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Veröffentlicht am 13.11.2019

Unruhen im Osten, neuer Kaiser in Rom

Vespasian: Roms verlorener Sohn
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"Roms verlorener Sohn" ist der sechste Band aus der Vespasian-Reihe von Robert Fabbri. Dieser Band beschreibt die Jahre 51-54 nach Christus. Kaiser Claudius geht dem Ende seiner Kaiserschaft entgegen und ...

"Roms verlorener Sohn" ist der sechste Band aus der Vespasian-Reihe von Robert Fabbri. Dieser Band beschreibt die Jahre 51-54 nach Christus. Kaiser Claudius geht dem Ende seiner Kaiserschaft entgegen und seine Gemahlin spinnt im Hintergrund die Fäden um ihren Sohn Nero die Nachfolge zu ermöglichen. Vespasian wurde mittlerweile Prokonsul, doch nach seiner nur zweimonatigen Amtszeit muss er erneut einen politischen Auftrag im Osten des römischen Reiches erledigen. Doch man lockt ihn in eine Falle und seine Leidenszeit soll letztendlich zwei Jahre dauern. Als er nach seiner Befreiung nach Rom zurückkehrt ist alles in Stellung gebracht für Nero, der neuer Kaiser werden soll. Robert Fabbri lässt den Leser diesmal über drei Teile verteilt an zwei Handlungssträngen teilhaben. Zum einen die Geschehnisse in Rom, die zur Machtübernahme Neros führen und zum anderen die Unruhen im Osten in Armenien. Ein bedeutender Schritt ist für mich aber auch, dass die eigenen Machtansprüche Vespasians das erste Mal sehr deutlich werden. Er fühlt sich zu höherem berufen und unterstützt bewusst die Intrigen Agrippinas mit der Spekulation auf das Ende der julisch-claudischen Dynastie nach Nero. Obwohl einiges aus diesen Jahren geschichtlich nicht bewiesen ist, schafft es Robert Fabbri immer wieder mit seiner Fiktion die Story für den Leser schlüssig und real wirken zu lassen. Die Figuren wirken lebendig, speziell Nero in seinem ganzen Wesen konnte ich mir bildlich bestens vorstellen. Dieser Band leitet den Übergang von Claudius zu Nero ein, Fabbri hat dies geschickt und spannend für den Leser gestaltet. Weiterhin für mich eine sehr gute Reihe und ich bin auf die nächsten Episoden im Leben des Vespasian gespannt.

Veröffentlicht am 07.11.2019

Was geschah im Haus III der JVA München?

Seelentot
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"Seelentot" ist der zweite Band aus der Eva-Hanssen-Reihe von Anna Simons. Diesmal wird die Gefängnisärztin mit einem Todesfall innerhalb der JVA konfrontiert. Man ruft sie zu einem angeblichen Suizid ...

"Seelentot" ist der zweite Band aus der Eva-Hanssen-Reihe von Anna Simons. Diesmal wird die Gefängnisärztin mit einem Todesfall innerhalb der JVA konfrontiert. Man ruft sie zu einem angeblichen Suizid eines Häftling. Doch irgendetwas stimmt an der ganzen Sache nicht und so verständigt sie den Hauptkommissar Lars Brüggemann. Schnell stellt sich nach der rechtsmedizinischen Untersuchung heraus, das es sich um Mord handelt. Was geschah tatsächlich im Haus III der JVA? Wie auch schon im Vorgängerband kann die Gefängnisärztin Eva ihrer Neugier nicht widerstehen und mischt sich aktiv in die Ermittlungen ein. Sehr zum Missfallen des Hauptkommissar, der befürchtet sie bringt sich damit in höchste Gefahr. Dem Leser wird diesmal schnell klar in welchem Umfeld der Täter zu suchen ist. Dennoch lüftet sich das Geheimnis erst spät, womit die Autorin es erneut schafft den Leser zu fesseln. Immer wieder versucht man beim Lesen Ansätze zu finden wie alles zusammenhängt und dadurch bleibt die Spannung bis zum Ende erhalten. Auch das Privatleben von Eva bleibt interessant. Hatte man eine bestimmte Entwicklung am Ende des ersten Bandes erwartet, kommen neue Personen und Themen ins Spiel, die dem ganzen weitere Wendungen geben. Man darf daher sehr gespannt sein wie es auch hier mit Eva weitergeht. Sehr gelungen finde ich ebenfalls das letzte kurze Kapitel. Es bietet enorm Raum für Spekulationen und als Leser rattern immer noch meine Gehirnzellen über die zukünftige Entwicklung von Eva, ihrem Umfeld und dem Handlungsort der JVA. Weitere Spannung ist hier definitiv garantiert. Anna Simons hat auch mit diesem zweiten Band wieder einen spannenden Krimi geschrieben, das Setting der Gefängnisärztin und des Hauptkommissar gefällt mir sehr. Ich hoffe auf eine baldige Fortführung der Reihe und bin schon neugierig wie es weitergeht.

