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Veröffentlicht am 03.03.2021

Essig in seiner Entstehung und seinem vielfältigen Einsatzgebiet

Essig natürlich vergoren
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"Essig natürlich vergoren" ist ein naturheilkundliches Sachbuch von Karin Buchart. Übersichtlich kapitelweise gegliedert erfährt der Leser dabei über die Historie des Essigs, seine verschiedenen Qualitäten, ...

"Essig natürlich vergoren" ist ein naturheilkundliches Sachbuch von Karin Buchart. Übersichtlich kapitelweise gegliedert erfährt der Leser dabei über die Historie des Essigs, seine verschiedenen Qualitäten, dem Entstehungsprozess und seine Einsatzgebiete in der Heilkunde und in der Küche. Eingegangen wird dabei ebenfalls auf die eigene Herstellung und die Gärungsabläufe. Die ersten Kapitel versetzen den Leser dabei wieder ein wenig in die Zeit des Chemieunterrichtes. Beim Lesen nicht immer einfache Kost, manchmal sehr trocken. Deutlich erkennt man den fachlichen Hintergrund der Autorin, ihr Studium der Ernährungswissenschaften und auch ihr großes thematisches Fachwissen. Aber diese Textpassagen werden auch immer wieder im Buch durch sehr gelungene Illustrationen ergänzt. Spätestens in den Kapiteln über die Anwendungsmöglichkeiten von Essig und seinen gesundheitlichen Auswirkungen wird es für den nicht so fachlich versierten Leser dennoch immer interessanter. Hier wird dieses Buch zum praktischen Ratgeber. Besonders gelungen finde ich den Rezepteteil. Nach Jahreszeiten gegliedert , ergänzt durch Getränke, äußerliche Anwendungen und alltagstaugliche Einsatzgebiete im Haushalt. Dabei sind einige Rezepte schön ergänzt durch anschauliche Fotos. Abgerundet wird dieses Buch am Ende noch durch ein Literatur- und Quellenverzeichnis. Zusammenfassend ist dieses Buch ein interessanter Ratgeber für alle Leser, die sich thematisch mit dem Hausmittel Essig auseinandersetzen möchten.

Veröffentlicht am 23.02.2021

Wem ist der Helm auf dem Thron Merciens bestimmt?

Der leere Thron
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"Der leere Thron" ist der achte Band der Uhtred-Saga von Bernard Cornwell. Wir schreiben das Jahr a.D. 911. Uhtred ist immer noch schwer gezeichnet durch die Verletzung mit dem Schwert "Eisrache" aus dem ...

"Der leere Thron" ist der achte Band der Uhtred-Saga von Bernard Cornwell. Wir schreiben das Jahr a.D. 911. Uhtred ist immer noch schwer gezeichnet durch die Verletzung mit dem Schwert "Eisrache" aus dem Zweikampf gegen den Dänen Cnut. Æthelred, der Herrscher von Mercien, liegt im Sterben und die ersten greifen nach dessen Thron. Uhtred will dies verhindern und Æthelflæd als wahre Herrscherin über Mercien unterstützen. Doch seine Kampfeskraft reicht nicht aus, es gilt also listig vorzugehen um das Ziel zu erreichen. Einmal mehr gilt es an allen Fronten zu bestehen und dabei selbst zu alter Stärke zurückzukehren. Unterstützt wird er dabei von seinen treuen Begleitern und seinem Sohn, der mittlerweile ebenfalls zu einem starken Krieger herangewachsen ist. Bernard Cornwell beschreibt in diesem Band zum einen teils historische Szenen, die man als wichtige Elemente für die Entstehung des späteren Englands bezeichnen kann, aber er rückt auch diesmal Uhtreds Familie in den Vordergrund. Sein Sohn und seine Tochter nehmen entscheidende Rollen ein. Der junge Uhtred (nach dem Vater benannt) schlägt gleich im Prolog eigene Schlachten und ist ein treuer Begleiter seines in die Jahre gekommenen Vaters. Auch die Tochter Stiorra, ein Ebenbild ihrer Mutter Gisela, erhält diesmal viel Raum in der Geschichte. Generell stehen in diesem Band mehr die Frauen mit ihrem Handeln im Mittelpunkt, ob als Herrscherin, Feindin und Heilerin oder "Friedenskuh". Cornwell hat dies geschickt eingebunden und bleibt seiner Linie trotzdem treu. Einzig die wundersame Heilung Uhtreds empfand ich ein wenig zu fantasylastig für einen historischen Roman. Doch letztendlich schmälert es die Spannung dieses Buches nicht. Wem List und Tücke der weltlichen und kirchlichen Vertreter, blutige Kämpfe am Schildwall gegen Verräter und Nordmänner, sowie die Geschehnisse in Wessex und Mercien zu Beginn des zehnten Jahrhunderts gefallen, der wird auch diesen Band der Saga gerne lesen. Zum besseren Verständnis sollte man aber mindestens den Vorgängerband gelesen haben, da doch vieles ein wenig mit den Ereignissen aus "Der Heidenfürst" zusammenhängt.

