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Veröffentlicht am 09.04.2020

Geheimnisvolle Taukreuze pflastern Wien

Der Tote im Fiaker
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"Der Tote im Fiaker" ist der zehnte Band aus der Sarah-Pauli-Reihe von Beate Maxian. Geheimnisvolle Taukreuze zieren seit kurzem als Graffitis das Stadtgebiet von Wien. Als das siebente Kreuz aber bei ...

"Der Tote im Fiaker" ist der zehnte Band aus der Sarah-Pauli-Reihe von Beate Maxian. Geheimnisvolle Taukreuze zieren seit kurzem als Graffitis das Stadtgebiet von Wien. Als das siebente Kreuz aber bei einer Leiche auftaucht, die während einer Fiakerfahrt erschossen wurde, ruft Chefermittler Stein die Journalistin Sarah Pauli auf's Parkett. Diese wurde gerade zur Chefredakteurin beim Wiener Boten befördert und gilt als Expertin für alles Mystische. Denn auch ein Kryptogramm lag bei der Leiche, das es zu entschlüsseln gilt. Sendet der Täter Hinweise oder Botschaften und was steckt dahinter? Im mittlerweile zehnten Fall schickt Beate Maxian ihre Protagonistin Sarah Pauli wieder auf Ermittlung. Geschickt vermischt sie dabei Themen wie Internetbetrug und Erberschleichung, kombiniert dies mit einer Jagd nach dem Täter quer durch Wien. Natürlich kommt auch der private Werdegang von Sarah Pauli nicht zu kurz, hierzu sei aber angemerkt das Leser die die Bände chronologisch lesen ein tieferes Verständnis davon haben. Für den Kriminalfall selbst ist dies aber ohne Belang. Der ist wieder spannend und abwechslungsreich gestaltet, liest sich flüssig und ist unterhaltsam. Die bewährte Kombination aus dem polizeilichem Ermittler Stein und der Journalistin Pauli im Roman gefällt mir auch diesmal. Ein weiterer Wien-Krimi der Autorin mit hohem Unterhaltungswert für entspannte Lesestunden.

Veröffentlicht am 18.03.2020

Der Schein der Tradition wankt in Oberammergau

Kreizkruzefix
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"Kreizkruzefix" ist ein Regionalkrimi von Monika Pfundmeier, angesiedelt in Oberammergau kurz bevor die Passionsspiele stattfinden sollen. Theres Hack, ihres Zeichens Metzgerin und Jägerin, findet auf ...

"Kreizkruzefix" ist ein Regionalkrimi von Monika Pfundmeier, angesiedelt in Oberammergau kurz bevor die Passionsspiele stattfinden sollen. Theres Hack, ihres Zeichens Metzgerin und Jägerin, findet auf dem Thaller-Hof die Besitzer und deren Hofhund ermordet auf. Diese hatten sich von der traditionellen Landwirtschaft abgewandt und sind in die Gin-Produktion eingestiegen. War dies für einige alttraditionelle Bewohner ein Dorn im Auge oder steckt ganz was anderes dahinter? Monika Pfundmeier zeichnet im oberbayerischen Passionsort eine Situation, in der die Gegensätze aufeinanderprallen. Zum einen Menschen die jeglichem Neuen skeptisch gegenüberstehen und zum anderen diejenigen, die mit Vollgas auf der "Social Media Überholspur" sind. Genau diese verschiedenen Personen lässt die Autorin in diesem Buch auf den Leser los und man ertappt sich selbst, wem man einzelnen Figuren mehr oder weniger Sympathie entgegenbringt. Und so nimmt auch einige Seiten des Buches nicht der eigentliche Mordfall Raum ein, sondern eben genau diese zwischenmenschlichen Spannungen. Hier hatte ich aber als Leser manchmal meine kleinen Schwierigkeiten. Die wechselnden Erzählperspektiven erforderten meine ganze Aufmerksamkeit um nicht den Faden zu verlieren. Im letzten Drittel veränderte sich dies aber wieder, denn die Tätersuche und das eigentliche Motiv bringen wieder Schwung in die Ermittlungen. "Kreizkruzefix" ist ein Regionalkrimi, der mit Gegensätzen im traditionellen Oberammergau spielt. Alt gegen neu, Tradition gegen Moderne. Kein klassischer Krimi, aber durchaus interessant.

Veröffentlicht am 16.03.2020

Wenn der Schein trügt ...

Gerecht ist nur der Tod
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"Gerecht ist nur der Tod" ist eine Kriminalroman von Judith Bergmann (einem Pseudonym der Autorin Jutta Profijt). Im Mittelpunkt steht dabei die Psychologin Ina Reich, die die seelische Belastung der Mitglieder ...

