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Veröffentlicht am 10.08.2024

Das erstickte Matt durch ein spektakuläres Damenopfer

Schwarze Dame
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"Schwarze Dame" ist der vierundzwanzigste Band der Julia-Durant-Reihe von Andreas Franz (fortgeführt durch Daniel Holbe). In Frankfurt wird ein Mordopfer aufgefunden, dass offensichtlich mit einem Hammer ...

"Schwarze Dame" ist der vierundzwanzigste Band der Julia-Durant-Reihe von Andreas Franz (fortgeführt durch Daniel Holbe). In Frankfurt wird ein Mordopfer aufgefunden, dass offensichtlich mit einem Hammer erschlagen wurde. Bei der Mordkommission kommen Erinnerungen auf an eine zurückliegende Mordserie, bei der ebenfalls die Opfer alle mit einem Hammer erschlagen wurden. Doch der Täter wurde gefasst und erhängte sich in seiner Haft. Gibt es vielleicht jetzt einen Nachahmer? Doch weitere Morde geschehen und das Tatmuster wechselt und es ergibt sich eine Spur in Form einer Schachfigur. Spielt der neue Serientäter vielleicht eine Schachpartie mit tödlichem Ausgang? Julia Durant ermittelt mittlerweile zum 24. Mal bei der Frankfurter Mordkommission. Dabei vermischt der Autor wie immer ihren aktuellen Fall mit dem Privatleben drumherum. Alle Akteure sind altbekannt, teils in neuen Positionen und Rollen, aber für den Leser vertraut. Julia Durant ist eine Ermittlerin, die in die Jahre gekommen ist und ihre Narben der Zeit trägt. Für den Leser wird dies auch in diesem Band wieder überdeutlich. Dabei wird mir als Leser aber teils etwas zu viel Priorität auf das persönliche Umfeld von Durant gelegt. Hier hätte ich mir gewünscht mehr über die Psyche des Täters zu erfahren. Dadurch erreicht dieser Krimi auch nicht höchstes Spannungsniveau, sondern plätschert zeitweise so dahin. Das ist teilweise schade, denn die Thematik hätte mehr hergegeben. Persönlich habe ich diesen Band wieder gerne gelesen, auch wenn Julia Durant ihre besten Tage hinter sich hat. Grundsätzlich ist "Schwarze Dame" aber solide Krimikost und Liebhaber dieser Reihe werden auch Gefallen an diesem Band haben.

Veröffentlicht am 26.07.2024

In den Fängen der Tiger von Seringapatam

Sharpes Feuerprobe
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"Sharpes Feuerprobe" ist der Auftaktband zur Sharpe-Serie von Bernard Cornwell. Der junge Private Richard Sharpe ist Ende des 18. Jahrhunderts mit dem englischen 33. Regiment in Indien. Angeführt durch ...

"Sharpes Feuerprobe" ist der Auftaktband zur Sharpe-Serie von Bernard Cornwell. Der junge Private Richard Sharpe ist Ende des 18. Jahrhunderts mit dem englischen 33. Regiment in Indien. Angeführt durch den Colonel Arthur Wellesley, späterem 1. Duke of Wellington befindet er sich vor seiner ersten richtigen Schlacht. Aber er ist auch im Fokus von Sergeant Hakeswill, der ihn nicht ausstehen kann und letztendlich in eine Falle lockt, die ihm 2000 Peitschenhiebe als Urteil einbringt und damit den sicheren Tod. Doch es soll anders kommen, denn ihm wird ein Spezialauftrag angeboten und sich damit zu retten. Er soll als Spion in die Festung des Gegners eindringen und einen Gefangenen mit wertvollen Informationen befreien. Doch mit dem Feind und indischen Sultan Tippu trifft er ebenso auf eine tödliche Gefahr. Bernard Cornwell schrieb zuerst andere Sharpe-Romane aus dieser Reihe, dieser Band folgte erst später. Er ist aber in der zeitlichen Chronologie seines Helden der erste Band. Man erlebt den noch sehr jungen Private Sharpe, der hin und hergerissen ist zwischen Desertieren und Lebensretter seiner Kameraden zu werden. Klassisch wie in allen Cornwell-Romanen steht auch hier das Kampfgeschehen und die Schlacht im Mittelpunkt. Dabei greift der Autor viele historische Fakten rund um das damalige Zeitgeschehen und dieser historischen Schlacht im vierten Mysore-Krieg gegen den Sultan Tippu auf und verbindet es gewohnt gekonnt mit Fiktion rund um seinen Helden. Einzelne Personen wirken dabei aber teils stereotyp, aber dies wird im Laufe des Romans besser. In Summe aber durchaus ein lesenswerter Roman von Cornwell zu einer Serie, die mittlerweile 23 Bände umfasst und noch viel Lesestoff für mich vorhält.

