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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.10.2018

Der "Schnitter" treibt sein Unwesen ...

Kalter Schnitt
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"Kalter Schnitt" ist der 17. Band aus der Julia-Durant-Reihe von Andreas Franz. Andreas Franz ist 2011 verstorben und seitdem führt Daniel Holbe in seinem Namen diese Reihe fort. Der Autor greift dabei ...

"Kalter Schnitt" ist der 17. Band aus der Julia-Durant-Reihe von Andreas Franz. Andreas Franz ist 2011 verstorben und seitdem führt Daniel Holbe in seinem Namen diese Reihe fort. Der Autor greift dabei das Thema der weiblichen Genitalverstümmelung auf. Denn als Julia Durant und Frank Helmer an einen Frankfurter Tatort gerufen werden, werden sie genau mit dieser konfrontiert: Die Frauenleiche wurde sexuell brutal missbraucht und durch die Genitalverstümmelung ausbluten lassen. Das ganze Team der Frankfurter Kripo ist schockiert und es bleibt nicht nur bei dieser Leiche. Schon bald ist klar, sie jagen einen Serientäter. Bei der Julia-Durant-Reihe scheiden sich bekannterweise schon lange die Meinungen, ich jedoch muss sagen das Daniel Holbe diese auch im siebzehnten Band spannend gestaltet. Obwohl Berger jetzt aus dem Dienst ausgeschieden ist und durch Julia's neuen Lebensgefährten ersetzt wurde, wird man als Leser weiterhin mit dem bekannten Ermittlerteam konfrontiert. Ich mag das, denn im Laufe der Jahre sind sie mir auch ans Herz gewachsen und als Leser konnte ich auch die Entwicklung der Figuren verfolgen. Der Fall kann zwar wieder vollkommen eigenständig gelesen werden, aber ich bevorzuge doch die Reihenfolge der Bände hintereinander zu lesen. "Kalter Schnitt" ist diesmal aufgrund der grausamen Taten nichts für zartbesaitete Leser, doch aber spannend von Anfang bis Ende. Einzig negativ aufgefallen sind mir diesmal ein wenig so manche Alleingänge der Protagonisten, die in der Realität ein ermittelnder Beamter nicht durchführen würde. Auch Julias Schwangerschaft finde ich in ihrem Alter ein wenig weit hergeholt. In Summe ist dieser Band aber für mich ein gelungener Krimi aus der Reihe und man darf gespannt sein auf den nächsten Fall von Julia Durant.

Veröffentlicht am 26.09.2018

Die verschwundenen Kostkinder

Die Engelmacherin von St. Pauli
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"Die Engelmacherin von St. Pauli" ist ein True Crime Roman von Kathrin Hanke. Sie recherchierte dabei den Kriminalfall der Elisabeth Wiese, die Anfang des 20. Jahrhunderts als ausgebildete Hebamme mindestens ...

"Die Engelmacherin von St. Pauli" ist ein True Crime Roman von Kathrin Hanke. Sie recherchierte dabei den Kriminalfall der Elisabeth Wiese, die Anfang des 20. Jahrhunderts als ausgebildete Hebamme mindestens fünf Babys tötete und dafür zum Tod auf dem Schafott verurteilt wurde. In Romanform und aus wechselnden Perspektiven wird dabei das Leben und Wirken der Elisabeth Wiese erzählt. Ihre Boshaftigkeit und Habgier, sowie ihre ganze Härte spürten dabei nicht nur ihre uneheliche Tochter und ihr Ehegatte, sondern letztendlich ihre gesamte Umwelt. Zum Verhängnis wurden ihr aber letztendlich ihre Vertuschungslügen und die Aussagen ihrer gepeinigten Tochter, die sie selbst zur Prostitution zwang und auch deren Kind von einem Freier direkt nach der Geburt tötete. Während des Lesens merkt man deutlich wie böse diese Frau gewesen sein musste, der Begriff "Hexe" ist durchaus berechtigt. Aber was treibt einen Menschen zu solchen Taten? Ist es wirklich nur die Habgier, das erhaltene Geld für die Kostkinder oder doch auch eine unbändige Wut auf die eigenen Lebensumstände? Man kann nur spekulieren, denn auch das Buch hinterlässt hier offene Fragen ebenso wie die Tatumstände. Nachdem einige der Gerichtsakten der Teilzerstörung des Stadthauses von Hamburg im zweiten Weltkrieg zum Opfer fielen, lassen sich diese Wissenslücken auch nur schwer schließen. Am Ende hätte ich als Leser sehr gern noch mehr über die Psyche dieser Frau gelesen, was aber durch die geschilderten Umstände nur bedingt möglich ist. Trotz allem fand ich es fesselnd über diesen wahren Kriminalfall zu lesen und werde sicherlich zu weiteren Büchern aus der "Wahre Verbrechen" Serie des Gmeiner Verlag greifen.

Veröffentlicht am 08.09.2018

Was verbirgt die Sondereinheit "Phönix"?

Der Fänger
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"Der Fänger" ist der 16. Band aus der Julia-Durant-Reihe von Andreas Franz. Andreas Franz ist 2011 verstorben und seitdem führt Daniel Holbe in seinem Namen diese Reihe fort. Diesmal geht es um Kindesmissbrauch ...