Veröffentlicht am 15.02.2021

Die weiße Frau am schwarzen Regen

Schwarzer Regen Rotes Blut
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"Schwarzer Regen Rotes Blut" ist ein Kriminalroman von Leonhard Michael Seidl. Dieser spielt im Mai 1945 im Bayrischen Wald in einem kleinen Ort bei Zwiesel. Als im örtlichen Gasthaus ein Saufgelage von ...

"Schwarzer Regen Rotes Blut" ist ein Kriminalroman von Leonhard Michael Seidl. Dieser spielt im Mai 1945 im Bayrischen Wald in einem kleinen Ort bei Zwiesel. Als im örtlichen Gasthaus ein Saufgelage von deutschen Kriegsheimkehrern ausartet und es dabei zu tödlichen Schüssen und dem Abfackeln des Gasthauses kommt wird "Polizeikommissär" Leo Klemm dorthin beordert. Schnell sind die Namen der Täter bekannt, aber der Hauptverdächtige ist flüchtig. Doch schon bald geschehen weitere Morde. Und diesmal hat es jemand auf die Familie des Hauptverdächtigen abgesehen. Im Ort trifft Klemm auf eine Mauer des Schweigens, die Bewohner scheinen mehr zu verbergen zu haben. Dies ändert sich auch nicht als die amerikanischen Besatzungsmächte die Ermittlungen übernehmen. Noch immer gibt es Anhänger der alten Strukturen und Misstrauen gegenüber den Besatzern. Leonhard Michael Seidl versetzt den Leser in die Zeit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht. In einem kleinen fiktiven Ort tief im Bayrischen Wald erzählt er eine Geschichte, die man sich bildlich beim Lesen bestens vorstellen kann. Teilweise erinnerten mich Stilelemente ein wenig an "Herbstmilch" kombiniert mit Ermittlern die einen Hauch von "Babylon Berlin" hatten. Einige sprachliche Elemente sind der damaligen Zeit und Örtlichkeit angepasst. Für mich kein Problem und verständlich, aber ein Glossar für manchen Dialektausdruck wäre für Leser aus anderen Regionen hilfreich. Dem eigentlichen Kriminalfall schadet dies aber in keiner Weise. Die Geschichte hatte mich schnell in seinen Bann gezogen. Vieles war für mich schnell erkennbar und doch liest sich der Krimi richtig gut und flüssig. Fast lief beim Lesen parallel dazu der Film in meinem Kopfkino ab. Einzig den amerikanischen Captain und seine Gehilfin empfand ich ein wenig überzeichnet. Letztendlich aber nur Kleinigkeiten die mir fehlten, in Summe für mich aber ein guter und lesenswerter Kriminalroman. Ich bin gespannt ob es weitere Fälle des "Polizeikommissär" Klemm geben wird.

Veröffentlicht am 12.02.2021

Das Böse trägt steirische Tracht

Steirertanz
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"Steirertanz" ist der elfte Band der Sandra-Mohr-Reihe von Claudia Rossbacher. Sandra Mohr feiert gerade ihren Geburtstag, als sie und ihr Kollege Sascha Bergmann zu einer Brandleiche nach Bad Aussee gerufen ...

