hat, erschweren dieses Vorhaben zusätzlich.

Die Autorin Ladina Bordoli erzählt in ihrem Roman nicht nur die Geschichte von der Rolle der Frau und den Konflikten, die sich zwischen verschiedenen Nationalitäten ergeben, privat und beruflich, sondern lässt mich auch teilhaben an der privaten Familiengeschichte der Mandelli und vor allen Dingen an der Liebe. Ein wenig irritiert war ich zwischendurch von Eleonara, die ich teilweise ein wenig naiv fand und sehr vertrauensselig. Ich hätte erwartet, dass ihr der alte Freund ihrer Mutter, der so lange für das Unternehmen tätig war, hilft, doch leider wurde er kaum erwähnt. Äußerst schockierend fand ich, dass Frauen sich damals wie heute mit den gleichen Problemen in der männerdominierten Arbeitswelt auseinandersetzen müssen.

Vier Sterne für eine faszinierende Familiengeschichte!


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Veröffentlicht am 05.11.2021

Friederike - eine sehr starke und interessante Frau

Die Teehändlerin
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„Die Teehändlerin“ von Susanne Popp ist der erste Roman aus der Ronnefeldt-Saga und beginnt 1838 in Frankfurt, wo Tobias Ronnefeldt mit seiner schwangeren Frau Friederike und seinen vier Kindern wohnt. ...

„Die Teehändlerin“ von Susanne Popp ist der erste Roman aus der Ronnefeldt-Saga und beginnt 1838 in Frankfurt, wo Tobias Ronnefeldt mit seiner schwangeren Frau Friederike und seinen vier Kindern wohnt. Er importiert Tee und andere Waren, die er vertreibt und u.a. in seinem Ladenlokal verkauft. Tobias tritt eine Reise nach China an und stellt einen neuen Prokuristen ein, der in seiner Abwesenheit die Geschäfte führen soll. Friederike bemerkt schnell ,dass sie diesem Mann nicht trauen kann und übernimmt auf Umwegen selbst die Leitung der Geschäfte.

Während das Cover sehr verträumt und harmonisch wirkt, entpuppte sich der Roman thematisch als vielfältig und sehr informativ. Der Schreibstil der Autorin gefiel mir von der ersten Seite an und während ich zunächst nicht begreifen konnte, dass der Ehemann und selbständige Kaufmann sein Geschäft und große Familie für Monate alleine lassen würde und auch zur Geburt des Kindes geplant nicht da sein würde, tauchte ich von Seite zu Seite tiefer in das Leben der damaligen Zeit ein. Ich erfuhr sehr viel über die Rolle der Frau in der Gesellschaft, Erziehung, über die unterschiedlichen Schichten und Religionszugehörigkeiten sowie die damit verbundenen Schwierigkeiten. Außerdem gab es einige historische Personen, die im Roman Erwähnung finden, was dem Roman zusätzliche Tiefe verlieh. Über die Geschichte des Tees und Teehandels selber hätte ich gerne mehr erfahren, denn während Friederike mehr über das Geschäft lernt, habe ich das Gefühl hier eher „dumm“ zurückzubleiben. Parallel zum Leben der Familie in Frankfurt, erfahre ich u.a. durch Briefe einiges über die Chinareise von Tobias, was ich selber jedoch oft eher als nebensächlich - bis auf den Teeanbau - fand.
Mir hat der Roman insgesamt gut gefallen und die Leseprobe des zweiten Teils, die im Buch zu finden ist, klingt richtig spannend und hat mich jetzt schon in ihren Bann gezogen.
Vier Sterne

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Veröffentlicht am 01.11.2021

Die Geschichte von Aliza, einem jüdischen Mädchen aus Berlin zu Zeit des Nationalsozialismus

Mehr als tausend Worte
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Aliza ist 16 Jahre alt, und lebt mit ihrer jüdischen Familie, zu der Eltern, Großeltern und ihr Bruder Harald gehören, in einem Mehrfamilienhaus, was ihrem Großvater gehört, in Berlin. Dort befindet sich ...

Aliza ist 16 Jahre alt, und lebt mit ihrer jüdischen Familie, zu der Eltern, Großeltern und ihr Bruder Harald gehören, in einem Mehrfamilienhaus, was ihrem Großvater gehört, in Berlin. Dort befindet sich auch die Arztpraxis, in der Alizas Vater praktiziert, jedoch seit 1933 darf er nur noch Juden behandeln. Mittlerweile ist es 1938 und die politische Lage spitzt sich zu. Als ihr Großvater verhaftet wird, ein ehemaliger Patient, der Polizist ist, sie warnt, wie es funktioniert, dass jüdische Familien ihr Eigentum verlieren, beschließen auch die Landaus, dass sie zumindestens Aliza durch einen Kindertransport nach England in Sicherheit bringen wollen. Aliza ist schwer verliebt in Fabian, dessen nichtjüdischer Familie eine Parfumerie gehört und will Deutschland nicht verlassen. Schließlich fährt sie doch, als Fabian ihr klar macht, dass er auch dafür ist und sie nach der Rückkehr heiraten will.
Die Geschichte schildert intensiv Alizas Leben in England und gibt immer wieder kurze Einblicke in die Situation der Landaus, die sich nach der Abfahrt Alizas immer weiter verschlechtert. Eine der weiteren Hauptpersonen der Geschichte ist Karoschke, der Finanzbeamter ist, Mieter in Alizas Elternhaus und Blockwart. Er und seine Familie - Ehefrau samt Tochter, sind überzeugte Nazis, doch Alizas Vater nimmt Hilfe von ihm an und vertraut ihm, da er selbst Karoschke auch schon geholfen hat.
Lilli Beck schaffte es durch ihren wunderbaren detaillreichen Schreibstil, dass ich ganz tief in diese Geschichte von Aliza und ihrer Familie, sowie den Menschen, die sie trifft, eintauchen konnte. Manche Szenen lösten in mir sehr beklemmende Gefühle aus. Ich war sehr gebannt von der Geschichte und zahlreiche kleine Informationen komplettierten den Gesamteindruck. Im letzten Abschnitt der Geschichte vermisste ich diese Intensität ein wenig. Mit dem Ende hätte ich so nicht gerechnet, aber dies ist schriftstellerische Freiheit. Vier Sterne von mir!