"Gerecht ist nur der Tod" ist eine Kriminalroman von Judith Bergmann (einem Pseudonym der Autorin Jutta Profijt). Im Mittelpunkt steht dabei die Psychologin Ina Reich, die die seelische Belastung der Mitglieder der Soko Reimer untersuchen soll. Diese bekommt es mit mehreren Morden zu tun, die auf den ersten Blick nur wenig gemein haben. Aber dann ergeben sich Zusammenhänge, die in der Vergangenheit liegen und Ina Reich ist mittendrin im Geschehen. Gleich zu Beginn bekommt es der Leser mit dem ersten Mord zu tun und lernt die ermittelnden Beamten kennen. Die Story wird aus der Sicht der Psychologin Ina Reich erzählt und ist geprägt von der Ermittlungsarbeit der Soko. Dabei wird der eigentliche Krimi immer wieder überlagert durch das Misstrauen der Kommissarin Bulut gegenüber Ina Reich. Dies geht soweit, dass sich beide gegenseitig bespitzeln. Teilweise empfand ich diese Konstellation als etwas zu viel Raum einnehmend, ist aber dann im Verlauf der Geschichte eine logische Entwicklung. Als sich der Krimi den Geschehnissen der Vergangenheit näherte, war für mich relativ schnell klar in welche Richtung es gehen wird. Das Ende empfand ich aber etwas zu sehr konstruiert und auch nicht sehr realistisch. In Summe ist dieses Buch für mich ein solider Kriminalroman, aber keiner der mich absolut fesselte.

Veröffentlicht am 29.01.2020

Folgenschwerer zu tiefer Blick ins Glas

Hirschhornharakiri
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"Hirschhornharakiri" ist der dritte Band aus der Fellinger-Reihe von Oliver Kern. Seines Zeichen Lebensmittelkontrolleur muss der Hobbydetektiv diesmal in eigener Sache ermitteln. Nachdem er beim Feuerwehrfest ...

"Hirschhornharakiri" ist der dritte Band aus der Fellinger-Reihe von Oliver Kern. Seines Zeichen Lebensmittelkontrolleur muss der Hobbydetektiv diesmal in eigener Sache ermitteln. Nachdem er beim Feuerwehrfest so tief ins Glas geschaut hat, dass er am nächsten Tag jegliche Erinnerung daran verloren hat, kommt es für ihn knüppeldick. Er wird des Mordes am Jäger Rosenberger verdächtigt und die Beweislast wiegt schwer. Bevor die Kripo aus Passau anrückt, muss er die Zeit schnellstens mit seinem Freund und Polizist Lechner nutzen, um die wahren Begebenheiten herauszufinden und seine Unschuld zu beweisen. Auch in diesem dritten Band lässt Oliver Kern den teils tollpatschigen aber doch liebenswerten Grantler aus dem Bayerischen Wald auf den Leser los. Thematisch zieht er dabei einen nicht gerade für diese Gegend typischen Fall von illegalem Schmuggel heran. Doch dies baut er in die Region geschickt ein, so wirkt alles sehr schlüssig. Das Lokalkolorit kommt dabei wieder nicht zu kurz und so unterhält dieser Krimi wieder auf teils witzige Art den Leser. Gerade die Mischung aus Kriminalfall und humorigen Begebenheiten lassen mich auch diesen Band wieder als gelungen bezeichnen. Der Protagonist ist mir mittlerweile mit seiner ganz eigenen niederbayerischen Art fast ans Herz gewachsen. Am Ende gibt es sogar eine kleine private Überraschung für ihn, das macht neugierig wie es in einem Folgeband für ihn weitergeht. In Summe ein weiterer unterhaltsamer Band aus dieser Reihe, der ich sicherlich weiter treu bleiben werde.

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Veröffentlicht am 29.12.2019

Die sieben Weihegrade des Mithraskult

Das Paulus-Labyrinth
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"Das Paulus-Labyrinth" ist ein Thriller von Jeroen Windmeijer. Das Geschehen spielt sich dabei in der niederländischen Stadt Leiden ab. Der Archäologe Peter de Haan wird mit Anhängern des Mithraskult konfrontiert. ...

"Das Paulus-Labyrinth" ist ein Thriller von Jeroen Windmeijer. Das Geschehen spielt sich dabei in der niederländischen Stadt Leiden ab. Der Archäologe Peter de Haan wird mit Anhängern des Mithraskult konfrontiert. Von der Polizei selbst gesucht als angeblicher Verdächtiger in einem Todesfall muss er seine verschwundene Kollegin Judith innerhalb 24 Stunden finden um sie aus den Fängen der Fanatiker zu retten. Diese stellen ihn vor Rätsel, die in Verbindung mit den sieben Initiationsstufen des Mithraismus stehen. Ein Wettlauf mit der Zeit. Zum Geschehen in der Gegenwart bindet der Autor diese sieben Weihegrade zur Zeit Paulus in die Handlung ein, sowie Vorgänge in der Sekte 21 Jahre vor der aktuellen Handlung. Anfangs kam ich durch diese Sprünge, sowie den oft detaillierten Erläuterungen aus dem Lesefluss. Ebenso durch die sehr genauen Ortsangaben von Peters Weg durch die Stadt Leiden. Hier wäre etwas weniger vielleicht besser gewesen. Mit fortschreitender Handlung aber wurde der Thriller immer spannender. Der Protagonist Peter de Haan ist dabei in etwa die niederländische Ausgabe eines Robert Langdon. Doch dieser Vergleich hinkt, denn an diesen reicht er meiner Meinung nach nicht ganz heran. Denn obwohl die Spannung kontinuierlich zunimmt, bleiben am Ende für mich einige Details offen. In Summe ein gut erzählter Thriller für Leser mit Interesse an mysteriösen Geheimbünden, aber doch noch mit einem Quäntchen Luft nach oben.

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