Veröffentlicht am 04.07.2024

Von Helden und Verrätern im Amerikanischen Bürgerkrieg

Starbuck: Der Verräter
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"Der Verräter" ist der zweite Band der Starbuck-Chroniken von Bernard Cornwell. Gut zwanzig Jahre nach der Erstveröffentlichung im englischen Original erschien diese Reihe im Rowohlt-Verlag. Cornwell setzt ...

"Der Verräter" ist der zweite Band der Starbuck-Chroniken von Bernard Cornwell. Gut zwanzig Jahre nach der Erstveröffentlichung im englischen Original erschien diese Reihe im Rowohlt-Verlag. Cornwell setzt dabei seine Darstellung des amerikanischen Bürgerkrieges aus der Sicht von Nate Starbuck fort. Dieser ist ein auf der Seite der Konföderierten kämpfender Nordstaatler. Nach dem unerwarteten Sieg bei Balls Bluff für die Südstaatler, bei dem Nate eine entscheidende Rolle gespielt hat, wird er von General Faulconer der Armee verwiesen. Dieser kann ihm den Tod seines Fast-Schwiegersohnes nicht verzeihen. Als Nate auch noch ins Gefängnis geworfen wird weil man ihn des Verrats bezichtigt, stehen seine Chancen sehr schlecht. Erst als er als Spion in den Norden gehen soll und den wahren Verräter enttarnen soll, bietet sich ihm eine neue Möglichkeit zurück in seine geliebte Kompanie K zu kommen. Doch es ist kein leichtes Unterfangen und es scheint der Verräter ist aus Nates engstem Umfeld. Der zweite Band beginnt ähnlich wie der erste. Es dauert bis sich eine gewisse Spannung aufbaut und als Leser muss man hier durchaus durchhalten. Doch als Starbuck in seine Rolle als Spion schlüpft, zieht der Spannungsbogen deutlich an. Gut beschreibt der Autor das damalige Denken und das Leben in den Nord- und Südstaaten, sowie die damals angewendeten Taktiken um den Gegner zu besiegen. Dabei baut Cornwell auch geschickt reale geschichtliche Personen in den Roman ein. Die Nordstaaten standen damals kurz vor der Einnahme von Richmond und wahrscheinlich vielleicht sogar dem Ende der Rebellion. Durch die Zaghaftigkeit aber ihres Befehlshabers McClellan wurden sie dieser frühen Gelegenheit beraubt und wie bekannt sollte dieser Krieg dann noch drei weitere Jahre andauern. In Summe ist dieser zweite Band für mich eine Steigerung zu "Der Rebell" und zeichnet auch ein gutes Bild über den Sezessionskrieg von 1861-1865. Daher bin ich neugierig auf die letzten beiden Bände der Starbuck-Chroniken.

Veröffentlicht am 25.06.2024

Die Zeit heilt keine Wunden ...

Hast du Zeit?
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"Hast Du Zeit?" ist ein Thriller von Andreas Winkelmann. Die Krankenschwester Conny Goldmann hat seit Wochen massive Verfolgungsängste. Ihre Kollegin Michelle macht sich große Sorgen und bittet ihren Vater, ...

