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Veröffentlicht am 24.04.2020

Morgens um 9:30 Uhr, Primetime in Unterfilzbach

KAMASUTRA IN UNTERFILZBACH
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"Kamasutra in Unterfilzbach" ist der Auftaktband einer Niederbayern-Krimi-Reihe von Eva Adam. Zwei Tote innerhalb kurzer Zeit im kleinen beschaulichen Ort im Bayerischen Wald und beide werden als Unfälle ...

"Kamasutra in Unterfilzbach" ist der Auftaktband einer Niederbayern-Krimi-Reihe von Eva Adam. Zwei Tote innerhalb kurzer Zeit im kleinen beschaulichen Ort im Bayerischen Wald und beide werden als Unfälle vom ermittelnden Polizist abgetan. Damit ist der Bauhofangestelle Hansi Scharnagl, der die Leichen entdeckt hat, überhaupt nicht einverstanden. Und so beginnt er mit seinem Freund und Kollegen Sepp eigene Ermittlungen anzustellen. Dieses Buch ist eine Krimikömödie mit ganz eigenem Ansatz. Im Mittelpunkt stehen nicht die klassischen Ermittler, sondern die zwei Hobbydetektive vom Bauhof. Eva Adam gelingt es mit diesem Auftaktroman geschickt Regionalkrimi mit Komödie zu verbinden. Denn eindeutig stehen die lustigen Ereignisse rund um Hansi Scharnagl und das dörfliche Leben im Vordergrund. Für den Leser gibt es dabei etliche Pointen, sei es im familiären Leben von Hansi oder aber auch in dessen Begeisterung für seine technischen Arbeitsgeräte wie z.B. den Graskiller 4.0. So liest sich diese manchmal überspitzte Krimikomödie immer mit einer Portion Sarkasmus und einem Schmunzeln im Gesicht. Zwar hätte ich mir von mancher Szene noch ein klein wenig mehr Aufklärung gewünscht, Stichwort "Ashanti" oder "Pilze", aber in Summe ist dies eine unterhaltsame Lektüre. Wem bayerische Regionalkrimis mit einer gehörigen Portion Witz gefallen, dem kann ich dieses Buch nur empfehlen. Ich finde es gelungen und werde sicherlich mehr von den Bauhofermittlern Hansi und Sepp aus Unterfilzbach lesen.

Veröffentlicht am 21.04.2020

Die "Purge-Nacht" - Lasst die Spiele beginnen

AchtNacht
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"AchtNacht" ist ein Thriller von Sebastian Fitzek. Über eine Internetseite können die Menschen Kandidaten für eine Todeslotterie eingeben und unter den vorgeschlagenen Personen werden dann zwei Vogelfreie ...

"AchtNacht" ist ein Thriller von Sebastian Fitzek. Über eine Internetseite können die Menschen Kandidaten für eine Todeslotterie eingeben und unter den vorgeschlagenen Personen werden dann zwei Vogelfreie zur Jagd für eine Nacht freigegeben. Der erste der einen davon tötet, erhält das Preisgeld von 10 Millionen Euro und geht straffrei aus. Soweit die Thematik, die Sebastian Fitzek dem Leser präsentiert. Man muss hierzu klar erwähnen, dass dieser Thriller eine Variante des Kinofilm "The Purge" aus den USA darstellt. Der Autor gibt auch selbst zu, dass ihn dieser Film zum Buch inspiriert hat, so dass ich ihm abkupfern daher nicht unterstelle. Aber wer den Film kennt, kennt auch die Grundidee. Obwohl bekanntem Thema hat Sebastian Fitzek diesem Buch dennoch wieder die nötige Spannung einhauchen können. Vieles ist vorhersehbar, wenig überraschende Wendungen, aber die nächtliche rasante Jagd ist gut vermittelt. Dadurch liest sich dieser Thriller flüssig und das Ende ist dann doch wieder anders als erwartet. Sicherlich ist dieser Thriller nicht Sebastian Fitzek's bestes Buch, aber eine nette Lektüre für zwischendurch.

Veröffentlicht am 16.04.2020

Dresden 1945 - Der Tag der Finsternis

Die Nacht, als das Feuer kam
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"Die Nacht, als das Feuer kam" ist ein Sachbuch von Sinclair McKay zum Bombenangriff auf Dresden 1945 wenige Monate vor Ende des 2. Weltkrieges. Das Buch ist dabei im wesentlichen in drei große Abschnitte ...