"Steirertanz" ist der elfte Band der Sandra-Mohr-Reihe von Claudia Rossbacher. Sandra Mohr feiert gerade ihren Geburtstag, als sie und ihr Kollege Sascha Bergmann zu einer Brandleiche nach Bad Aussee gerufen wurden. Die alte Villa der Lex-Zwillingsschwestern wurde durch einen Brand zerstört, darin barg man die Leiche einer der Schwestern. Schnell stellt sich aber heraus, dass es sich um Brandstiftung handelt und das Luise Lex bereits vor dem Brand getötet wurde. Die beiden Schwestern führen eine Trachtenmanufaktur, der Höhepunkt sollte die bevorstehende Modenschau auf dem Steirerball in Wien sein. Doch die Schwestern hatten nicht nur Freunde in ihrem Heimatort. Wer ging so weit eine der Schwestern zu töten? "Steirertanz" ist kein knallharter Krimi, vielmehr stehen das launige Ermittlerpaar und deren Animositäten im Vordergrund. Des öfteren musste ich dabei auch an das Tatortpaar Fellner und Eisner denken, obwohl erste Krimis dieser Reihe ja schon mit anderen Darstellern verfilmt wurden. Fast ist in dieser Story der Kriminalfall schmückendes Beiwerk aus dem steirischen Salzkammergut. Dies ist aber keineswegs störend, im Gegenteil. Sehr oft musste ich über die Dialoge mit Bergmann schmunzeln. Die Autorin zeichnet ein Bild ihrer agierenden Personen, bei denen man sofort Bilder im Kopf hat und sich die Szenen bestens vorstellen kann. Eine nettes Detail war auch als ich beim Lesen auf Protagonisten aus einer Serie aus einer Wiener Krimireihe einer anderen Autorin (Beate Maxian) traf. Fiel mir sofort auf, nachdem ich diese Reihe ebenfalls sehr gerne lese. Die aktuelle Pandemie spielt ebenfalls eine Rolle, denn Claudia Rossbacher lässt ihre Akteure kurz danach agieren. Diese ist überstanden und man trifft sich wieder auf Großveranstaltungen wie den "Steirerball". Wünschen wir uns, dass die Fiktion der Autorin bald auch wieder Realität werden kann. Die Auflösung des Falles war für mich relativ schnell klar, was aber der Lektüre nicht schadete. Sandra Mohrs elfter Fall war für mich wieder eine unterhaltsame, teils humorige Krimigeschichte, die mich gut unterhalten hat. Ein Lokalkrimi der leichteren Art und ein weiterer guter Band der Reihe.

Veröffentlicht am 08.02.2021

Komm herein, sei unser Gast ...

Housesitter
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"Housesitter" ist ein Thriller von Andreas Winkelmann. Ein Täter beobachtet Paare und nachdem diese in Urlaub fahren dringt er in deren Häuser ein. Er lebt dort ungeniert und wenn diese zurückkehren tötet ...

"Housesitter" ist ein Thriller von Andreas Winkelmann. Ein Täter beobachtet Paare und nachdem diese in Urlaub fahren dringt er in deren Häuser ein. Er lebt dort ungeniert und wenn diese zurückkehren tötet er die Männer und entführt die Frauen. Doch einer überlebt und nachdem dieser aus dem Krankenhaus entlassen wird, hat er nur ein Ziel: Seine schwangere Freundin aus den Fängen des Täters zu befreien. Doch die Zeit verrinnt und die Chance die Frau lebend zu retten schwindet dahin. Denn der Täter schlägt erneut zu. Die Story wird in zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen die die Geschehnisse in der Gegenwart verbunden mit der Aufklärung der Fälle, zum anderen mit Rückblenden zum Werdegang des Täters seit seiner Kindheit. Andreas Winkelmann stellt dabei eine Grundidee in den Raum, die sich sehr interessant darstellt. Das Buch beginnt auch sogleich sehr spannend, doch leider verfliegt diese Spannung relativ schnell. Richtung Mittelteil des Buches wird der Leser immer wieder mit Kompetenzgerangel der ermittelnden Beamten konfrontiert oder aber mit teils unnötigen Verstrickungen in Details, wie zum Beispiel Beschreibungen des Tatwerkzeuges oder Räumen. Natürlich ist für die Vorstellungskraft des Leser das notwendig, aber nicht in dieser Tiefe und Breite. Daher musste ich mich speziell im Mittelteil etwas beim Lesen überwinden. Aber es lohnt sich wiederum dranzubleiben, denn der Autor kriegt die Kurve. Im letzten Drittel schafft er es dann einen wieder voll an die Geschichte zu fesseln. Mit jeder Seite wächst die Spannung und bleibt letztendlich dann auf hohem Niveau erhalten. Spätestens hier ist "Housesitter" wieder ein guter Thriller.