Veröffentlicht am 02.11.2019

Neues Glück auf wackeligem Fundament

Der zerbrechliche Traum
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"Der zerbrechliche Traum" ist der vierte Band aus der Hansen-Saga von Ellin Carsta. Er beginnt Ende 1894 kurz nach Karls Tod in Wien und schildert die weitere Familiengeschichte der Hansen bis Anfang März ...

"Der zerbrechliche Traum" ist der vierte Band aus der Hansen-Saga von Ellin Carsta. Er beginnt Ende 1894 kurz nach Karls Tod in Wien und schildert die weitere Familiengeschichte der Hansen bis Anfang März 1895. Obwohl wieder alle drei Handlungsorte Kamerun, Wien und Hamburg enthalten sind, liegt der Focus der Hauptereignisse auf ersterem und letzterem. Die junge Luise kümmert sich liebevoll um ihre kleine Familie, doch die Abreise ihrer Jugendliebe, sowie das Kontor lassen ihr keine Ruhe. Immer wieder muss sie sich auch ihres Cousin Richard erwehren und ihre Ansprüche deutlich klarlegen. Aber auch familieninterne Probleme benötigen ihre ganze Aufmerksamkeit, denn ihre Schwester ist der Trunksucht verfallen. Indessen spitzen sich in Kamerun die Konflikte zwischen Schwarz und Weiß immer mehr zu und es kommt zu tragischen Ereignissen die erneut die Anwesenheit ihres Vaters erfordern. Und der hatte doch endlich kurz davor neues Glück für sich entdeckt. Ellin Carsta führt auch in diesem Band die Familiengeschichte der Hansen konsequent fort und der Leser erlebt weiter hautnah die Entwicklung der Protagonisten. Dabei gibt sie Richtungen vor die es dem Leser gut ermöglichen über deren eingeschlagene Wege zu spekulieren. Nach und nach formt sich hier für mich ein mögliches Szenario für die Saga. Auch in diesem Band flog ich wieder nur so über die Seiten und so war er innerhalb kürzester Zeit gelesen. Mittlerweile sind mir die Figuren mit all ihren Charakterzügen so vertraut, dass man direkt in die Familie Hansen eintaucht. Der Titel dieses Bandes gibt die Ereignisse sehr gut wieder, denn man spürt direkt wie fragil doch einige Konstellationen sind und jederzeit in sich zusammenbrechen könnten. Das macht es interessant und spannend für den Leser weiterhin neugierig zu sein. Obwohl Luise im Focus steht, bin ich ebenfalls über die weitere Entwicklung meines Lieblingscharakter (ihr Vater Robert) sehr gespannt. Trotz diverser Schicksals- und Rückschläge verfolgt er charakterstark seinen Traum und versucht zum Wohl der Hansen sein Geschick einzusetzen. Der Band endet wie schon die Vorgänger mit Ereignissen, die für neue Spekulationen des Leser viel Raum bieten. Daher freue ich mich schon, wenn mich Ellin Carsta an dem nächsten Kapitel der Hansens teilhaben lässt um meine Neugier zu befriedigen.

Veröffentlicht am 31.10.2019

Eine Hochzeit mit vollem Programm

Inselhippies
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"Inselhippies" ist der siebte Band aus der Herbert-Reihe von Friedrich Kalpenstein. Herbert hat sich endlich durchgerungen seiner Lebensgefährtin Anja einen Heiratsantrag zu machen. Doch er hat nicht mit ...