"Die Nacht, als das Feuer kam" ist ein Sachbuch von Sinclair McKay zum Bombenangriff auf Dresden 1945 wenige Monate vor Ende des 2. Weltkrieges. Das Buch ist dabei im wesentlichen in drei große Abschnitte gegliedert: Die Zeit vor der Bombardierung, die eigentliche Bombennacht und zuletzt die Zeit danach. Im ersten Abschnitt erfährt der Leser dabei wie das Leben in der einst prächtigen Elbflorenz unter dem Nationalsozialismus und den Tagen vor der Schicksalsnacht waren. Es zeigt das Leben der Bürger, aber auch der in der Stadt verbliebenen Juden und Kriegsgefangenen. Anhand dieser Zeitzeugen bekommt der Leser Einblick in das damalige Dresden. Besonders interessant ist dabei aber auch der Einblick in das Leben der britischen und amerikanischen Besatzungen anhand der Berichte von Soldaten, die bei den Kriegseinsätzen an Bord der Bomberflugzeuge waren. Der zweite Abschnitt zeigt dann die grausamen Stunden während der drei Wellen der eigentlichen Bombardierung. Das Erleben der Menschen dieses Kriegsereignis aus der Luft und am Boden. Im letzten Abschnitt geht es um das Dresden danach, den Werdegang der Stadt und ihrer Bewohner nach dieser Nacht und in den Jahren nach dem Krieg. Während der ersten beiden Abschnitte musste ich immer wieder innehalten, denn vieles wird einem detailliert näher gebracht, auch zusätzliches Wissen vermittelt. Es sind die grausamen Erlebnisse der Dresdner Bevölkerung, aber auch die immensen psychischen Belastungen der Soldaten an Bord dieser Maschinen. Mit dreißig Feindflügen war man praktisch ein Glückspilz immer noch am Leben zu sein. Anhand der Schilderungen von Zeitzeugen bringt einem der Autor näher, das der Krieg zwar Sieger und Besiegte kannte, aber keinerlei Gewinner sondern nur Opfer auf beiden Seiten. Im letzten Abschnitt geht der Autor bis in die Gegenwart. Hier hätte ich mir aber ein wenig mehr von den Tagen und Wochen nach der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 thematisch gewünscht. 75 Jahre nach dieser Bombennacht und der Beendigung des zweiten Weltkrieges hinterlässt diese Lektüre zwei große Eindrücke. Zum einen was all dieser Wahnsinn damals für ein riesengroßes Leid über die Menschen brachte und zum anderen wie dankbar wir sein dürfen heute in einer funktionierenden Demokratie und in Frieden leben zu dürfen. Beim Lesen des Buches schnürte es mir immer wieder die Kehle zu, schockierend emotional und sehr bewegend. Ich kann die Lektüre nur jedem empfehlen, der sich mit diesem Abschnitt der Zeitgeschichte auseinandersetzen möchte.

Veröffentlicht am 12.04.2020

Was geschieht hinter den Toren der Fleischfabrik?

Blutige Gnade
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"Blutige Gnade" ist der vierte Band aus der Mara-Billinsky-Reihe von Leo Born (einem Pseudonym des Autors Oliver Becker). Mehrere Mordfälle passieren in Frankfurt, die auf den ersten Blick überhaupt nichts ...

"Blutige Gnade" ist der vierte Band aus der Mara-Billinsky-Reihe von Leo Born (einem Pseudonym des Autors Oliver Becker). Mehrere Mordfälle passieren in Frankfurt, die auf den ersten Blick überhaupt nichts miteinander gemeinsam haben. Zusätzlich scheint es in einer Fleischfabrik nicht mit rechten Dingen zuzugehen, über allem eine Mauer des Schweigens. Und wer diese bricht, lebt sehr gefährlich. Mara Billinsky, eine unkonventionelle aber knallharte Kommissarin von der Frankfurter Mordkommission, und ihr Partner Jan Rosen müssen die richtigen Puzzleteile zusammenfügen um den aktuellen Fall zu lösen. Die verschiedenen Handlungsstränge greifen dabei nach und nach ineinander und der Leser erlebt die Geschichte immer wieder aus verschiedenen Perspektiven. Obwohl ich sehr früh einen korrekten Verdacht bzgl. der Hintermänner und Täter hatte, baut sich die Spannung kontinuierlich auf bis es zur Auflösung kommt. Mit jeder gelesenen Seite kam ich dann auch immer besser in die Story hinein, die dann bis zum Schluss turbulent bleibt. "Blutige Gnade" ist mein erstes gelesenes Buch aus der Reihe, es stellt aber kein großes Problem dar wenn man die Vorgängerbände nicht kennt. Letztendlich ein guter Krimi mit einer eigenwilligen Kommissarin, von der ich sicherlich noch mehr lesen will.

Veröffentlicht am 09.04.2020

Geheimnisvolle Taukreuze pflastern Wien

Der Tote im Fiaker
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"Der Tote im Fiaker" ist der zehnte Band aus der Sarah-Pauli-Reihe von Beate Maxian. Geheimnisvolle Taukreuze zieren seit kurzem als Graffitis das Stadtgebiet von Wien. Als das siebente Kreuz aber bei ...

"Der Tote im Fiaker" ist der zehnte Band aus der Sarah-Pauli-Reihe von Beate Maxian. Geheimnisvolle Taukreuze zieren seit kurzem als Graffitis das Stadtgebiet von Wien. Als das siebente Kreuz aber bei einer Leiche auftaucht, die während einer Fiakerfahrt erschossen wurde, ruft Chefermittler Stein die Journalistin Sarah Pauli auf's Parkett. Diese wurde gerade zur Chefredakteurin beim Wiener Boten befördert und gilt als Expertin für alles Mystische. Denn auch ein Kryptogramm lag bei der Leiche, das es zu entschlüsseln gilt. Sendet der Täter Hinweise oder Botschaften und was steckt dahinter? Im mittlerweile zehnten Fall schickt Beate Maxian ihre Protagonistin Sarah Pauli wieder auf Ermittlung. Geschickt vermischt sie dabei Themen wie Internetbetrug und Erberschleichung, kombiniert dies mit einer Jagd nach dem Täter quer durch Wien. Natürlich kommt auch der private Werdegang von Sarah Pauli nicht zu kurz, hierzu sei aber angemerkt das Leser die die Bände chronologisch lesen ein tieferes Verständnis davon haben. Für den Kriminalfall selbst ist dies aber ohne Belang. Der ist wieder spannend und abwechslungsreich gestaltet, liest sich flüssig und ist unterhaltsam. Die bewährte Kombination aus dem polizeilichem Ermittler Stein und der Journalistin Pauli im Roman gefällt mir auch diesmal. Ein weiterer Wien-Krimi der Autorin mit hohem Unterhaltungswert für entspannte Lesestunden.