"Der Fänger" ist der 16. Band aus der Julia-Durant-Reihe von Andreas Franz. Andreas Franz ist 2011 verstorben und seitdem führt Daniel Holbe in seinem Namen diese Reihe fort. Diesmal geht es um Kindesmissbrauch und Korruption. Julia Durant trifft dabei wieder auf ihren Offenbacher Kollegen Peter Brandt (auch bekannt aus einer früheren Reihe von Franz), doch beiden sollen die Ermittlungen auf Anordnung von oben entzogen werden. Was steckt dahinter, das plötzlich eine spezielle Sondereinheit diesen Fall übernehmen soll? Durant und ihr Team, sowie Brandt lassen das natürlich nicht zu und offenbaren immer mehr Sümpfe in den eigenen Reihen. Ich lese diese Reihe nun schon seit vielen Jahren und begleite damit die Entwicklung der Figuren. Daniel Holbe führt diese seit 2011 mit eigenen Stil für mich gut weiter. Auch beim mittlerweile 16. Band sehe ich keine Abnutzungserscheinungen. Im Gegenteil, auch diesmal werden mehrere Handlungsstränge gut zusammengeführt und ergeben am Ende ein stimmiges Bild. Ebenso gefällt mir die Entwicklung der Figuren. Als Leser nimmt man auch an deren Privatleben teil. Julia Durant und Peter Brandt, zwei Protagonisten die mir gefallen. Diese scheinbare Zusammenführung der verschiedenen Krimireihen von Franz finde ich gelungen und man darf gespannt sein, ob der Offenbacher und die Frankfurterin öfter gemeinsam ermitteln werden. In Summe ist "Der Fänger" für mich ein guter Krimi, der sich nahtlos in die Reihe einfügt und ich werde der Reihe als Leser sicherlich weiter treu bleiben.

Veröffentlicht am 02.09.2018

26 Buchstaben - Mord für Mord ...

Der Alphabetmörder (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 1)
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"Der Alphabetmörder" ist das Thrillerdebüt von Lars Schütz. Der Fallanalytiker Jan Grall wird dabei an den Ort seiner Kindheit in den Westerwald beordert. Ein grausamer Mörder tätowiert seinen Opfern Buchstaben ...

"Der Alphabetmörder" ist das Thrillerdebüt von Lars Schütz. Der Fallanalytiker Jan Grall wird dabei an den Ort seiner Kindheit in den Westerwald beordert. Ein grausamer Mörder tätowiert seinen Opfern Buchstaben unter die Haut bevor er sie tötet. Schnell erkennen die Ermittler der Soko "Alphabetmörder" einen Zusammenhang, denn die Opfer haben alle in gewisser Weise mit Literatur zu tun. Und spätestens als Grall selbst ins Visier des Täter gelangt, muss dieser sich auch seiner eigenen Vergangenheit stellen. Lars Schütz erzählt diese Story in schnellen und kurzen Kapiteln. Dabei wird der Leser flott mit den Taten konfrontiert und direkt in die Geschichte hinein katapultiert. Die ermittelnde Soko besteht aus verschiedensten Typen, die sich ebenfalls erst mal finden müssen. Gut gefällt dabei, dass zwar jeder so seine Eigenheiten hat, letztendlich aber mal keine kaputten Typen als ermittelnde Beamte tätig sind. Rasant geht der Täter vor und dies überträgt sich auf den Leser. Denn dieser Krimi liest sich flüssig, bietet immer die nötige Spannung und lässt einen dadurch nur so durch die Seiten fliegen. Nach ca. zwei Drittel des Buches hatte ich zwar einen ersten Täterverdacht, der sich auch bewahrheitete, aber das war nicht alles. Lars Schütz überraschte nochmal und hielt dadurch die Spannung bis zur letzten Seite hoch. "Der Alphabetmörder" ist für mich ein gelungenes Thrillerdebüt des Autors und man darf gespannt sein, was es als nächstes aus seiner Feder geben wird.

Veröffentlicht am 07.08.2018

Es lebe der Zentralfriedhof ...

Der Tote vom Zentralfriedhof
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"Der Tote vom Zentralfriedhof" ist der vierte Band der Sarah-Pauli-Reihe von Beate Maxian. Bei Recherchen zu ihrer neuen Serie "Mystisches Wien" erhofft sich die Journalistin Sarah Pauli wichtige Informationen ...

"Der Tote vom Zentralfriedhof" ist der vierte Band der Sarah-Pauli-Reihe von Beate Maxian. Bei Recherchen zu ihrer neuen Serie "Mystisches Wien" erhofft sich die Journalistin Sarah Pauli wichtige Informationen von der Fremdenführerin Erika Holzmann. Doch zu einem geplanten Treffen erscheint diese nicht. Als auch noch der Sarg des Onkels von Erika aus einem Mausoleum im Wiener Zentralfriedhof entwendet wird, kann Sarah nicht mehr nur an Zufälle glauben. Ihre Neugier und ihr detektivischer Spürsinn ist geweckt. Auch diesmal wählt die Autorin mit dem Zentralfriedhof einen bekannten Wiener Ort, um ihre Geschichte darum zu erzählen. Geschickt werden dabei für den Leser Mystik und Okkultes mit eingewoben, so dass ein stimmiger Krimi entsteht. Die Protagonistin und ihr Umfeld wirken dabei wieder sympathisch und angenehm. Obwohl dieser Krimi nicht immer am Spannungslimit fährt, gefällt er mir trotzdem gut. Er liest sich flüssig und ist auch wieder mit dem nötigen Lokalkolorit gewürzt. Ein weiterer gut erzählter Fall aus dieser Reihe, von der ich sicherlich noch weitere Bände lesen werde.