"Inselhippies" ist der siebte Band aus der Herbert-Reihe von Friedrich Kalpenstein. Herbert hat sich endlich durchgerungen seiner Lebensgefährtin Anja einen Heiratsantrag zu machen. Doch er hat nicht mit seiner Schwiegermutter in spe gerechnet, die ihre Tochter überzeugt die Hochzeit doch bei ihr in Ibiza zu feiern. Und das nicht nur schlicht, sondern in einem opulenten Rahmen wie es einer Tochter der "von Schönborn" doch würdig sei. Panisch reist Herbert sofort nach Ibiza um das Schlimmste abzuwenden. Unterstützung erhält er da natürlich von seinem langjährigen Freund Hans, der ihn begleitet. Der Leser erlebt dabei von Beginn an wieder einige skurrile Szenen, die einen sofort ins Schmunzeln bringen. Herbert, zwar Ü40 aber doch im Herzen ein lustiger Kindskopf. Genau das macht ihn so sympathisch. Immer wieder ertappt man sich als Leser selbst dabei, wie man bei Herberts Handlungen unterstützend nickt und ihm zuspricht. Dies ist bestimmt meiner männlichen Perspektive geschuldet, aber die Mischung aus Schelm, Bodenständigkeit und Herzlichkeit macht für mich den Protagonisten Herbert aus. Es macht einfach Spaß ihn bei seinen Abenteuern zu begleiten und den Werdegang seiner kleinen Familie zu erleben. Nicht zu vergessen ist natürlich auch sein Freund Hans, der ebenfalls für genügend Situationskomik sorgt. Friedrich Kalpenstein ist auch diesmal wieder ein humoriger neuer Band aus dieser Reihe gelungen. Kurzweiliges, entspanntes Lesevergnügen, bei dem man immer wieder so richtig lachen kann.

Veröffentlicht am 28.10.2019

Was geschah in der verborgenen Kammer der Deichmühle?

Sterbekammer
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"Sterbekammer" ist der dritte Band aus der Frida-Paulsen-Reihe von Romy Fölck. Die junge Ermittlerin wird diesmal mit der Leiche eines alten Eigenbrötler konfrontiert. Es scheint er ist bei einem Treppensturz ...

"Sterbekammer" ist der dritte Band aus der Frida-Paulsen-Reihe von Romy Fölck. Die junge Ermittlerin wird diesmal mit der Leiche eines alten Eigenbrötler konfrontiert. Es scheint er ist bei einem Treppensturz in der alten Deichmühle um's Leben gekommen. Doch bei der Untersuchung der Mühle wird eine Bodenklappe entdeckt die zu einer verborgene Kammer führt. Dort entdeckt man Spuren einer Frau, die seit fast zehn Jahren als vermisst gilt. Doch wo ist sie abgeblieben? Frida Paulsen kämpft diesmal an mehreren Fronten. Ein neuer Vorgesetzter bei der Kripo Itzehoe, die Belastungen am elterlichen Hof, sowie dieser Fall der vermissten Frau. Unterstützung erhält sie aber von ihrem wieder genesenen alten Kollegen Bjarne Haverkorn. Aber auch der muss sich einigen neuen Konstellationen in seinem Leben stellen. Geschickt kombiniert Romy Fölck hier Polizeiermittlungen mit Privatleben der Protagonisten zu einem gelungenen Mix. Auch wenn das private Umfeld der Ermittler einen erheblichen Anteil im Buch hat, gefällt mir dies sehr gut. Die Figuren wirken dadurch authentischer und sympathisch. Für den Kriminalfall empfinde ich dies nicht störend, denn er kommt nicht zu kurz. Im Gegenteil, Frida und Bjarne durchlaufen Entwicklungen die das Lesen dieser Reihe unterstützen. Obwohl ich früh einen Verdacht bzgl. des Täters hatte, blieb der Krimi spannend bis zum Ende. Denn mein Bauchgefühl war zwar richtig, aber die Autorin ergänzte dies perfekt, so dass doch einiges mehr dahinter steckte. Für mich ist dieser dritte Band der Reihe wieder voll gelungen und ein klares Lesevergnügen. Man darf gespannt sein, wie diese Reihe um das sympathische Ermittlerpaar weitergeht und sich auf weitere Bände freuen.