"Hast Du Zeit?" ist ein Thriller von Andreas Winkelmann. Die Krankenschwester Conny Goldmann hat seit Wochen massive Verfolgungsängste. Ihre Kollegin Michelle macht sich große Sorgen und bittet ihren Vater, den ehemaligen Polizist Lars Grotheer, ihr zu helfen. Doch schon sein erster Überwachungsversuch scheitert und kurze Zeit später ist Conny ermordet. Nur kurze Zeit später wird eine junge Schornsteinfegerin aus ihrem Wagen heraus entführt und sie verschwindet spurlos. Haben die Fälle etwas miteinander zu tun? Grotheer findet heraus, dass es in der Vergangenheit schon ähnliche Fälle gab. Anscheinend ist ein Serientäter am Werk. Andreas Winkelmann gestaltet diesen Thriller für den Leser aus unterschiedlichen Perspektiven. Mal taucht man in die Gedankenwelt des Täters ein, mal in die Opferrolle und dann wieder in die Rolle der Polizei oder der Privatermittler. Dies geht kapitelweise teils Schlag auf Schlag. Als Leser hat man dabei aber nicht die geringste Spur wer als Täter in Frage kommen würde. Auch dauert es, bis man hinter das eigentliche Motiv kommt. Vieles ist angedeutet, letztendlich aber doch anders. Was hat es mit den Sanduhren auf sich? Der Autor schafft es einen als Leser sehr lange im Dunkeln zu lassen und erst Richtung Finale offenbart sich alles. Dies macht diesen Thriller zu einer spannenden und rasanten Story, teils hätte ich mir aber ein wenig mehr Polizeiermittlung gewünscht. Denn letztendlich lösen die Privatermittler den Fall und die Polizei ist fast nur Beiwerk. Das Finale ist hochspannend gestaltet und rundet damit dieses Buch ab. Hast Du Zeit dieses Buch zu lesen - Für mich ein eindeutiges "Ja". Andreas Winkelmann erfreut den Leser definitiv mit einer spannenden und kurzweiligen Thriller-Story, bei der man beim Lesen die Zeit vergisst.

Veröffentlicht am 19.06.2024

Der Schlüssel zu Geld, Macht und Unsterblichkeit

Der Zerberus-Schlüssel
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"Der Zerberus-Schlüssel" ist der vierte Band der John-Finch-Reihe von Gerd Schilddorfer. Als eine junge Architekturstudentin in Berlin ein halb verfallenes Haus begutachtet, macht sie die grausame Entdeckung ...

"Der Zerberus-Schlüssel" ist der vierte Band der John-Finch-Reihe von Gerd Schilddorfer. Als eine junge Architekturstudentin in Berlin ein halb verfallenes Haus begutachtet, macht sie die grausame Entdeckung einer mumifizierten Leiche, die bereits jahrelang an einem Balken hängt. Davor am Boden auf einem Zettel fixiert drei chinesische Schriftzeichen. Bevor sie die Polizei informiert, nimmt sie diese an sich. Zur gleichen Zeit werden in Berlin mehrere Männer exekutiert, alle auf identische Weise. Kommissar Callis wird auf den Fall angesetzt, tappt aber im Dunkeln bis sich ein sogenannter "Cleaner" dazu bekennt. Gleichzeitig wird in Großbritannien Major Llewellyn eine Namensliste von ehemaligen Ostagenten zugespielt, die alle auf mysteriöse Weise starben. Als auch noch die chinesischen Triaden an allem interessiert sind, wird das ganze zu einem undurchsichtigen Fall, der seine Verbindung anscheinend im dritten Reich hatte als 1940 ein Schiff von den Deutschen im Pazifik aufgebracht wurde. Gerd Schilddorfer springt in diesem Thriller durch einige verschiedene Zeitebenen mit unterschiedlichen Protagonisten. Als Leser muss man sich dabei erst mal zurechtfinden. Ebenso umfasst die Story in Summe gut 800 Seiten, wobei in diesem Band John Finch sehr lange fast nur eine Nebenrolle spielt, bevor auch er vermehrt ins Geschehen eingreift. Dies empfand ich selbst ein wenig schade, denn genau diese Hauptfigur mochte ich doch besonders aus den Vorgängerbänden. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig, etliche der Figuren sind einem aus den anderen Bänden bereits bekannt und es ist schön sie auch in diesem Band wieder zu erleben. Obwohl dieser Thriller wieder spannend erzählt ist, hat er aber streckenweise diesmal ein paar Längen. Hier hätten vielleicht ein wenig Straffung gut getan. In Summe ist "Der Zerberus-Schlüssel" wieder ein gelungener Thriller, kommt aber für mich nicht ganz an die Vorgängerbände heran.